Suiseki ?
- Andreas Ludwig
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Re: Suiseki ?
Liebe Sanne – Der Stein gefällt mir, durchaus. Aber nicht die Präsentation:
Weisser Sand scheint mir zu hart im Kontrast. Bereits «gebrochen weiss» oder «écru» würde ich vorziehen. Dann ist die Schale von der Fläche her nicht übel, aber viel zu hoch. Bestenfalls einen Drittel der Randhöhe würde ich geben. Sie dürfte durchaus auch dunkler sein – mein Wunsch wäre ein ganz schlichter Suiban aus Bronze. Allerdings ist mir klar, dass das ins Geld geht...
Last but not least word eich – bei einem Bronze-Suiban, der etwa die gleiche Fläche hat – den Stein ziemlich genau um soviel nach rechts rücken, wie im Moment der Abstand zum linken Rand ist (ganz genau ewas weniger). Davor würde ich aber noch prüfen wollen, ob die Rückseite auch präsentabel ist, denn die «weiche» Kante links schiene mir der bessere Übergang zur «Eben» rechts im Suiban als die «schroffe» Kante rechts.
Ah so – das sind rein ästhetische Hinweise. Ich habe keine Ahnung vom ewiggültigen Regelwerk der altehrwürdigen Suisekikunst. Ich stütze mich lediglich auf die Ursprünge dieser Sache, lebe noch im Damals, als man von «Steinen zur Betrachtung» sprach...
Weisser Sand scheint mir zu hart im Kontrast. Bereits «gebrochen weiss» oder «écru» würde ich vorziehen. Dann ist die Schale von der Fläche her nicht übel, aber viel zu hoch. Bestenfalls einen Drittel der Randhöhe würde ich geben. Sie dürfte durchaus auch dunkler sein – mein Wunsch wäre ein ganz schlichter Suiban aus Bronze. Allerdings ist mir klar, dass das ins Geld geht...
Last but not least word eich – bei einem Bronze-Suiban, der etwa die gleiche Fläche hat – den Stein ziemlich genau um soviel nach rechts rücken, wie im Moment der Abstand zum linken Rand ist (ganz genau ewas weniger). Davor würde ich aber noch prüfen wollen, ob die Rückseite auch präsentabel ist, denn die «weiche» Kante links schiene mir der bessere Übergang zur «Eben» rechts im Suiban als die «schroffe» Kante rechts.
Ah so – das sind rein ästhetische Hinweise. Ich habe keine Ahnung vom ewiggültigen Regelwerk der altehrwürdigen Suisekikunst. Ich stütze mich lediglich auf die Ursprünge dieser Sache, lebe noch im Damals, als man von «Steinen zur Betrachtung» sprach...
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
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Re: Suiseki ?
Grüß Dich Andreas,Andreas Ludwig hat geschrieben:...Der Stein gefällt mir, durchaus. Aber nicht die Präsentation:
Weisser Sand scheint mir zu hart im Kontrast. Bereits «gebrochen weiss» oder «écru» würde ich vorziehen. Dann ist die Schale von der Fläche her nicht übel, aber viel zu hoch. Bestenfalls einen Drittel der Randhöhe würde ich geben. Sie dürfte durchaus auch dunkler sein – mein Wunsch wäre ein ganz schlichter Suiban aus Bronze. Allerdings ist mir klar, dass das ins Geld geht...
da muss ich Dir Recht geben, der Kontrast zwischen Stein und Granulat ist zu groß. Der Suiban hätte auch von der Höhe flacher und dunkler ausfallen können.
Nee, die sieht nicht viel besser aus. Übrigens habe ich unten an der unebenen Kante nichts abschleifen lassen.Andreas Ludwig hat geschrieben:...Davor würde ich aber noch prüfen wollen, ob die Rückseite auch präsentabel ist, denn die «weiche» Kante links schiene mir der bessere Übergang zur «Eben» rechts im Suiban als die «schroffe» Kante rechts...
LG, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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Re: Suiseki ?
Hallo Marco,MerschelMarco hat geschrieben:PS: Sanne, dein Stein sieht mir mit den Kerben schon irgenwie bearbeitet aus.
habe gestern den Onlineshop, wo ich den Landschaftssuiseki gekauft hatte, wegen Infos angeschrieben. Hier die Mail-Antwort:
"...Sie haben ein Naturkunstwerk für Generationen bei mir erworben.
Ich habe nur echte Suiseki im Angebot. Niemals von Menschenhand bearbeitet.
Der Suiseki nannte ich "kleine Gebirgsgruppe".
Er ist ein schwarzer Yongningstein von hoher Dichte, er gibt beim Anschlagen einen schönen, klaren metallischen Klang.
Dieser Suiseki stammt aus Guilin/Südchina.
In dem Buch von Willi Benz "Asiatische Kunst" auf der Seite 108-109 sind Steine die Herr Benz bei mir erworben hatte. Diese können Sie sich auch anschauen..."
Gruß, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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Re: Suiseki ?
Hallo Andreas,
hier habe ich den Stein mal nach rechts gerückt. Bei Gelegenheit werde ich mal testen, ob ich das weiße Granulat mit schwarzem Tee etwas dunkler gefärbt bekomme. Vielleicht finde ich mal einen flacheren Doban.
LG, Sanne
hier habe ich den Stein mal nach rechts gerückt. Bei Gelegenheit werde ich mal testen, ob ich das weiße Granulat mit schwarzem Tee etwas dunkler gefärbt bekomme. Vielleicht finde ich mal einen flacheren Doban.
LG, Sanne
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(Zitat von Gisela V.)
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Re: Suiseki ?
Hier zwei neue Versuche mit dem Suiban. 1. mit rotem Stein (Mineralie) und 2. mit einer Gebirgslandschaft.
Mich würden Eure Meinungen dazu interessieren.
Mich würden Eure Meinungen dazu interessieren.
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(Zitat von Gisela V.)
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Re: Suiseki ?
Hallo Sanne,
Leider hast Du dir den Suiban zu kurz und zu hoch fertigen lassen. ( für den braunen Stein )
Den dunkleren Sand sollest du auch an der Oberfläche glätten ! Du hast doch das Buch von Willi,
das beste Beispiel einer Präsentation Im Suiban , mit Hilfe des goldenen Schnitts und der Fließrichtung ,
hast Du auf Seite 208 !
Andere Beispiele noch S. 73, 114 . 152 und 167.
Einen Doban findest Du auf der Noelanders. Das muss am Anfang aber nicht sein , es gibt genug passende Schalen!
LG Lotte
Leider hast Du dir den Suiban zu kurz und zu hoch fertigen lassen. ( für den braunen Stein )
Den dunkleren Sand sollest du auch an der Oberfläche glätten ! Du hast doch das Buch von Willi,
das beste Beispiel einer Präsentation Im Suiban , mit Hilfe des goldenen Schnitts und der Fließrichtung ,
hast Du auf Seite 208 !
Andere Beispiele noch S. 73, 114 . 152 und 167.
Einen Doban findest Du auf der Noelanders. Das muss am Anfang aber nicht sein , es gibt genug passende Schalen!
LG Lotte
Re: Suiseki ?
Hallo Lotte,
vielen Dank für Deine Antwort.
Wie findest Du die Farbe des Suibans, hätte dieser dunkler ausfallen sollen?
LG, Sanne
vielen Dank für Deine Antwort.
Im genannten Buch auf Seite 40 steht, dass der Suiban etwa doppelt so lang sein sollte wie der Stein. Dieser Suiban hat eine Länge von 21 cm und der braune Stein 10,5 cm. Aber durch die zu hohe Höhe des Suibans (da gebe ich Dir Recht) wirkt er vielleicht zu kurz.?Lil hat geschrieben:...Leider hast Du dir den Suiban zu kurz und zu hoch fertigen lassen. ( für den braunen Stein )...
Ja, das Buch habe ich, aber habe wohl noch nicht alle Infos gut verinnerlicht. Eine andere Fließrichtung des Steins hatte ich aber auf der 2. Seite und weiter oben auf der 3. Seite dieses Threads auch gezeigt.Lil hat geschrieben:...Du hast doch das Buch von Willi, das beste Beispiel einer Präsentation Im Suiban , mit Hilfe des goldenen Schnitts und der Fließrichtung , hast Du auf Seite 208 ! Andere Beispiele noch S. 73, 114 . 152 und 167.
Wie findest Du die Farbe des Suibans, hätte dieser dunkler ausfallen sollen?
LG, Sanne
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(Zitat von Gisela V.)
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Re: Suiseki ?
Hallo Sanne,
wenn es gedrängt aussieht, muss
der Suiban eben etwas länger sein.
Die Fließrichtung auf s. 2 ist richtig. Farbe auch.
LG Lotte
wenn es gedrängt aussieht, muss
der Suiban eben etwas länger sein.
Die Fließrichtung auf s. 2 ist richtig. Farbe auch.
LG Lotte
- Andreas Ludwig
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Re: Suiseki ?
Ich würde das ersetzen durch die pauschale Regel, dass es gut aussehen soll...Sanne hat geschrieben:Im genannten Buch auf Seite 40 steht, dass der Suiban etwa doppelt so lang sein sollte wie der Stein.
Und ja, der Suiban sollte dunkler sein und nach wie vor maximal ein Drittel so hoch.
Behelfsmässig könnte ein Untersetzer dienen, die es preisgünstig in allen möglichen
Farben und Grössen im Bonsaibedarf ja gibt. Dazu einen Sack feinen Sand,
die jetzige Schüttung ist zu grob. Sand bedeutet bei Suiseki Wasser oder weites Land.
Drei Untersetzer kaufen, befüllen und anschauen. Dann erklärt sich, was «gut» heisst.
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Re: Suiseki ?
Hallo Lotte,
vielen Dank noch mal für Deine Antwort.
danke Dir auch für Deine Meinung. Die Schüttung (Korndurchmesser des Granulats) ist auch laut Buch zu grob.
LG, Sanne
vielen Dank noch mal für Deine Antwort.
Hallo Andreas,Andreas Ludwig hat geschrieben:...Ich würde das ersetzen durch die pauschale Regel, dass es gut aussehen soll...
Und ja, der Suiban sollte dunkler sein und nach wie vor maximal ein Drittel so hoch.
Behelfsmässig könnte ein Untersetzer dienen, die es preisgünstig in allen möglichen
Farben und Grössen im Bonsaibedarf ja gibt. Dazu einen Sack feinen Sand,
die jetzige Schüttung ist zu grob...
danke Dir auch für Deine Meinung. Die Schüttung (Korndurchmesser des Granulats) ist auch laut Buch zu grob.
LG, Sanne
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Re: Suiseki ?
Vielleicht wäre Vogelsand aus dem Zoogeschäft eine Alternative? Der ist meist schön feinkörnig.
Re: Suiseki ?
Danke für den Tipp mit dem Vogelsand, Heike.
Ich werde mal im Zoohaus bei uns nachsehen.
LG, Sanne
Ich werde mal im Zoohaus bei uns nachsehen.
LG, Sanne
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Re: Suiseki ?
Herkömmlicher Vogelsand ist viel zu fein und von der Farbe oft viel zu hell und daher"Heike_vG" vielleicht wäre Vogelsand aus dem Zoogeschäft eine Alternative? Der ist meist schön feinkörnig.
eher unpassend.
Ich weiß das man früher in den Büchern geschrieben hat, das man groberen Vogelsand
nehmen kann, das lag aber einfach daran das man an den Japanischen Kies sehr schwer herangekommen ist
und man beschaffbare, günstige Alternativen suchte. Übers Internet kann man durchaus, auch in der Bucht
diesen japanischen Kies immer mal wieder finden. Allerdings die Preise einschl. Fracht liegen dann bei einem
kleinen Plastikbeutel bei rund 50,-- Euro.
Alternative, es gibt Kieswege, manchmal auch auf Spielplätzen, einen leicht gelblichen Kies, den kann man viel
feiner aussieben und waschen, der kommt dem Japanischen Kies für den Suiban sehr nah.
Alternative wäre dann noch Dekokies z.B. vom Depot in Naturfarben, feine Körnung aber bitte nicht zu fein,
also keinen Sand. Die einzelnen kleinen Körner sollten sichtbar sein.
Der schwarze Guillin Stein, ist wie Marco schon bemerkte bearbeitet und diese Steine gibt es
hundert oder tausendfach auf den Chinesischen Steinmärkten, also es ist jetzt nichts seltenes aber sie sind
durchaus wegen der Formähnlichkeit zu den Felsen von Guilin in China sehr beliebt.
Mein Fall ist es nicht.
Zu dem Suiban schliesse ich mich Lotte an.
Viele Grüße
Holger
Nichts kann den Menschen mehr stärken,
als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.
Paul Claudel
als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.
Paul Claudel
Re: Suiseki ?
Hallo Holger,Odoridori hat geschrieben:Herkömmlicher Vogelsand ist viel zu fein und von der Farbe oft viel zu hell und daher
eher unpassend...
der Korndurchmesser sollte laut Buch ca. 0,4 - 0,6 mm bei einer Steinhöhe von 5 cm betragen.
50,-- Euro würde ich für so was niemals ausgeben.
Ja, danke für den Tipp.Odoridori hat geschrieben:...Alternative wäre dann noch Dekokies z.B. vom Depot in Naturfarben, feine Körnung aber bitte nicht zu fein,
also keinen Sand. Die einzelnen kleinen Körner sollten sichtbar sein...
Etwas weiter oben auf dieser Seite habe ich die Antwort des Onlineshop-Händlers zitiert. Er meint, er sei unbearbeitet und ein echter Gebirgsstein.Odoridori hat geschrieben:...Der schwarze Guillin Stein, ist wie Marco schon bemerkte bearbeitet und diese Steine gibt es
hundert oder tausendfach auf den Chinesischen Steinmärkten, also es ist jetzt nichts seltenes aber sie sind
durchaus wegen der Formähnlichkeit zu den Felsen von Guilin in China sehr beliebt.
Mein Fall ist es nicht.
Gruß, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
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- Andreas Ludwig
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Re: Suiseki ?
ehm... wieso kauft ihr immer alles irgendwo im «Fachbereich»? Es gibt z.B. Baufirmen. Die haben eine ganze Menge Ware rumliegen im Tonnenbereich. Als Zuschlag für Feinbeton, als Schütte für Strassenkoffer, was weiss ich. Es geht ja nicht darum, wozu die es haben, sondern darum, wie es aussieht. Dann gibt es im Kaufhaus Siebe, etwa für Teigwaren, Salat, Tee, was weiss ich. Also gehe ich zur Baufirma, schaue mir das Zeugs an, erstehe – oft gegen ein Lächeln – 10 Liter von etwas, das keinen Namen, bloss eine Seriennummer hat, die ich mir nicht mal merke, siebe den groben Kram da raus und habe dann meinen hübschen, dunklen Sand. Manchmal schaufle ich auch einfach etwas am Bach in einen Behälter, lasse es trocknen und siebe es dann. Ziemlich lustig war auch, eine Portion Schiefer in einer selbstgebauten «Wassermühle» über zwei, drei Wochen im Bach zu Sand zu verarbeiten (etwa das Prinzip von «stone washed jeans» – man füllt den weichen Schiefer mit harten Granitbollen in einen kugelförmigen Behälter, der dann im Bach rotiert. So hat man im Mittelalter Pigmente gemahlen, siehe etwa Max Doerner e.a.) Der Sand ist dann anthrazitgrau und sehr schön. Es gibt nicht für alles einen Fachhandel, aber meiner Erfahrung nach gibt es eigentlich alles irgendwo. Courage!
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(Thoreau)
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