Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Schalenvorschläge, eigene Töpferversuche, Vorstellung und Besprechung eurer Schalen und Gefäße. Keine gewerblich getöpferten Schalen einstellen.
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espanna
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von espanna »

Bis zum Hochbrand mein Favorit von den Klassikern.
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Erwin
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von Erwin »

espanna hat geschrieben: 16.02.2021, 19:42

In der Küche habe ich die Meinung vertreten, und tue es immer noch, dass die Produkte nie Schuld sind, sondern die eigene Unfähigkeit. Beim Töpfern, vor Allem was den ROTEN TON :evil: :twisted: :evil: angeht muss ich revidieren und sagen; ES IST DER SCH.....-, VER..... TON, denn handwerklich war das bis zum Hochbrand nicht so verkehrt ;) nun habe ich mich ausge *kotz* und es kann losgehen

Über Anregungen, welche Art auch immer würde ich mich sehr freuen!
Die Maße sind innen gemessen und JA ICH ZEIGE ALLES :-D
Hallo Lázló,

Du hast vollkommen Recht, in der Regel ist nicht der Ton schuld, sondern der, der ihn (falsch) verarbeitet. Aber das weißt Du doch, große Schale und wenig Schamotte geht nicht zusammen (wenn man nicht gewillt ist 30% Ausschuss hinzunehmen); oder zu fein schamottiert... Ich sag´s noch mal: zum Töpfern gehört eine ordentliche Portion Masochismus :roll:
Allerdings macht mir der Rote von Sibelco auch Probleme. Bei gröberem Korn bekomme ich immer eine Oberfläche mit kleinen scharfkantigen Kratern oder Pickeln, mit denen man schmirgeln könnte. Also verwende ich das Zeug nicht mehr. Mehrere Reklamationen beim Händler/ Hersteller sind ergebnislos im Sande verlaufen.
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Und, wenn Du verschiedene Tonsorten miteinander verkuppeln willst, solltest Du vorher die Schwindung überprüfen/rauskriegen. Ein feiner Ton mit 11 0der gar 12% Schwindung auf grobschamottiertem Ton mit 9% geklebt führt gerne zum Abplatzen.

Bin gespannt auf Deine neuen Werke.

Erwin
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von espanna »

2 etwas ungewöhnliche;
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13 cm hoch und oben 10 cm breit
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von espanna »

...
@Erwin; das Thema hatten wir ja schon und das war schon der neue Ton *doh*
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von espanna »

schon Groß *dance*
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von espanna »

Schon klein *dance*
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von espanna »

Schon böse...
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von espanna »

Unglasierte Schalen zu bauen macht mir immer viel Spaß und bleibe dran-> irgendwann wird die Belohnung größer.
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von espanna »

Die letzten...
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13,5 im Durchmesser 6,2 hoch
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von Laubgeflüster »

Hallo László,

wirklich tolle Schalen die du uns hier zeigst. Meine Favoriten sind die schwarze (Satomi Glasur) und die beige aber auch die ganz kleine grüne und die unglasierte große Schale sprechen mich sehr an und treffen genau meinen Geschmack. Bei der kleinen unglasierten sind mir persönlich die Füße im Verhältnis etwas zu groß. Danke fürs zeigen!

Viele Grüße
Nicklas
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Tofufee
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von Tofufee »

Hallo Lázló,

macht Spaß, deine Werke zu betrachten und ein paar davon wecken bei mir echte Begehrlichkeiten! :-D

Aber ich möchte auch ein paar kritische Anmerkungen machen, als Anregung für mögliche Verbesserungen zu verstehen. Ist an vielen Stellen "jammern auf hohem Niveau!", aber vielleicht bedenkenswert?

Mal der Reihe nach:

V-Füßchen sprechen mich nicht an, schon gar nicht in einer anderen Farbe. 1. scheinen sie mir zu filigran zum jeweiligen Schalenkörper, da hätte ich immer Angst, dass sie mir im Bonsai-Alltag abbrechen; 2. sind sie mir zu auffällig im Sinne von Ablenkung vom Baum, Das ist aber nur nach meinem persönlichen Geschmack beurteilt. Bei der zuerst gezeigten Schale erscheint mir auch die Wandstärke zur Schalengröße etwas zu dünn.

Das kleine braune "Blümchen" mit "Zuckerguss" sieht sehr appetitlich und - wie George es vielleich auch nennen würde - herzig aus.

Die kleine orange ist sehr gelungen - stimmt für mich alles.

Die "moderne" quadratische mit dem kleinen gelben Abzeichen gefällt mir auch super!

Die sechseckige ist sehr schön gearbeitet, sehr sauber die Ausschnitte. Vielleicht noch besser, wenn die Ecken oben nicht ganz so stark gerundet wären, das schwächt die schöne Präzision der anderen klaren Kanten vielleicht etwas zu viel ab.

Die Kuhfecken-Schale gefällt mir sehr, auch die schöne Glasur! Vielleich hätten etwas breitere Füße die Schale optisch (vielleicht sogar statisch) etwas besser unterstützt. Oder eine ganz leichte Überspannung? Durchhängende Schalen wirken immer etwas "schlapp", während eine leichte Überspannung (Wölbung nach oben) eine kraftvolle Spannung erzeugt, wie eine bei voller Einatmung stolz geschwellte Brust. Mir ist aber wohl bewusst, dass gerade solch lange, flache Schalen besonders anfällig für Verzug sind.

Die eckige unglasierte ist richtig gut gelungen, toll! Hohe Präzision, ohne Verzug und schönes Antik-Finish. Und gut fotografiert!

Der gewickelte "Würfelbecher" ist mein Favorit, Glasur passt super!

Bei der gelben sind es wieder die V-Füßchen, die mir nicht so zusagen. Obwohl alles schon mit beachtlicher Präzision ausgeführt ist, werden von der Glasur alle Kanten betont und jede auch noch so leicht wackelige Linie hervorgehoben. Aber wie gesagt: nur meine Geschmack, nicht zu ernst nehmen.

Die blaue und die gelbe sind so schön gleichmäßig gearbeitet, dass sie ein echtes Zwillingspaar abgeben, prima!

Die große ovale ist schon der Hammer, bei der Größe, wunderschöne Glasur, Hut ab. Auch hier ist für meinen Geschmack die Wandstärke etwas zu dünn und leider wird die Schale unten etwas breiter, was ich bei mir immer den Eindruck von Labilität, eine Einsinken nach innen, erzeugt. Bei den langen Lockreihen hätte ich Bedenken, dass du damit Soll-Bruchlinien geschaffen hast, wie eine Perforation in Papier, und damit die große Schale, die ja bepflanzt auch einiges an statischer Belastung durch Gewicht aushalten muss, unnötig geschwächt wurde.

Schön knuffige Minis, besonders die grüne mit der transparenten Glasur ist toll!

Die große blaue ist wirklich toll gearbeitet, hohe Präzision aller Kanten, gelungene Neigung der Wände, tolle Glasur. Wirklich schade, dass sie sich so stark verzogen hat.

Die kleine unglasierte sehe ich wie Nickles, die Füßchen sind etwas zu groß bzw. hoch. Ansonsten sehr schön!

Dann 2 echte Sahneschnitten! Formen, Glasuren, Proportionen, auch der Füßchen sind gelungen. Vielleicht bei der schwarzen die untere Kante des Schalenkörpers ein wenig mehr abrunden, um einen gefälligeren Übergang zu den eng angesetzten Füßchen zu schaffen?

Die kleine blaue ist auch schön. Die Füßchen könnten für meinen Gustus etwas größer sein, sie wirken etwas schwächlich, auch gegenüber dem starken, doppelten Rand.

Alles in allem bin ich von deinen stetig fortschreitenden Arbeiten wirklich angetan und freue mich auf mehr.
Viel Spaß dabei!

Herzliche Grüße
Grüße
Monika
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espanna
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von espanna »

Hallo Nicklas,

Dankeschön für dein Feedback und es freut mich dass dir paar gefallen!

Liebe Monika,

deine ausführliche Beurteilung habe ich mit großer Freude gelesen und bin mit dir in fast allen Punkten einig😀 Von den „V-Füßen“ werde ich mich nicht trennen, aber wohl weiter verfeinern.
Interessant finde ich, dass du die Dicke bzw. die Dünne der Schalenwände ansprichst. Ähnliche Überlegungen verfolgen mich seit Wochen. Einerseits lese ich oft in anderen Threads, oder höre von Bonsaifreunden; „die Wände sind zu Dick“ andererseits empfinde ich die dünnen Wände mittlerweile nicht passend. Richtung oberer Wand habe ich zB. Bei der gestreiften Schale den Abschluss optisch verbreitert, ohne mehr Material zu benutzen. Das gefällt mir schon besser. Es sind Nuancen, wohl das Salz in der Suppe, was aber viel ausmacht.
Das bei der großen Waldschale die Löcher zu Sollbruchstellen werden glaube ich nicht. Die Wände sind dünn, aber dichtgebrannt und ohne Risse -> klingt so schön wie eine Glocke😀Die müssten schon was aushalten, oder hat jemand Erfahrung mit der Statik solch einer Schale?
Danke für die Zeilen und deine Zeit!
Gruß
László

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bock
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von bock »

espanna hat geschrieben: 17.02.2021, 09:18 ...
Das bei der großen Waldschale die Löcher zu Sollbruchstellen werden glaube ich nicht. Die Wände sind dünn, aber dichtgebrannt und ohne Risse -> klingt so schön wie eine Glocke😀Die müssten schon was aushalten, oder hat jemand Erfahrung mit der Statik solch einer Schale?
...
Moin László,

ich kenne mich mit der Tonkunst nicht aus, aber andere Töpfer durchlöchern teilweise auch den gesamten Schalenboden. Ich finde die Lochreihen nur zu dicht an Vorder- und Hinterwand. Wahrscheinlich hätte ich vorn und hinten noch je zwei große (Ablauf-)Löcher integriert. Aber möglicherweise sind deine "Drahtlöcher" ja auch weit genug als Ablauflöcher?

Ich finde deine Werke prima und könnte mich spontan nicht für einen Favoriten entscheiden.
Beim "Würfelbecher" dürfte die Drainage auf ebener Unterlage wohl auch schwierig sein. Meine Escshe steht zur Zeit in einer glasierten Trommelschale, bei der ich das Problem auch habe - da habe ich Holzstückchen untergelegt.

Bin gespannt auf deine nächsten Werke!

:-D
liebe Grüße Andreas
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von Hippo »

Salü László,

Die Schale, die sich böse verzogen hat, kann u.U. wieder gerichtet werden! Wirf sie bloss nicht weg!
Solange sich die Wandung (der Rand) nicht nach Innen oder Aussen neigt kann der Verzug mit Überbrennen und etwas Glück wieder geglättet werden.

Du musst dir erst eine kleine Menge Ton vorbereiten.
Du musst ihn stark abmagern z.B. mit Chamotten.
Du musst ihn so stark abmagern bis er (fast) anfängt beim Kneten zu bröckeln. Zum Stabilisieren kannst Du ein wenig Maizena oder Fécule nehmen (in Vietnam nehmen sie Reisstärke)
Dann formst du dünne Würste die genau so hoch sind wie die Füsse. Diese Würste formst Du zu Spiralen (Schlangen) in verschiedenen Durchmessern, 5 bis 10 cm.
Beim nächsten Glattbrand legst Du diese Schlangen-Spiralen auf der obersten Einlegeplatte im Ofen so aus, dass die Bodenfläche der Schale überall schön auf diesen Spiralen aufliegt aber die Füsse frei hängen und sich im Idealfall wieder auf die Einlegeplatte absenken können.
Optimal wäre eine Brandführung mit 10° höherer Endtemperatur und etwas längerer Haltezeit aber wenn das den anderen Objekten nicht zugemutet werden kann, besorgst Du dir bei einem Hersteller von z.B. Brandschutztüren oder Kaminbauern etwas Kaowolle (das weisse Zeug aus Keramikfasern) in der Grösse deines Ofendeckels und legst es zu Anfang der Haltezeit auf den Ofen und verursachst damit einen Hitzestau unter dem Ofendeckel und verlängerst damit etwas die Haltezeit ganz Oben.

Der Zweck der Übung ist klar, ich schreibe das nur für die interessierten Keramik-Laien, der Steinzeugton wird beim Erreichen seiner Sintertemperatur weich wie Gaudakäse und kann verformt werden. Erhitzt man ihn minimal höher, wird er zum Schmelzkäse. Die Kunst ist, das Mittelmass der Verformbarkeit zu treffen.
Die Form der Spiralen ist deshalb wichtig, weil dazwischen die Wärme zirkulieren kann aber jeder Centimeter der Bodenfläche gestützt wird.
Auf Klötzchen aufliegend gäbe es einfach eine Kraterlandschaft.
Die maximale Abmagerung dieser stützenden Spiralen wirkt einem Schwund entgegen und selbst wenn man diese Spiralen ganz frisch, beim Beschicken des Ofens formt und unter die Schale legt, bleiben sie Formstabil.

Ich verwende solche Spiralen immer beim Glattbrand von Suiban und grösserem flachen Zeug, dann hat er keine Chance sich irgendwo zu senken.

Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
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Re: Die Kunst des Scheiterns mit Lichtblicken

Beitrag von espanna »

Hallo Andreas,

die vielen Löcher lassen natürlich auch Wasser durch :lol: Vieles täuscht auf den Bildern, schon wegen der Größe.
Beim „Würfelbecher“ habe ich 3 Rinnen gezogen, die das Ablaufen ermöglichen sollen. Theoretisch sollte das sogar auf glattem Untergrund ausreichen, wobei die meisten Bonsairegale Löcher, Furchen, oder Gitter haben. Vielleicht werde ich das nächste mal den Boden innen etwas höher setzen.
Danke für die Anregungen!
Gruß
László

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