die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Nicht nur eine Frage nach dem Warum
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motorrad-frank
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von motorrad-frank »

Hallo Urikawa,
Kann Bonsai, wenn mann diese sätze auf sich einwirken lässt, einen schwer zu erlernen Hobbie sein?
Wohl nicht, wenn man mit Herz und Verstand -als auch mit Gefühl - bei der Sache ist.
kann mann das "lesen" eines Baumes erlernen?
Nein.....entweder man hat eine "Beziehung" zu dem Baum, und empfindet bzw. empfängt seine Signale oder nicht.
Bestenfalls kann man aufmerksamer werden und aus Fehlern lernen.
Brauche ich einen Kalender um zu wissen was zu tun ist?
Auch nein, wenn man mit der Natur verbunden ist, spürt man, was für eine Pflanze gut oder nicht gut ist ( jedoch ein Wissen über die Pflanze, ob sie frosthart ist oder nicht muß man haben - sonst dürfte man nur heimische Pflanzen pflegen )
Muss ich diese disziplien erst erlernen damit ich erfolgreich sein will?
Ja und nein...es kommt da auf die Ziele an : wenn jemand ein Leben lang einen Bonsai pflegt, seinen Spaß an ihm hat, und keine weiteren Ziele verfolgt, hat dieser Mensch dennoch sein eigenes Ziel erreicht - denn die Freude, die er an diesem Hobby hatte, war der Aufwand auf jeden Fall wert. Jedoch sein Wissen zu erweitern, Erfahrungswerte anderer zu nutzen und sich neuen Aufgaben zu stellen ergänzen unser Hobby - man kann auch sagen, man kommt nie am Ende an..... bekommt immer neue Impulse, und lernt immer dazu....
viele Grüsse, Frank.
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zopf
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von zopf »

Hallo Frank
Wie die meisten Sachen kann man auch das "Lesen" des Baumes erlernen.
Wir alle, auch die "Meister" Ihrer Zunft
sind als rot, schreiende Bündel zur Welt gekommen
und haben mehr oder weniger die selben Entfaltungsmöglichkeiten.
Die "Bonsaikunst" zu erlernen ist für die Einen ein fröhlicher Spaziergang
und für die Anderen ein steiler, dorniger Weg.
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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motorrad-frank
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von motorrad-frank »

Hallo Dieter,
das ist das schöne bei Urikawa´s Fragen, es gibt so viele Antworten und Gedankenrichtungen. Ich verstehe auch deine Gedanken und die sind auch absolut richtig. Ich habe in eine andere Richtung gedacht : dass je nach innerer Einstellung und Veranlagung es Menschen gibt, denen solche Sachen eben in die Wiege gelegt werden ( grüner Daumen )
und andere sich selbst beim erlernen oft zu nüchtern an das geschriebene halten. Wie oben schon angedeutet, Vergleich - bei einem Koch, wobei das gleiche Rezept bei jedem anders schmeckt. Viele Grüsse, Frank.
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Norbert_S
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Norbert_S »

Wie so häufig, gibt es auf einfache Fragen auch hier leider keine einfachen Antworten.

Der Schlüssel zum Erfolg wird vermutlich auch beim Erlernen der "Bonsaikunst" in der Motivation des Einzelnen liegen.
Aber selbst wenn im Bereich der privaten freiwilligen Beschäftigung in der Regel von positiver Einstellung ausgegangen werden kann, liegt in der Unterschiedlichkeit der Personen die Begründung für die unterschiedlichen Anstrengungen, die unternommen werden müssen, um zum gleichen Ergebnis zu kommen.
Da kann ich Dieter nur vollkommen zustimmen.

Eine andere Frage ist die Empfindung eines Jeden während des Lernens.
Wenn ich etwas mit Freude und festem Willen unternehme, die inneren Einstellung auf "Lernen" gestellt ist, dann wird auch der steinige Weg und die nur kleinen Fortschritte willkommen sein.

Gruß aus dem Norden
Norbert
Norbert

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Urikawa
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Urikawa »

Der Schlüssel zum Erfolg wird vermutlich auch beim Erlernen der "Bonsaikunst" in der Motivation des Einzelnen liegen.
Darf mann sagen das die Motivation die hiermit gemeint ist der anreger zur Disziplin ist?

Thema Eiben: Abwarten und Theetrinken bringt bei Eiben nichts. Auch lässt die Eibe die fehlern die mann bei ihr macht erst nach eine gewisse zeit sehen. Kann dann Motivation alleine genug sein um erfolgreich zu sein in die pflege von Eiben?
Ich bin hier nicht derjenige der sagen soll wo der weg entlang geht. Möchte mann Eiben erfolgreich pflegen und gestallten dann ist es wichtig zu verstehen weshalb bestimmte dinge gemacht werden. Kann ich dann einfach mich so hinstellen und sagen dieses passiert, du solltest es so machen? Wird mann daraus etwas lernen? Ich lerne daraus nichts und der Eigentümmer auch nicht. Activ mitdenken, analysieren können was mann für augen hat gehörrt auch dazu. Erst dann kann mann seinen weg gehen. Und wie der weg aussieht ist nicht wichtig. Es ist sollte der eigene weg sein.

Nehmen wir zum beispiel die Eibe von Hendrik. Was sagt das Bild aus wenn mann auf die Länge und anzahl der Triebe achtet?
Wenn ich euch diese frage vorlege kann mann sich conzentrieren auf das was mit dieser frage wohl gemeint sein wird. Aber mann kann sich auch die mühe geben sich etwas mehr mit dem Bild auseinander zu setzten zu wollen. Gibt es vielleicht andere hinweise die von wichtiger bedeutung sein könnte in bezug auf der frage?
Ich versuche einen Baum zu "lesen" in denen ich mich mit ihm auseinander setze. Ist es für mich zuviel gefragt um hierfür gewisse mühe zu machen werde ich dann jeh die geheimnisse, schönheit und was auch immer verstehen können?

Mod-Anm. Der Link zu der angesprochenen Eibe von Hendrik ist mit Urikawa abgesprochen

camaju :wink:
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Urikawa
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Urikawa »

Diejenigen die schon seit einiger zeit meine tips vervolgen, wissen das ich gewisse ziele nachstrebe wenn ich mit Eiben arbeite. Auch wissen sie das ich innerhalb recht geringe zeit einen Baum dastehen haben möchte denen der namen Bonsai tragen darf.
Um dies letzte zu erreichen hab ich schon einiges hier beschrieben, aber für diejenige die davon noch immer nicht genüg bekommen können oder es erst jetzt recht interessant vinden werde ich mich erneut für die schwere aufgabe stellen um hier etwas zu schreiben das jeder versteht.
Wie schon gesagt steht bei mir bei der Eibe alles im zeigen von die ausbildung von Knospen. Mit die anzahl die sie ausbildet gebe ich mich nicht schnell zufrieden. Deshalb versuche ich die Eibe immer wieder dazu zu bringen neue aus zu bilden.
Vielleicht wissen einige von euch das die Eibe zur dieser Jahreszeit einige Nadeln fallen lässt. Ein zeigen für mich das auch ich dies ausnutzen kann ohne das die Eibe davon viel probleme empfindet. Denn ich darf ja mit die Eibe arbeiten, nicht gegen ihrem willen.
Jetzt ist es wichtig um jeder Ast genau zu betrachten. Vielleicht werden einige sagen: ich bin ja kein Mönch. Stimmt aber ist diese arbeit ihnen zuviel dann wird sich damit hier unserer weg trennen.
Beim betrachten sollte mehreres klar werden was die stärke des Astes angeht. Auch achten wir ganz gezielt auf die anzahl von neue Triebe die aus den Knospen hervor gekommen sind an diesen Ast.
Haben wir versäumt um diesen Ast zu schneiden und haben wir die Alte Nadeln nich gezupft werden nicht viele neue Triebe vorhanden sein. Oft wächst damit nur einen oder zwei Trieben am ende des Astes. Mein ziel ist es um diesen Ast dazu zu bringen das sie mit aller kraft die sie besitz neue Knospen ausbildet.
Wir dürfen dabei nicht aus den Augen verlieren das nicht jeder Ast gleich stark ist. Ich darf also nich erwarten das einen recht schwachen Trieb eine vielzahl an Knospen hervor bringen wird. Order doch?
Eines steht ich werde nicht ums zupfen und schneiden herum kommen. Dabei ist wieder einen Tag sehr wichtig. Ich muss dass was ich vorhabe zu tun vor dem Längsten Tag des Jahres gemacht haben.
Den schwachen Ast mit nur einen neuen Trieb oder vielleicht zwei, denen darf ich nur ganz wenig Nadeln entnehmen. Ich muss sie aber dazu bringen Knospen auszubilden, also darf ich dabei nicht abwarten. Es sei den der Ast ist nur 4 cm lang oder kürzer. Hat diesen schwachen Ast zwei neu Triebe ausgebildet dann entnehme ich die spitze von beide Treiben. Also nur den letzten millimeter des Triebes. Es sei den sie mussen noch an Länge gewinnen. Hat sie nur einen Trieb ausgebildet dann mach ich auser das zupfen wenige Nadeln am ansatz des Triebes nichts.
Erkenne ich beim betrachten einen Ast der nicht geschnitten worden ist und wo keine Nadeln entfernt sind, das doch ein par Knospen sich auf diesen Ast ausgebildet haben so muss ich anders vorgehen.
Neben die par augebildete Knospen auf diesen Ast sind am ende immer zwei neue Triebe da. Diese mussen entfernt werden. Ich schneide soweit zurück bis ein par Nadeln vor die letzte ausgebildete Knospe. Dann zupfe ich alle Nadeln bis auf 4 cm vor dieser letzte vorhande Knospe an diesem Ast. Sind mehre Knospen vorhanden dann zupfe ich alle Nadeln. Auch rund um andere Knospen herum die sich auf diesem Ast befinden, bis ich fast zur letzter Knospe an dieser geschnittener Ast gelange. Den wie gesagt bis auf 4 cm bleiben die Nadeln stehen.
Der Baum hat auch Äste wodran sich mehrere neue sehr stark wachsende neue Triebe befinden. Diese Neue Triebe schneide ich so weit wie nur möglich weg. Ich lass dabei ein kleines stück vom neuem Trieb stehen. Sind am Ast wo sich diese Trieben befanden alte Nadeln vorhanden dann muss ich diese zupfen. Auch hier belasse ich einige vor die schnittstelle des Neuen Triebes.
Sind Äste da die am ende sehr stak wachsende Triebe ausgebildet haben und sind auch Knospen auf diesem Ast vorhanden, dann muss ich bis zur letzte Knospe auf diesem Asten schneiden. Ich emferne damit also die stark gewachsene neue Triebe und einem Teil des Astes.
Von deisem Ast werden fast alle Nadeln entfernt bis auf einige rundum dieser letzte Knospe. Somit werden sich an der Schnittstelle und auf den Ast neue Knospen bilden.

Alle von mir beschriebe arbeiten dürfen nur gemacht werden wenn die neue Triebe und ihre Nadeln ausgebiltet sind, aber mussen vor dem Längestem Tag gemacht werden.

Ich hoffe das es mir mit diesem Beitrag gelungen ist einiges über meine vorgehensweise bei der Pflege der Eibe zu verdeutlichen. Wenn nicht. Fragen sind da um beantwortet zu werden.
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Math
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Math »

Hallo Urikawa,
mit Interesse verfolge ich deine Artikel zum Thema Eiben. Zuerst mal vielen Dank dafür. Ich konnte schon vieles nützliches für mich übernehmen. Da du nun angeboten hast, dass wir Fragen zum Thema „zupfen der Nadeln“ stellen können, möchte ich hiermit davon Gebrauch machen.
Ich habe 2 Eiben (Taxus baccata), die unterschiedlicher nicht sein können.
Die erste hatte ich im vergangenen Jahr nach dem Umtopfen nicht gezupft und einfach wachsen lassen. Der Austrieb war reichlich nur nicht all zu lang. Seit Anfang April beginnt sie damit viele Nadeln abzuwerfen bzw. welk werden zu lassen. Was sollte ich deiner Meinung nach tun? Bei dem verbleibenden Grün die alten Nadeln trotzdem zupfen oder den Baum in Ruhe lassen und auf das kommende Jahr warten? Ich tendiere zum entfernen der alten Nadeln, da dies bei meiner zweiten Eibe gut funktioniert hat.

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Die zweite, wie bereits geschrieben hat sich gut entwickelt. Nur ist der Baum gegenwärtig noch vollkommen im Maigrün, also die Nadeln noch nicht ganz ausgereift und ich denke, das wird bis zum Johannistag auch nichts mehr werden. Was ist nun sinnvoller? Vor dem längsten Tag zu zupfen auch wenn die Nadeln nicht voll entwickelt sind oder abzuwarten und dann halt etwas später mit dem Zupfen zu beginnen. Anbei einige Bilder, ich hoffe man kann erkennen worauf ich hinaus will.

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Vielen Dank für deine Mühe

Matthias
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Urikawa
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Urikawa »

Hallo Matthias,

Zur zeit gibt es leider einige Bonsailiebhaber die gewisse problem mit ihre Eiben haben. Einiges ist auf das umtopfen im vergangen Jahr zurück zufuhren. Dabei hat die Eibe nicht den Würzelschnitt bekommen denen sie gerne haben möchte. Dadurch hat sie nicht genug neue Würzeln herforgebracht. Ich muss die Eibe immer dazu bringen neue Würzeln zu machen. Dann kam der Herbst und der begin des Winters. Dieser war viel zu nass. Die Würzeln enthielten hierdurch zu viel wasser. Leider haben nur ganz wenige Bonsailiebhaber dadrauf reagiert. Die Eibe ist einen Baum der mit relativ wenig wasser in den Würzelballen den winter überstehen möchte. Enthalten die Würzeln zu viel wasser und kommt dann auch noch frost dabei ins spiel, explodieren die Würzeln. Da der Würzelballen beim umtopfen nicht richtig geschnitten worden ist ist der Kern des Würzelballens zu fest. Durch Wasser und Frost sterben Würzel im inneren des Würzelballens ab end fangen meist zu faulen an. Jetzt wenn die Eibe Ihrem neustart machen musss weil es die Nadeln verlangen, ist zu wenig Sucker in den Ästen und Stamm vorhanden um al ihre Nadeln zu versorgen. Die Eibe möchte sich vor einem gewissen untergang retten und reagiert. Sie reagiert durch eine grosse anzahl an Nadeln abzuwerfen. Normaler weisse kann sie und wird sie dies überstehen. Den fast alle Nadeln kann sie abwerfen um danach doch wieder auszutreiben. Aber wo Würzelfaule ins spiel ist wird es für die Eibe sehr schwer.
Für dich sind zwei dinge jetzt wichtig. Hat der Baum stellen wo sie austreibt zb am ende der Äste oder hat sie die gar nicht. Wenn gar nicht vorhanden dann sollte einen check des Würzelballens gemacht werden. Der Würzelballen sollte weisse Würzelspitzen besitzen. Ist dies der fall dann umtopfen der Kern des Würzelballens lockern und die Eibe in eine sehr grobe Mixtur einpflanzen. Nadeln wird sie von selbst dabei abwerfen. Also nichts an den Nadeln machen. Der Baum wird für dich die arbeit machen. Besprüh so oft wie es geht die Nadeln. Dabei darf nur ganz wenig Wasser in die Erde gelangen. Nicht Düngen. Der Baum sollte wärme auf ihren Würzelballens abbekommen. Sie darf aber nicht in die pralle Mittags Sonne stehen.
Tipp: check die farbe der Knospen. Wenn sie fast alle braunlich-orange sind wird die Eibe eingehen.

Bei der Eibe mit den Maigrünen Trieben solltes du so viel wie möglich alte Nadeln zupfen. Die kannst du an Ihre dunkele farbe erkennen.
Versuch die Kraft des Astes einzuschätzen. Viel Wachstum bedeutet viele Alte Nadeln zupfen an diesem Ast. Aber lass immer einige Alte Nadeln am Ende des Astes stehen. Sie sorgen nämlich dafür das der neue Helgrüne Trieb nicht eingeht. Der neue Hellgrüne Trieb kann den Saftzufluss nicht aufrecht erhalten. Also einige Alte Nadeln behalten.
An den Hellgrünen Trieben machst du zuerst nichts. Erst wenn du sehen kannst das sie ihre farbe zu weckseln beginnen ist der zeitpunt gekommen um auch sie zu schneiden.
Auch hier ist es wieder wichtig das du die Wachstumskraft des Astes mit Ihre neue Trieben kennst. Schwache Triebe bedeutet nicht oder nur ganz wenig schneiden. Starker Wachstum bedeutet ganz „hard“ schneiden.
Ich werde dir hier einige Bilder eintragen die vielleicht einiges verdeutlichen werden
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Urikawa
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Urikawa »

Betrachten wir das erste Bild dann sehen wir am Ansatz des Astes nur 3 neue Triebe. Diese sind im bereich entstanden wo alte Nadeln gezupft worden sind. Weiter auf diesen Ast sehen wir nur sehr wenig neue Triebe. Der Grund dafür ist das die Alten Nadeln im bereich A nicht gezupft worden sind.
Da ich mich mit diese anzahl neue Treibe nicht zufrieden geben (es könnten ja 20 und mehr sein wenn die Alte Nadeln entfernt währen) wird es zeit etwas zu tun.
Im zweiten Bild können wir sehen das die Alte Nadeln im bereich A fast alle gezupft worden sind. Nur ganz wenig sind unweit vor einem neuen Trieb belassen worden. Betrachtet man die Triebe am ende des Astes dann kann man sehen das diese stark wachsen. Diese mit B gekennzeichnette stelle müssen wir in ein par wochen schneiden. Aber das dürfen wir erst wenn wir sehen können das die Hellgrüne Farbe sich zu ändern begint.
Also wir zupfen nur der bereich A.
Dürfen die Triebe im bereich B frei wachsen verlängert sich der Ast. Dies hat zu folge das nur sehr wenig neue Knospen entstehen können. Die arbeit des zupfens war also umsonnst. Wenn wir gar nichts tun entstehen die neue Knospen nächstes Jahr nur am ende dieser Neuen Treibe in Bereich B. Möchten wir diesen Längenzuwachs nicht mussen wir also in ein par wochen die neue Triebe im bereich B ganz entfernen. Der Baum wird damit gezwungen entlang des ganzen Astes neue Knospen zu produzieren.
Betrachten wir das dritte Bild dann können wir erkennen das auch hier die Alte Nadeln gezupft worden sind. Auch hier sieht man das der Ast fast keine neue Triebe hat (bereich A und C). Ich zupfe die alte Nadeln weg und lass nur ganz wenig Nadeln um einem neuen Trieb stehen. Zu diesem berich kann ich in ein par wochen zurückschneiden. Es mussen alte Nadeln vorhanden sein!
Der Bereich mit den enttrieben (beriech B) wird auch hier wieder in ein par wochen ganz geschnitten.
Der schwache seiten Trieb (D) dient dazu um den Saftzufluss aufrecht zu erhalten. Wir dürfen sie nicht scheiden. Wir zupfen einige alte Nadeln weg. Erst wenn viele neue Triebe entstanden sind wird sie geschitten.

Schliesslich zeigt das vierte bild das die Eibe in der lage ist auf eine länge von ein par centimeter sehr viel Knospen auszubilden.

Es ist also wichtig zu wissen was man mit dem zupfen und den schneiden erreichen möchte.
Diese Bilder zeigen relativ schwache Äste .
In ein par wochen werde ich erneuht Bilder vom schneiden eintragen.
Dateianhänge
Eibzu2.jpg
Eibzu2.jpg (32.06 KiB) 4135 mal betrachtet
Eibzu1.jpg
Eibzu1.jpg (33.5 KiB) 4142 mal betrachtet
Eibzu.jpg
Eibzu.jpg (39.91 KiB) 4194 mal betrachtet
Knosp.jpg
Knosp.jpg (16.63 KiB) 4171 mal betrachtet
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Math
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Math »

Hallo Urikawa,
vielen Dank für deine Antwort auf meine Fragen. Und ganz toll, dass du alles mit Hilfe von Bildern veranschaulicht hast. Ich werde versuchen, den von dir gezeigten Weg beständig weiter zu gehen. Schließlich zeigt der eine Baum, dass dies der richtige Weg ist. Für den zweiten Baum habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben und vielleicht hat er mir mit der Beschränkung auf wenige vitale Äste ja auch seinen Weg in die Zukunft gezeigt.
Abschließend habe ich noch eine Frage zur Eibe. Hast du Eiben schon einmal als Wald gestaltet und hast du eventuell Tipps dazu?
Beste Grüße Matthias.
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Urikawa »

Abschließend habe ich noch eine Frage zur Eibe. Hast du Eiben schon einmal als Wald gestaltet und hast du eventuell Tipps dazu?
Ich habe bei Eiben eine grosse vorliebe für sollitaire. Daher habe ich mich noch nicht auf dem weg einen Wald aus Eiben zu gestalten gewagt. Lichtverhältnisse sind bei Eiben wie du weisst sehr wichtig. Zur zeit kann ich dies noch nicht in einen Wald zur geltung bringen ohne das schaden daraus entstehen. Auch der Würzelschnitt ist ein thema das ich erst verstehen möchte wenn ich an einem Wald aus Eiben arbeiten darf. Ohnehin stehen einige Eiben im freiland die in zukunft dazu dienen könnten. So bald ich darüber erfahrungen gesammelt habe werde ich davon berichten.
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von hv66 »

Hallo Urikawa,

Ich habe eine Taxus mit Frostschäden zu den Wurzeln. Er hat eine Menge von Nadeln lassen fallen, und es gibt kein neues Wachstum...

Natürlich ist es meine Schuld, ich habe den baum nicht ausreichend geschützt in diesem Winter. Aber was ist, nach Ihrer Meinung, die beste Behandlung mit einem Taxus mit Frostschäden zu den Wurzeln? Nichts, und hoffen dass das Wetter gut ist? Oder kann man der Baum ein wenig helfen??

Mfg Hans
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Math »

Hallo und sorry, dass es bei mir immer etwas mit der Antwort dauert. Bezüglich des Eibenwaldes habe ich mal ein wenig gegoogelt. Wenn es auch nicht der Wald im klassischen Sinne ist so gibt es schon Eibenwälder in der Natur. Und gerade ihr gespenstisches Aussehen fasziniert. Was die Lichtverhältnisse im Inneren des Waldes anbelangt, so dürfte das kein Problem ergeben. Ich habe im Garten eine Eibenhecke und die ist ziemlich dicht. Der Einwand von Urikawa ist natürlich zu Prüfen, wie das Verhalten der Wurzeln bei der Waldform ist. Ich denke ich werde mal mit einigen kleinen Eiben anfangen. Die wachsen bei uns eh wie Unkraut an jeder Ecke im Garten. Mal schauen was entsteht. Falls irgendwer noch Erfahrungen oder Vorschläge hat, so bin ich dafür immer offen. Beste Grüße Matthias.
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Urikawa »

Was die Lichtverhältnisse im Inneren des Waldes anbelangt, so dürfte das kein Problem ergeben. Ich habe im Garten eine Eibenhecke und die ist ziemlich dicht.
Bei der Eibenhecke bevindet sich das grün nur an der aussenseite der Hecke. Durch lichtmangel kann im inneren kein neues grün entstehen.
Einen Bonsaiwald sollte meine meinung nach nicht so aussehen wie eine Hecke. Einige Äste mussen im inneren des Waldes für tiefewirkung sorgen können. Dies ist der punkt denen für mich sehr wichtig ist. Deswegen ist es noch nicht gelungen einen Wald so zu gestalten der auf dauer auch Wald bleiben kann und nicht aussieht wie eine Hecke. Eine Hecke mit nur an der aussenseite grün.
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Urikawa
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Re: die Bonsaikunst: einen weg voller Staub.

Beitrag von Urikawa »

Aber was ist, nach Ihrer Meinung, die beste Behandlung mit einem Taxus mit Frostschäden zu den Wurzeln? Nichts, und hoffen dass das Wetter gut ist? Oder kann man der Baum ein wenig helfen??
Wie bereits geschrieben ist abwarten und Thee tricken der grösste fehler denen mann bei Eiben begehen kann.
Wichtig ist das die betroffnen Wurzeln entfernt werden. Der Baum muss undbedingt in eine grobKörnige umgepflanzt werden. Um die Eibe wieder anzuregen Knospen austreiben zu lassen ist es wichtig die Eibe mit Seetang zu düngen. Der würzelballen darf dabei keinen dünger abbekommen.
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