drei Lärchen
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drei Lärchen
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Walter Pall
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') gefällt mir ganz gut. Kann man nichts im Bereich Wurzelansatz machen? Das macht alles kaput!
2) und 3) sollen sie so heranreifen oder schulst du sie noch ein bißchen? '
Marguerite,
1) da kann man schon was machen, will ich aber nicht
2 und 3) Du bist gut, ich arbeite seit 15 Jahren Tat und Nacht, dass die genau so aussehen wie sie jetzt aussehen. Die sind fertig, absolut fertig. Die sollen so aussehen wie Lärchen im Hochgebirge und nicht wie geschleckte japanische Bonsai.
Das sind naturalistische Lärchenbonsai, die noch nie in Japan ware, da auch nicht hinwollen, die nicht einmal hochdeutsch können, sondern nur brutalen tiroler Dialekt, die sich absolut nicht scheren, was andere über sie denken. Das sind ganz selbstbewußte Bauern. Die sind jedem arroganten geschleckten Städter haushoch überlegen und wissen es. Der Städter weiß es nicht, das ist aber siei Problem.
Der Städter meint, die putzen seine Schuhe in der Nacht, aber in Wirklichkeit gehört ihnen das Hotel, die Seilbahn, das ganze Tal.
Die sind nicht 'schön' weil sie es absolut nicht notwendig haben.
Ein moderner Bonsai muß nicht schön sein. Das ist eine Vorstellung der Bonsaiklassik. Das ist typisch für Handwerk, das will man ja auch verkaufen.
Ein Kunstwerk soll Eindruck machen, soll Gefühle wecken, Erinnerungen, soll den Verstand verdrängen und die Seele sprechen lassen. Das heißt, dass es absolut nicht schön sein muß, solange es all das tut. Wenn es dass nicht tut, dann kann es sein, dass der Betrachter es nicht zulassen will, es kann auch sien, dass das Kunstwerk nicht gut genug ist.
Es kann auch sein, dass der Betrachter ganz andere Vorstellungen hat von Bonsai. Sein Problem.
Das nennt man Paradigmenwechsel.
mfg
Walter Pall
2) und 3) sollen sie so heranreifen oder schulst du sie noch ein bißchen? '
Marguerite,
1) da kann man schon was machen, will ich aber nicht
2 und 3) Du bist gut, ich arbeite seit 15 Jahren Tat und Nacht, dass die genau so aussehen wie sie jetzt aussehen. Die sind fertig, absolut fertig. Die sollen so aussehen wie Lärchen im Hochgebirge und nicht wie geschleckte japanische Bonsai.
Das sind naturalistische Lärchenbonsai, die noch nie in Japan ware, da auch nicht hinwollen, die nicht einmal hochdeutsch können, sondern nur brutalen tiroler Dialekt, die sich absolut nicht scheren, was andere über sie denken. Das sind ganz selbstbewußte Bauern. Die sind jedem arroganten geschleckten Städter haushoch überlegen und wissen es. Der Städter weiß es nicht, das ist aber siei Problem.
Der Städter meint, die putzen seine Schuhe in der Nacht, aber in Wirklichkeit gehört ihnen das Hotel, die Seilbahn, das ganze Tal.
Die sind nicht 'schön' weil sie es absolut nicht notwendig haben.
Ein moderner Bonsai muß nicht schön sein. Das ist eine Vorstellung der Bonsaiklassik. Das ist typisch für Handwerk, das will man ja auch verkaufen.
Ein Kunstwerk soll Eindruck machen, soll Gefühle wecken, Erinnerungen, soll den Verstand verdrängen und die Seele sprechen lassen. Das heißt, dass es absolut nicht schön sein muß, solange es all das tut. Wenn es dass nicht tut, dann kann es sein, dass der Betrachter es nicht zulassen will, es kann auch sien, dass das Kunstwerk nicht gut genug ist.
Es kann auch sein, dass der Betrachter ganz andere Vorstellungen hat von Bonsai. Sein Problem.
Das nennt man Paradigmenwechsel.
mfg
Walter Pall
Na, da kann ich mir nicht helfen.
Deine Bauern wollen aber wie Städter sein, das sagt mir mein Gefühl, wenn ich sie anschaue!
Durch die Seilbahnen, Hotels, Acker und Wiesen haben sie Gusto am Wohlstand gefunden, möchten sich mehr (was auch immer das ist, in ihren Augen) leisten, sich wiederum von ihresgleichen absetzen, können aber ihre Herkunft nicht verleugnen und werden zu einem Zwittergeschöpf, das von beiden Seiten geächtet wird.
Das ist die Geschichte, die mir deine 3 Bauern erzählen.
Und wenn ich mir ihre Haltung anschaue, dann sehe ich nur Rücken und Schultern: das Gegenstück zur Arroganz der Städter?
Nun, könnte man fragen, können sie es nicht, wollen sie es nicht oder gar dürfen sie es nicht besser?
Also wo bleibt ihre Überlegenheit, wenn sie nicht frei sind?
Deine Geschichte will gar nicht (jetzt) überzeugen, sie ist nicht schlüssig.
Sie ist einfach nicht fertig, Walter! Nicht fertig!
Und es wundert mich ganz und gar nicht, wenn Du kurz oder lang eine Fortsetzung wieder erfinden wirst: die wundersame Verwandlung eines Aschenputtels, z.B.
Walter, auch Bauern färben sich immer mehr die Haare, rasieren sich die Achselhöhlen und lassen sich ihr Wienerle doch noch vergrößern!
Wußtest Du das nicht?
Einen schönen Gruß!
Margot
Vergleiche zwischen Bauern und Städtern sind in diesem Posting in keinster Weise diskriminierend zu verstehen.
Deine Bauern wollen aber wie Städter sein, das sagt mir mein Gefühl, wenn ich sie anschaue!
Durch die Seilbahnen, Hotels, Acker und Wiesen haben sie Gusto am Wohlstand gefunden, möchten sich mehr (was auch immer das ist, in ihren Augen) leisten, sich wiederum von ihresgleichen absetzen, können aber ihre Herkunft nicht verleugnen und werden zu einem Zwittergeschöpf, das von beiden Seiten geächtet wird.
Das ist die Geschichte, die mir deine 3 Bauern erzählen.
Und wenn ich mir ihre Haltung anschaue, dann sehe ich nur Rücken und Schultern: das Gegenstück zur Arroganz der Städter?
Nun, könnte man fragen, können sie es nicht, wollen sie es nicht oder gar dürfen sie es nicht besser?
Also wo bleibt ihre Überlegenheit, wenn sie nicht frei sind?
Deine Geschichte will gar nicht (jetzt) überzeugen, sie ist nicht schlüssig.
Sie ist einfach nicht fertig, Walter! Nicht fertig!
Und es wundert mich ganz und gar nicht, wenn Du kurz oder lang eine Fortsetzung wieder erfinden wirst: die wundersame Verwandlung eines Aschenputtels, z.B.
Walter, auch Bauern färben sich immer mehr die Haare, rasieren sich die Achselhöhlen und lassen sich ihr Wienerle doch noch vergrößern!
Wußtest Du das nicht?
Einen schönen Gruß!
Margot
Vergleiche zwischen Bauern und Städtern sind in diesem Posting in keinster Weise diskriminierend zu verstehen.
Hallo,
selten so gelacht...
aber jetz mal Spass beiseite,
Walter könnte es sein, dass du dich bei der für viele von uns nachvollziehbaren "Naturalismus- Prägung" inzwischen auf einen Profilierungskampf eingelassen hast, der inzwischen der Sache nicht mehr dient und eventuell irgendwie mal in einer Sackgasse endet???
Es wäre echt schade!!!
Ich fand ehrlich gesagt auch Marguerites Kritiken nicht überzogen sondern durchaus nachvollziehbar, Deine Antwort hingegen empfand ich als etwas überspitzt....
Trotzdem, grundsätzlich erst mal interessante Bäume!
Margot hat geschrieben:Walter, auch Bauern färben sich immer mehr die Haare, rasieren sich die Achselhöhlen und lassen sich ihr Wienerle doch noch vergrößern!
Wußtest Du das nicht?
selten so gelacht...
aber jetz mal Spass beiseite,
Walter könnte es sein, dass du dich bei der für viele von uns nachvollziehbaren "Naturalismus- Prägung" inzwischen auf einen Profilierungskampf eingelassen hast, der inzwischen der Sache nicht mehr dient und eventuell irgendwie mal in einer Sackgasse endet???
Es wäre echt schade!!!
Ich fand ehrlich gesagt auch Marguerites Kritiken nicht überzogen sondern durchaus nachvollziehbar, Deine Antwort hingegen empfand ich als etwas überspitzt....
Trotzdem, grundsätzlich erst mal interessante Bäume!
Meine Meinung: Walter mach bloß so weiter! Das sind eben Bäume und nicht (ich will es ja schon nicht mehr in den Mund nehmen) abgeschleckte japanische ...Walter könnte es sein, dass du dich bei der für viele von uns nachvollziehbaren "Naturalismus- Prägung" inzwischen auf einen Profilierungskampf eingelassen hast, der inzwischen der Sache nicht mehr dient und eventuell irgendwie mal in einer Sackgasse endet???
Ich persönlich finde, daß viele Bonsai aussehen wie Kaffeekannenwärmer. Immer die selbe Form. Wie aus Plastik und stinklangweilig. Das will ich nicht mehr sehen. Da sagt mir Walters naturalistischer Stil schon wesentlich mehr zu. Da spürt man eben die Natur und nicht den aufgezwungenen Gestaltungswillen eines Gärtners. Um diesen Eindruck hinzukriegen, muß man schon ein guter Gestalter sein.
Hallo A.Muenz, alle,
Ich finde Walter seine Bäume ebenfalls sehr oft, sehr gut aber dennoch sollte eine Diskusion darüber möglich sein.
Wir sind uns einig, hoffe ich, dass japanische Bäume in Sachen Bonsai für uns Europäer nicht das Mass aller Dinge sind aber Walter seine Bäume sind es deshalb nicht automatisch.
Der ganze "naturalistische Stil" wird nur solange gut sein und bleiben, wie er diskutiert wird und werden darf. Wenn er zum Dogma mutiert, hat er sein Ende erreicht, auch in Europa.
...mag sein, dass du so empfindest und wenn du das so sagst, will ich es dir auch abnehmen, dennoch müssen wir uns vor Augen halten, dass gerade der "Kaffewärmerstil" die jahrhunderte überdauert hat und der Sache Bonsai weltweit zu Attraktivität verholfen hat. Die meisetn von uns sind durch irgendeinen abgeschleckten, japanischen "Plastik-Baum" zum Hobby Bonsai gekommen. Warum man nun mit einem mal sich davon gänzlich distanzieren sollte leuchtet mir einfach nicht ein.A.Muenz hat geschrieben: Meine Meinung: Walter mach bloß so weiter! Das sind eben Bäume und nicht (ich will es ja schon nicht mehr in den Mund nehmen) abgeschleckte japanische ...
Ich persönlich finde, daß viele Bonsai aussehen wie Kaffeekannenwärmer. Immer die selbe Form. Wie aus Plastik und stinklangweilig. Das will ich nicht mehr sehen.
Ich finde Walter seine Bäume ebenfalls sehr oft, sehr gut aber dennoch sollte eine Diskusion darüber möglich sein.
Wir sind uns einig, hoffe ich, dass japanische Bäume in Sachen Bonsai für uns Europäer nicht das Mass aller Dinge sind aber Walter seine Bäume sind es deshalb nicht automatisch.
Der ganze "naturalistische Stil" wird nur solange gut sein und bleiben, wie er diskutiert wird und werden darf. Wenn er zum Dogma mutiert, hat er sein Ende erreicht, auch in Europa.
- Walter Pall
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Jörg,
'Warum man nun mit einem mal sich davon gänzlich distanzieren sollte leuchtet mir einfach nicht ein. '
Da hast Du einiges mißverstanden. Erstens ist der klassische Weg immer noch der geeignete for den Anfänger und Fortgeschrittenen. Aber irgendwann könnten ich einige davon lösen nur Kopien von Kopien machen zu wollen.
'Ich finde Walter seine Bäume ebenfalls sehr oft, sehr gut aber dennoch sollte eine Diskusion darüber möglich sein.'
Wie kommst Du da drauf dass keine Diskussion erwünschit ist? Natürlich sollte darüber diskutiert werden. Die Diskussion findet ja statt und zwar kräftig. Aber wer sich vor ein abstraktes Gemälde stellt und sagt 'da sieht man ja gar nicht wo oben und unten ist. Da kann man ja gar nichts erkennen' der ist nicht oberschlau, sondern schlicht ein Ignorant. Niemand behauptet, das er es schön finden muß, gar gut finden muß. Aber es einfach als 'Unkunst' abzutun, geht völlig an der Sache vorbei und ist keineswegs ein kritischer Diskussionsbeitrag, sondern beweist, dass das Bemühen nicht einmal im Ansatz verstanden wurde. Noch einmal, es muß absolut nicht gefallen. Es ist eben ein völlig anderer Ansatz, den man zumindestens verstehen sollte. Man muß ihn ja nicht mögen.
'Wir sind uns einig, hoffe ich, dass japanische Bäume in Sachen Bonsai für uns Europäer nicht das Mass aller Dinge sind aber Walter seine Bäume sind es deshalb nicht automatisch.
Der ganze "naturalistische Stil" wird nur solange gut sein und bleiben, wie er diskutiert wird und werden darf. Wenn er zum Dogma mutiert, hat er sein Ende erreicht, auch in Europa.'
Dogma ist gut. Ich behaupte ja nicht, dass die ganzw Welt das machen sollte. Ich verteidige nur meine eigenen Bäume gegen das allmächtige Dogma der klassischen Gestaltung.
Ich weiß aber, dass das eine weltweite Bewegung ist, die sich nicht mehr aufhalten läßt. Irgendwann wird sich das auch in Deutschland herumsprechen. Da können die Traditionalisten zetern und wettern wie sie wollen. der Paradigmenwechsel ist da und nicht von mir 'gewollt'.
Es ist bezeichnend, dass ich überhaupt keine Mühe habe, über diese Dinge vernünftig mit Leuten zu diskutiern, die Kunst außerhalb Bonsai machen, die Kunst gelernt haben. Nur Bonsaileute, die sich ihr Kunstwissen über Bonsaibücher angeeignet haben, haben häufig gewaltige Probleme damit. Sie sind nämlich die Dogmatiker.
Im allgmeinen Kunstgeschehen ist es völlig normal, dass man sachlich über ein Kunstwerk sprechen kann, das einer Stilrichtung angehört, die einem selbst nicht gefällt, dass man akzeptiert, dass Kopieren keine Kunst ist, selbst wenn die Kopie meisterhaft gelungen ist, dass man akzeptiert, dass jeder das Recht, ja die Pflicht hat, seinen eigenen Weg zu suchen. In Bonsai wird so einer angefeindet.
Kein vernünftiger Künstler stellt sich hin und erhebt sein eigenes Schaffen zum absoluten 'Dogma', d.h. zum allgemeingültigen, das alle anderen Dogmen für nichtig erklärt. Aber jeder ernsthafte Künstler versucht, sein höchtpersönliches Dogma zu finden. Das darf und soll er dann auch verteidigen dürfen. Auch gegen traditionalistische Dogmatiker und insbesondere gegen hämische Sarkastiker.
Man kann sich auch einfach ignorieren und ein Einsiedlerdasein führen. Finde ich aber nicht so spannend.
Es ist halt so, dass das Dogma der klasischen Bonsiagestaltung ganz tief in den Köpfen der Bonsaigmeinde ist. Deshalb sind viele sehr erstaunt bis entsetzt und empört, wenn sie zum ersten Mal bewußt hören, dass es viele Bonsaireligionen gibt. Natürlich argumentieren sie aus ihrer erlernten Bonsaikultur heraus und stellen fest, dass eine Verständigung nicht wirklich möglich ist. Mitr einem Atheisten kann man kaum über die Bedeutung der 'Schrift' reden.
Die Verständigungsschwierigkeit ist ein sicheres Zeichen für verschiedene Paradigmen, also zugrund liegende Philosophien. Deshalb der Begriff Paradigmenwechsel.
mfg
Walter Pall
'Warum man nun mit einem mal sich davon gänzlich distanzieren sollte leuchtet mir einfach nicht ein. '
Da hast Du einiges mißverstanden. Erstens ist der klassische Weg immer noch der geeignete for den Anfänger und Fortgeschrittenen. Aber irgendwann könnten ich einige davon lösen nur Kopien von Kopien machen zu wollen.
'Ich finde Walter seine Bäume ebenfalls sehr oft, sehr gut aber dennoch sollte eine Diskusion darüber möglich sein.'
Wie kommst Du da drauf dass keine Diskussion erwünschit ist? Natürlich sollte darüber diskutiert werden. Die Diskussion findet ja statt und zwar kräftig. Aber wer sich vor ein abstraktes Gemälde stellt und sagt 'da sieht man ja gar nicht wo oben und unten ist. Da kann man ja gar nichts erkennen' der ist nicht oberschlau, sondern schlicht ein Ignorant. Niemand behauptet, das er es schön finden muß, gar gut finden muß. Aber es einfach als 'Unkunst' abzutun, geht völlig an der Sache vorbei und ist keineswegs ein kritischer Diskussionsbeitrag, sondern beweist, dass das Bemühen nicht einmal im Ansatz verstanden wurde. Noch einmal, es muß absolut nicht gefallen. Es ist eben ein völlig anderer Ansatz, den man zumindestens verstehen sollte. Man muß ihn ja nicht mögen.
'Wir sind uns einig, hoffe ich, dass japanische Bäume in Sachen Bonsai für uns Europäer nicht das Mass aller Dinge sind aber Walter seine Bäume sind es deshalb nicht automatisch.
Der ganze "naturalistische Stil" wird nur solange gut sein und bleiben, wie er diskutiert wird und werden darf. Wenn er zum Dogma mutiert, hat er sein Ende erreicht, auch in Europa.'
Dogma ist gut. Ich behaupte ja nicht, dass die ganzw Welt das machen sollte. Ich verteidige nur meine eigenen Bäume gegen das allmächtige Dogma der klassischen Gestaltung.
Ich weiß aber, dass das eine weltweite Bewegung ist, die sich nicht mehr aufhalten läßt. Irgendwann wird sich das auch in Deutschland herumsprechen. Da können die Traditionalisten zetern und wettern wie sie wollen. der Paradigmenwechsel ist da und nicht von mir 'gewollt'.
Es ist bezeichnend, dass ich überhaupt keine Mühe habe, über diese Dinge vernünftig mit Leuten zu diskutiern, die Kunst außerhalb Bonsai machen, die Kunst gelernt haben. Nur Bonsaileute, die sich ihr Kunstwissen über Bonsaibücher angeeignet haben, haben häufig gewaltige Probleme damit. Sie sind nämlich die Dogmatiker.
Im allgmeinen Kunstgeschehen ist es völlig normal, dass man sachlich über ein Kunstwerk sprechen kann, das einer Stilrichtung angehört, die einem selbst nicht gefällt, dass man akzeptiert, dass Kopieren keine Kunst ist, selbst wenn die Kopie meisterhaft gelungen ist, dass man akzeptiert, dass jeder das Recht, ja die Pflicht hat, seinen eigenen Weg zu suchen. In Bonsai wird so einer angefeindet.
Kein vernünftiger Künstler stellt sich hin und erhebt sein eigenes Schaffen zum absoluten 'Dogma', d.h. zum allgemeingültigen, das alle anderen Dogmen für nichtig erklärt. Aber jeder ernsthafte Künstler versucht, sein höchtpersönliches Dogma zu finden. Das darf und soll er dann auch verteidigen dürfen. Auch gegen traditionalistische Dogmatiker und insbesondere gegen hämische Sarkastiker.
Man kann sich auch einfach ignorieren und ein Einsiedlerdasein führen. Finde ich aber nicht so spannend.
Es ist halt so, dass das Dogma der klasischen Bonsiagestaltung ganz tief in den Köpfen der Bonsaigmeinde ist. Deshalb sind viele sehr erstaunt bis entsetzt und empört, wenn sie zum ersten Mal bewußt hören, dass es viele Bonsaireligionen gibt. Natürlich argumentieren sie aus ihrer erlernten Bonsaikultur heraus und stellen fest, dass eine Verständigung nicht wirklich möglich ist. Mitr einem Atheisten kann man kaum über die Bedeutung der 'Schrift' reden.
Die Verständigungsschwierigkeit ist ein sicheres Zeichen für verschiedene Paradigmen, also zugrund liegende Philosophien. Deshalb der Begriff Paradigmenwechsel.
mfg
Walter Pall
- Sebastian
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Hallo,
ich finde die Bäume klasse! Ich sage bewusst ´Bäume`, da ich mir bei denen richtig vorstellen kann, wie die irgendwo in der Natur stehen.
Und genau das ist mein persönliches Ziel als Anfänger. Die jap. Bonsai mit gigantischen grell-weißen Jins sehen wirklich toll aus, sprechen mich aber als `Baum in der Schale´ nicht an.
Aber ist das nicht schön, dass wie unter Bonsai nicht alle das geleiche verstehen? Ich finds toll, dass es dadurch immer wieder schöne Unterschiede gibt.
LG & Schönes WoEnde,
Seb
ich finde die Bäume klasse! Ich sage bewusst ´Bäume`, da ich mir bei denen richtig vorstellen kann, wie die irgendwo in der Natur stehen.
Und genau das ist mein persönliches Ziel als Anfänger. Die jap. Bonsai mit gigantischen grell-weißen Jins sehen wirklich toll aus, sprechen mich aber als `Baum in der Schale´ nicht an.
Aber ist das nicht schön, dass wie unter Bonsai nicht alle das geleiche verstehen? Ich finds toll, dass es dadurch immer wieder schöne Unterschiede gibt.
LG & Schönes WoEnde,
Seb
Grüße,
Sebastian
„...da hab ich was in der Hand... und ich habe als Frau das Gefühl, daß ich auf eigenen Füßen stehe... da hab ich was Eigenes... da hab ich mein Jodeldiplom!”
Sebastian
„...da hab ich was in der Hand... und ich habe als Frau das Gefühl, daß ich auf eigenen Füßen stehe... da hab ich was Eigenes... da hab ich mein Jodeldiplom!”
ich denke das man nicht so "frei" über bonsai reden kann wie man über kunstwerke reden kann,eher genau das gegenteil.
irgendwie haben wir ja mit der natur eine art "vorlage" an der sich ein bonsai in gewisser weise orientiert. (ich formuliere das hier so wage weil man darüber sonst endlos diskutiert)
auf jeden fall wird niemand bestreiten das die natur eben eine art vorbild/orientierung etc. ist.
das trifft doch auf die "moderne" kunst nicht wirklich zu oder?
ich meine bei bonsai gibt es einfach "regeln" (z.b. das der stamm unten am ansatz dicker sein sollte als weiter oben) die den baum schlecht aussehen lassen wenn man sie bricht.
der unterschied von klassischer kunst zu "moderner/abstrakter" kunst ist doch um ein vielfaches höher als der unterschied zwischen einem klassischen bonsai und den lärchen hier.
meiner meinung nach ist zwar sofort offensichtlich das diese lärchen eher "naturnah" (mir viel jetzt kein besseres adjektiv ein) gestaltet sind aber die insgesamte "freiheit" des gestalters ist bei bonsai sehr eingeschränkt und deshalb finde ich alle vergleiche mit der kunst ungeeignet.
irgendwie haben wir ja mit der natur eine art "vorlage" an der sich ein bonsai in gewisser weise orientiert. (ich formuliere das hier so wage weil man darüber sonst endlos diskutiert)
auf jeden fall wird niemand bestreiten das die natur eben eine art vorbild/orientierung etc. ist.
das trifft doch auf die "moderne" kunst nicht wirklich zu oder?
ich meine bei bonsai gibt es einfach "regeln" (z.b. das der stamm unten am ansatz dicker sein sollte als weiter oben) die den baum schlecht aussehen lassen wenn man sie bricht.
der unterschied von klassischer kunst zu "moderner/abstrakter" kunst ist doch um ein vielfaches höher als der unterschied zwischen einem klassischen bonsai und den lärchen hier.
meiner meinung nach ist zwar sofort offensichtlich das diese lärchen eher "naturnah" (mir viel jetzt kein besseres adjektiv ein) gestaltet sind aber die insgesamte "freiheit" des gestalters ist bei bonsai sehr eingeschränkt und deshalb finde ich alle vergleiche mit der kunst ungeeignet.
Das machen wir doch gerade. Keinem soll was aufgezwungen werden. Jeder soll mit seinen bäumen glücklich werden und jeder hat einen eigenen Geschmack. Auch in der Kunst ist es letztendlich Geschmackssache, was man mag und was nicht. Es gibt Kriterien, nach denen ein Werk bewertet oder beurteilt werden kann. Das bezieht sich aber auf handwerkliche Fertigkeiten. Grosse Meisterschaft im Umgang mit Material ist durchaus bewundernswert. Den Mehrwert, der darüber hinausgeht und den ein Kunstwek im besten Falle bietet liegt auf einer ganz anderen Ebene und ist von persönlichen Präferenzen abhängig. Berührt es mich oder nicht? Das ist entscheidend.Ich finde Walter seine Bäume ebenfalls sehr oft, sehr gut aber dennoch sollte eine Diskusion darüber möglich sein
- Walter Pall
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Baum oder Bonsai
Hallo Bonsaianer
Hallo ich finde es schon eine Kunst, einem Baum die Würde und das Erscheinungsbild eines "alten natürlichen Baumes" zu geben.
Dies sind dann auch meistens die Bonsai, bei denen der Laie oft sagt: "der sieht ja aus wie ein richtig grosser Baum"
Darum ist meine persönliche Meinung, je mehr dieses Thema mit Regularien gespickt wird, je eher besteht die Gefahr das alle Bäume gleich aussehen. (Halt wie ein japanischer Bonsai )
Ich finde es schön, das Walter da seinen Weg geht. Mir persönlich fällt es immer noch schwer, denn die Regeln sind arg in das Gehirn eingebrannt. Ich ertappe mich immer dabei, streng danach vorgehen zu wollen. Ich lerne ja auch noch dazu!
Hier noch eine kleine Lärche, Walter kennst Du die noch? Höhe ca 24 cm
Grüssle
Peter K aus O
Hallo ich finde es schon eine Kunst, einem Baum die Würde und das Erscheinungsbild eines "alten natürlichen Baumes" zu geben.
Dies sind dann auch meistens die Bonsai, bei denen der Laie oft sagt: "der sieht ja aus wie ein richtig grosser Baum"
Darum ist meine persönliche Meinung, je mehr dieses Thema mit Regularien gespickt wird, je eher besteht die Gefahr das alle Bäume gleich aussehen. (Halt wie ein japanischer Bonsai )
Ich finde es schön, das Walter da seinen Weg geht. Mir persönlich fällt es immer noch schwer, denn die Regeln sind arg in das Gehirn eingebrannt. Ich ertappe mich immer dabei, streng danach vorgehen zu wollen. Ich lerne ja auch noch dazu!
Hier noch eine kleine Lärche, Walter kennst Du die noch? Höhe ca 24 cm
Grüssle
Peter K aus O
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