Forsythieshohin

Kleine Bäume ganz groß. Für alle Winzlinge, die schon Baum sind und nicht Sämling, also einen gewissen Entwicklungsgrad haben. Treu dem Motto "der kleinst mögliche Baum".
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Chri
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Chri »

Drücke dir die Daumen, die kleine hat schon viel mitgemacht, es wär schade drum
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph
Bonsaitraum
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Bonsaitraum »

...ich drücke dir auch die Daumen...das dein Bäumchen wieder neu treibt...halte uns auf dem Laufenden bitte..
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Martin_S
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Martin_S »

Sanne hat geschrieben:.....Wenn die Stelle getrocknet ist, werde ich es mit Jinmittel und später mit Holzhärter behandeln. .....
Hallo Sanne,

Mache das bitte nicht in der Reihenfolge sondern wenn, dann anders herum.

Holzhärte ist ein in einem Lösemittel (Aceton) aufgelöster Kunststoff. Wenn das Lösemittel verdampft ist, härtet der Kunststoff aus und härtet so das Holz.
Das eigentliche Problem ist dabei die Tiefe in die das Lösemittel den Kunststoff führt. Das sind, je nach Holzsorte, Zustand etc oft nur wenige Millimter. Man spricht dabei von der Penetrationstiefe und man kann sich das schön vor Augen führen, in dem man in dem holzhärter ein paar Tropfen blaue(!!!! Keine schwarze!) Tinte zusetzt, ein Testholz anpinselt und nach ein paar Stunden durchsägt und von der Oberfläche bis an den letzten noch erkennbaren Rand der Tinte misst. 5-8mm sind schon super! Meist sind es nur 2-3mm

Jinmittel ist eine Mischung aus Kalk und Schwefel. Hier ist das Lösemittel Wasser. Diese Mischung penetriert noch 1-2mm ins Holz und liegt nach verdampfen des Wassers als eine Art Kalk-Schwefel Belag auf dem Holz. Jinmittel schützt nur von außen. Nie von innen, eben weil es nicht tief in das Holz eindringen kann.

Fazit: du legst dir eine Schicht aufs Holz, wenn du jinmittel nimmst, durch die der Holzhärter nicht mehr penetrieren kann.

Machst du es anders herum, ist der gewünschte Effekt eher zu erzielen.
Beste Grüße
Martin

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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Sanne »

Hallo Christoph, hallo Bonsaitraum,

danke Euch für's Daumen drücken. :-D
Martin_S hat geschrieben:
Sanne hat geschrieben:.....Wenn die Stelle getrocknet ist, werde ich es mit Jinmittel und später mit Holzhärter behandeln. .....
Mache das bitte nicht in der Reihenfolge sondern wenn, dann anders herum...
Hallo Martin,

ich verbessere Dich sehr ungern, aber ich habe extra meinen Bonsaigestalter danach gefragt, weil ich mir nicht so sicher war. Er sagte zuerst Jinmittel, dann Holzhärter. Denn Holzhärter versiegelt die Oberfläche und lässt nichts durch auch kein Jinmittel... :wink:

LG, Sanne
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Martin_S
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Martin_S »

Nun gut.
Vertraue denier Quelle und mache deine eigenen Erfahrungen.
:)
Beste Grüße
Martin

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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Sanne »

Auf der Flasche stand dies hier, was ich aber nicht so richtig verstanden hatte.
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Holzhärter.jpg
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Martin_S
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Martin_S »

Dann habe ich da wohl bislang etwas falsch gemacht. Ich dachte bislang, dass das Holz hart werden soll und das jinmittel neuen Befall von außen verhindern soll.... Gefühlsmäßig würde ich jetzt sagen, dass ich nicht das Holz härte, sondern das jinmittel..... Ok. Versuche ich's mal so rum ;)
Merci für die Info!
Beste Grüße
Martin

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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Sanne »

Martin_S hat geschrieben:Merci für die Info!
Avec plaisir, Martin. :wink:

Eben bin ich auf die Idee gekommen, ob man die Forsy oberhalb des z.T. schon morschen Stammes vielleicht abmoosen könnte? Über Infos würde ich mich sehr freuen. :-D

LG, Sanne
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Sanne »

Da bislang keine Rückmeldung kam, denke ich selbst, dass das keine gute Idee ist, das Bäumchen abzumoosen. Der Stamm hat ja nur eine Höhe von 5 cm, da bliebe im Grunde dann kaum noch etwas übrig. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass das Holz darunter weiter morsch werden wird durch die Feuchtigkeit darüber mit Spaghnummoos beim Abmoosen. Also lasse ich das lieber.

Heute habe ich die Stelle noch mit Jinmittel bestrichen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Es gibt sicherlich schönere Forsythien, aber irgendwie hänge ich doch sehr an dieser kleinen Forsykaskade.
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Sanne »

Hallo,

hier mal 3 neue Bilder von der“armen“ Forsy. Wie an anderer Stelle bereits geschrieben, ist innerhalb einer Woche nach der Behandlung mit Jinmittel auf der anderen Seite das Schwarze weiter gewandert und zwar auch nach vorne, ca. 1-1,5 cm hoch am unteren Stammbereich. :?

Vielleicht sollte ich das Bäumchen noch mal aus der Schale nehmen und den weiter infizierten Bereich auch noch mit dem Messer entfernen?

Von hinten, wo ich das morsche Holz rausgepuhlt hatte, sieht es ja ziemlich schlimm aus. Kann ich da vielleicht mit Blitzzement bei Gelegenheit die „Löcher“ stopfen?

Über hilfreiche Antworten freue ich mich.

Gruß, Sanne
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vorne auch schwarze Stelle.jpg
Rückseite.jpg
hinten morsches Holz entfernt.jpg
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Ferry
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Ferry »

Hallo Sanne,

hast Du Kupferhydroxid (oder Kupferoxid) zur Verfügung? Kupferhydroxid ist ein zugelassenes Pflanzenschutzmittel (z.B. Cuprozin), das meistens gegen Pilzinfektionen aber auch diverse bakterielle Infektionen eingesetzt wird. Möglicherweise kann es Dir helfen.

Es wird aufgelöst in einer Konzentration von ca. 1g/Liter gesprüht. Ich würde es jetzt 1x wöchentlich für die nächsten drei Wochen versuchen einzusetzen.
LG,
F.
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Sanne »

Ferry hat geschrieben:...hast Du Kupferhydroxid (oder Kupferoxid) zur Verfügung? ... Ich würde es jetzt 1x wöchentlich für die nächsten drei Wochen versuchen einzusetzen.
Hallo Fredrik,

vielen Dank für Deinen Tipp. :-D Kupfer-Konzentrat (45% Kupfer) habe ich noch vorrätig. Dürfte doch dasselbe sein wie Kupferhydroxid.?

Viele Grüße, Sanne
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Ferry
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Ferry »

Mein Kupferhydroxid (Kupfer-II-Hydroxid) ist ein matt-türkisfarbenes und gut wasserlösliches Pulver. Die Angabe "Kupfer-Konzentrat (45% Kupfer)" ist nicht eindeutig. Möglicherweise ist Deines Kupfersulfat, was eher mit dem reinenn Kupfergehalt 45% korrespondieren würde.

Kupfersulfat und Kupferoxychlorid sind neben Kupferhydroxid die bekanntesten zugelassenen Pflanzenschutzmittel, wobei die Wirkung gegen bakterielle Krankheiten bei Kupferhydroxid deutlich besser als bei den beiden anderen ist

Dein Mittel ist sicherlich einen Versuch wert, um die Forsythie zu retten.
LG,
F.
Sanne
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Sanne »

Ferry hat geschrieben:Mein Kupferhydroxid (Kupfer-II-Hydroxid) ist ein matt-türkisfarbenes und gut wasserlösliches Pulver.
Kupfersulfat und Kupferoxychlorid sind neben Kupferhydroxid die bekanntesten zugelassenen Pflanzenschutzmittel, wobei die Wirkung gegen bakterielle Krankheiten bei Kupferhydroxid deutlich besser als bei den beiden anderen ist...
Hallo Frederik,

danke für Deine Erklärung. :-D Mein Kupfer-Konzentrat ist aber auch ein matt-türkisfarbenes und gut wasserlösliches Pulver, was gut gegen Pilze wirken soll. Habe es auch schon öfter bei Winterspritzungen zusammen mit Weißöl gemacht. Aber es ist schon ein ziemlich "giftiges" Zeug, auch für den Menschen.

Habe die Forsy jetzt noch nicht damit behandelt wg. der momentanen "Affenhitze" hier zurzeit. (Bis zu 28-29°C Grad seit letzter Woche im Büro und draußen ist es im Schatten auch nicht besser. *schwitz*). Außerdem fängt die Stelle ja direkt über die Substratoberfläche an und ich habe ein wenig Bedenken, dass die Wurzeln durch die Behandlung Schaden nehmen könnten. *kopfkratz*

Darf ich noch mal nachhaken? Würdest Du also die weiter gewanderte schwarze Stelle gar nicht wegschneiden, sondern nur mit dem Kupferspritzmittel behandeln?

LG, Sanne
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Ferry
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Re: Forsythieshohin

Beitrag von Ferry »

Beim Kupferhydroxid habe ich gar keine schlechten Erfahrungen gemacht, wenn es ins Erdreich gelangt ist und nicht ausgespült wurde. Weil das Mittel so gut wasserlöslich ist, kannst Du es das Erdreich nachträglich mit klarem Wasser gießen, um alle Reste auszuwaschen; bei Kupfersulfat funktioniert das genauso.

Das mit dem Ausschneiden des befallenen Holzbereichs ist eine schwierige Frage. Wenn der Krankheitserreger erfolgreich bekämpft wurde, dann kann der ehemals befallene Holzbereich als Totholz bleiben. Wenn der befallene Holzbereich aber die eigentliche Ursache ist, und die Eintrittspforte für den Erreger in das Bäumchen ist, dann würde ich so viel wie möglich entfernen.
LG,
F.
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