Harunobu (1724-1770) - Bonsaibilder

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gunter

Harunobu (1724-1770) - Bonsaibilder

Beitrag von gunter »

Harunobu Suzuki (1724-1770) war einer der bedeutendsten Farbholzschnittmeister. Er war maßgeblich an der Entwicklung des Mehrfarbendrucks beteiligt. Während bis dahin nur zwei oder drei Farben verwendet wurden, brachte er es auf zehn und mehr. Seine Farbgebung ist dezent und elegant. Besonders bewundert wurde er wegen seiner bezaubernden Mädchendarstellungen. Dabei hat er nicht nur bekannte Kurtisanen abgebildet, sondern auch Mädchen aus dem Volk. Da seine Arbeiten sehr beliebt waren, gibt es viele Fälschungen.

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Zwei Mädchen auf einer Veranda (um 1750), hinter ihnen in einer Schmucknische ein einfach gestalteter Bonsai. Durch die Symbole Brief und Besen ist das Blatt als Parodie auf die beiden tangzeitlichen Zen-Mönche Kanzan und Jittokei gekennzeichnet, die in der Zen-Malerei oft dargestellt wurden. Harunobu hat hier wohl die Zen-Malerei insgesamt parodieren wollen, die ja sozusagen den künstlerischen Gegenpol zum Farbholzschnitt darstellt. Es gibt noch eine zweite, ähnliche Parodie von Harunobu, in der die beiden Mönche durch ein junges Paar dargestellt sind, das einen Liebesbrief liest.

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Hachi-no-Ki-Parodie, eine Kurtisane mit dem Hackmesser vor ihren verschneiten Bonsai. Eine weitere ähnliche Parodie ist in dem Artikel zum Hachi-no-Kiabgebildet.

Bildquelle: Richard Lane: Ukiyo-e Holzschnitte, Künstler und Werke. Zürich (Orell Füssli) 1978
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