Mein erster Daiza

Akzentpflanzen, Kusamono, Beisteller und andere mit Bonsai verwandte Künste z.B Suiseki
Thomas D.
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Thomas D. »

Auch hier möchte ich euch gerne mein Vorläufiges Ergebnis zeigen.
Ich habe eine Mahagoni Beize verwendet daher der rotstich.
Ich hoffe es wirkt nicht zu aufdringlich.

Lg Thomas
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Hippo
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Hippo »

Salü Thomas,

Die rote Farbe stört nicht so sehr wie die aufdringliche Flammung des Holzes.
Es macht das Gesamtbild etwas unruhig. Du solltest erst grau beizen und erst danach mit dem "Randensaft" drübergehen.
Wenn Du Weichholz verwendest (wie Tanne, Kiefer, Ahorn oder Linde), solltest Du einen Holzhärter applizieren damit die weichen Teile der Jahresringe auch poliert werden können und die Beize weniger aufsaugen wie ein Schwamm.
Besser wäre es natürlich ein geeignetes Hartholz/Edelholz mit feinerer Maserung zu nehmen. Aber bitte keine Eiche, Buche oder Esche. Auch weniger Kernobst, eher Steinobst. Auch keine Lärche, Arve oder Zeder. Besser sind Kastanie, Ulme, Nussbaum. Hainbuche ist sehr hart und darum etwas tricky zum bearbeiten. Manchmal findet man auch wunderschöne alte Tropenhölzer beim Sperrgut. Habe auch schon mal eine Mahagoni Schranktür retten können. Das dunkle Kernholz von Teak ist auch wunderschön.
Ich würde gerne mal mit Bambus arbeiten aber ein dickes Brett ist nicht leicht zu bekommen. :lol:

Thomas mach weiter so! Das wird jedesmal besser!

Gruss George
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Thomas D.
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Thomas D. »

Vielen Dank für deine Worte George.
Wie gesagt meine bisherigen Erfahrungen mit Holz beschränken sich auf das Einheizen des Kachelofens.
Das Holz das ich verwendet habe ist glaube ich Fichte. Ist irgendwo im Keller gelegen.
Ich werde mal einen bekannten Tischler fragen ob er nicht ein paar Holzreste für mich hat.

LG Thomas
Sanne
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Sanne »

Hallo Thomas,

ich finde es auch ein wenig schade, dass die Maserung des Holzes zu sehen ist. Vielleicht hilft es, noch mit Mahagoni-Lasur darüber zu lackieren. Ansonsten finde ich den rötlichen Ton gut ausgewählt.

LG, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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bock
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von bock »

Moin Thomas,

deine Schnitzerei gefällt mir gut! Feiner gemasertes Holz hätte ich auch vorgezogen, aber zum Üben ist Fichte doch schon mal prima!
Hippo hat geschrieben: 15.02.2021, 11:20 ... Aber bitte keine Eiche, Buche oder Esche...
Warum? Ich hätte in meiner Einfalt erstmal Buche versucht.
Ebenholz ist recht schwer zu bekommen, und Mooreiche geht auch nicht?

Sorry, bin mit der Materie nicht vertraut und wäre ganz naiv vermutlich auch erstmal mit Fichte oder Kiefer an den Dremel geschritten...

:roll:
liebe Grüße Andreas
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Thomas D.
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Thomas D. »

Hallo Zusammen,
Ja ihr habt Recht. Die Maserung stör. Ich werde morgen nochmal eine zweite Schicht auftragen, mal sehen was daraus wird.
LG Thomas
Thomas D.
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Thomas D. »

Stört sollte es heißen.
Hippo
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Hippo »

bock hat geschrieben: 15.02.2021, 17:54
Hippo hat geschrieben: 15.02.2021, 11:20 ... Aber bitte keine Eiche, Buche oder Esche...
Warum? Ich hätte in meiner Einfalt erstmal Buche versucht.
Salü Andreas,

Buche und Eiche haben diese länglichen Punkte an der polierten Oberfläche. Man nennt sie auch Markstrahlen.
Diese sind bei künstlerisch verarbeiteten Objekten, wie z.B. einem Daiza unattraktiv. Zudem hat Eiche Holzporen die oft schwer rauszuschleifen sind.
Esche hat oft eine sehr deutliche Maserung und wenn es gebeizt wird, nimmt der harte Teil des Jahresrings die Beize gar nicht gut an.
Unruhig gemaserte Hölzer (z.B. Olive) eignen sich als Dai zumeist nur für sehr "ruhige" Steine (z.B. Kiesel) aber in der Regel verwendet man eher unauffällig gemasertes und wenn möglich dunkles Hartholz.
Die schönsten Hölzer sind zumeist Tropenhölzer, aber wie an anderer Stelle schon diskutiert, scheiden sich dabei die Geister.

Gruss George
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bock
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von bock »

Vielen Dank, George, für die erhellende Erläuterung!

:-D
liebe Grüße Andreas
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Thomas D. »

Hallo Zusammen,

Bis ich von meinem Tischler Bekannten Edelholz bekomme habe ich noch ein wenig mit Fichtenholz und verschiedenen Beizen geübt.
Hier die Ergebnisse.

Schöne Grüße, Thomas
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Hippo
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Hippo »

Salü Thomas,

Jetzt hat's dich aber gepackt! *daumen_new*
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mydear
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von mydear »

Hallo Thomas,
wie gehst du vor beim Herstellen? Wie können die Unebenheiten des Steines am besten aus dem Holz gefräst werden? Was gibt es da an Tipps und Tricks?

Grüße
Rainer
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Thomas D.
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Thomas D. »

Hallo Rainer.

Wie gesagt sind das meine ersten Versuche, ich weiß nicht wie das die Profis machen. (Z. B. George)
Ich habe seinen Beitrag Swiss Seki Albulina angeschaut und es irgendwie nachgemacht. Ich gehe so vor.
Ich nehme ein Brett, lege den Stein drauf und male mit einem Bleistift die Umrisse nach. Dann fräse ich diese Umrisse ca. 1 mm tief aus. Dann schaue ich mir die Unterseite des Steins an und fräse die Unebenheiten wieder grob aus.
Das mache ich solange bis der Stein gut sitzt. Zum Schluss nehme ich noch ein blaues Durchschlagpapier, lege es zwischen Holz und Stein, drücke fest an und dann sieht man noch Druckstellen die ich dann auch noch ausfräse.

So mach ich's. Ob es so richtig ist weiß ich nicht aber es funktioniert halbwegs.

LG Thomas
Thomas D.
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von Thomas D. »

PS: Hier noch meine zwei neuen. Der erste mit Fichtenholz, der zweite mit Nussholz.
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Re: Mein erster Daiza

Beitrag von mydear »

Danke für die Infos, Thomas.
Die letzten beiden gefallen mir sehr.

Grüße
Rainer
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