Düngen und Wässern - Wie mache ich es richtig

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Holger
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Düngen und Wässern - Wie mache ich es richtig

Beitrag von Holger »

Diejenigen die schon umgetopft haben und den Empfehlungen eines durchlässigen Substrats gefolgt sind, sollten unbedingt daran denken, ihre Bäume regelmäßig zu gießen.

In den Teichpflanzkörben kann es kaum zur Staunässe kommen, daher ist ein Übergießen kaum möglich. Bei dem jetzigen Wetter (jeden Tag Sonnenschein) gieße ich fast jeden 2. ten Tag.

Das Gewicht gibt Euch einen Anhaltspunkt, ob Gießen erforderlich ist.
Der Prozess der Feinwurzelbildung wird vielleicht durch regelmäßiges Wässern etwas verzögert, andererseits ist die Sonne im Moment schon stark genug, um die Teichpflanzkörbe auszutrocknen (je nach Standort).

Ca. 4 Wochen nach dem Umtopfen kann mit einer ganz leichten Konzentration (1/4 der angegebenen Dosis) das Düngen begonnen werden. Vor 3 Wochen habe ich die Lärchen getopft, die Nadelbüschel werden größer und ich schätze, dass ich Ostern das erste Mal mit Wuxal düngen werde.

Für diejenigen, die ein Mittel wie Algan einsetzen wollen, kann schon grünes Licht gegeben werden. In einer Dosierung nach Angabe kann schon jede Woche eine Blattdüngung erfolgen. Dabei sollte auch der Stamm mit besprüht werden.

Frage:
Wie genau setzt man jetzt diesen Flüssigdünger ein?

1. Richtig angießen, etwas warten, wieder angießen und warten und dann mit dem Flüssigdünger gießen bis es wieder tropft? (meines Erachtens eine Verschwendung des Düngers)

2. Direkt mit dem Dünger gießen?
Beim Gießen selbst ist mir schon klar, dass gegossen wird bis das Wasser wieder austritt. Ich hatte bisher immer Düngerpulver im Einsatz

Antwort:
Erst wird das Substrat normal gewässert, danach wird gedüngt. Ich vermute, dass es ca 100 -150ml Dünger pro 20er Topf sind. Wem das Düngen zu riskant erscheint kann in größerer Verdünnung eine Blatt/Nadeldüngung machen.

Zum festen Dünger kann ich nicht viel sagen, ich werde dieses Jahr Aldi-Dünger bei ein paar Testpflanzen einsetzen und nächstes Jahr können wir dann gegebenenfalls auf diesen preiswerten Dünger umsteigen.

Frage:
Ich habe selbst seit letztem Jahr von Aldi Park Blütenpracht als Dünger im Einsatz, hat den Vorteil, da es als grobkörniges Pulver in einer Plastikflasche geliefert wird, dass zum einen der Dünger gut bei jedem Wind und Wetter draußen trocken aufbewahrt bleibt, zum anderen der Dünger leicht in Wasser gelöst werden kann oder alternativ - so halte ich es - auf die Erde gestreut werden kann, um dann gut zu wässern.

Der Dünger ist bisher gut angeschlagen.

Von den Bestandteilen bin ich ja nicht so der Experte, deswegen hier mal aufgeführt, vielleicht weiß ja einer, ob es wirklich geeignet ist:
NPK 13 + 7 + 13 ( + 3 Magnesium) mit Bor, Eisen und Mangan.

Antwort:
Mir wär der Stickstoffwert zu hoch. Wie Dieter bereits an anderer Stelle schrieb, regt ein hoher Stickstoffwert das Wachstum stark an, was als nachteiligen Nebeneffekt schwaches und anfälliges Pflanzengewebe zur Folge haben kann. Ich wäre mit dem Zeug vorsichtig.

Zu den anderen Werten kann ich kaum was sagen. Ich kann nur vermuten, dass Phosphat das Wurzelwachstum anregt. Die Vermutung stützt sich darauf, dass ein bei Raiffeisen entdeckter "Wurzelturbo" sich als "NPK-Dünger" mit den Werten 0-20-0 und ein paar Extras entpuppt hat. Auch schrieb Urikawa mal zum Thema Eiben, dass er sie mit stark phosphathaltigem Dünger, auch über die Nadeln, düngt, um das Wurzelwachstum anzuregen.


Antwort Zopf:
Zu dem von Dir angeführten Dünger kann ich nicht viel sagen. Ich bevorzuge eher ausgewogene NPK-Verhältnisse.

Machen wir es kompliziert. In einem Rindenhumus-Substrat würde der Dünger gut funktionieren, die weitere "Verrottung" des Rindenhumus beansprucht einiges an Stickstoff.

In einem normalen Substrat würde ein recht mastiges Wachstum entstehen. Die Form (Bindung), in der der Stickstoff vorliegt, ist ein weiterer Punkt. Wie viel Stickstoff ist wirklich Pflanzen verfügbar.

Ich kann keine vernünftige Antwort geben, ich dünge und sehe wie die Pflanze reagiert.
Ich behelfe mir mit dem Gedanken, das die Pflanzen schon den Teil nehmen den sie brauchen. Den Rest schwemme ich einfach aus.
Durch diese Unsicherheit bevorzuge ich ausgewogene Dünger.

Kalium dient zum Aushärten der Zellen und erhöht die Frosthärte (nach Literatur).


Frage:
Wie lange sollte ich nach dem Umtopfen mit Wurzelschnitt warten, bis ich das erste Mal düngen kann oder muss?

Antwort:
Normalerweise sollten 4 Wochen ausreichen. Der Baum sollte schon eindeutig am wachsen sein (Also nicht nur aufgehende Knospen).
Eine gewisse Grunddüngung ist schon im Substrat. Wenn man dann mit sehr geringer Dosierung (Ich fange mit 1/4 der angegebenen Menge an) beginnt, sieht man an der Reaktion der Pflanze ob die Düngung richtig, zu niedrig oder zu hoch war.

Ein sicheres Zeichen einer Überdüngung ist das Schwarzwerden der Triebe, verbunden mit Vertrocknen, obwohl das Substrat feucht ist. Wir werden uns in langsamen/kleinen Schritten dem richtigen Maß nähern. Dieses Maß ist für jeden verschieden.

Den einzigen Ratschlag den ich geben kann: Lernt Eure Pflanzen kennen, lernt die verschiedenen Grüns zu unterscheiden, schaut jeden Tag nach Euren Pflanzen.

Überdüngung kann tödlich sein. Vertrocknen kann tödlich sein. Staunässe kann in Teichpflanzkörben eigentlich nicht passieren.

Und wenn Ihr Euren Pflanzen auch etwas Auszeit gönnt, geht höchstens einige Zeit der Entwicklung verloren, aber das Bäumchen ist noch da.
Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit.
Beim Universum bin ich mir aber noch nicht ganz sicher
(Albert Einstein)
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