Kolumnen von Frank (I-XXXV)

Alles andere was zu Bonsai passt.
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Sanne
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Re: Kolumne XXXI: Jahresrückblick 2016

Beitrag von Sanne »

Schmieda/Frank, sei mal nicht so kleinlich. Viel schlimmer finde ich das hier:
abardo hat geschrieben:Nach aussen wird lieber auf Harmonie gemacht... Hinterrücks wird aber geklüngelt, was das Zeug hält. "Ne, den Job mach ich nicht, da könnte ich ja ins Schussfeld geraten", hat mir einer gesagt. Der da hat mit der gepennt, der dort hat sowieso keine Fantasy und lebt im Gestern, guck mal, wieso kommt der denn jetzt aus der Versenkung und der hat zwar schöne Bäume, ist aber privat voll der Arsch oder eine arme Sau. Alles gehört...
Ich möchte nicht wissen, wie über mich gelästert wird.
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
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Anja M.
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Re: Kolumnen von Frank (I-XXXI)

Beitrag von Anja M. »

Solange die Leute über einen reden ist man nicht tot.

Ansonsten könnte man sagen, alles auf die ein oder andere Weise schon da gewesen und interessanter Tratsch ist der Kitt einer jeden Gemeinschaft. ;-)
73 Anja
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abardo
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Re: Kolumne XXXI: Jahresrückblick 2016

Beitrag von abardo »

schmieda hat geschrieben:Du prangerst es ja selbst an:
Ein Stilmittel einer Kolumne ist es u.a., die Aussage mit erfundenen, gegenteiligen, überspitzten oder sinnlosen Punkten zu untermauern, die auch genau das beinhalten, was man kritisiert.
Grüße, Frank
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Moya
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Re: Kolumne XXXI: Jahresrückblick 2016

Beitrag von Moya »

Sanne hat geschrieben: Ich möchte nicht wissen, wie über mich gelästert wird.
Ach Sanne ... nimms mit Humor, Du weisst ja (wer verflixt hat das nichmal gesagt *konfus* ), ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert :-)

Mein Jahr war zumindest in Sachen Bonsai sehr gut. Habe mich in Abardos Kolumne wiedergefunden, wie ich mal war bis zum Aha Effekt vor ein paar wenigen Jahren .... viel gelesen, viel rumgeschwommen, wenig wirklich gemacht auch weil irgendwie Einzelkämpfer in der Bonsai Diaspora (da wo ich zuhause bin).

Dann aber habe ich meine Lehrer gefunden und bin letztes und dieses Jahr richtig durchgestartet ... oder vielmehr meine Baumels sind es. *dance*
Von daher, ich freue mich auf 2017 mit meinen 'Raketenbäumen' :lol:
Viele Grüße,
    Moya

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Sanne
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Re: Kolumne XXXI: Jahresrückblick 2016

Beitrag von Sanne »

Moya hat geschrieben:...Du weisst ja (wer verflixt hat das nichmal gesagt *konfus* ), ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert :-)
Guter Spruch, Moya. :mrgreen:

Gruß, Sanne

P.S.: Dieses Zitat wird neben Wilhelm Busch u. a. auch Bert Brecht zugeschrieben. Tatsächlich soll das Zitat vom Kabarettisten Werner Kroll um 1945 erstmals öffentlich vorgetragen worden sein. Es ist allerdings nie in gedruckter Form erschienen, so dass der Ursprung im Laufe der Zeit im Dunkel verschwunden ist.
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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Frank Abbing
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Re: Kolumnen von Frank (I-XXXI)

Beitrag von Frank Abbing »

Kolumne XVI: In der Bonsai-Metzgerei
Da erkenne ich mich wieder! :-D
Liebe Grüße
Frank *up*
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abardo
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Re: Kolumnen von Frank (I-XXXI)

Beitrag von abardo »

Bonsai-Abbing hat geschrieben:
Kolumne XVI: In der Bonsai-Metzgerei
Da erkenne ich mich wieder! :-D
... dann fehlen nur noch Bilder von dir. Mit der Kettensäge in der Hand ... oder meinetwegen auch so einer "trendy" Ledertasche für den Gürtel, in dem die Bonsaischere rumgetragen wird. Immer ! *crazy*
Grüße, Frank
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Frank Abbing
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Re: Kolumnen von Frank (I-XXXI)

Beitrag von Frank Abbing »

Eine Hippe hab ich zumindest immer dabei.
Bilder mit Heckenschere könnte ich mal machen. ;)
Liebe Grüße
Frank *up*
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abardo
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Kolumne XXXII: Jahresrückblick 2018

Beitrag von abardo »

Kolumne XXXII: Jahresrückblick 2018

Puh, schon wieder rum. Zeit ists. Zurückblicken, um vorwärts weiterzulaufen. Birgt zwar Stolperfallen, wenn man beim Laufen noch nach hinten schielt, aber egal. Hat ja Tradition.

Traditionen waren dieses Jahr sowieso ziemlich "in". Z.B. China. Durch den Einsatz von zwei Mitgliedern haben wir erkannt, dass die Chinesen sogar Bonsai machen. Durch die lustige Tradition der Chinesen, dass Internet an die Leine zu nehmen, hatte das wohl noch keiner mitbekommen. Jetzt wissen wirs. Also das mit den Bonsai in China. Und wie die da "machen". Na hoppla.

Traditionell bekämpft WP auch weiter Mythen und schafft Märchen. Nur bleibt die Masse lieber den Mythen treu und macht weiter traditionell japanische Bonsai und lässt die Märchen lieber weg. Meine Lieblingsmythen dieses Jahr:

Umtopfen: ein Laubbaum wird jedes oder jedes zweite Jahr und ein Nadelbaum alle vier Jahre umgetopft. Kalenderdenke. So stehts in jedem Buch, jedem Fachartikel und jedem Thread. Hängt irgendwie vom Ballen, vom Nebari und von der Schale ab. Sag ich. Und wenn die reife Buche auf einem Slab sitzt, gut, dann wird der eben erst in 5, 10 oder 20 Jahren umgetopft. Oder nie mehr. Sagt Walter.

Laubbäume auf Slabs: was war denn das für eine Reihe ? Ein Wahnsinns-Laubbaum nach dem anderen wanderte auf Slabs, Platten oder Natursteine. Ausladender Unterbau anstatt Schale. Wie jetzt ? Dann machen wir nur noch "Sai", so ohne Schale ? So ... naturalistische Dioramen. Huppala, das wär dann ja glatt abendländische Tradition. Nene, das geht doch nicht. Oder doch ?

Will aber keiner. Da wird im Forum zwar "ah" und "oh" gerufen, der eigene Baum bleibt aber gefälligst japanisch und in seiner Schale. Basta. Und im Märchenstil schonmal gar nicht. Da hab ich glaub ich zwei Rohlinge übers Jahr gesehen, die in die Richtung laufen könnten. Aber hässliche Dinge stellt sich doch keiner in den gepflegten, deutschen Garten. Geschweige, dass mal einer nach Kroatien fährt und sich sowas kauft.

Oder dass Laubbäume im Winter nicht wachsen. Wie jetzt ? "Jamei, ich seh die Wurzeln ja nicht, da ist doch überall Substrat drauf. Da wächsts bestimmt nicht, sieht doch immer gleich aus. Im Winter stirbt doch der Baum. Und im Frühling gibts dann die Auferstehung. Da bete ich immer für.". Naja, bis die Wurzeln auf dem Slab halt im nächsten Frühjahr an der Seite über den Rand des Slabs gucken ...

Dann blieb mir doch auch der lustige Thread über die Vorgärten-Höllen im Gedächtnis. Auch so eine Tradition. Die eigenen Wurzeln nicht nur nicht sehen, sondern eben auch nicht kennen, sich in fünf Minuten eine Gestaltung ausdenken, auf Vordenker nicht hören, Bildungsmöglichkeiten und neue Erkenntnisse ignorieren und dann mit 5% des Möglichen zufrieden sein. Oder gleich aufgeben oder brav den anderen Lemmingen hinterherlaufen.

Und natürlich das Klima wieder. Oder besser gesagt: das Wetter. "Heisszeit" also ist das Wort des Jahres. Hatte den Begriff aber vorher nie gehört und von keinem gehört, der einen kannte, der mal gehört hatte, dass jemand den verwendet haben könnte. Bei mir wärs eher "Giesszeit" gewesen. Trotz massiven Ausbau bei den automatischen Sprengern, habe ich grob überschlagen in diesem Jahr 400 Stunden mit Giessen zugebracht. Und trotzdem meinen Vorgarten aufgeben müssen und vertrocknen lassen. Moderne Nicht-Gestaltung als Klima-Zeugnis.

Apropos Klima: Sommerfest war auch. Leugnen hat da auch weiter Tradition.

Traditionen halt(en uns zurück).

Was ich mir für 2019 wünsche ? Hm, vielleicht jemanden, der seinen abstrakt gestalteten Wacholder-Literaten-Sai auf einen Slab topft (zum letzten Mal !), ihn auf einer Ausstellung auf einem Podest präsentiert und den auch im Winter giesst. Und ein Foto davon einem Chinesen schickt.
Zuletzt geändert von abardo am 31.12.2018, 18:34, insgesamt 2-mal geändert.
Grüße, Frank
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mydear
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Re: Kolumnen von Frank (I-XXXII)

Beitrag von mydear »

Hallo Frank,

Schöner Rückblick *daumen_new*
Was mir auch noch im Gedächtnis blieb:

- viele BFF-Neulinge die uns ein skandinavischer Möbelvertreiber beschert. Da brauchen wir uns um den Nachwuchs gar keine Sorgen zu machen

- Präsentationen und Displays werden diskutiert, Tradition und Moderne treffen aufeinander. Präsentations-Regeln, die nirgendwo geschrieben stehen und doch bei vielen allgegenwärtig sind. Der Austausch beflügelt, weckt Neugierde, Interesse, Spieltrieb

- geschätzte, lang bekannte Namen verschwinden, obwohl sie weiter in der Mitgliederliste präsent sind. Auch das ist normaler Alltag, sei es weil das des Leben kurz, das aktive Teilnehmen anstrengend oder Social Media bequemer ist?

An einer anderen Kleinigkeit wird mir das fortschreitende Alter im konservativen Sinn bewußt: namenlose Beiträge von anonymen Schreibern - das ist nicht meine Welt. Soviel Zeit könnte oder sollte es schon sein. Ein Gruß beim Begegnen auf der Straße hat auch noch niemandem geschadet.

Alles Gute in 2019 und viele interessante Beiträge wünscht
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
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abardo
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Re: Kolumnen von Frank (I-XXXII)

Beitrag von abardo »

2020 war ein wunderbares Jahr.

Bei allem Tod und Leid, bei allen Einschränkungen und bei aller Tragik, Verzicht und allem Kollateralschäden. Denn in 2020 hat sich etwas verändert. Ein Umbruch ist zu spüren.

Es hat mich nämlich zu interessieren, wenn in China ein Sack mit Fledermäusen umfällt. Es ist wichtig, ob in Kanada ein Schmetterling mit seinen Klima-Flügeln schlägt und damit ein Feuer anfacht. Es absolut entscheidend geworden, wie ich mich heute verhalte. Nicht nur, um gerüstet zu sein, sondern um endlich weitschauend zu planen, global und in die Zukunft. Uns Bonsaianern sollte Voraussicht eigentlich schon länger bewusst sein, schliesslich planen wir mit jedem Schnitt, mit jedem Umtopfen, Giessen oder Düngen das Aussehen unserer Bäume. Nun hat es jeden erreicht. Und wird nur noch von den wenigen ignoriert, für die eine Veränderung ganz persönlich nicht zu tragen ist.

Wie oft hatte ich bemängelt, dass niemand mehr einen Plan für die nächsten 50 Jahre entwickelt und nur noch auf bereits Vergangenes reagiert. Als ewiger Science-Fiction-Fan habe ich es immer geliebt, realistisch in die Zukunft zu schauen. Und die Werke von Universalgelehrten wie Isaac Asimov oder Philipp K. Dick verschlungen. Dieses Jahr hatte ich viel Zeit zum Lesen und da sind Sie wieder. Ganz prominent im Buch, im Fernsehen oder bei YouTube. Philosophen wie Richard David Precht oder Harald Welzer, die meiner Meinung nach intelligenteste Wissenschaftlerin in Deutschland: Maja Göpel. Geschichtsgelehrte, die in die Zukunft gucken, wie Yuval Harari. Börsianer, wie Nassim Taleb. Chinesische (!) Science-Fiction-Autoren wie Cixin Liu, der die folgenden 10.000 Jahre entworfen hat. Und alle hören Ihnen gespannt zu. Die dadurch zu Bestsellern wurden. Mit Klickzahlen, die durch die Decke gingen.

Das RKI hatte seit 15 Jahren Pläne für globale Pandemien, die völlig ignoriert wurden. 1972 veröffentlichte der Club of Rome seinen Bericht zum Klima und zu den Grenzen des Wachstums, der völlig ignoriert wurde. Weil jeder nur von Tag zu Tag hetzte und sich um das kleine Problem von gestern kümmerte. Diese Perspektive wurde nun aber verschoben. Dieses Jahr mussten alle Menschen begreifen, dass man die Todeszahlen in 4 Wochen senkt, wenn man selbst zu Hause bleibt. Wie wichtig es ist, eine Maske zu tragen, um zu entscheiden, ob nach einer Ansteckungskette in 5 Monaten ein mexikanischer Junge seine Eltern behält oder nicht. Nun stockt die EU die Klimaziele auf. Biden kehrt ins Pariser Klimaabkommen zurück und die Bundesregierung plant das Ausrollen eines Impfstoffes für das nächste Jahr. Einen Impfstoff deutscher Wissenschaftler, der weltweit gebraucht wird. Informatiker sind plötzlich auch systemrelevant, Glasfaser wird deutschlandweit ausgerollt. Die Bonsaicommunity schwenkt ins Netz. Nur die Briten (warum kappen die eigentlich nicht gleich noch die Glasfaserleitungen im Kanal ?) haben sich zurückentwickelt und sich in die Reihen der wenigen Deppen gestellt, die nicht begreifen können …

… dass die Menschheit nur noch global UND zukunftsgerichtet agieren kann.

Mich lässt es im Jetzt entspannter leben, wenn ich vorher schon an schwarze Schwäne denke. Und wird mir bessere Bäume bescheren.

Ich wünsche Allen ein gutes Jahr 2050.
Zuletzt geändert von abardo am 06.08.2021, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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Laubgeflüster
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Re: Kolumnen von Frank (I-XXXII)

Beitrag von Laubgeflüster »

abardo hat geschrieben: 20.12.2020, 09:40 2020 war ein wunderbares Jahr.

Bei allem Tod und Leid, bei allen Einschränkungen und bei aller Tragik, Verzicht und allem Kollateralschäden. Denn in 2020 hat sich etwas verändert. Ein Umbruch ist zu spüren.

Es hat mich nämlich zu interessieren, wenn in China ein Sack mit Fledermäusen umfällt. Es ist wichtig, ob in Kanada ein Schmetterling mit seinen Klima-Flügeln schlägt. Es absolut entscheidend geworden, wie ich mich heute verhalte. Nicht nur, um gerüstet zu sein, sondern um endlich weitschauend zu planen, global und in die Zukunft. Uns Bonsaianern sollte Voraussicht eigentlich schon länger bewusst sein, schliesslich planen wir mit jedem Schnitt, mit jedem Umtopfen, Giessen oder Düngen das Aussehen unserer Bäume. Nun hat es jeden erreicht. Und wird nur noch von den wenigen ignoriert, für die eine Veränderung ganz persönlich nicht zu tragen ist.

Wie oft hatte ich bemängelt, dass niemand mehr einen Plan für die nächsten 50 Jahre entwickelt und nur noch auf bereits Vergangenes reagiert. Als ewiger Science-Fiction-Fan habe ich es immer geliebt, realistisch in die Zukunft zu schauen. Und die Werke von Universalgelehrten wie Isaac Asimov oder Philipp K. Dick verschlungen. Dieses Jahr hatte ich viel Zeit zum Lesen und da sind Sie wieder. Ganz prominent im Buch, im Fernsehen oder bei YouTube. Philosophen wie Richard David Precht oder Harald Welzer, die meiner Meinung nach intelligenteste Wissenschaftlerin in Deutschland: Maja Göpel. Geschichtsgelehrte, die in die Zukunft gucken, wie Yuval Harari. Börsianer, wie Nassim Taleb. Chinesische (!) Science-Fiction-Autoren wie Cixin Liu, der die folgenden 10.000 Jahre entworfen hat. Und alle hören Ihnen gespannt zu. Die dadurch zu Bestsellern wurden. Mit Klickzahlen, die durch die Decke gingen.

Das RKI hatte seit 15 Jahren Pläne für globale Pandemien, die völlig ignoriert wurden. 1972 veröffentlichte der Club of Rome seinen Bericht zum Klima und zu den Grenzen des Wachstums, der völlig ignoriert wurde. Weil jeder nur von Tag zu Tag hetzte und sich um das kleine Problem von gestern kümmerte. Diese Perspektive wurde nun aber verschoben. Dieses Jahr mussten alle Menschen begreifen, dass man die Todeszahlen in 4 Wochen senkt, wenn man selbst zu Hause bleibt. Wie wichtig es ist, eine Maske zu tragen, um zu entscheiden, ob nach einer Ansteckungskette in 5 Monaten ein mexikanischer Junge seine Eltern behält oder nicht. Nun stockt die EU die Klimaziele auf. Biden kehrt ins Pariser Klimaabkommen zurück und die Bundesregierung plant das Ausrollen eines Impfstoffes für das nächste Jahr. Einen Impfstoff deutscher Wissenschaftler, der weltweit gebraucht wird. Informatiker sind plötzlich auch systemrelevant, Glasfaser wird deutschlandweit ausgerollt. Die Bonsaicommunity schwenkt ins Netz. Nur die Briten (warum kappen die eigentlich nicht gleich noch die Glasfaserleitungen im Kanal ?) haben sich zurückentwickelt und sich in die Reihen der wenigen Deppen gestellt, die nicht begreifen können …

… dass die Menschheit nur noch global UND zukunftsgerichtet agieren kann.

Mich lässt es im Jetzt entspannter leben, wenn ich vorher schon an schwarze Schwäne denke. Und wird mir bessere Bäume bescheren.

Ich wünsche Allen ein gutes Jahr 2050.
Hallo Frank,

ganz interessante Worte die du uns hier schreibst. Vieles dazu regt zum Nachdenken an wohlwissend das es in vielen sicher auch das Blut zum wallen bring. Ich möchte hier auch gar nicht weiter darauf eingehen sondern einen schönen Film empfehlen der vielleicht in diesen Stunden einige zusätzlich Gedanken anschiebt. Diesen Film kann man übriges auch super mit Kindern oder Enkeln schauen. Der Film findet sich unter anderem auf Netflix und lautet Mein Leben auf unserem Planeten von David Attenborough.


Viele Grüße
Nicklas
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abardo
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Kolumne XXXIV: Olympia 202x in Japan

Beitrag von abardo »

Kolumne XXXIV: Olympia 202x in Japan

Ich guckte gerade die Eröffnungsshow der Olympischen Spiele 202x und bin etwas verwirrt.

a) wie die Japaner sich selbst dort darstellen und von der Welt gesehen werden wollen und
b) welche Symbolik genutzt wird, die der Rest der Welt überhaupt nicht verstehen kann oder sich sogar davon abgestossen fühlt
c) und was dass alles während einer Pandemie überhaupt soll

Ein paar Beispiele (mal ohne bissige Kommentare):

- der ehemalige künstlerische Leiter wollte eine übergewichtige japanische Künstlerin in die Show einbauen, um Sie als "Olympig" darzustellen

- weitere Entgleisungen des Teams, wie z.B. des Kreativdirektors (gefeuert wegen ehemaliger Witze über den Holocaust) oder des Komponisten (Mobbing von behinderter Kindern). Alles jeweils lange her, aber trotzdem ...

- der erste EInspieler zeigte ausschliesslich Sportarten, in denen Japan üblicherweise erfolgreich ist

- in der Show gab es natürlich eine Kabuki-ähnliche Sequenz, um danach direkt in Steptanz (?) überzugehen

- die ersten 15 Minuten der Show wurden durch eine Musik untermalt, die wohl eine Verbindung von traditioneller japanischer Musik mit moderner, orchestraler Zwölfton-Musik darstellen sollte

- warum treten da nicht wirklich weltberühmte japanische Künstler auf ?

Sehr obskur fand ich dann (um den Bezug zu Bonsai herzustellen) Folgendes:

- bei den olympischen Spielen 64 in Japan brachten die Athleten der Welt Samen von Ihren heimischen Bäumen mit nach Japan. Diese wurden eingepflanzt, durften 57 Jahre wachsen und wurden nun gefällt und zu hölzernen Ringen für die Eröffnungsshow verarbeitet

Dann muss man sich doch wirklich fragen, warum die japanische Regierung diese Spiele nicht verboten hat, egal welche Verträge da mit dem IOC existieren. In jedem Vertrag gibt es Klauseln zu höherer Gewalt, Naturkatastrophen und Notständen.

Die Inzidenz ist aktuell in Japan ziemlich hoch, die Bevölkerung demonstriert massiv gegen die Spiele. Die Bevölkerung wird kaum getestet. Die Impfquote ist für ein so fortgeschrittenes und wissenschaftlich orientiertes Land ziemlich gering. Die japanische Wirtschaft stoppt olympiabezogene Werbung. Das IOC macht trotz schon einiger Infektionen unter den Sportlern einfach weiter. Schön, wenn man als Sportler*in dann mit Long-Covid vielleicht nur 5% seiner Leistungskraft verliert. Das war's dann leider mit der Karriere. Die japanische Regierung nickt das alles ab. Der Kaiser hat sogar wirklich ein wenig gegenüber "unserem" IOC-Korruptions-und-Doping-Bach genickt, sprich ... sich verbeugt.

Und warum hat bis auf Nordkorea (war ja klar) wohl kein anderes Land zurückgezogen ?
Kein Fernsehsender die Übertragung abgesagt ?

Eine Schweigeminute für die weltweiten Corona-Opfer ? Natürlich nicht.

Jetzt laufen die Mannschaften auf, die sich dann ja üblicherweise im Innenraum des Stadions sammeln. Diesmal gehen die Sportler*innen zumeist direkt hinten wieder raus. Natürlich nicht ohne sich vorher per Kleidung auf die landesübliche Stereotype reduziert zu haben. Die Österreicher hatten Lederhosen an, Arabien komplett im Kaftan, alle Muslima brav mit Kopftuch, Kenya im Massai-Umhang und manche Afrikanerinnen und die Frauen aus Tuvalu im Bastrock (unglaublich !) ...

Eigentlich wollte Tokyo die Diversity hochhalten. Hm. Ich habe jetzt nicht gezählt, aber bei einigen, sogar gar nicht so kleinen Mannschaften gab es keine einzige Frau. Regenbogenfahnen ? Nene, sowas muss beim IOC beantragt werden. Niederknien gegen Rassismus ? Lieber nicht. Der Unterschied zwischen sozialem Engagement und politischer Äusserung ist dem IOC wohl zu schwammig. Und warum zum *@#^^#$&^* findet Olympia weiterhin nicht gleichzeitig mit den Paralympics statt ?

Hm. Ich schalte das jetzt auf jeden Fall aus und werde Olympia diesmal nicht gucken.

Fussball-WM 2022 in Qatar ?
Winterspiele 2022 in Beijing ?
F**k it.
Zuletzt geändert von abardo am 06.08.2021, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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Kolumne XXXV: Zu heiß oder zu kalt ?

Beitrag von abardo »

Kolumne XXXV: Zu heiß oder zu kalt ?

Ok, jetzt hatten wir etwas schwer in den letzten Jahren mit der Haltung unserer Bonsai. Es war zu heiss bei uns in Brandenburg und das Wetter nicht abwechslungsreich genug (die Jetstreams waren wohl einer der ersten Kipppunkte).

Jetzt deutet viel darauf hin, daß auch der AMOC (was für eine passende Abkürzung !) bzw dessen für uns relevante Teil, der Golfstrom, bald kippen wird. Der nächste Kipppunkt.

https://www.tagesschau.de/ausland/atlan ... r-101.html
https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles ... r-schwelle

Ob nun bei über 45 Grad Südeuropa jedes Jahr ein bisschen mehr abbrennt und noch mehr CO2 ausgestossen und noch weniger wieder aufgenommen wird und es dadurch noch heisser und stabiler wird. Ein entwaldetes Südeuropa wird der nächste Kipppunkt sein. Ob die Gletscher komplett verschwinden und damit noch ein Kipppunkt gerissen wird, wen interessierst noch. Ob der Dschungel komplett abgeholzt wird und die ganze Klimapumpe abgewürgt wird oder wir an dem nächsten Dschungel-Virus verrecken. Oder ob wir die nächste Eiszeit bekommen, weil der Golfstrom versiegt.

Wir spenden fürs Ahrtal. Das lindert das Klimaleiden.
Mir ist es mittlerweile egal, ob noch jemand was Vernünftiges tut oder nicht.
Dann dezimieren wir halt die Menschheit, kann nur gut sein.

Brand in Brandenburg ? Ja, die letzten beiden Jahre waren der Horror.
Trockenheit ? Massiv und ändert hier alles.
Hitzetote. Ja.
Tornados in Brandenburg ? Ja, gabs immer schon mal. Ein Dorf wurde letztes Jahr komplett rasiert. Wird bestimmt noch mehr.
Überschwemmung. Klar. Das Elbe-Hochwasser ist zwar schon etwas her und es wurde auch viel draus gelernt, aber kommt bestimmt bald wieder. Mal sehen, was dann nächstes Jahr als "Jahrhunderthochwasser" dran glauben muss.
Erdbeben ? Neeee. Zum Glück nicht auch noch das.

Wenn ich alle Jahrhundertereignisse der letzten 20 Jahre zusammenzähle, sind wir in Deutschland schon im 4.ten Jahrtausend.

Nunja. Ich hab nun genügend Fläche im Gewächshaus und als PV. Die Bonsai werdens schon schaffen, egal ob zu heiß oder zu kalt.

Aber: ein Gletscher vor der Haustür wäre mal was Neues und würde mich dann doch in Schwierigkeiten bringen ...

(Was kommt denn als Nächstes ? Millionen von batteriebetriebenen Seifenspendern aus Plastik mit WLAN und Alexa ? Etwa Glühlampen mit WLAN ? Elektrische Zahnbürsten ? Eine weltweite Chip-Knappheit ? Eine EEG-Umlage, bei der der Strom, den man selber erzeugt und verbraucht hat mit Umsatzsteuer belegt wird, weil man dadurch "Gewinn" macht ? Ne, sowas macht doch niemand. Das wäre ja wie wenn man sich ein Huhn zulegt, um die Eier selbst zu verbrauchen und dann, weil man dem Markt keine Eier mehr abkauft, auf jedes Ei noch Umsatzsteuer zahlen muss ? Oder das die PV-Anlage bei 70% Einspeisung abregelt und überschüssigen Strom dann verpuffen lässt anstatt den auch noch einzuspeisen ? Eine Bahn, die weiterhin per Gesetz zu einem hohen Prozentsatz dreckigen Strom verbrauchen muss ? Oder SUVs mit zwei verbauten Antrieben, von denen nur der klimaschädliche genutzt wird ? Kommt bestmmt alles noch !)
Zuletzt geändert von abardo am 11.08.2021, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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Hippo
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Re: Kolumnen von Frank (I-XXXV)

Beitrag von Hippo »

Salü Frank,

Ich liebe Malerei,
Auch Schwarzmalerei gehört dazu.
Ich konstatiere für mich ganz alleine; Wir können den Klimawandel resp. den CO2 Ausstoss negativ beeinflussen, positiv nicht. Oder doch, wir könnten aufhören zu atmen, oder wenigstens Steuern darauf erheben, wenigstens in den Städten, wenigstens bei unproduktiven Leuten über 60. Und dann nach den Wahlen reduzieren auf 40. ................... "Logan's Run" lässt grüssen.

Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
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