Chlorose bekämpfen ?

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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Lindenbergi
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von Lindenbergi »

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, das man auch mit festem Eisen arbeiten kann. Rostige Nägel, Eisenpulver, Feilenspäne etc.. In der Aquarientechnik wird auch viel Geld ausgegeben für Eisendünger um Chloroseschäden an Wasserpflanzen zu verhindern. Schon seit Jahren stecke ich bei einer Neueinrichtung immer ein paar Eisennägel in den Untergrund und habe keine Probleme mit Chlorose. Eisennägel, blank und natürlich nicht verzinkt kommen bei mir auch in die Bonsaitöpfe. Aber nicht auf den Boden der Töpfe, gibt unschöne Rostspuren auf dem Keramik.

Grüsse Robert
Wenn zwei Menschen immer die gleiche Meinung haben, ist einer von ihnen überflüssig.
W. Churchill
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abardo
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von abardo »

... so habe ich mir letztens bei einem gekauften Bonsai eine kleine Konkavzange versaut, ein Nagel war mittlerweile unsichtbar mit der Wurzel verwachsen :cry:
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
MonaMour64
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von MonaMour64 »

HerbertR hat geschrieben:Also ich habe jetzt unsere Düngerbestände durchwühlt :

Der Rasendünger den ich fand, enthält weder Eisen noch Magnesiumanteile.... :-( (Bild 1)

Das Bittersalz hat 16% MgO wasserlösliches Magnesiumoxyd, aber auch 13% wasserlöslichen Schwefel - ist der nicht schädlich ? (Bild 2)

Und schliesslich der Rosendünger enthält 2% MgO Magnesiumoxyd (Bild 3)

Kann ich etwas davon verwenden und wenn ja was ?
Den ersten würde ich zu dieser Jahreszeit NICHT verwenden - er enthält sehr viel Stickstoff, der das Wachstum anregt.
Die neuen Triebe können bis zum Winter aber nicht mehr richtig ausreifen, sie brauchen jetzt mehr Kalium und keinen Stickstoff.

Der dritte wäre daher eher geeignet, ob die Menge an Magnesium ausreicht, wenn bereits ein Mangel besteht kann ich aber nicht beurteilen.

Beim Bittersalz bin ich schlichtweg überfragt und möchte hier nicht irgendetwas schnell ergoogeltes von mir geben... ;)
Schwefel als Spurenelement bzw. in kleinen Mengen ist sinnvoll und keineswegs schädlich, in dieser Konzentration (und unter den gegebenen Umständen) weiß ich es nicht.
LG, Sabine (aka Mona)

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Frank Abbing
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von Frank Abbing »

MonaMour64 hat geschrieben:
HerbertR hat geschrieben:Den ersten würde ich zu dieser Jahreszeit NICHT verwenden - er enthält sehr viel Stickstoff, der das Wachstum anregt.
Die neuen Triebe können bis zum Winter aber nicht mehr richtig ausreifen, sie brauchen jetzt mehr Kalium und ....
Bis Ende September dünge ich ganz normal weiter.
Liebe Grüße
Frank *up*
MonaMour64
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von MonaMour64 »

Bonsai-Abbing hat geschrieben:
MonaMour64 hat geschrieben:
HerbertR hat geschrieben:Den ersten würde ich zu dieser Jahreszeit NICHT verwenden - er enthält sehr viel Stickstoff, der das Wachstum anregt.
Die neuen Triebe können bis zum Winter aber nicht mehr richtig ausreifen, sie brauchen jetzt mehr Kalium und ....
Bis Ende September dünge ich ganz normal weiter.
Ich bis etwa Mitte September auch, aber "normal" heisst bei mir nicht so extrem stickstoffbetont, das mache ich im Frühjahr zu Beginn der Wachstumsperiode.
Danach dünge ich mit einem ausgelicheneren NPK-Verhältnis, Blütenpflanzen vor der Blüte mit mehr Phosphor, zum Abschluss des "Düngejahres" im Herbst gibts dann nochmal Kalium für alle.
Ich verwende lieber insgesamt weniger Dünger, versuche dafür aber die Zusammensetzung dem Jahresablauf möglichst anzupassen. ;)
LG, Sabine (aka Mona)

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HerbertR
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von HerbertR »

Hallo Sabine, hallo Frank,
vielen Dank nochmal für Eure Tipps !
LG Herbert

-------

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Reiner K
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von Reiner K »

Hallo Herbert,
warum machst Du Dir so viele Umstände?
Nimm dich einfach den Dünger von Andreas.
LG Reiner
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von Heike_vG »

Mit dem Dünger von Andreas R. gegen Chlorose habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Sehr empfehlenswert.
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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HerbertR
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von HerbertR »

Hallo Rainer und Heike,

vielen Dank für Euren Tipp !
LG Herbert

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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von Maddin.678 »

Aus aktuellem Anlass greife ich das Thema nochmal auf, da bei mir dieses Jahr auch vermehrt Pflanzen leider unter Chlorose leiden. Gibt es da spezielle Düngerempfehlungen? Den Dünger von Andreas fand ich nicht mehr im Flohmarkt. Ansonsten finde ich nur die Eisendünger, aber ich würde gerne einen Eisen-Magnesium-Dünger als Blattdünger verwenden. Gibt es da vielleicht Tipps? Vielen Dank!


Edit: Habe Andreas kontaktiert.
Viele Grüße
Martin
Arthur Dent
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von Arthur Dent »

Ja, die selbe Frage habe ich mir auch schon gestellt. Gibt es eine Empfehlung bezüglich eines Eisen-Magnesium-Düngers?
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Stefan72
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von Stefan72 »

Hey Maddin,

vielleicht ist das, was Du als Chlorose ansiehst gar kein Mangel, sondern sogar ein zu viel an Nährsalzen? Das würde auch zu gelben Blättern führen (u.a. Busch / Strecker, Bonsai. Gestalten mit heim. Gehölzen, 2014, 34). Das war es letztlich auch bei mir vor zwei Jahren. Das Problem wurde ab August besser, als ich im heißen Rest-Sommer das Düngen dann eingestellt habe und den Baum gründlich gewässert hatte. Über die Zusammensetzung des Düngers wäre es lt. des befragten Gärtners nämlich nicht zu einem Mangel gekommen.

Wie hast Du denn seither gedüngt und mit was? Wären die relevanten Nährstoffe über den Dünger grundsätzlich verfügbar? Wie gießt Du und wie oft? Weist Dein Vorgehen eher auf zu viel Dünger hin oder kann ein Mangel schlüssig begründet werden? Einfach mal eine Eisendüngung zu machen, fände ich nicht sinnvoll, so lange Du keine Richtung hast, was der Grund der "Chlorose" sein könnte.
Freundliche Grüße, Stefan

Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen. Seine Arbeit entsagt nicht, sie ist in das Gelingen verliebt statt ins Scheitern.
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von Maddin.678 »

Stefan72 hat geschrieben: 05.08.2017, 17:31 vielleicht ist das, was Du als Chlorose ansiehst gar kein Mangel, sondern sogar ein zu viel an Nährsalzen?
Das könnte schon sein, ablehnen würde ich es nicht! Bloß letztes Jahr war noch alles in Ordnung..

Das stimmt auch das ich viel Dünge, also derzeit sieht die Pflege bei mir so aus:

Substrat in Teichtöpfen Bims, Lava, Zeolith.
In den Schalen sind noch ca. 10-15% Kokosfasern drinnen. Also alles eigentlich "modern".

Gießen fast täglich. Im Sommer grade schon, obwohl es grade verhältnismäßig kühl ist und ansonsten nach Kontrolle alle 2-3 Tage je nach Temperatur und Witterung. Bisher hat kein Baum (auch Blauregen) die Blätter hängen lassen. Düngen zweimal die Woche mit jeweils der halben Dosis (also pro Woche die volle Dosis wie immer angeben, bloß auf die Woche aufgeteilt (letztes Jahr war es die volle Dosis einmal die Woche)) plus dauerhaft Biogold drauf (Biogold ist jetzt dieses Jahr neu).
Ab und zu spritze ich jetzt auch zusätzlich mit Biogoldvital.

Beim düngen ist alles dabei: mal Myr Mikro plus, Obi-08/15-Grünpflanzendünger, 08/15-Tomatendünger, 08/15-Orchideendünger, Mairol Grünpflanzendünger etc. Je nach Lust und Laune, aber nichts wird gemischt. Wenn die Sachen mal verbraucht sind, möchte ich mich auf abwechselnd Mairol- und Wuxaldünger festlegen, da 8 verschiedene Dünger grade übertrieben sind.

Gießwasser ist Leitungswasser, laut Stadtwerken (Bad Oldesloe) alles im Normalbereich, nicht zu hart nicht zu "weich", also im mittleren Normalbereich. Regenwasser geht nicht, da Balkon.


Unabhängig davon habe ich diese Jahr auch härter mit Pilzen und Läusen zu kämpfen.. Schon dreimal gegen Mehltau gespritzt, aber nie eine Pflanze doppelt :-D ging einfach die Runde.. und selbst gegen Läuse musste ich zum ersten Mal überhaupt spritzen, waren einfach zu viele.
Einzelne Blätter der Problempflanzen, der ganze Baum ist aber nicht betroffen, nur einzelne Teile
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Viele Grüße
Martin
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Stefan72
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von Stefan72 »

N' abend Maddin,
Maddin.678 hat geschrieben: 05.08.2017, 19:14 [...]Bloß letztes Jahr war noch alles in Ordnung..
Unabhängig davon habe ich diese Jahr auch härter mit Pilzen und Läusen zu kämpfen.. Schon dreimal gegen Mehltau gespritzt, aber nie eine Pflanze doppelt :-D ging einfach die Runde.. und selbst gegen Läuse musste ich zum ersten Mal überhaupt spritzen, waren einfach zu viele.
Hier würde ich die Lösung suchen. Wenn Du mit Deiner "Düngercuvee" letztes Jahr gut gefahren bist, dann sollte es daran nicht liegen. Bei dieser bunten Mischung sollte alles dabei sein, was Baum sich wünschen kann und es klingt auch nicht danach, dass Du es übertrieben hast. Die Wochendosis aufzuteilen ist sogar sinnvoll. Unser Substrat ist ähnlich. Da kann man es "laufen lassen" beim Gießen. Wenn Du durchdringend gießen kannst, sollte es keine Versalzung geben.
Bleibt noch "Pilze und Kriechgetier". Das ist dieses Jahr dazu gekommen und dürfte die Bäume auch geschwächt haben. Das Blatt ganz links sieht zwar nach Chlorose aus, es könnte aber auch vom Spritzen kommen, wenn der Baum in der Sonne stand. Auch gibt es teils Unverträglichkeiten im Kontakt mit den Spritzmitteln. Neemöl bei Ficus ret. kann zum Beispiel zu Blattnekrosen bis zum kompletten "Agent Orange" führen (kann... muss nicht, ...aber gut, wenn man es vorher weiß...). Von daher würde ich diese Veränderungen an den Blättern eher im Zusammenhang sehen mit erfolgten Behandlungen und Spritzungen. Vielleicht war da "etwas zu viel"?
Die Saison ist aber auch eh so gut wie durch. Ich würde den Stickstoff beim Düngen zurückfahren und die Winterharten ab Mitte September mit etwas Kalimagnesia-Dünger (Patentkali) versorgen. Wenn die Symptome 2018 ohne Behandlung wegen Pilzbefall und Schädlingen wieder kommen, wäre das dann vorhandene System neu zu bewerten.

PS.: Bei Joseph Somm, Bonsai. Krankheiten vorbeugen..., 2016 steht auch einiges zu diesen Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten. *les*

Wird schon...
Freundliche Grüße, Stefan

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Ferry
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Re: Chlorose bekämpfen ?

Beitrag von Ferry »

Chlorose tritt in einigen Fällen trotz kräftigem Düngen auf. Oft besteht ein Zusammenhang. Einige Sticksstoffdünger lassen den Boden mehr alkalisch werden, was den Effekt hat, daß vorhandenes Eisen- und Magnesium im Boden schwerlöslich und schlecht verfügbar für die Pflanze wird. Das ist bei pH-Werten oberhalb 7 der Fall. Kannst Du den pH Wert messen?

Im Handel gibt es unzählige spezielle Magnesium- und Eisendünger, welche die Chlorosesymptome schnell verschwinden lassen, solange diese Spezialnährstoffe in einer besser löslichen und verfügbaren Form zuführt werden. Wenn am Gieß- und Düngeverhalten nichts geändert wird, dann wird die Pflanze zum Dauerpatienten für Magnesium und Eisen in spezieller Form und hängt quasi am Tropf.

Folicin® ist alternativ zu den in den Beiträgen oben genannten Spezialdüngern ebenfalls ein guter Mikronährstoffdünger mit Eisen und Magnesium, der als schnellwirkende Blattdüngung angewandt werden kann. Es gibt so viele Produkte von vielen verschiedenen Herstellern; alle guten Spezialdünger gegen akute Mangelsymptome sollten als Chelat (Eisenchelat, Magnesiumchelat, ...) vorliegen. In guten Flüssigdüngern (Du hast sie schon genannt) aus dem Handel sind die Chelate schon Bestandteil des Düngers, um Mangelsymptome selten zu machen.
LG,
F.
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