Warum sind Schalen bunt ?

Schalenvorschläge, eigene Töpferversuche, Vorstellung und Besprechung eurer Schalen und Gefäße. Keine gewerblich getöpferten Schalen einstellen.
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abardo
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von abardo »

Hi,

finde deine Variante auch besser. Dann hätten wir ja schonmal eine Aussage.
Woher kommt der Begriff "Visuelle Grundspannung" ? Kann man da auch einen Verweis hinzufügen ?

Weiter mit "Der Abstand von Baum und Beisteller" ?

Weitere solcher zusammenfassende und belegbare Aussagen würden mir zu folgenden Bereichen gefallen (los, mal ran mit den Fachleuten):

- Farben von Schalen/Tischen/Unterlegern (Farblehre/Farbkreis ?)
- Höhen von Tischen/Unterlegern (goldener Schnitt ?)
- Materialien von Tischen in Relation zu Schale und Baum (Haptik, Möbelbau, Design ?)
- Herkunft/Jahreszeiten von Beistellerpflanzen
- Bedeutung/Ursprung des Tisches an sich (da könnte man bestimmt etwas aus Heikes Post basteln)
Grüße, Frank
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zopf
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von zopf »

Hallo
Wenn man etwas "gestalten" will,
sollte man sich darüber Gedanken machen,
welche Wirkung man erzielen möchte.
mfG Dieter
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abardo
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von abardo »

Hier gehts weniger um Gestaltung, und mehr um die Präsentation.

Wenn ich schon weiss, welche Wirkung ich erziehlen will, aber nicht weiss, wie ich diese erreichen kann, kann ich entweder rumprobieren oder mich von belegten Aussagen leiten lassen, um in die richtige Richtung zu laufen.

Aber leider gibt es hier (noch) keinen Beitrag im Fachwissensindex dazu.
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von zopf »

Eine Präsentation ist eine Gestaltung,
oder wenn es Dir lieber ist eine Platzierung von Objekten im Raum.
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abardo
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von abardo »

zopf hat geschrieben:Eine Präsentation ist eine Gestaltung,
Würd ich hier deutlich trennen wollen, mit Gestaltung ist ja zumeist die Gestaltung der Bäume gemeint.
zopf hat geschrieben: oder wenn es Dir lieber ist eine Platzierung von Objekten im Raum.
Ja, dieses. Und die Auswahl der Objekte.
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von zopf »

Hallo
Bei einer Präsentation, möchte man wohl eine "Stimmung darstellen.
Die Stimmung soll die eigene Ansicht repräsentieren,
aber auch bei den Betrachtern, die selbe Stimmung hervorrufen.
Man sucht irgendwo den kleinsten gemeinsamen Nenner,
abhängig davon welche Betrachter einem wichtig sind.
Der Frühling kann gelb sein (einfach mal so),
also einen Löwenzahn (habe auf die Schnelle keinen anderen gelben Blüher gefunden).
Wenn man jetzt die Farbe der Rückwand mit in´s Spiel nimmt,
hätten wir bei schwarz einen zu starken Kontrast,
bei beige würden sich die Farben beissen
und grau würde gehen.
Wollte nur mal (hoffentlich) was positives beitragen.
mfG Dieter
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abardo
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von abardo »

Definitiv. Danke dir.

Hintergrund und Untergrund sind ja z.B. bei einer Ausstellung kaum zu beeinflussen, bei einem Foto in der eigenen Ecke im Garten oder einer Outdoor-Tokonoma aber schon. Heisst für mich, dass man Unterleger/Tische/Schalen und Pflanzen auch auf den vorhandenen Untergrund/Hintergrund abstimmen kann oder eben den Untergrund/Hintergrund auf die "Objekte".

Auch das Material ruft ja eine jeweils unterschiedliche Stimmung hervor. Tatami- oder Bambusmatte, Tuch oder Holztisch, Metall, Fliese etc (z.B. Outdoor). Tische und Unterleger können jedoch auch genutzt werden, um eine optische Trennung vom Untergrund zu bewirken, damit diese an Relevanz verlieren.

Also ein weiterer Punkt:
- Abstimmung aller verwendeten Farben und Materialien auf die Farben und Materialien des Unter- und Hintergrundes
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Philipp R.
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von Philipp R. »

Da kommen wir doch vom 100sten ins 1000ste. Eine x-Gleichung mit 25 Variablen.

Was ist eigentlich jetzt das wichtigste? Der Baum oder das drumrum....
Keine Bange, der gießt auch nur mit Wasser
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abardo
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von abardo »

Philipp R. hat geschrieben:Da kommen wir doch vom 100sten ins 1000ste. Eine x-Gleichung mit 25 Variablen.

Was ist eigentlich jetzt das wichtigste? Der Baum oder das drumrum....
... da ich kaum etwas sinnvolles zur Präsentation finde, das drumherum. Zumindestens für den Thread hier.

Aber wenns nur wenige interressiert, auch ok, Anregungen und Richtungen, in die man denken sollte, gibt es jetzt hier schon einige. Nur: für einen Beitrag zum Fachwissensindex reicht das irgendwie noch nicht.
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Philipp R.
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von Philipp R. »

doppelpost
Zuletzt geändert von Philipp R. am 10.02.2016, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Philipp R.
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von Philipp R. »

abardo hat geschrieben:Hi,

finde deine Variante auch besser. Dann hätten wir ja schonmal eine Aussage.
Woher kommt der Begriff "Visuelle Grundspannung" ? Kann man da auch einen Verweis hinzufügen ?

Weiter mit "Der Abstand von Baum und Beisteller" ?

Weitere solcher zusammenfassende und belegbare Aussagen würden mir zu folgenden Bereichen gefallen (los, mal ran mit den Fachleuten):

- Farben von Schalen/Tischen/Unterlegern (Farblehre/Farbkreis ?)
- Höhen von Tischen/Unterlegern (goldener Schnitt ?)
- Materialien von Tischen in Relation zu Schale und Baum (Haptik, Möbelbau, Design ?)
- Herkunft/Jahreszeiten von Beistellerpflanzen
- Bedeutung/Ursprung des Tisches an sich (da könnte man bestimmt etwas aus Heikes Post basteln)
abstand von baum zu beisteller

Goldener schnitt:
Bei der Unterteilung entsteht in der Regel ein Schnittpunkt. die Platzierung in diesem Schnittpunkt wird vom Auge als angenehm empfunden. Warum ist er nun ungeeignet? es gibt genau EINEN Schnittpunkt, wir haben aber 2-3 Elemente. wenn beide Elemente im schnitt positioniert sind, stehen sie entweder auf/unter/über einander oder wir haben eine Symmetrie was mich zum nächsten Punkt bringt

Dynamische balance:
hier werden 2 Objekte nach ihrer Gewichtung platziert. mit Gewichtung ist nicht das physische Gewicht gemeint, sondern die "Fläche der ansichtsseite", Mächtigkeit des Baumes und Tisches, das gedachte Gewicht, die "Wichtigkeit"
zur Veranschaulichung stellen wir uns eine Waage vor auf der zwei gleich große Objekte selber masse stehen. Beide sind gleich weit vom Mittelpunkt entfernt, die Waage befindet sich im Gleichgewicht. Vergrößern wir nun die Differenz der Objekte, eins wird kleiner, eins größer. Die Waage gerät aus dem Gleichgewicht. um dies auszugleichen verändern wir die Abstände.
im fall der Präsentation verschiebt sich der Mittelpunkt zum wichtigeren Objekt und sollte nahe an diesem sein, jedoch nicht genau darunter. (Das leg ich jetzt einfach mal so fest. Dynamik statt Statik)
So vorzugehen fordert immer noch talent und ein Auge für die Sache, da wir hier doch noch viele variablen haben. die größe der Tokonoma bestimmt maßgeblich darüber. man kann die Hebelarme des Beispiels zwar beliebig verlängern, um im Gleichgewicht zu bleiben, doch funktioniert das nur bis zu einem gewissen Punkt.
ein Beispiel finden wir hier bei der mädchentiefer
http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... 53#p459347

Das praktikabelste ist für mich das alt bekannte
6. Gesetz der Fortsetzung.
der geist neigt dazu Linien und formen über ihren tatsächlichen Endpunkt hinaus, fortzusetzen

das funktioniert bei den meisten dreieckig aufgebauten bäumen. für die Spezialfälle, wo keine Linie klar wird haben wir ja noch 2 andere Hilfsmittel (s.o.)



Höhe von tischen und unterlegern. design

ich persönlich steh ja mehr auf zu hohe, breitere tische. das verleiht der präsentation einen anmutigeren, majestätischen eindruck. sieht für mich pompöser, stattlicher, würdiger aus. Funktioniert auch nur solange der Tisch nicht so hoch/schlank gebaut ist, dass die ganze Sache instabil wirkt.
Tische sollten bei "dunklen", mächtigen, stabilen bäumen dunkel sein. Ein dunkles Objekt wird vom mensch schwerer eingeschätzt als ein helles. ein somit schwerer baum braucht auch einen "schweren" stabilen Tisch, damit der Tisch nicht so aussieht als ob er leichter wäre wie der baum. dem denken des menschen entspricht es mehr, wenn die schwersten Objekte am Boden sind und die leichten oben drauf.
Rauer baum, raue schale, rustikaler Tisch. das ganze am besten in "absteigender Rauigkeit", das interessanteste sollte immernch der baum bleiben, alles andere hat sich unterzuordnen (Gesetz der Ähnlichkeit, Harmonie. Schwerkraft)

tischfarbe.
leichte bäume leichte, helle tische, schwere bäume dunkle, vom design schwer gebaute tische. Beistelltische immer dunkler. helle Objekte ziehen das Auge an und lenken somit vom hauptobjekt ab. (beim Autofahren schaut man auch immer sofort in die lichter vom gegner wenn sie irgendwo auftauchen, kann jeder mal beobachten)
abardo hat geschrieben: Aber wenns nur wenige interressiert, auch ok, Anregungen und Richtungen, in die man denken sollte, gibt es jetzt hier schon einige. Nur: für einen Beitrag zum Fachwissensindex reicht das irgendwie noch nicht.
wenn sich die "Redakteure" hier nicht einmischen, die fürs Fachwissen zuständig sind, und die dazu beitragen, wird das kaum da hin kommen. man kann ja nicht so frech sein und als kleiner mann was wissen, was die eigentlich sollten *dance* :P 8) langsam kann auch mal jemand anderes......
zopf hat geschrieben:Hallo
Wenn man etwas "gestalten" will,
sollte man sich darüber Gedanken machen,
welche Wirkung man erzielen möchte.
mfG Dieter
es gibt 2 arten von Leuten,
es gibt 2 arten etwas zu meistern.
Möglichkeit 1 ist die einfache, man hat talent, man übt, man baut es aus, es fällt jemandem leicht etwas zu lernen
Möglichkeit 2 ist die harte. man will etwas, es fällt einem schwer, man hat kein talent, man übt und versucht es mit viel Arbeit zu lernen. das funktioniert auch. wenn man a) will und b) die nötigen quellen hat um es zu lernen.

wir versuchen so eine quelle zu schaffen, damit heute die eine Wirkung erzielen möchten, lernen können wie das geht.
das zeigen die traditionellen regeln auch. die zeigen nur nicht warum! und das warum ist sehr wichtig wenn man sich selbst Gedanken macht und neues entwickelt. dadurch kann man neue dinge aus alten kombinieren. wenn das so ist und das so, kann das zusammen doch......
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Philipp R.
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von Philipp R. »

Ergänzung
Alle Schnitte sind Aufteilungen im Raum und benötigen einen Rahmen. Egal ob goldener Schnitt oder fibonacci Reihe. Für Bonsai ehr unpraktisch oder? Schert sich auch niemand drum
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von zopf »

Hallo Philipp

"Der Geist neigt dazu Linien und formen über ihren tatsächlichen Endpunkt hinaus, fortzusetzen"

Wenn man in dieser Richtung denkt, befreit man sich von Regeln
und ist nur noch den eigenen Augen verpflichtet.
Das Problem ist hierbei allerdings, das man dazu lernen muss,
lernen zu sehen, nicht im Fernsehen, nicht am Computer, nicht von Bildern,
einfach nur hinsehen.

Welche Augenfarben haben Deine Mitschüler, die Du schon tausende Male gesehen hast ?
Bei der Umfrage von Ehepaaren welche Kleidung die Ehefrau am Morgen getragen hat,
war so gut wie keiner in der Lage diese Frage richtig zu beantworten.

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Philipp R.
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von Philipp R. »

zopf hat geschrieben:Hallo Philipp

"Der Geist neigt dazu Linien und formen über ihren tatsächlichen Endpunkt hinaus, fortzusetzen"

Wenn man in dieser Richtung denkt, befreit man sich von Regeln
und ist nur noch den eigenen Augen verpflichtet.
Das Problem ist hierbei allerdings, das man dazu lernen muss,
lernen zu sehen, nicht im Fernsehen, nicht am Computer, nicht von Bildern,
einfach nur hinsehen
Das ist war, das muss man lernen. Ich habe hier den großen Vorteil, das schon teils gelernt zu haben. 2008 habe ich mit der Fotografie angefangen, das is Jetz schon unglaubliche 8 Jahre her. Man achtet, unbewusst, eben mehr auf Details.

(Und ich weiß was meine Freundin heut früh an hatte :-D )
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Re: Warum sind Schalen bunt ?

Beitrag von Tomsai 92 »

zopf hat geschrieben:"Der Geist neigt dazu Linien und formen über ihren tatsächlichen Endpunkt hinaus, fortzusetzen"

Wenn man in dieser Richtung denkt, befreit man sich von Regeln
und ist nur noch den eigenen Augen verpflichtet.
Das Problem ist hierbei allerdings, das man dazu lernen muss,
lernen zu sehen, nicht im Fernsehen, nicht am Computer, nicht von Bildern,
einfach nur hinsehen.
Dass es ohne zu lernen nicht möglich ist sich weiter zu entwickeln ist klar.
Die großen Fragen sind für mich in der Konsequenz das „WIE“ und das „WARUM“.

Das WIE erscheint einfach zu beantworten, ist aus meiner Sicht aber viel schwerer als gemeinhin angenommen wird.
Sich an anderen Gestaltungen, Regeln, handwerklichem Know-how, etc. hochzuhangeln führt unweigerlich dazu, dass das Produkt zum Teil eine inhaltliche Kopie bleibt. Das Unterbewusstsein, bzw. sämtliche gestaltenden Mittel über die man sich nicht im klaren ist, mag zwar auch einen gestaltenden Faktor darstellen, führt aber in den meisten Fällen (aus meiner Sicht bedingt durch die nach Harmonie strebende positivistische Luxuskultur hierzulande) zu eher noch naiveren Gestaltungen.


Das WARUM ist zwar „eigentlich“ viel einfacher zu ergründen, stellt aber wohl tatsächlich (aus meiner Sicht ebenfalls kulturell bedingt) für die meisten inzwischen ein noch größeres Problem dar.

WIE schaffen wir es mehr zu lernen als die Lehrenden?
Und WARUM sind wir überhaupt gewillt zu lernen?

Das ist kein belangloses philosophisches Geplänkel.
Ob wir es wollen oder nicht, das WIE und WARUM sind Grundsatzfragen wenn es darum geht bewusst zu handeln.

Ergo:
WIE schaffen wir es unsere Palette von Präsentationseffekten zu erweitern und zu verstehen.
Aus anderen Bereichen wie z.B. der Fotografie zu lernen erscheint mir da eine gute Möglichkeit um sich von evtl. festgefahrenen und unverstandenen fernöstlichen Bonsaitraditionen zu lösen (Danke Phillip!).

Und WARUM machen wir dies oder jenes? Was für eine Gesamtaussage wollen wir einer Präsentation verleihen? Geht es uns mehr um die isolierte Aussage des Baumes an sich, dem sich die anderen Elemente unterzuordnen haben oder mehr um die Gesamtaussage der Präsentation? Beides hat seine Berechtigung, es sind nur unterschiedliche Herangehensweisen. WARUM muss sich alles dem Baum unterordnen, wenn sich die Wirkung der Präsentation evtl. dadurch steigern lässt, indem das Umfeld stärker akzentuiert wird? „Weil ist so... weil Japaner haben sagen getut?“ Das ist für mich keine ernstzunehmende Begründung.
Also müssen wir uns zu einem gewissen Grad die Präsentationsmöglichkeiten selbst ergründen, fürchte ich. Wenn wir alles nur zugunsten der heiligen Bonsairegeln von den traditionsverhafteten Japanern abgucken, hat das wenig bis nichts mit kreativer Eigenleistung zu tun.


Viele Grüße
Tom

PS: Welche Kleidung meine Freundin heute morgen trug interessiert mich nicht im Geringsten.
Wie es ihr ging, und warum sie es für nötig befand aufzustehen schon viel eher.
Wer weiß, spricht nicht, wer spricht, weiß nicht.
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