Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

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Tomsai 92
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Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von Tomsai 92 »

Hallo Leute!

Ein Teil dieses Artikels habe ich hier bereits gepostet. Da es dort reichlich Kommentare zu meinem Thema gab (was mich übrigens sehr erfreute) eröffne ich hiermit einen neuen Thread. Ich versuche alles so zu formulieren, dass auch Anfänger es verstehen.

Hier möchte ich nun das Thema weiter vertiefen:
- auftretende Probleme der Methoden können angesprochen werden
- wir können über die Details diskutieren
- passende Links können gepostet werden
- andere Wege der Aufzucht könnten meinem Artikel gegenübergestellt werden
- Ihr könnt auch gerne Gedanken über neue oder andere Wege äußern, zeigen und erklären
- ...



So, nun geht´s los:

Die Aufzucht von qualitativ guten Bonsai ist in meinen Augen um einiges komplizierter als die meisten Leute denken. „Erstmal ein paar Jahre ins Freiland setzen“ bringt wenig, wenn man nicht weiß, worauf man achten muss. Im Folgenden spreche ich ausschließlich von Laubbäumen, die durch diese Methode als Hauptmerkmal einen dicken bewegten Stamm und einen ausgeprägten Wurzelansatz bekommen, sei es ein klassischer „Moyogi“ (die genormte Kiefernform) oder ein naturalistischer Baum, bzw. Bonsai. Es gibt bekanntlich viele Wege zum Ziel, aber man kann es sich auch zu kompliziert machen. Diese Methode folgt dem Leitspruch: Eins nach dem Anderen! Es ist vielleicht nicht der kürzeste Weg, aber in der Erklärung und Umsetzung eher simpel.

1. das Nebari (der Wurzelansatz):
Zuallererst sollte man das Nebari einer Jungpflanze radikal durch harte Wurzelschnitte bis ans Nötigste aufbauen. Wichtig ist dabei, dass überwiegend waagerecht verlaufende Wurzeln erhalten bleiben, die möglichst auf der gleichen Höhe des Stammes entspringen. Das oberirdische Wachstum wird sich dadurch noch etwas zurückhalten, aber erst wenn das Nebari der Jungpflanze gut bis sehr gut ist, wird man später mit einer schönen Stammbasis belohnt, die für Laubbonsai extrem wichtig ist! Ein kleiner Teichpflanzkorb in Kombination mit diesem starken Wurzelschnitt kann kleine Wunder vollbringen. Zu diesem Zeitpunkt muss das Nebari mit Erde bedeckt sein.
Meiner Meinung nach der bedeutenste Schritt.

2. der Stamm:

2.1 Wenn man einen starken Stamm ohne offene Wunden will, dauert das nunmal einige Jahre: Die Kultur im Freiland bringt in der Regel den stärksten Zuwachs in Relation zum Aufwand, deshalb wird nun die Jungpflanze ins Beet gesetzt, welches vorher mit durchlässigen Substraten aufgelockert wurde und mit Grunddüngern (z.B. Hornspähne mit hohem Stickstoffgehalt) versorgt ist. Zuerst wird ein Leittrieb 1-2m wachsen gelassen und anschließend auf die Höhe der gewünschten ersten (bzw. zweiten, dritten, ...) Bewegung zurückgeschnitten. Je geringer der Abstand zum vorherigen Schnitt ist, desto besser wird die Verjüngung, bzw. die Stammbewegung. Die spätere Bewegung des Stammes hängt davon ab, in welche Richtung man den Leittrieb wachsen lässt. Während der Wachstumsperiode nach der Kappung sollte der Schnitt (je nach Baumart) konkav nachgearbeitet werden, durch den nächsten Leittrieb schließt sich die Wunde mehr oder weniger unauffällig. Werden sogenannte „Opfertriebe“, also Triebe die in diesem Fall dem Stamm entspringen, zu groß oder sitzen an Stellen, die später narbenfrei sein sollen (der untere Stammbereich, „Tachiagari“), werden diese möglichst frühzeitig entfernt. Zwischen den Schnitten liegen, je nach Zuwachs, 1-2 Jahre. Alle 2 Jahre, zum Zeitpunkt des Rückschnitts, sollte der Baum außerdem einen starken Wurzelschnitt bekommen und dann wieder zurück ins Beet gesetzt werden. Als gutes Beispiel Reiners Berichte über die Anzucht

2.2 Deutlich schneller wird sich der Stamm verdicken, wenn man die Rückschnittintervalle verlängert. Dadurch wird allerdings die „Qualität“ des Stammes eine andere sein. Die Schnittstellen werden auffälliger (auch wenn sie verheilen) und die Stammabschnitte unverjüngter und evtl. gerader (da kann frühzeitiges Drahten eine Lösung sein). Eine Feldahornjungpflanze mit gutem Nebari wird durch freies Wachstum für 3-4 Jahre bei guter Kulturführung relativ sicher ein Stammdurchmesser von mehr als 5cm erreichen.

3. die Astansätze und Äste:
Nachdem der Stamm aufgebaut ist, werden alle unbrauchbaren Opferäste entfernt und der Leittrieb, bzw. bei naturalistischen Besenformen die Leittriebe, gekappt und der Baum in eine mittelgroße Trainingsschale mit starkem Wurzelschnitt (so weit, dass der Wurzelballen gerade einmal aus dem inzwischen sehr breiten Nebari und ein paar Feinwurzeln besteht) gepflanzt. Ab nun wird der Baum nach der Methode Walter Palls gepflegt. Ist die Schale zu groß, besteht die Gefahr, dass sich in unbewurzelten Bereichen der Schale zu viele Düngesalze ablagern, die das Wachstum stark behindern. Im folgenden Jahr werden die Knospen, die jetzt am ganzen Stamm entlang erscheinen, selektiert und nach Möglichkeit die jungen Triebe bereits mit Draht geformt. In diesem Zustand wurden häufig Dreispitzahorne aus Japan importiert, die zwar schon Astansätze an den richtigen Stellen haben, welche aber noch vielzu dünn im Verhältnis zum Stammdurchmesser sind. Das Entscheidende ist jetzt, wo die Ansätze bereits vorhanden sind, diese ebenfalls nach der „Stammverdickungsmethode“ aufzubauen (siehe 2.). Entweder man pflanzt den Baum dazu wieder ins Freiland, oder topft ihn im nächsten Jahr in eine etwas zu große Trainingsschale und lässt ihn dort wieder so lange wachsen, bis die Astansätze die richtige Dicke und Verjüngung aufweisen. Beispiel des Astaufbaus

4. die Feinverzweigung:
Bis jetzt, nach ca. 10-20 Jahren Arbeit ohne (für Laien) sichtbaren Erfolg (!!!), hat man einen Baum mit gutem Nebari, einem dicken bewegten Stamm mit guter Verjüngung und Ästen an den richtigen Stellen in der richtigen Dicke. Jetzt folgen die Feinarbeiten. Durch Techniken die hier den Rahmen sprengen würden (Blattschnitt, Pinzieren, verfeinerte Wurzelarbeit, usw.) wird der Bonsai von Jahr zu Jahr reifer und eindrucksvoller. Viele Beispiele findet man hier im Forum unter Baum-Präsentation.


Besonders gut funktioniert diese Vorgehensweise bei starkwachsenden heimischen Baumarten wie z.B. Feldahorn, Ulme, Hainbuche, Linde, Weißdorn,... Bei schwachwüchsigeren Arten dauert die Erziehung dementsprechend länger.




Wenn Ihr noch gravierende Fehler findet, sagt bitte bescheid. :wink:


Schöne Grüße

Tomsai
Wer weiß, spricht nicht, wer spricht, weiß nicht.
MerschelMarco
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von MerschelMarco »

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit der Aufzucht von Rohpflanzen zur Bonsaigestaltung. Das Ganze ist im Experimentierstadium mit einer kleinen Anzahl von Pflanzen; erhebt also keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit und schon gar nicht auf Endgültigkeit.

In diesem Sinne ein paar Ergänzungen oder Alternativen zu Tomsais Ausführungen.

Vorneweg sollte ich natürlich eine Vorstellung davon haben was ich als Ziel anstrebe. Die Vorgehensweise ist eine andere im Falle eines dünnstämmigen Shohin im Vergleich zum dickstämmigen, mittel- oder großformatigen Bonsai.
Während im ersten Fall die Feldaufzuchtmethode kaum in Frage kommt, weil schnelles Wachstum im Feld zwangsläufig einhergeht mit mangelnder Kontrolle, ist es bei den weiteren Formaten schon geeignet bis optimal mit jeweiligen Abänderungen.

Je dicker der Stamm im Verhältnis zur Höhe sein soll und je kleiner der Baum in der Gesamthöhe sein soll, umso kürzere Internodien brauche ich in den ersten paar Jahren.
Kurze Internodien bieten mir die Möglichkeit den Haupttrieb sehr kurz am Stamm zurückzuschneiden, d.h. der Stamm wird immer nur wenig länger aber dicker. Außerdem regt der Rückschnitt schlafende Knospen am Stamm zum Austrieb an, die ich als Opferäste benutzen kann und mit die Stammverdickung zusätzlich vorantreibt. Die Anzahl der schlafenden Knospen im Verhältnis zur Baumhöhe wiederum ist auch höher je kürzer die Internodien sind. Habe ich wiederum viele Opferäste, muß ich diese nicht so dick werden lassen um eine gewisse Stammdicke zu erreichen und habe so kleinere Narben.

Zitat Tomsai:" Zu allererst sollte man das Nebari einer Jungpflanze radikal durch harte Wurzelschnitte bis ans Nötigste aufbauen. Wichtig ist dabei, dass überwiegend waagerecht verlaufende Wurzeln erhalten bleiben, die möglichst auf der gleichen Höhe des Stammes entspringen. Das oberirdische Wachstum wird sich dadurch noch etwas zurückhalten, aber erst wenn das Nebari der Jungpflanze gut bis sehr gut ist, wird man später mit einer schönen Stammbasis belohnt."

Nach der Vorgehensweise die Tomsai beschreibt ergeben sich durch die Entwicklung des Nebaris durch harten Wurzelschnitt ohnehin kurze Internodien, man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Allerdings mit dem Nachteil, das in dieser wichtigen Zeit, so drei Jahre etwa noch wenig Dickenwachstum stattfindet.

Um den Zeitfaktor abzukürzen sammle ich Jungpflanzen mit kurzen Internodien und interessantem unterem Stammabschnitt. Der Wurzelansatz interessiert mich nicht, den es kommt die Plättchenmethode zum Einsatz.
Dazu wird die stark gekappte Jungpflanze durch ein Loch einer z.B. Siebdruckplatte gesteckt und mit dem Plättchen wieder eingegraben. Die Platte muß mit Erde bedeckt sein. Die Pflanze stößt irgendwann an das Loch, verdickt sich dort und bildet neue Wurzeln, moost sich quasi ab.
Vorteil: Der alte Wurzelapparat bleibt erst mal aktiv und sorgt für starkes Wachstum, während ich einen schönen neuen Wurzelansatz entwickeln kann.

Foto1und 2 zeigt einen Spitzahorn nachdem er vor 4 Jahren als Jungpflanze durch ein Plättchen gesteckt wurde. Der Baum ist eher großformatig angelegt (Endhöhe ca. 80 cm). Nach zwei Jahren im Feld, behandelt wie Tomsai es beschrieben hat, Leitrieb wachsen lassen und wieder einkürzen, Opferäste, wurde der Baum wieder ausgegraben. Die Wurzeln, die sich überhalb dem Plättchen gebildet haben wurden wieder stark zurückgeschnitten , der ursprünglich Wurzelapparat aber nicht angetastet. Nach weiteren zwei Jahren hat sich eine Wurzelplatte gebildet und der Baum wurde abgetrennt.

So sieht der Baum aktuell aus Foto3-5:
Dem Leittrieb wurde immer mit Draht eine Bewegung gegeben. Die Kurven wachsen sich zwar wieder ziemlich aus, aber der Stamm bekommt eine unregelmäßige Oberfläche, die interessant wirkt.

Grüße,
Marco
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Tomsai 92
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von Tomsai 92 »

Ein hervorragendes Beispiel! Danke auch für deine Ergänzungen. Die Unterschiede der Vorgehensweise zwischen verschiedenen Bonsaigrößen hatte ich total vergessen zu erwähnen.

Ich finde jedoch, dass man auch Shohinbäume durchaus gut im Freiland heranziehen kann. Auch hierzu möchte ich eine Technik erklären, die das größte Problem der Shohinaufzucht mit starkem Wachstum, die zu großen Internodien, umgeht. Das Ergebnis ist hierbei ein ungewöhnlich dicker, knorriger Shohin mit einer sehr guten Verjüngung, es dauert jedoch ziemlich lange:

Die Wahl der Baumart:
Die Arteneignung für diese Technik ist begrenzt. Zum Beispiel gehen Feldulmen, jap. Ulmen, Cotoneaster, Schlehen (mein Favorit), Zwergheckenkirsche, Pfennigbuche (Nothofagus), Potentilla, Winterlinde und weitere. Aber auch die kleinblättrigen Ahornarten, z.B. Acer buergerianum/ palmatum/ ginnala/ campestre/ monspessulanum oder das europäische Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) sind geeignet, da sie immer kurz nach dem Triebansatz Nodien besitzen. Entscheidend ist, dass die Art in der Lage ist kurz nach dem Triebansatz neu auszutreiben.

Das Grundprinzip und die Umsetzung:
Die Vorgehensweise ähnelt stark dem oben genannten Verfahren, deshalb sollte man sich dieses vorher durchlesen.

1. Zuerst wird das Nebari im kleinen Teichpflanzkorb entwickelt, der Baum darf währenddessen frei wachsen, der Stammdurchmesser darf dabei jedoch nicht viel dicker als 2cm werden. Der kleine Tpk hat den Vorteil, dass der Wurzelballen gleich sehr kompakt wird.

2. Nun wird der Baum auf ca. 2-3cm über dem Wurzelansatz gekappt und mit einem sehr starken Wurzelschnitt bis ans Nebari erneut in einen Tpk gepflanzt. Wichtig ist hierbei, dass mindestens ein Nodium noch vorhanden ist. Nun lässt man einen Leittrieb frei wachsen. Von nun an schneidet man jedes Frühjahr den Leittrieb so kurz es geht bis zum Triebansatz zurück, man sollte jedoch sicher sein, dass in diesem Bereich schlafende Augen liegen. Schnittstellen werden je nach Baumart geschützt um einen Saftrückzug zu verhindern und in der Wachstumszeit nachgearbeitet. Die ersten drei Rückschnitte erfolgen im Teichpflanzkorb und es wird jährlich mit hartem Wurzelschnitt umgetopft.

3. Jetzt beginnt die Freilandkultur. Das Beet wird vorher wieder mit Substraten aufgelockert und Grunddünger untergegraben. Jährlich wird zurückgeschnitten und alle 2 Jahre erfolgt ein starker Wurzelschnitt. Bei Baumarten mit starker Kallusbildung kann man auch Opfertriebe wachsen lassen, mit Dreispitzahornen funktioniert diese Technik bei mildem Klima übrigens besonders gut, bei Arten mit sehr schlechter Kallusbildung führen Opfertriebe zu einem schnittstellenreichen Stamm, weshalb sie möglichst frühzeitig entfernt werden sollten.

4. Ist die gewünschte Höhe und Dicke erreicht, baut man die Äste in der Schale auf. Die zahlreichen Triebe entlang des Stammes sollten für eine gute Astverteilung reichen. Die ersten Jahre sollte man die Astansätze jedoch auch lang durchtreiben lassen, um die späteren Äste passend zur Stammdicke zu gestalten.

5. Zum Ende kommt wieder die Feinverzweigung und schließlich die Kultivierungsreife.


Eine insgesamt sehr langwierige Technik, die etwa 10-20 Jahre dauert. Anwendbar auch auf größere Größen, das dauert dann jedoch einige Jahrzehnte. :lol:


Gruß, Tomsai
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MerschelMarco
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von MerschelMarco »

Schade!

Ich dachte zu dem Thema von Tomsai gäbe es einiges an Diskussionsbedarf/Erfahrungsaustausch und/oder Bildmaterial.

Wenn man sich ansieht was an Rohpflanzen zu welchem Preis so eingekauft wird, bzw. über welche Pflanzen z.T. über Seiten hinweg diskutiert wird, ist es für mich unverständlich, dass so ein wichtiges Thema ungesehen verstaubt.

Aber nun gut...

Grüße,
Marco
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achim73
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von achim73 »

tja...was soll ich sagen ? ich sauge die informationen begierig auf und versuche sie auf meine situation zu übertragen. da ich aber erst seit 2 jahren überhaupt mit kultivierungsexperimenten begonnen habe, kann ich selbst noch wenig dazu beitragen. aber irgendwann mal einenm artikel fürs FW daraus zu machen, hab ich mir auf jeden fall vorgenommen.
Gruss, Achim
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Martin_S
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von Martin_S »

MerschelMarco hat geschrieben:Schade!

....
Finde ich auch. Macht hier doch mal ein bisschen weiter denn ich warte auf die Bilder von Thomsai wo er uns mal seine Ergebnisse, gerade die bei den Shohin(!), zeigt. :D
So wie es sich liest, und es liest sich gut(!), erwarten uns sicherlich tolle Ergebnisse, ....oder freue ich mich da jetzt zu früh und die Bilder sehen ich dann erst in den sieben, acht, zehn oder fünfzehn Jahren die diese Techniken benötigen :?: :wink:
Gebt mir was visuelles auf die Augen Jungens! 8)
M
PS.: wenn ich was ins Beet pflanze, lege ich meist(!) eine Gehwegplatte aus Beton darunter um das Wachstum der Wurzlen die nach unten wollen zu bremsen und das Wachstum der seitlichen Wurzeln zu begünstigen.... soll ich mal zeigen?
Beste Grüße
Martin

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Robert S.
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von Robert S. »

Martin_S hat geschrieben:soll ich mal zeigen?
Logo, was für eine Frage. :wink:

Servus,
Robert
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Martin_S
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von Martin_S »

Muß ich euch mal Bilder machen....
M
Beste Grüße
Martin

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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von KHarry »

Dann zeig' ich schon mal welche.

Eine andere Variante des Themas wäre das Verbessern bereits dickerer Stämme im Freiland.
Dabei ist es – für mich jedenfalls – erstaunlich, wie schnell auch hier wieder nennenswerter neuer Zuwachs erzielt werden kann (selbst wenn der Stamm an sich schon dick genug ist, mangelt es doch oft an Profil, und das lässt sich nur über Zuwachs ändern).

Als erstes Beispiel eine Hainbuche, die ich bereits in einem eigenen Beitrag vorgestellt habe. Hier nur ein Ausschnitt, der die Stammverdickung im 2. und 3. Jahr nach dem Ausgraben zeigt. Bei einer schon so weit entwickelten Krone ist das zwar durchaus heikel, weil man die Äste auch verderben kann, aber ich denke, es hat sich gelohnt.
An den mit Pfeilen markierten Stellen sieht man auch, wie die Opferäste unterschiedliche Spuren hinterlassen an einem eher dünnen Ast und am schon wesentlich dickeren Ast. Ihre Wirkung haben aber beide getan.

Zum zweiten eine ziemlich grobschlächtige Walnuss, die ich 2004 im eigenen Garten ausgegraben habe (hätte sie woanders gestanden, hätte ich mich nicht darum bemüht).
Vorher war das ein etwa 4 Meter hoher Baum mit 3 Stämmlingen, von denen ich letztlich nur den schwächsten behalten habe. Ursprünglicher Stammdurchmesser etwa 13 cm, auf dem 1. Bild zwei Jahre später hat sich daran noch nicht viel geändert. Die Bilder sind jeweils im Abstand von 2 Wachstumsperioden aufgenommen. Allein im Jahr 2007 hat der Umfang um 7 cm zugenommen! Danach habe ich den Baum mit starkem Wurzelschnitt wieder umgepflanzt.

Aktuell (3. Foto) liegt der Stammumfang (Taille) bei 64 cm, entspricht etwa 20 cm Durchmesser. Die Stammbasis scheint aber zuletzt stärker zugenommen zu haben.
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Zeronas
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von Zeronas »

dein beitrag ist wirklich top Tomsai
meine Ulmus glabra ist heute endlich da, und ich wollte wissen ob ich das thema mit den nebari direkt machen sollte oder erst paar wochen warten ?
und wie Groß soll den zB für meine Ulme der Teichpflanzkorb sein ? ich hoffe du kannst mir meine anfänger fragen beatworten ;)

lg artur
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Die klene Ulme
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Liebe grüße aus dem schönen NRW
euer Artur
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Georg
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von Georg »

Arthur,
dieses Jahr ist so zu sagen rum. Es wird nix mehr am Baum rumgeschnippelt; die einzige Ausnahme ist etwas einzukürzen, wenn der Winterplatz zu gering ist.
Aber prinzipiell wird jetzt nichts mehr geschnitten.
Ab Frühjahr geht es los.
Wenn Du hier ab und an liest, daß einige im Winter an ihren Bäumen arbeiten, dann sind dies erstens fast immer Nadelbäume, zweitens werden die kalt, aber dann frostfrei weitergehalten bis Frühjahr und drittens und ganz ganz wichtig, sind das Personen, die nicht am Anfang einer Bonsaikarriere stehen!
Also ein wenig Geduld und im Frühjahr steht das Nebari auf Deinem Programm.
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
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Zeronas
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von Zeronas »

vielen dank Georg.

ich weis das manche fragen bei mir überflüssig sind, aber ich hatte vor dem bonsai wirklich nichts mit Pflanzen zu tun :| , auser paar mal im kleingarten bei meinen eltern mithelfen
Liebe grüße aus dem schönen NRW
euer Artur
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Tomsai 92
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von Tomsai 92 »

Martin_S hat geschrieben:Macht hier doch mal ein bisschen weiter denn ich warte auf die Bilder von Tomsai wo er uns mal seine Ergebnisse, gerade die bei den Shohin(!), zeigt. :D
So wie es sich liest, und es liest sich gut(!), erwarten uns sicherlich tolle Ergebnisse, ....oder freue ich mich da jetzt zu früh und die Bilder sehen ich dann erst in den sieben, acht, zehn oder fünfzehn Jahren die diese Techniken benötigen :?: :wink:
:lol: Ich hätte im Alter von 7 Jahren anfangen müssen, um jetzt schon Ergebnisse vorweisen zu können, sorry... Ich bin momentan erst im Stadium der Nebarientwicklung angelangt, deshalb dauert´s noch ein bisschen mit den Bildern.


Hallo Artur,
ehrlich gesagt ist dein Baum auch schon etwas zu alt um die erstgenannte Technik auf einfache Art bei ihm anzuwenden. Da du außerdem Anfänger bist, der erst seit kurzem dabei ist, musst du zunächst lernen dich in Gedult zu üben. Topfe jetzt auf keinen Fall um, sondern ließ über den Winter erst einmal einige weitere Artikel über die Teichpflanzkorbmethode, informiere über die richtigen Substrate (das finde ich besonders wichtig) und lerne dann im nächsten Jahr mit deinen Bäumen umzugehen. Auch wenn diese Techniken hier noch verhältnismäßig schnell zu Ergebnissen führen, handelt es sich trotzdem um eine lange Zeit, denn 5-10 Jahre sollte man schon mindestens dafür einplanen.


Ich hab übrigens vor im Winter noch einige weitere Techniken und Besonderheiten hier niederzuschreiben, im Moment muss ich jedoch erstmal für die Schule büffeln, deshalb hab ich leider keine Zeit dafür...

Gruß, Tomsai
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camaju +
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von camaju + »

MerschelMarco hat geschrieben: dass so ein wichtiges Thema ungesehen verstaubt.

Marco,

das würd ich so nicht sehen. Aktuell 856 Zugriffe sagen was anderes
Gruß Jürgen *wink*

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Honey
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Re: Laubbonsai: - Aufzucht von der Jungpflanze zum reifen Baum

Beitrag von Honey »

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