Azuma Makoto - Künstler?

Alles andere was zu Bonsai passt.
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Dhunger
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Azuma Makoto - Künstler?

Beitrag von Dhunger »

Hallo,

Beim Schmöckern durch YouTube bin ich auf einen Künstler mit dem Namen Azuma Makoto gestoßen.
Ich hab mir einige seine Videos und Arbeiten angeschaut sowie ein Interview mit ihm.

Seine Kunst hat ein traditionelles japanisches Objekt zum Zentrum, den Bonsai.
Soweit so gut. Jedoch, für mich sehr erschreckend, friert er (wirklich sehr gute) Mädchenkiefern in Eisblöcke ein
oder hängt diese entwurzelt auf.
Wenn ich ihn richtig verstanden hab, ist seine Message, dass das Eis oder die Aufhängekäfige die Menschheit oder die Welt
symbolisieren und die Kiefern die Natur, die von den Menschen eingezwängt wird.

Meine Meinung dazu ist, dass er versucht dem Betrachter seiner Kunst zu sagen, dass dieser mehr auf die Umwelt und die Natur achten sollte,
aber mit dem Mittel der Zerstörung des Lebenden.
Genauso zerstört er die Kunst eines anderen Künstlers, der unter Umständen mehrere Jahrzenter an dieser gearbeitet hat.

Ich würde mal ganz gern eure Meinung dazu hören.
Kann er mit dem Baum machen was er möchte wenn er ihn gekauft hat oder ist seine Kunst gar respektlos?

Natürlich bin ich nicht in der Position Makotos Kunst zu bewerten, da ich sie weder gesehen habe noch mich mit ihm über deren tiefere
Bedeutung unterhalten hab, aber doch war ich sehr geschockt über diese doch schon... Respektlosigkeit gegenüber der Pflanze oder deren
Gestalter.

Zum Abschluss noch ein Link zu einer Ausstellung von ihm in Holland.

http://www.youtube.com/watch?v=IDYtWstJ ... creen&NR=1

Schönen Abend :)
David
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manuu29
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Re: Azuma Makoto - Künstler?

Beitrag von manuu29 »

Gabs hier irgendwo schonmal


Gruß manuu
wenn die die reinwollen die die rauswollen nicht rauslassen,können die die rauswollen die die reinwollen nicht reinlassen (ganz logisch oder)
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manuu29
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Re: Azuma Makoto - Künstler?

Beitrag von manuu29 »

Jetzt gibts sogar schon bonsai im all

*kopfkratz* *kopfkratz* *kopfkratz*


http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panor ... s-all.html


gruss manuu
wenn die die reinwollen die die rauswollen nicht rauslassen,können die die rauswollen die die reinwollen nicht reinlassen (ganz logisch oder)
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Pflanzbert
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Re: Azuma Makoto - Künstler?

Beitrag von Pflanzbert »

Dhunger hat geschrieben:war ich sehr geschockt über diese doch schon... Respektlosigkeit gegenüber der Pflanze oder deren
Gestalter.
Mancher Künstler meint, er muss ins Extrem gehen, weil sonst die Bequemlichkeit der Gesellschaft siegt, und sich wieder nichts ändert. Bei uns hier wurde mal versucht eine Kuh als Kunst vom Baukran zu werfen, aber ich glaube das wurde untersagt. Auf der Bühne wird öfters Schlachthausabfall ausgebreitet, seitdem Nacktheit nicht mehr genügend schockt.

Ich habe für das ganze nur geringes Verständnis - Verständnis insoweit, dass ich zustimme, es ist sehr schwer heutzutage, die Menschen zu einer Verhaltensänderung zu bewegen. Mein Verständnis endet bei der Wahl der Mittel. Wenn Leben zerstört wird, seien es Pflanzen, oder wie im Fall der Kuh, Tiere, ist für mich die Grenze überschritten.

Vielleicht spricht es für die Verzweiflung des Küntlers, dass er ausser Schock und Abscheu keine Mittel mehr sieht, um seine Botschaft zu verbreiten.
Viele Grüße,
Hajo
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Andreas R.
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Re: Azuma Makoto - Künstler?

Beitrag von Andreas R. »

Ja gut, wenn man etwas macht, das schonmal da war, ist das dann Kunst (im Sinne eines schöpferischen Aktes) oder nur Kunsthandwerk?
Kunst ist ja irgendwo auch Selbstverwirklichung, im Sinne der Maslow'schen Bedürfnishierarchie, also ein Ziel das jeder Mensch anstrebt.
Sind in 120.000 Jahren Kunst- und Menschheitsgeschichte nicht irgendwann alle Ideen, Möglichkeiten, Techniken ausgeschöpft?
Künstler wäre ja eigentlich nach Jäger und Prostituierten der drittälteste Beruf, soweit ich das heute nachvollziehen kann.
Vielleicht muss man heute als Künstler dann auf das zurückgreifen, was aus ethischen und moralischen Gründen bisher kein Mensch zu machen wagte?
Eine schreckliche Vorstellung!

Andererseits folgt daraus, dass der Beruf des Künstlers immer schwieriger wird. Ein Ansporn für alle, die noch bereit sind diese Herausforderung auf sich zu nehmen.
Sicherlich ist der "brotlose Künstler" heute zunächst einmal der Normalzustand für jeden Kollegen, der bereit ist, sich dieser Herausforderung anzunehmen.
Herausragende Talente sind jedenfalls nur selten, heute genauso wie seit vielen Jahrhunderten der Kunstversuche.

Das ist ja eigentlich eine Kunstdiskussion, vielleicht heben wir uns die lieber auf für den Winter, wenn es an den Bäumen nichts zu tun gibt.
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