jin und ginkgo - geht das zusammen?

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Wabi-Sabi
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jin und ginkgo - geht das zusammen?

Beitrag von Wabi-Sabi »

hallo,

habe in einer baumschule einen ginkgo geholt, bei dem sich eine spitzen-jin-gestaltung anbietet.
der gingko nimmt ja bekanntlich eine zwischenstellung zwischen laub und nadelhölzern ein, wobei er eine größere nähe zu den nadelbäumen hat - nacktsamer.
nun habe ich mal in den unendlichen weiten des www gesucht und nul-komma-nix zu jin und gingko gefunden.
hat jemand von Euch erfahrungen zu dem thema gesammelt?
wie sieht es vor allem mit der haltbarkeit aus? muß man mit verrottung des holzes rechnen?
vg w-s
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Heike_vG
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Re: jin und ginkgo - geht das zusammen?

Beitrag von Heike_vG »

Hallo,
nach meiner Erfahrung hat der Ginkgo zumindest an den Ästen sehr weiches Holz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Totholz bei der Art haltbar ist.
LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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Carmen_G.
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Re: jin und ginkgo - geht das zusammen?

Beitrag von Carmen_G. »

Hallo,

mit Ginkgo und Totholz wirst du nicht froh werden.
Der ist weicher wie die meisten Laubbäume, von daher auch nicht haltbar. Gerade als Jin macht das keinen Sinn.

Eigentlich komisch wenn man seine als Nadelbaum ansieht. Wieso das so ist, das hab ich mir noch nie so bewußt gemacht. Wäre aber interessant da mal nachzuhaken wie eigentlich die Holzstruktur und Härte bei dieser Art genau ist. Welche Zellen überwiegen usw.
Liebe Grüße
Carmen
Wabi-Sabi
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Re: jin und ginkgo - geht das zusammen?

Beitrag von Wabi-Sabi »

danke für die antworten, dann werde ich versuchen, ihn zurückzugeben bzw. einzutauschen, bevor ich hand anlege.

carmen, der gingko stellt eine ganz eigene klasse dar, die weder nadel- noch laubbaum ist und keine einzige weitere verwandte art hat. seine nähe zu den nadelbäumen beruht nur auf der tatsache, dass beide nacktsamer sind.
vg w-s
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Carmen_G.
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Re: jin und ginkgo - geht das zusammen?

Beitrag von Carmen_G. »

Danke, das die Gemeinsamkeit das mit den Samen ausmachte war mir nicht geläufig. Ich dachte immer daß es daher kommt, daß die Blattadern früher einzelne Nadeln waren die im Laufe der Evolution zusammengewachsen sind und Ginkgo daher eine Sonderklasse geworden ist.

Bevor du den Baum wieder abgibst, zeig ihn doch mal. Vielleicht kann man ja trotzdem was Schönes daraus machen.
Liebe Grüße
Carmen
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Peter L
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Re: jin und ginkgo - geht das zusammen?

Beitrag von Peter L »

Hallo,
Vor ein paar Jahren stand ich vor dem gleichen Problem und habe den Schritt gewagt die Spitze zu einem Jin zu machen.
Das Holz ist zwar lange nicht so hart wie bei anderen Gehölzen aber bislang habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht.

LG Peter
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Wil
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Re: jin und ginkgo - geht das zusammen?

Beitrag von Wil »

Hallo,

schau mal da rein: http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... 4&biw=1048

Da findest du einen Ginkgo, der reichlich Totholz hat und bestimmt einen gewissen Wert darstellt. Ich glaube nicht, das der Besitzer diesen Bonsai nur so zum Spaß am experimentieren opfert.

LG Wil
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Heike_vG
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Re: jin und ginkgo - geht das zusammen?

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Wil,
dieser Ginkgo ist schon auf vielen Ausstellungen gezeigt worden. Wie lange das Totholz hält und der Baum leben wird, ist dennoch die Frage. Sicherlich hat ein Ginkgo mit "heilem" Stamm eine höhere Lebenserwartung. Das ist auch bei vielen anderen Bäumen, vor allem Laubbäumen, der Fall. Aber für uns ist das trotzdem oft nicht so bedeutend, ob einer unserer Bonsai noch 20, 30 oder gar 100 Jahre zu leben hat.
Wenn man aus einem hoch gewachsenen Baumschulbaum einen interessanten Bonsai mit löcherigem Stamm gestalten will, der vielleicht 5 oder 10 Jahre zum Reifen braucht und dann noch einige Jahre Freude macht, ehe er langsam verfällt, kann das ja unter Umständen befriedigend genug sein.
Das Holz kann, je nachdem, wie der Baum aufgewachsen ist, recht unterschiedlich hart sein. Ein älterer, langsam gewachsener Baum hat haltbareres Holz als ein schnell mit viel Wasser und viel Dünger hochgezogener Baum.

Liebe Grüße,
Heike
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Gary
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Re: jin und ginkgo - geht das zusammen?

Beitrag von Gary »

Wil hat geschrieben:Hallo,
schau mal da rein: http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... 4&biw=1048

Da findest du einen Ginkgo, der reichlich Totholz hat und bestimmt einen gewissen Wert darstellt. Ich glaube nicht, das der Besitzer diesen Bonsai nur so zum Spaß am experimentieren opfert.
Hallo Will,
was Du vielleicht nicht weißt, der hier gezeigte Ginkgo ist bereits seit Jahren tot.
Ob das nun aber ursächlich mit dem Totholz zu tun hatte konnte der Besitzer mir auch nicht sagen.

Doch zurück zur eigentlichen Frage.
Nach meinen eigenen Erfahrungen ist Ginkgo-Holz langfristig nicht wirklich für einen Jin geeignet. Jins empfinde ich auch eher unnatürlich an Ginkgo, jedenfalls habe ich in Natur noch nie einen gesehen. Große Shari und Sabamiki sind mir dagegen schon öfter begegnet. Aber auch hier beginnt der Baum auf Dauer wegzurotten - was ihn nach meiner Erfahrung aber keineswegs umbringt.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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Wil
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Re: jin und ginkgo - geht das zusammen?

Beitrag von Wil »

Hallo Gary,

Das der Ginkgo schon seit Jahren tot ist, wusste ich nicht. Hatte gestern nur mal auf die schnelle einen Ginkgo mit Jin gesucht und gefunden.

LG Wil
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