Vielen Dank, Ihr Lieben,
wenn Ihr die Fotos und den Bericht als willkommenes Augen- und Gedankenfutter freudig annehmt, ist es genau das, weswegen ich Euch das alles gerne zeige.
Das reichhaltige Abendessen bei Fan Shunli zog sich einige Zeit hin und endete, wie in Rugao und Nanjing auch gewohnt, mit frischen Früchten, vor allem Melone.
Dann schlug unser Gastgeber einen Verdauungspaziergang vor, der angesichts des kneifenden Hosenbunds ausgesprochen willkommen war. Allerdings war es schon längst vollkommen dunkel. Entlang der Wege auf dem Anwesen standen elektrische Laternen, aber abseits der Wege verschwand alles im Dunkel. Mehrere Angestellte und Lehrlinge begleiteten uns und hatten starke Taschenlampen dabei. Die Hunde sprangen fröhlich um uns herum und es war eine schöne laue Nacht. Der 7jährige Sohn fuhr auf seinem Mini-Quad (mit echtem Verbrennungsmotor) mit und zeigte uns ein paar Fahrkunststückchen. Fan Shunli pflückte hier ein paar Mandarinen direkt vom Baum und reichte sie uns, dort ein paar Kakis und irgendwo Pfirsiche, die wir trotz großem Sättingsgrad dann auch noch genossen. Einen schönen dicken Kakisamen von einer eher kleinen kugelrunden Frucht habe ich mitgenommen und zu Hause eingepflanzt, vielleicht wächst daraus ja eine Souvenirpflanze.
Entlang der Wege standen die irrsten Bonsai in der Strukturierungsphase, gigantische Wacholder, Kiefern und Steineiben. Alles was Fan Shunli uns zeigen wollte oder was wir im Dunkel erspähten und sehen wollten, leuchteten seine Leute für uns aus. Es war ein wunderschöner langer Spaziergang und Fan Shunlis Begeisterung, wenn er uns die tollen Bäume zeigte, an denen er anspruchsvolle Totholzarbeiten o.ä. gemacht hatte, war herzerfrischend. Schließlich dachte ich schon: Oh je, nun müssen wir den ganzen Weg auch noch wieder zurück.
Aber nein! Vor dem großen Tor, durch das wir bei unserer Ankunft hereingefahren worden waren, standen die drei Autos parat. Uns wurde gesagt, man hätte schon alle unsere Dinge, Jacken, Taschen, Kameras und Geschenke in die Wagen gepackt und wir sollten nur noch kontrollieren, ob alles da wäre. Natürlich war alles da und super ordentlich und sicher eingeladen. Nun verabschiedeten wir uns herzlich von Fan Shunli, seinem Sohn und den zurückbleibenden Mitarbeitern, bedankten uns vielfach und kletterten dann müde und überwältigt wieder in die Autos. In jedem Wagen saßen zwei Männer, die auch Übernachtungsgepäck dabei hatten. Sie wechselten sich während der nächtlichen Fahrt am Steuer ab und durften schließlich auch in unserem luxuriösen Hotel in Nanjing übernachten, ehe sie am nächsten Tag wieder heimfuhren.
Bei einer Tank- und WC-Pause nachts auf einer großen dunklen Autobahnraststätte vertraten wir uns noch ein wenig die Beine und ekelten uns wegen der widerlichen Toiletten dort. Aber die großartige Amy Liang ließ sich die gute Laune keinesfalls verderben und sang und tanzte vor dem Auto mitten in der Nacht.
Was für eine wunderbare Frau!
Ich glaube, es war etwa halb 3 nachts, als wir im Hotel ankamen. Es reichte dann noch für etwa 4 Stunden unruhigen Schlaf, denn das Sightseeing sollte am nächsten Morgen früh losgehen und nach all den aufregenden Erlebnissen war es schwer, zur Ruhe zu kommen.
Mit dem Sightseeingtag geht es dann später weiter.