Salü Freunde der mystischen Steine,
Nein, vorläufig gehen mir weder die Steine noch die Themen aus. Darum lege ich wieder mal eines nach.
Eros, Philia und Agape nennt eine antike Philosophie die drei Stufen der Liebe.
Allerdings fühle ich da keine missionarische Berufung diese Themen vertiefen zu müssen und ausserdem mache ich das nur gegen Gage. Gockel und Wiki tun da günstigere Dienste.
Ich wähle für die Veranschaulichung meiner Gedankenwelt gerne die abendländischen Weltanschauungen und widerstehe standhaft pseudoasiatischen Erkenntnissen, welche auf fragmentalen Annektionen von Vermutungen basieren. (sorry etwas konfus(ianistisch)
Ich bin oft am Rand eines Lachanfalls wenn sich Europäer über Asiatische Philosophie auslassen und dann auch noch allen Ernstes an diesem Haken ihr Glaubensleben aufhängen.
Was sie oft nicht berücksichtigen ist, dass der Humanismus und die Begriffe Volkswille und Religion am Ural und am Himalaja Halt gemacht haben. Dahinter (östlich) gibt es das schlichtweg nicht. Trotzdem versuchen Viele, intellektuell in ihrem westlichen Erziehungsmuster und Denkschema verhaftet, eine endemisch gewachsene Ethik und Moral eines Paralleluniversums nachzuvollziehen, die nur über die Muttermilch aufgenommen werden kann.
Nun ich bleibe da lieber bei den abendländischen Mythen, Philosophien und monotheistischen Ansichten. Diese sind mir wesentlich näher und ich nehme vielmehr Bezug, bei der Benennung sowohl von Bildern und Bonsai als auch von Suiseki, auf die Eurasische Geschichte, Dogmen, Sagenwelt und Heroismen.
Konkret sind mir die Bettpfosten von Odysseus, die Apokalypse des Johannes und der Apfelschuss Schillers wesentlich näher als z.B. ein heroischer Haiku über die sakegeschwängerte Erleuchtung eines Samurai, dessen Fürze als Regenbogenwölkchen in die Analen eingingen.
Zurück zum Stein; Im Sinne einer Philosophie aus dem Mittelmeerraum habe ich auch den Namen dieses Steines gewählt.
Die unregelmässigen Stufen verleiten mich zu einer abstrakten Assoziation.
Der Stein ruht in sich selbst und wirkt introvertiert.
Formal empfinde ich den Stein als etwas statisch und eher unprätentiös. Der hellere Unterbau ist ein komischer eckiger Klotz.
Der schwarze Teil hat aber einige Feinheiten die mir gefallen. Es sind z.B. die schwungvollen Bewegungen in der Sedimentation.
Die kleine weisse Wolke, rechts an der Felswand ist auch sehr deutungsbedürftig; also z.B. Reste vom Morgennebel?!
In der Spalte fliesst/fällt still und verborgen noch ein Bach von Stufe zu Stufe und erzeugt auch noch etwas Dunst. Was seht ihr noch?
Thema: Treppenstein, Sommerpräsentation im Suiban
Name: Die drei Stufen der Liebe
Gestein: Bündnerschiefer auf Matrix
Herkunft: Albulapass, Quellgebiet der Alvra
Eingefangen: 2001
Farbe: Grau-Schwarz
Spezielles: Unbearbeitet
Grösse: Breite 22 cm, Tiefe 15 cm, Höhe 12 cm
Bild in der Totalen
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Flach von Vorne
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Etwas erhöhter Blick von Vorne
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Aus der Vogelperspektive
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Blick von der rechten Seite
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Der Blick von links
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Der Blick von links hinten
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Und zum Abschluss der Blick von hinten. Habe mit dem Sand etwas unterfüttert; das also bitte nicht bemängeln.
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Der Stein wurde bisher nur selten in die Hand genommen; erstens weil er schwer ist und zweitens weil die Matrix/Unterlage etwas scharfkantig, eckig ist. Also ist er ein etwas ungepflegter Stein.
Bitte um Ansichten und Meinungen.
Gruss George
Swiss-Seki, die drei Stufen der Liebe
Swiss-Seki, die drei Stufen der Liebe
Zuletzt geändert von Hippo am 11.09.2019, 13:50, insgesamt 4-mal geändert.
Grumpy old fat Kiboko.
Re: Swiss-Seki, die drei Stufen der Liebe
Hey,
nö, so gar nicht mein Ding. Hässlich gerade zu. Sieht aus, als hätte man keinen vernünftigen Stein gehabt, aber wollte trotzdem Suiseki machen. Allerdings hat Ästhetik nichts mit Schönheit zu tun. Auch das Abstoßende oder Groteske gehört dazu. Zumindest in der von Dir präsentierten Ansicht stößt mich das Ding ab. Was ja aber auch was gutes sein kann.
Gefallen würde mir der Stein von "hinten links" etwas tiefer im Sandbett, sodass er "geerdet" würde und etwas mehr Stabilität und Ruhe bekäme.
Lieben Gruß
Heinrich
nö, so gar nicht mein Ding. Hässlich gerade zu. Sieht aus, als hätte man keinen vernünftigen Stein gehabt, aber wollte trotzdem Suiseki machen. Allerdings hat Ästhetik nichts mit Schönheit zu tun. Auch das Abstoßende oder Groteske gehört dazu. Zumindest in der von Dir präsentierten Ansicht stößt mich das Ding ab. Was ja aber auch was gutes sein kann.
Gefallen würde mir der Stein von "hinten links" etwas tiefer im Sandbett, sodass er "geerdet" würde und etwas mehr Stabilität und Ruhe bekäme.
Lieben Gruß
Heinrich
Re: Swiss-Seki, die drei Stufen der Liebe
Hallo George,
diesen Stein finde ich nicht uninteressant. Jedoch sieht er an einigen Stellen sehr beschädigt aus. Von daher weiß ich nicht, ob man ihn noch als Suiseki bezeichnen kann.
Der Suiban gefällt mir sehr gut. Ist er eher in schwarz oder dunkelblau?
Grüße. Sanne
diesen Stein finde ich nicht uninteressant. Jedoch sieht er an einigen Stellen sehr beschädigt aus. Von daher weiß ich nicht, ob man ihn noch als Suiseki bezeichnen kann.
Der Suiban gefällt mir sehr gut. Ist er eher in schwarz oder dunkelblau?
Grüße. Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
(Zitat von Gisela V.)
Re: Swiss-Seki, die drei Stufen der Liebe
Hallo Hippo,
ich muss gestehen, dass ich Dir nicht recht folgen kann, sondern das Ganze etwas mehr "erdgebunden" sehe.
Mir zeigt nämlich vor Allem die Ansicht auf diesem Bild >2019-09-10 10.56.30.jpg< einfach einen Stiefel, der Popkorn frisst.
Sorry, wenns zu prosaisch ist - hier stehe ich, ich kann nicht anders . . .
Re: Swiss-Seki, die drei Stufen der Liebe
Salü Freunde,
Danke für eure Statements.
Offenbar ein Stein der polarisiert und sogar Emotionen weckt.
Schööööön.
Hat eine übertriebene Darstellungsform etwa nicht in allen Kunstformen auch seine Liebhaber?
Warum sollte es in einer Nischenkunst, wie Suiseki, nicht auch expressionistische Exponate geben. Wir sollten uns vergegenwärtigen, dass es Dies bei Bonsai auch in aller Deutlichkeit gibt: Shohin.
.......... Oh sorry, habe ich jetzt etwa einen heiligen Gral entweiht?
.......... Ach ja, ist wohl meine Spezialität.
Hätten Kirchner, Munch, Csontváry und Kandinsky (nur um ein paar zu nennen) mit ihrem teils grotesken Stil des Expressionismus nicht den lieblichen impressionistischen und naturalistischen Stilen und Strömungen der Malerei ein Gegengewicht gegeben, würde die zeitgenössische Malerei wahrscheinlich immer noch beim Pointilismus stagnieren.
Zugegeben, Monet, Renoir, Césanne und Degas (um nur einige Impressionisten zu nennen) schmeicheln dem Geschmack der Massen mehr und prägten die Kunst epochal auf Jahrhunderte hinaus obwohl ihr Wirken auf knapp 100 Jahren beschränkt war und die Letzten ihrer Vertreter seit ebenso langer Zeit verblichen sind.
Aber die "Hässlichkeiten" des Expressionismus kann man sich aus der Kunstwelt nicht mehr wegdenken. Sie gehören dazu. Und wie schon erwähnt, gibt es auch dafür Sammler und Liebhaber.
Nun diesen Stein kann man finden wie es einem lustig ist aber ich mag ihn speziell, weil er gerade solche schönen Kontroversen auslöst. (Auch in mir, übrigens)
Was die paar Bestossungen und Blessuren an einer oberen Lamelle anbelangt, würde ich sie retouchieren bevor der Stein an eine Ausstellung gehen würde. War aber bisher nicht nötig. Ach ja, und der Suiban strahlt in einem beschwingten und fröhlichem Schwarz.
Und zu guter Letzt: Den Stiefel von Hanno kann sich anziehen wer will. Dafür war ich bisher "betriebsblind"
Liebe Grüsse
George
Danke für eure Statements.
Offenbar ein Stein der polarisiert und sogar Emotionen weckt.
Schööööön.
Hat eine übertriebene Darstellungsform etwa nicht in allen Kunstformen auch seine Liebhaber?
Warum sollte es in einer Nischenkunst, wie Suiseki, nicht auch expressionistische Exponate geben. Wir sollten uns vergegenwärtigen, dass es Dies bei Bonsai auch in aller Deutlichkeit gibt: Shohin.
.......... Oh sorry, habe ich jetzt etwa einen heiligen Gral entweiht?
.......... Ach ja, ist wohl meine Spezialität.
Hätten Kirchner, Munch, Csontváry und Kandinsky (nur um ein paar zu nennen) mit ihrem teils grotesken Stil des Expressionismus nicht den lieblichen impressionistischen und naturalistischen Stilen und Strömungen der Malerei ein Gegengewicht gegeben, würde die zeitgenössische Malerei wahrscheinlich immer noch beim Pointilismus stagnieren.
Zugegeben, Monet, Renoir, Césanne und Degas (um nur einige Impressionisten zu nennen) schmeicheln dem Geschmack der Massen mehr und prägten die Kunst epochal auf Jahrhunderte hinaus obwohl ihr Wirken auf knapp 100 Jahren beschränkt war und die Letzten ihrer Vertreter seit ebenso langer Zeit verblichen sind.
Aber die "Hässlichkeiten" des Expressionismus kann man sich aus der Kunstwelt nicht mehr wegdenken. Sie gehören dazu. Und wie schon erwähnt, gibt es auch dafür Sammler und Liebhaber.
Nun diesen Stein kann man finden wie es einem lustig ist aber ich mag ihn speziell, weil er gerade solche schönen Kontroversen auslöst. (Auch in mir, übrigens)
Was die paar Bestossungen und Blessuren an einer oberen Lamelle anbelangt, würde ich sie retouchieren bevor der Stein an eine Ausstellung gehen würde. War aber bisher nicht nötig. Ach ja, und der Suiban strahlt in einem beschwingten und fröhlichem Schwarz.
Und zu guter Letzt: Den Stiefel von Hanno kann sich anziehen wer will. Dafür war ich bisher "betriebsblind"
Liebe Grüsse
George
Zuletzt geändert von Hippo am 11.09.2019, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grumpy old fat Kiboko.
Re: Swiss-Seki, die drei Stufen der Liebe
Mooooooment, hat hier jemand verlauten lassen, dass ich meinen "Gesichtspunkt" auch nur annäherungsweise verlassen möchte?
Grumpy old fat Kiboko.
Re: Swiss-Seki, die drei Stufen der Liebe
Naja, man kann sehr wohl seinen Gesichtpunkt behalten,
sieht aber mehr, wenn Jemand ein neues(?) Fenster in die dicken Wände
des Gelehrtenturms bricht . . .
sieht aber mehr, wenn Jemand ein neues(?) Fenster in die dicken Wände
des Gelehrtenturms bricht . . .
Re: Swiss-Seki, die drei Stufen der Liebe
Na solange der Tellerrand schön hoch bleibt?!?!
Grumpy old fat Kiboko.