Feldahorn

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zopf
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Feldahorn

Beitrag von zopf »

Für Eure Bilder und Fragen zum Feldahorn
Dieter
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Meine 2 Ahrone haben wenig-bis garnicht vielversprechendene Wurzelansätze. Kann man die Bäume bei den geringen Dicken schon abmoosen ?
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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Michael
Dieses Jahr 2 Windungen 2mm Draht fest um den Stamm ziehen
und verzwirbeln. Da ganze mit Moos einpacken un 1-2cm mit Subtstrat
bedecken. Nächstes Jahr im Frühjahr den Draht entfernen
und unterhalb des Kallus die Rinde entfernen und wieder einen Draht drum.
Das geht recht zuverlässig und sorgt meist für einen guten Ansatz.
Da Du diese Jahr obenrum normal weiter arbeiten kannst,
verlierst Du eigentlich keine Zeit bei dieser Art des Abmoosens.
In den nächsten Wochen kann ich Dir den 2.ten Schritt
anhand einer Ulme zeigen.
mfG Dieter
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pick
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Beitrag von pick »

Hi,

mein Ahorn hat sich im letzten Jahr offensichtlich auf das Wurzelwachstum konzentriert...
Jetzt treibt er aber an allen möglichen und unmöglichen Stellen aus - so wie ich das bisher verstanden habe entferne ich jetzt also alle Knospen, die ich nicht gebrauchen kann (also an den Stellen wo ich keine Äste habe will bzw. wo ich keine weitere Stamm- oder Astverdickung möchte) -> siehe auch rote Pfeile.

Auch habe ich mir überlegt den Stammverlauf etwas anders zu gestalten (und gleichzeitig eine unschöne Verdickung zu entfernen) indem ich an der blauen Linie kappe!?

Zu den grünen Kreuzen: Äste noch dran lassen um eine bessere Verdickung am unteren Stamm zu bekommen oder weg damit um später keine unschönen Wunden zu haben?

Alternative zu allen diesen Maßnahmen währ eine "Aussetzung" ins Freiland.

Bild hab ich eben schnell geschossen - weil schon dunkel, leider nur mit Blitz :(
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Jochen82
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Beitrag von Jochen82 »

So hallo zusammen,

Ich möchte euch mal mein Feldahorn kurz vorstellen. (siehe Anhang). Leider sehe ich nichts anderes, als ihn kurz unter der ersten Gabelung zu kappen und dann eine Besenform aufzubauen(andere Vorschläge werden gerne angenommen ;) ) . Allerdings ist der stamm vieleicht gerade mal 1 cm dick.

So nun meine frage, wäre es nicht sinnvoller das Bäumchen nochmal 5 Jahre ins Feld zusetzten und dann erst mit der Gestaltung zu beginnen?

über euer Feedback würde ich mich freuen.

Gruß Jochen
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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Pick
Du kannst so vorgehen wie Du es Dir vorgestellt hast.
Wenn Du den Stamm gekappt hast,
solltest Du die Wunde mit einem scharfen Messer (Cutter)
nach unten tropfenförmig erweitern.
Meist heilt die Wunde dadurch schneller
und der sich bildende Kallus wird im Stammverlauf
nicht als Knubbel sichtbar.
Nach dem Schnitt solltest Du den oberen Ast nach oben drahten.
Das Biegen in eine fast senkrechte Stellung kannst
Du in ein paar Tagen machen, also jeden Tag ein bischen
weiter nach oben biegen. Wesentlich beim Biegen
ist der Übergang vom Stamm zum neuen Stamm.
Diese Stelle sollte sich harmonisch dem Stammverlauf anpassen.
mfG Dieter
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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Jochen
Anbei eine Möglichkeit zu schneiden.
Die Wundbearbeitung und Drahtung
in der selben Art wie bei Pick beschrieben.
mfG Dieter
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Jochen82
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Beitrag von Jochen82 »

Danke als erstes mal für deine Rasche Antwort.

Jedoch hätte ich noch eine Frage, Wie wird mit dem Ast, welche im Anhang gelb eingefärbt wurde weiter verfahren?
Wenn ich ihn jetzt wachsen lasse und er dicker wird, habe ich eine Große Narbe. Allerdings trägt auch jeder ast zur Verdickung bei. Wäre es sinnvoll ihn dran zulassen und versuchen später in die Gestaltung einzuarbeiten , oder ihn jetzt schon abzuschneiden?

Ich habe noch ein klasse Bild im Forum hier gefunden,

"http://www.bonsai-fachforum.de/files/dscn7685v.jpg"

Dieser Bonsai finde ich nur mehr wie klasse und ich würde gerne sowas anstreben für meinen Ahorn.

Ist dies überhaupt mit unserem kleinen möglich? (Bin 25 Jahre Alt/Jung)
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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Jochen
Bei Ästen wo man ich mir noch nicht sicher bin,
ob Sie später Verwendung finden,
halte ich Sie einfach kurz und baue Sie so auf,
das ich Sie später verwenden kann.
Solltest Du diesen 1 Ast 20 Jahre lang konsequent
kurz halten und nur 2-3cm Wachstum zu lassen (über das Jahr gesehen)
dürfte dieser Ast genügend Ausdrucksstärke besitzen
einen Baum darzustellen.
Im Moment ist der Baum recht jung
und das Verhältnis von Stamm zu Ast ist recht gering.
Schneidest Du jetzt, ist ein prozentual gesehen grösserer
Teil des Stammunfanges betroffen.
Wenn der Stamm dicker wird und der Ast durch
regelmässigen Schnitt klein gehalten wird,
wird er nicht viel dicker werden
und die beim Schnitt resultierende Wunde
wird eher unauffälliger verheilen.
mfG Dieter

@ Alle - Ihr solltet immer im Hinterkopf behalten,
das die Schulbäume, Übungsbäume sind.
Bonsaitheorie ist gut und schön,
aber ohne die Praxis leider recht nutzlos.
Ihr habt Bäume mit verschiedenen Rindenstrukturen,
verschiedenen Verzweigungsmustern,
verschiedenem Wuchsverhalten usw
Alle sind irgendwie gleich
und alle doch sehr unterschiedlich.
Das Gleiche und das Unterschiedliche
sehen und verstehen zu lernen sollte Teil der Schule sein.
Wenn Ihr später 20 verschiedene Bäume habt,
könnt Ihr nicht 20 verschiedene Substrate,
20 verschiedene Dünger,
20 verschieden Standorte usw haben.
Versucht mit einem Blick auf die Pflanze festzustellen,
wie es der Pflanze geht und was demnächst gemacht werden soll.
Wenn bei Eurem Baum ein Wunde nicht verheilt
versucht festzustellen warum.
Wenn eins Eurer Bäumchen eingeht
versucht festzustellen warum.
Und immer so weiter.
Wenn Euch also ein Fehler unterläuft
und Ihr erkennt den Fehler,
und wenn Ihr daraus gelernt habt
werden es Eure zukünftigen Bäume besser haben
und das Schulbäumchen hat tapfer seinen Dienst getan.
Bei der Ulme habt Ihr (vor allen Dingen die glücklichen
Besitzer 5-jähriger Ballenware) ein Bäumchen
das in absehbarer Zeit ein wirklich schönes Bäumchen
werden kann, also hier etwas weniger Schule
und etwas mehr für´s Auge.

Un´jetzt brauch ich Kaffee
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pick
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Beitrag von pick »

Hallo Dieter,

den Kaffee hast du dir wirklich verdient :D

Nochmal zum Bäumchen:
1. Zu den unteren Ästen hast du noch nix geschrieben - weg damit oder dran lassen?
2. Verkraftet der Ahorn bei so nem großen Schnitt auch noch ein Umsetzen ins Beet oder soll ich ihn dieses Jahr noch im TPK lassen?
3. Nachdem es jetzt doch noch Winter geworden ist - soll ich die Maßnahmen noch zwei Wochen aufschieben oder kann ich damit schon in den nächsten Tagen loslegen? (Jetzt hab ich nämlich Zeit)

Gruß
Philipp

PS: Wünsch euch allen Frohe Ostern :wink:
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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Phillip
Ich würde warten bis das Wetter wieder etwas besser geworden ist.
Du könntest Ihn gleichzeitig an den Wurzeln bearbeiten
und den Ästen bearbeiten. In´s Beet würde ich erst pflanzen
wenn die Wurzel geordnet sind und eine Richtung
vorgegeben wurde. Die unterer Äste sollten verbleiben
und nur bei starkem Wachstum gekürzt werden.
schöne Ostertage
Dieter
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pick
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Beitrag von pick »

Ok, werde versuchen es so umzusetzen - nur eine Frage noch (hab ich beim letzten Post vergessen):
Wird die Wunde mit einem Wundverschlussmittel "versiegelt" oder ist das eher schlecht für die Verheilung? (Hätte hier einen Topf "Lac Balsam" rumstehen)

Vielen Dank.
Gruß
Philipp
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Beitrag von zopf »

Hallo Philipp
Wenn Du den Schnitt knapp ansetzt,
solltest Du Wundverschluss verwenden.
Allerdings ist LacBalsam schlecht.
Vielleicht wäre es das Beste 2 cm Stummel stehen zu lassen.
Ende Mai dürfte das Wachstum so stark sein,
das ein leichtes Einschmieren mit Melkfett ausreicht
wenn Du dann den Stummel entfernst.
mfG Dieter
Jochen82
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Beitrag von Jochen82 »

Hallo Dieter, hallo Schüler

Ich habe denn Ahorn so wie du beschrieben hast eingekürzt+ Wunde so behandelt. Jetzt als ich ihn nach 2 Wochen (BÄumchen sind in Guten Händen bei meinen Eltern wenn ich studieren bin) wieder gesehen. An der Schnitt wunde hat sich ein Großer Tropfen Wasser gesammelt und das ganze Bäumchen ist mit einem Art Pilz befallen. Als Ursache könnte ich mir die Hohe Luftfeuchtigkeit in unserem Gewächshaus vorstellen, bin mir aber nicht sicher.

Hat einer von euch ähnliche Probleme?

Diesen "Pilz" würde ich mit Ethanol abtupfen, da ich mir aber nicht sicher bin ob dies erfolg bei der Beseitigung verspricht bzw. ob dies Auswirkungen auf die Zellstruktur des Baumes hat, will ich euch hiermit um Rat bitten?


Grüße Jochen
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Beitrag von zopf »

Hallo Jochen
Ethanol dürfte die Sporen des Pilzes kaum berühren.
Die Erstmaßnahme wäre die sofortige Isolation des Baumes.
Wenn Du Netzschwefel hast wäre es ein Versuch.
Auch eine Dusche mit Jinmittel 1:10 könnte wirken.
Leider kann ich Dir nur wenig helfen,
da die befallenden Pilze eher allgemeine Feuchteschädlinge
sein müssten und nicht wirtsspezifisch sind.
Wenn Du an dem Bäumchen hängst
stell es einfach weit entfernt irgendwo in den Garten
und schaue in 2-3 Monaten nochmal danach.
Wenn die ganze Pflanze betroffen ist,
wird es bei Gesundung eine recht lange Zeit dauern
bis sich die Pflanze erholt hat.
Ein anderer Punkt dürften Deine Verunsicherung sein,
ob der Pilz wieder ausbricht und Dein Verhältnis zur Pflanze
könnte dauerhaft gestört sein.
Tut mit leid
Dieter

Mache bitte Fotos, vielleicht kann ich Dir doch
konkreter helfen.
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