Ausgraben von Syringa Vulgaris

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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Kamil
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Ausgraben von Syringa Vulgaris

Beitrag von Kamil »

Hallo Freunde,

Hat jemand von Euch schon Syringa Vulgaris (Zwergflieder?) ausgegraben und zum Bonsai gestaltet? D.H. es ist ein ca. 2m Zwergflieder, der weg muss. Verträgt so ein großer Zwergfieder Wurzelschnitt? Wann soll man am bestens ausgraben? Jetzt bestimmt nicht, oder?
Schöne Grüße,
Kamil
Lindwurm
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Beitrag von Lindwurm »

also jetzt ist genau die schlechteste zeit.
am besten wäre das frühjahr geeignet wenn die knospen gerade an schwellen.
der flieder ist robust und wüchsig er sollte das mitmachen!
ein freund von mir hat letztens wegen umzugs auch einen flieder ausgegraben und auf dem neuen grundstück wieder eingepflanzt ,ging problemlos.
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Kamil
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Beitrag von Kamil »

Ok, danke Lindwurm.
Schöne Grüße,
Kamil
Reiner Goebel
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Re: Ausgraben von Syringa Vulgaris

Beitrag von Reiner Goebel »

Kamil hat geschrieben:Wann soll man am bestens ausgraben? Jetzt bestimmt nicht, oder?
Alles Ausgraben macht man am Besten im Frühjahr. Einige Pflanzen vertragen es auch zu anderen Zeiten, aber für alle ist das Frühjahr ideal. Warte also noch.
Reiner G.
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

Kamil,
JETZT ausgraben wäre der Pflanze gegenüber ein Verbrechen :!: :shock:

So sieht übrigens ein Zwergflieder (Syringa velutina) aus. - Von Theresia Obermann aus Ansfelden (Oberösterreich) ........

Bild
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

Und so sieht ein weiß blühender Flieder (Syringa vulgaris) - aus der Sammlung von Walter Pall - aus .........

Weißt du nun, was du im Frühjahr 2005 ausbuddeln willst :?: :wink:

Bild
Lindwurm
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Beitrag von Lindwurm »

sind zwergflieder wurzelecht oder gepropft?
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Kamil
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Beitrag von Kamil »

Wolfgang hat geschrieben: Weißt du nun, was du im Frühjahr 2005 ausbuddeln willst :?: :wink:
Ich nichts :lol: Eine Person hat in polnischen Forum nachgefragt und weil niemand konnte sie helfen, dachte ich es mir, ich frage Euch.
Danke Wolfgang für die Bilder.
Schöne Grüße,
Kamil
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

lindwurm hat geschrieben:sind zwergflieder wurzelecht oder gepropft?
Zwergflieder können auch aus Stecklingen vermehrt werden. - Um ein kräftigeres Wachstum zu erreichen, werden sie in Baumschulen jedoch fast immer auf Liguster veredelt (gepfropft).
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

lindwurm hat geschrieben:sind zwergflieder wurzelecht oder gepropft?
Zwergflieder können auch aus Stecklingen vermehrt werden. - Um ein kräftigeres Wachstum zu erreichen, werden sie in Baumschulen jedoch fast immer auf Liguster veredelt (gepfropft).
Reiner Goebel
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Beitrag von Reiner Goebel »

Kamil hat geschrieben:
Wolfgang hat geschrieben: Weißt du nun, was du im Frühjahr 2005 ausbuddeln willst :?: :wink:
Ich nichts :lol: Eine Person hat in polnischen Forum nachgefragt und weil niemand konnte sie helfen, dachte ich es mir, ich frage Euch.
Kamil,

ich kann Dir keine spezifischen Ratschläge geben, da ich von der Kultivierung dieser Pflanzen als Bonsai keine Ahnung habe. Walter Pall jedoch sollte Dir diesbezüglich guten Rat geben können.
Reiner G.
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Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang »

Auszug aus dem von Nils zusammen gesammelten "BEST OF WWW" von Walter Pall:

1. Flieder

Lateinischer Name: Syringa vulgaris

Deutscher Name: Gewöhnlicher Flieder

Beschreibung: Der Flieder ist ein Strauch, der bis 6 m hoch werden kann. Die Stämme sind oft drehwüchsig. Auffallend ist das kräftige, weitreichende Wurzelwerk. Die Borke ist graubraun, rissig in langen Streifen abblätternd. Die Blätter sind recht lang, 5 bis 12 cm und charakteristisch eiförmig zugespitzt. Die Blüten sind sehr auffällig, bei der Naturform blauviolett und erscheinen Anfang Mai. Er wächst recht langsam. Er fordert trockene, leichte Böden, die basisch reagieren. Der Flieder ist eine gute Heckenpflanze, er treibt willig neu aus und wächst langsam. Die dichten intensiven Faserwurzeln besetzen den Boden vollständig. Der Flieder bildet leicht Wurzelsprossen. Das Holz ist sehr hart und schwer. Der Flieder ist eine Lichtpflanze. Er kann zwar im Halbschatten gedeihen, setzt aber nur Blütenknospen an, wenn er in der vollen Sonne steht.

Natürliches Vorkommen: Ursprünglich stammt der Flieder aus Südosteuropa. In Mitteleuropa wird er bereits seit dem 16. Jhdt. Angepflanzt. Vereinzelt kommen in ganz Europa verwilderte Flieder mit der ursprünglichen, lila-fliederfarbenen Blüte und recht kleinen Blättern vor.

Unterarten, Rassen, Gartenformen: Jedermann kennt die auffälligen Gartenformen des Flieders, die in jeder Baumschule angeboten werden. Die wenigsten davon sind als Bonsai geeignet. Meist haben sie sehr hässliche Pfropfstellen. Die riesigen, teils gefüllten Blüten passen nicht zu einem kleinen Baum In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass die Blüte und die Frucht an einer Pflanze grundsätzlich nicht verkleinert werden kann.

Eigenschaften:

Eignung als Bonsai: Entgegen einer weit verbreiteten Meinung g ist der Flieder hervorragend als Bonsai geeignet. Er muss nur recht hoch sein (über 50 cm), weil die Blätter so groß sind. Außerdem ist als geeignetes Ausgangsmaterial nur ein sehr alter Flieder zu gebrauchen, der bereits einen beachtlichen Stammumfang erreicht hat. Der Flieder ist gut zu gestalten, allerdings erstreckt sich die Arbeit über viele Jahre.

Wasser: Der Wasserbedarf des Flieders ist recht hoch. Der Boden darf zwar nie nass sein, er sollte aber immer feucht bleiben. Gelegentliche Trockenheit verträgt er aber recht gut. Das Wasser kann kalkhaltig sein.

Licht: Der Flieder ist eine Lichtpflanze. Er kann zwar noch im Halbschatten gedeihen, aber Blütenknospen setzt er nur an, wenn er ganzjährig in voller Sonne steht.

Umpflanzen: Das Umpflanzen sollte im zeitigen Frühjahr stattfinden. Wenn der Wurzelballen nicht stark gestört wird, kann es auch noch im Sommer oder Herbst erfolgen. Danach braucht der Flieder, der ans sich sehr winterhart ist, Winterschutz. Der Wurzelballen kann stark zurückgenommen werden. Die Krone verträgt gut einen gleichzeitigen Rückschnitt bis ins alte Holz.

Boden: Der Boden sollte leicht und kalkhaltig sein, eher nährstoffreich, sandig-lehmig bis lehmig. Er sollte nicht nass, aber immer leicht feucht sein. Wasser- und Luftdurchlässigkeit ist sehr wichtig. Der Flieder braucht relativ viel Bodenvolumen um seine Faserwurzeln ausbreiten zu können. Die oft gewaltigen Stämme brauchen riesige Schalen. Folgendes Substrat hat sich in der Praxis bewährt: 30 % Akadama, 20 % grober Sand, 50 % Humus. Rindenhumus sollte mit Kalk verbessert werden.

Beschaffung: In der Praxis wird man kaum einen Flieder in der freien Natur ausgraben: Sehr wohl kann man jedoch in alten Gärten oder auch in Hecken fündig werden. Am besten geht man folgendermaßen vor. Im ersten Jahr wird im Frühjahr oder Sommer der Stamm radikal eingekürzt und die Äste bis auf wenige cm an den Stamm zurückgeschnitten. Es ist durchaus sinnvoll, mehr als 90 % der Baummasse abzuschneiden. Die folge ist ein enormer Austrieb aus dem Stamm und den verbliebenen Aststummeln. In diesem Jahr sollte man den Flieder noch in seinen alte Wurzeln stehen lassen und die neuen Äste so belassen wie sie gewachsen sind. Im nächsten Jahr, im zeitigen Frühjahr, wird der Baum ausgegraben, wobei ein ordentlicher Wurzelballen bestehen bleiben muss. Dieser Rohling wird nun in eine Kiste oder in einen großen Kunststoffbehälter gesetzt. Auch die Weiterpflege in einem Aufzuchtbeet ist sehr sinnvoll. Die neuen Äste werden bis auf eine oder zwei Knospen zurückgeschnitten. Unbrauchbare Äste und Knospen werden ganz entfernt. Nach weiteren 1 bis 2 Jahren wird dann der Baum noch einmal umgesetzt. Dabei werden die Wurzeln und gleichzeitig die Krone stark zurückgenommen. Nun kann die endgültige Schale gewählt werden. Nach einem weiteren Jahr kann mit der Gestaltung der Krone begonnen werden. Eine Abkürzung dieses Verfahrens lohnt sich nicht.

Flieder kann man leicht durch Stecklinge vermehren. Man nimmt halb-ausgehärtete Zweige vom selben Jahr, die im Juni Geschnitten wurden.

Beschneiden: Der Flieder kann sehr stark beschnitten werden. Dies kann während der gesamten Vegetationsperiode, bis in den Herbst hinein geschehen. Er antwortet mit zahlreichen neuen knospen, die auch im alten Holz erscheinen. Falls man einem gesunden Flieder sämtliche Äste abschneidet, wird er aus dem Stamm wieder austreiben. Immer wider kommen an der Stammbasis oder an den Wurzeln neue Schößlinge hervor. Diese sind sofort ersatzlos abzuschneiden. Eine gute Zeit für den starken Gestaltungsschnitt ist unmittelbar nach der Blüte. Dann hat der Baum Zeit, bis in den Spätherbst wieder Blütenknospen für das nächste Jahr anzusetzen.

Gestalten: Ein Flieder kann sehr gut gestaltet werden, wenn man sich einige Jahre Zeit nimmt. Gerade beim Flieder sollte man immer nur eine Maßnahme pro Vegetationsperiode durchführen. Gleichzeitiges Umsetzen und Drahten nimmt er auf jeden Fall übel. Der Flieder zeigt dann leider die Eigenschaften eines Strauches: Er wirft einfach ganze Äste ab und treibt neu aus. Einen Flieder kann man gut mit der Schere, aber auch mit Draht gestalten. Besonders mit Zugdrähten lässt sich leicht arbeiten. Es ist immer darauf zu achten, dass die recht dünnen Äste leicht abbrechen.

Düngen: Der Flieder liebt ganzjährig Dünger. Besonders wenn man auf eine reiche Blütenpracht Wert legt, ist das düngen wichtig. Blattdüngung wird gut vertragen.

Standort: Der Flieder muss mit der Krone in voller Sonne stehen. Insbesondere, wenn man Wert darauf legt, dass er viele Blütenknospen ansetzt. ER ist wärmeliebend und hitzeverträglich. Hohe Lufttrockenheit im Sommer verträgt er recht gut, solange die Erde feucht ist.

Winterhärte: Der Flieder ist sehr winterhart (Zone 4), wenn er nicht behandelt wurde. In Mitteleuropa kann er mit ganz wenig Winterschutz im Freien überwintert werden. Wenn der Flieder umgesetzt wurde, braucht er unbedingt Winterschutz, denn dann verträgt er das Durchfrieren des Wurzelballens nicht. Im Freien kann allerdings ein Flieder problemlos im Herbst in eine Aufzuchtbeet gesetzt werden. Da friert der Wurzelballen nämlich kaum ein. Der Flieder ist spätfrostgefährdet, vor allem die Blüten können stark leiden.

Krankheiten: Die Kultursorten des Flieders sind recht anfällig gegen vielerlei Krankheiten. Er sollte vorbeugend im zeitigen Frühjahr mit einem Austriebsspritzmittel behandelt werden. Pilzkrankheiten sind mit Fungiziden sofort zu behandeln. Ein kranker Baum darf nicht gestaltete werden.

Afghanischer Flieder: (Syringa afghanica) Er wird bis zu 2 m hoch. Die Triebe sind etwas kantig. Die Blätter sind stark gefiedert, ähnlich wie Feigenblätter. Sie sind 2 bis 4 cm lang. Die Blüten stehen in breiten lockern Rispen, sie sind lila und duftend. Er ist mäßig winterhart (Zone 6a) und braucht Schutz. Er bevorzugt Weinbauklima, ist hitzeverträglich, wärmebedürftig. Das Bodensubstrat sollte durchlässig, nicht zu feucht und nährstoffreich sein. Er verträgt zeitweise Bodentrockenheit gut. Der Boden sollte schwach sauer bis alkalisch, sandig-lehmig bis lehmig sein. Er braucht ziemlich viel Sonne, vor allem wenn er blühen soll. Der afghanische Flieder lässt sich besonders leicht durch Stecklinge im Juni/Juli vermehren. Durch sein kleinen, dichten Blätter und seine zierliche Wuchsform ist er gut bis sehr gut als Bonsai geeignet. Leider ist er kaum erhältlich.

Kleinblättriger Flieder: (Syringa microphylla) Es ist ein 1 bis 1,5 m hoher Strauch mit dünnen Trieben. Die Blätter sind sehr klein, 1 bis 4 cm lang, die hübschen blasslila bis rosaroten Blüten erscheinen im Juni. Er kommt aus Nordchina, ist winterhart (Zone 6a), jedoch spätfrostgefährdet. Er erwartet eine kühltrocken Lage, mit mäßig trockenem bis frischen Boden. Er will volle Sonne bis Halbschatten. Als Bonsai ist der zierliche Strauch geeignet. Er treibt willig ins alte Holz zurück und eignet sich für sehr kleine Bonsai. In Baumschulen wird er hin und wider angeboten.

Andere Flieder: Syringa meyerei, der Koreanische Zwergflieder wird als Kultivar ‚Palibin’ als Bonsai gehalten. Ebenso S. laciniata, eine Art mit gespaltenen Blättern.
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Kamil
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Beitrag von Kamil »

Vielen Dank Wolfgang, jetzt nur das alles auf polnisch übesetzen :lol:
Schöne Grüße,
Kamil
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Stefan K.
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Beitrag von Stefan K. »

Kamil hat geschrieben:Vielen Dank Wolfgang, jetzt nur das alles auf polnisch übesetzen :lol:
na dann mach mal wolfgang

bin gespannt ob du so gut polnisch kannst wie kamil deutsch :D ,

nicht das ich das beurteilen könnte wenn die ganze wurscht hier auf polnisch stehen würde :wink:
Ich hab Spass !
grüsse aus tirol stefan
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Kamil
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Beitrag von Kamil »

Ich meinte, ich muss für die Person aus Polen übersetzen, nicht Wolfgang.
Schöne Grüße,
Kamil
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