Portulacaria afra - Jadebaum - Baumportrait
bonsaiheiner, 19.8.2011
Update eines Artikels von Andreas W. (16.8.2006)
http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopic.php?t=20152
Kurzbeschreibung:
Herkunft: Wüsten und Halbwüsten im südlichen Afrika
Blatt: rundlich, 1-3 cm Durchmesser, Wasser speichernd, daher fleischig-dick, kreuz-gegenständig
Blüte: traubige, rosarote Blüten an den Endtrieben, bei Bonsai extrem selten bis unbekannt
Früchte: nicht bekannt
Rinde: bräunlich-grau, silbrig,
Standort Sommer: vollsonnig von Mai bis Ende September/Anfang Oktober
Winter: am hellsten möglichen Standort, 7°-12°, frostfrei
Eignung als Bonsai: sehr gut, ideale Einsteigerpflanze
Besonderheiten:
Der Jadebaum gehört zu den so genannten Sukkulenten, von lateinisch "suculentus: saft- oder wasserreich". Gemeint ist hier die Fähigkeit zur Speicherung von Wasser in den Blättern, Zweigen, Ästen und auch im Stamm. Diese Fähigkeit ist für den Baum an seinem natürlichen Standort überlebenswichtig. Sie stellt so etwas Ähnliches wie eine Lebensversicherung dar, wächst er doch im Wüsten- und Halbwüstenklima. Ergiebige Regengüsse können in seiner Heimat zur Glückssache werden. Da ist es von Vorteil, wenn in Zeiten der lang andauernden Trockenheit der Baum auf gut gefüllte Speicher mit dem lebensnotwendigen Nass zurückgreifen kann.
Diese Besonderheit hat sich bei Sukkulenten im Laufe einer sehr langen Evolutionsperiode herausgebildet.
Foto und Besitzer: Karl-Heinz G.
Pflege:
Der Jadebaum ist an karge Lebensbedingungen gewöhnt, Die Pflege ist anspruchslos. Ab Mai, wenn Spätfröste nicht mehr auftreten, will diese Pflanze die Sonne sehen und zwar nicht gefiltert durch Fensterglasscheiben, also draussen! Wenn Nachtfröste drohen, muss der Jadebaum frostfrei bei Temperaturen zwischen idealer Weise 7° bis 12° und möglichst hell (Südfenster) gehalten werden. Wenn die Temperaturen sich kurzfristig gegen Null° nähern, so wird das problemlos toleriert.
Besitzer und Foto: hendrik
Aussehen des Baumes im April 2008
Besitzer und Foto: hendrik
Aussehen des Baumes August 2011 nach Frostschaden im März 2011
Voll belaubte Bäume werfen im Winter, bei relativem Lichtmangel, einen Teil ihrer Blätter ab. Diese werden runzelig, schrumpelig und trocknen ein. Dabei bleibt die Triebspitze stets frisch, grün, wassergefüllt.
Besitzer und Foto: Karl-Heinz G.
Umtopfen:
Ganz junge Stecklinge werden jährlich, am besten im April/Mai umgetopft. Dabei unbedingt auf die Verbesserung des Nebari achten! Ältere Bäume werden alle 2-3 Jahre umgetopft, Bäume jenseits der 20 Jahre, alle 3-4 Jahre.
Düngen:
Von Mai bis Juli alle 14 Tage mit Flüssigdünger vom Discounter, ab August mit Biogold.
Im Winter (im Winterquartier) herrscht Düngepause.
Substrat:
Durchlässig, meine Mischung: 2/5 Akadama, 1/5 Blähton, 1/5 Basiserde "Vulkanton aus dem Vogelsberg", 1/10 Bims, 1/10 Blumenerde.
Giessen:
Generell mäßig, Oberfläche antrocknen lassen, bei längerem Wassermangel werden zuerst die Blätter fernab der Triebspitze runzelig, ist reversibel bei Wassergabe.
Pflanzenbeschaffung:
Am besten durch Stecklinge, die im Sommer sicher bewurzeln. Im Fachhandel sind preiswerte Jungpflanzen erhältlich.
Blüten und Früchte:
Blüten an Portulacaria afra in der Schale kommen so gut wie niemals vor. Mir ist kein einziger Fall bekannt, bei dem es gelungen wäre, einen Portulacaria-Bonsai zur Blüte zu bringen.
Aussehen etwaiger Früchte: unbekannt
Krankheiten:
Bei zu lichtarmer, warmer Überwinterung kann es zu Spinnmilbenbefall kommen, sonst grosse Resistenz gegen Krankheiten. Schädigung der Wurzeln bei zu reichlicher Wassergabe.
Gestaltung:
Aufrechte Formen sind empfehlenswert. Bilder dazu in der Galerie:
http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... 81&t=20274
Die Triebe müssen bei dem apikaldominanten Baum in der Hauptwachstumsperiode alle 4 Wochen im oberen Kronenbereich geschnitten werden. Es hat sich bewährt, die auf den Betrachter zuweisenden Triebe oberhalb eines horizontal stehenden Blattpaares zu schneiden. Das gibt später ein harmonischeres Bild der Verzweigung als der Schnitt oberhalb eines vertikal stehenden Blattpaares. Ausnahmen bestätigen die Regel, zu häufige Wiederholungen meiden!
Dieses fördert die Rückknospung und beugt einer sich sonst sehr schnell einstellenden Kopflastigkeit vor.
Viele Jadebäume haben Nebarifehler. Daher sollte von Beginn an, schon in der Stecklingsphase, Wert auf eine gleichmäßige Wurzelverteilung, auch auf der späteren Rückseite, gelegt werden. Dieses geschieht, indem man die Wurzeln ausbreitet und den Baum in ein Gefäß mit grosser Oberfläche pflanzt.
Unerwünschte Symmetrie am Nebari muss später nicht befürchtet werden, denn einige Wurzeln behalten gegenüber ihren Nachbarwurzeln immer die Oberhand und verdicken sich stärker.
Drahten mit Aludraht ist durchaus möglich und empfehlenswert. Geringe Drahtspuren gleicht der Baum schnell aus.
Portulacaria afra - Jadebaum - Baumportrait
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Portulacaria afra - Jadebaum - Baumportrait
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