substrat für stauden, gräser etc...

Akzentpflanzen, Kusamono, Beisteller und andere mit Bonsai verwandte Künste z.B Suiseki
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achim73
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substrat für stauden, gräser etc...

Beitrag von achim73 »

hallo zusammen...
ich hab jetzt ein paar mal versucht, kleine stauden, gräser etc. als "grössere beisteller" zu verwenden.
aber ich hab immer probleme, diese pflanzen aus ihren containern und der torfigen erde in die schale zu kriegen.
die wurzeln sind ja viel feiner und meist total verfilzt, und ich trau mich auch nicht da wirklich einen radikalen wurzelschnitt zu machen.
wie macht ihr das ? welches substrat verwendet ihr und was gibt es da sonst noch zu beachten ?
wäre cool, wenn es mal so eine step-by step anleitung hier gäbe
" von der gartencenter-pflanze zum beisteller für dummies " :)
Gruss, Achim
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abardo
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Re: substrat für stauden, gräser etc...

Beitrag von abardo »

Hi,

ich hab mir bis jetzt immer angeguckt, welches Substrat im Container war und dann über die jeweilige Pflanze nachgelesen und das passt zumeist recht gut zusammen. Diejenigen, die die Pflanzen aufziehen, wissen ja, was die Pflanze braucht und mischen normale Erde, Sand, Lehm, mal Kies mit rein usw.
Das gleiche mach ich dann auch in der Kusaschale, nach Gefühl und bin jetzt damit gut gefahren.

Bei den 9cm-Containern kann man den Ballen zumeist mit den Händen aufbrechen und dann ein bisschen Pflanze mit ein paar Wurzeln rauszuppeln und so kommt es dann bei mir in die Kusaschale in eine ähnliche Mischung. Dann hat man weiterhin die Originalpflanze und kann noch mehr daraus machen. Da die Kusaschalen ja oft kleiner als die Container sind, kommt in die Schale dann fast immer Moos mit drauf, lässt das Substrat nicht so schnell austrocknen und ist ja sowieso zumeist rein optisch Pflicht.

Mit Bonsaisubstrat hab ich bei Kusas leider keine guten Erfahrungen gemacht, zu grob, zu locker und zu wenig Erde. Bei manchen Gestaltungen muss man die zarten Pflänzchen auch mal in der kleinen Schale mit Draht positionieren können, das geht dann mit richtiger Erde ohne dass man die Pflänzchen mit dem Draht zerdrückt.

Solltest du Pflanzen nutzen wollen, die in Containern oder Töpfen grösser als 9cm kommen, hätt ich einen Tipp:
setzt die Pflanze ein Jahr in den Garten einfach mit lockerer Erde drumrum oder in einen viel grösseren Topf. Die meisten Stauden "schwärmen" dann aus, mit lockerem Wurzelwerk und davon schnappst du dir im nächsten Jahr dann einfach die "neuen", die aussen rum gewachsen sind ...
Grüße, Frank
___________
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Waya
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Re: substrat für stauden, gräser etc...

Beitrag von Waya »

Ich hab immer wieder bei Kunden festgestellt, das Stauden (für andere auch nur "Blumen") da wie rohe Eier behandelt werden. Muss aber nicht sein. ;)

Für die Kusamono nehme ich auch meine Standardmischung aus Lavagranulat, Blähtonbruch (jeweils das, was man grade als Streugut bekommen kann) und Erde, meist 1:1:1. Je nach Bedarf mische ich aber auch weniger oder mehr Erde rein, oder auch Kanuma usw. Bei Pflanzen mit mehr Wasserbedarf kann man auch Sphagnum klein schneiden und mit rein mischen.

Die meisten Stauden kaufe ich dann in Eckigen 9er Töpfen. Was da drin ist, reicht meist für mehrere Kusamono Schalen... Dann geh ich recht stumpf vor: Ich schneide mir die benötigte Menge raus, indem ich an der Seite ansetzte. Da die Stauden ihre Hauptwurzeln alle nach unten schieben, mache ich mir also kleine Pakete. (siehe Skizze) Die Wurzeln ganz unten sind meist schon völlig verknäult: den Bereich schneide ich dann weg. Was dann noch da ist, kann man ganz gut mit den Fingern noch weiter vom Torf befreien. Alles bekommt man nur mit viel Aufwand raus. Ist aber auch nicht nötig. Es reicht, wenn die Wurzeln einigermaßen frei sind und wenn an den ganz feinen Wurzeln noch Torf hängt, ist das völlig ok. Je nachdem wieviel ich an Wurzeln wegschneide, kommt oben rum noch bisschen was ab (meist wird aber auch so noch alles versorgt).

Bei sehr stark verwurzelten Töpfen schneide ich auch schon mal einfach gleich die Hälfte an Wurzeln weg, während bei der oberirdischen Teil fast alles dran bleibt.

Je nach Schale und Pflanze lege ich auf das Substrat bzw. in Teilbereichen noch Moos auf, was entsprechend die Verdunstung bisschen hemmt.
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Gruß, Claudia
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Reiner K
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Re: substrat für stauden, gräser etc...

Beitrag von Reiner K »

So wie Claudia es macht klappt es bei mir auch recht gut.
Nur die Jahrewszeit denke ich mal muss passen.
Versuche im Sommer haben bei mir am ehesten geklappt.
Zumal ich sehen kann wie die Gräser aussehen (Höhe, Farbe und Ähren)
und dann kann ich besser mixen.
LG Reiner
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achim73
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Re: substrat für stauden, gräser etc...

Beitrag von achim73 »

erstmal danke für eure beiträge :)
so ähnlich habe ich es bis jetzt auch gemacht.
hatte aber eher das problem, dass das substrat (original-erde im kernballen und rel. humose standardmischung drumherum) in flachen schalen zu lange nass bleibt, d.h. beim täglichen giessen im sommer noch nass ist.
vielleicht muss ich mich da einfach noch mehr trauen, mit der schalen-bzw. ballengrösse runter zu gehen .
Gruss, Achim
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Waya
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Re: substrat für stauden, gräser etc...

Beitrag von Waya »

Egal wieviel noch an den Wurzeln hängt: den Ballen sollte man auf jeden Fall einmal mit den Fingern aufdröseln. Da sollte nachher kein "Ballen" mehr da sein. Gräser sind zudem dazu ausgelegt, auch mal trocknere Perioden zu überstehen. Dehnen macht es weniger aus, wenn dann nach dem umtopfen bisschen was an Wurzeln fehlen. ;)
Auch andere Stauden überstehen das im späten Frühjahr/Sommer recht gut: einfach schattig aufstellen und selbst wenn was hing, ist das meist nach ein paar Tagen wieder alles ok. Sollten es doch zu wenig Wurzeln und zu viel Grünmasse gewesen sein, kann es passieren, das oben rum bisschen was abgestorben ist, aber das braucht man auch nur wegschneiden. Sobald sich die Wurzeln dann wieder gefangen haben, wächst "oben rum" dann eh wieder alles nach.
Gruß, Claudia
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klauso
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Re: substrat für stauden, gräser etc...

Beitrag von klauso »

Achim,

auf der Seite von Wolfgang Putz findest Du viele hilfreiche Hinweise bei den Pflanzenportraits.

Für die meisten Stauden nehme ich eine Standartmischung aus Akadama, Bims und etwas feinem Torf (manchmal auch Splitt). Beim Akadama und Bims ist es meist der "Abfall", der beim Sieben und Mischen der "Bonsaierde" anfällt. Je nach Bedürfnis der Staude mische ich etwas grober oder feiner. Bei den Farnen hat sich bei mir reines Kanuma gut bewährt. Ich denke auch bei den Beistellern spielt immer auch der Standort und die Gießgewohnheit eine große Rolle für die optimale Zusammensetzung des Substrats.

Vielleicht noch ein weiterer Tipp zu den Bedürfnissen der Stauden. Google einmal Staudenstade. Für mich eine der besten Staudenseiten überhaupt. Bei den Portraits werden alle wichtigen Daten erwähnt. Dort kann ich auch guten Gewissens den Erwerb empfehlen.

Weiter sind die meisten Stauden, wie Claudia schon erwähnte, sehr robust. Ich schneide mir zuerst den Ballen zurecht und wasche teilweise das ganze noch aus. So bekommst Du das Wurzelsystem recht klein.
MonaMour64
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Re: substrat für stauden, gräser etc...

Beitrag von MonaMour64 »

klauso hat geschrieben: Vielleicht noch ein weiterer Tipp zu den Bedürfnissen der Stauden. Google einmal Staudenstade. Für mich eine der besten Staudenseiten überhaupt. Bei den Portraits werden alle wichtigen Daten erwähnt. Dort kann ich auch guten Gewissens den Erwerb empfehlen.
Ja, da gucke ich auch gern wenn ich Infos brauche. :-D
Die meisten Stauden findet man da, auch so manche Rarität, über die es sonst nur wenig zuverlässige Informationen gibt.
LG, Sabine (aka Mona)

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