Yamadori in Feuerschale

Schalenvorschläge, eigene Töpferversuche, Vorstellung und Besprechung eurer Schalen und Gefäße. Keine gewerblich getöpferten Schalen einstellen.
Stinnes
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Yamadori in Feuerschale

Beitrag von Stinnes »

N´abend schön,

spricht in Euren Augen was dagegen, eine eiserne Feuerschale als Aufbewahrung/Schale zu verwenden?
Das hohe Eigengewicht ist ein negativer Punkt, Ästhetik sicher auch noch Argument, aber sonst?
Ablaufbohrungen rein und mit Substrat aufgefüllt.

Ich hab vor zwei Wochen eine Birke ausgegraben, die auf den Balkon kommen soll.
Ob sich meine Fähigkeiten jemals in Richtung Bonsai entwickeln, bleibt abzuwarten. Erstmal mag ich Den pflegen und damit den Balkon grüner gestalten.


Vielen Dank vorab
Gruss Andreas
Hippo
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von Hippo »

Salü Andreas,

Ein Eisengefäss ist ein hervorragender Wärmeleiter um den Inhalt zu kochen und ein Balkon ist oft ein hervorragender Ort für einen Wärmestau.

Getopfte Birken sind eigentlich anspruchslos solange sie feuchte und kühle Wurzeln haben und an einem luftigen, halbschattigen Platz stehen.

Ob etwas gegen deinen Plan spricht?

Keine Ahnung.

Gruss George
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mydear
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von mydear »

Stinnes hat geschrieben: 24.04.2020, 22:05 spricht in Euren Augen was dagegen, eine eiserne Feuerschale als Aufbewahrung/Schale zu verwenden?

Ablaufbohrungen rein und mit Substrat aufgefüllt.
Hallo Andreas,

es spricht nichts gegen eine Feuerschale. Die Zahl der Ablaufbohrungen sollte entsprechend hoch und vor allem groß genug sein.
Falls der Rand der Feuerschale nicht komplett mit Erde bedeckt ist, so könnte sich das vorstehende Metall stark aufheizen. Eisen ist ja ein guter Wärmeleiter. Bitte beachten, dass die Wurzeln im Hochsommer nicht gegrillt werden...

Grüße
Rainer
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abardo
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von abardo »

Hi,

ich hatte über ein paar Jahre Test mit rostigen Eisenschalen gemacht. Wacholder und Oliven fühlen sich da sehr wohl drin. Auch Edelstahl funktioniert prima.

Die Schalen sollten aber wirklich grösser als normal oder oben sehr offen sein, damit die Menge des Substrats oder ein eher hügeliger Aufbau einem Hitzestau vorbeugen kann oder es sollte eine Art sein, der Hitze im Ballen nichts ausmacht.

Hier mal ein paar Umsetzung mit Stahl:
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viewtopic.php?p=548120#p548120
viewtopic.php?p=478509#p478509
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Grüße, Frank
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Stinnes
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von Stinnes »

Hi,

vielen Dank für Eure Meinungen. Die Sache mit der Erwärmung hatte ich nicht auf dem Schirm.

Da mein Balkon leider ostwärts gerichtet ist und nur 3-4 Stunden Sonne abbekommt, sollte es hoffentlich funktioneren.
Hab die Schale gekauft und mit 6mm Löchern versehen.

Vorhin schnell in den Baumarkt, aber leider keine Blähton Trockenschüttung (Fibotherm) bekommen. Dafür Lavastreugut in 1-5mm Körnung.
Hab auch noch reichlich Seramis übrig und überlege jetzt welches Substrat. Naja, gehört hier nicht mehr her.

Morgen darf die zwischengeparkte Birke umziehen.
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Gruss Andreas
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bock
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von bock »

Moin Andreas,

Birke wächst gut in gesiebtem, gewaschenen Lava-Streugut.
Vorsicht beim Wässern, die Löcher sind mit 6 mm nicht gerade groß (Kapillarwirkung im Substrat, Oberflächenspannung, Adhäsion am Metall...).
Vielleicht testest du den Wasserabfluß erstmal mit etwas Substrat aber ohne Baum?

Bin gespannt, was das System Eisen-Wasser-Dünger in Verbindung mit einer recht toleranten Birke hervorbringt. Da Eisen ein Schwermetall ist, kann ich mir auch prinzipiell schädliche Wirkungen vorstellen.

Viel Glück!
liebe Grüße Andreas
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abardo
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von abardo »

Hi,

die Schale wird natürlich rosten. Rost ist kein Problem für Pflanzen, da sie es nicht aufnehmen können (hilft also auch nicht, wenn bei einer Chlorose Eisen benötigt wird).

Ausser da sind wirklich andere Beistoffe im Stahl, die an sich schon giftig sind. Aber sowas darf man in Deutschland wohl eher nicht in einem Baumarkt verkaufen ...
Grüße, Frank
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Beitrag von Jürgen* »

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bonbon-sai
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von bonbon-sai »

Hi,

Nur mal so ein anderer Hinweis: Aufpassen mit Rostwasser, welches sich sicherlich bilden wird. Es macht ziemlich hässliche Flecken. Gerade bei Mietobjekt kann das später mal (bei Auszug) Probleme machen.
Schöne Grüße
Maik
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abardo
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von abardo »

... und noch einen Tipp:

Du könntest die Schale innen mit einem Stück Noppenfolie auslegen (also nicht das Verpackungsmaterial, sondern dass, was man an Hauswänden verwendet). Dann haben die Bäume kleine Wasserreservoirs und das Substrat und die Wurzeln liegen nicht am Stahl an.

Ansonsten rostet dir die Schale nämlich in 5-7 Jahren unten komplett durch ...
Zuletzt geändert von abardo am 29.04.2020, 00:09, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von Hippo »

Salü nochmals Andreas,

Wenn ich bei deinem Projekt keinen Bonsai gestalten wollte, würde ich ganz bestimmt kein mageres Mineral-Substrat verwenden, sondern fette, dreckige Wurmkacke, also schlichte Gartenerde oder humine Walderde nehmen. Zwei drei Handvoll Kantsplitt beimischen. Maulwurfhaufen sind auch gut.
Selbstverständlich gehört als unterste Schicht eine Drainage aus Kies rein.
Nach dem Eintopfen würde ich drei Düngekegel von Osmocote in die Erde drücken und damit wäre der Mist geführt.

Wenn Du das Bäumchen in natürlicher Erde hast, kannst Du den Wasserbedarf viel leichter erkennen als im Mineralsubstrat und Du musst das Bäumchen nicht ausschliesslich mit Dünger am Leben halten denn die Wurzeln holen sich das Meiste zum leben aus der Erde. Oder ist eine gewisse Natürlichkeit schon so sehr verpönt in den Bonsaianerköpfen? *schulter zuck*

Du hast allerdings mit deiner Feuerschale mit den angeschweissten Füssen einen erheblichen Nachteil gegenüber einem Topf oder einer Schale: Wenn z.B. mal die Erde zu sehr ausgetrocknet ist, kannst Du das Ding nicht einfach schnappen und in einer Plastikwanne oder Katzenkistchen mit Wasser eintauchen bis sich die Erde vollgesogen hat. Du kannst auch nicht einen Unterteller darunterstellen um ausnahmsweise mal im Juli einen Centimeter Wasser drin stehenzulassen, dass das Bäumchen über ein einsames Wochenende nicht verdurstet.
Ach, alles nur Schwarzmalerei! Du schaffst das schon. :lol: :lol: :lol:

Viel Spass
George
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von Stinnes »

Moin schön,

hmm, Ihr macht es mir nicht einfach. :lol:

Vielleicht mische ich einfach alles zusammen, Also Blumenerde, Lava und Seramis. So handhabe ich das mit den anderen "Outdoor-Bäumen" auch und die wachsen ganz ordentlich. Drainage aus Hydro-Blähton.
Die Sauerei des Auswaschens kenn ich noch aus der Aquaristik, das möchte ich gern ersparen.

Durchrostung ist ein Thema, stimmt. 3mm Wandstärke hat die Schale. Schaue nacher mal, was bei Vatern noch an Lochband, Ofenroste o.ä. rumliegt, damit die unten nicht zu schnell nachgiebt.

Die Birke wuchs auf einer Brücke (Pfahlwurzel durch den Beton und rundum flache Wurzelausläufer), also sicher wird sie mit jedem Substrat deutlich fetter leben, als vorher.
Gruss Andreas
Stinnes
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von Stinnes »

Hi,

ich weiß, viele Empfehlungen wurden nicht berücksichtigt, sorry
Werde Euch zeitnah, wenn gewünscht, im basics weiter berichten/nerven.

Hier erstmal abschließend das Ergebnis.

Vielen Dank für die Ratschläge und Unterstützung!



Schönen Sonntag
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Gruss Andreas
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von Heike_vG »

Das gilt jetzt aber nicht als "fertig", so wie es auf den Fotos zu sehen ist, oder? Mit dicker Grassode und kaum bedeckten Wurzeln? :shock:
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

AK Hamburg & Umland
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Re: Yamadori in Feuerschale

Beitrag von Hippo »

Salü Heike,

Ich denke der Andreas hat nur das Volumen der Schale unterschätzt und ihm ist das Seramis und die Blumenerde ausgegangen. :mrgreen:
Aber heute kann er bestimmt wieder einen Sack Blumenerde oder sowas, kaufen um die Schale zu füllen. *pray*

Gruss George
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