Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Alles andere was zu Bonsai passt.
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Andreas Ludwig
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Andreas Ludwig »

Monika - ich bin nicht restlos sicher, aber es könnte auch korsische Minze gewesen sein. Aber sicher war es nicht botanisch bedeutend. Ich habe diese «Wiesen» auf flachen Schalen, um die Verdunstung zu reduzieren. CDs hatte ich drei Stück aufgehängt, zusätzlich eine Erfindung eines befreundeten Eisenplastikers, ein Ding, das sich beim geringsten Wind dreht und scheppert, klingelt, rattert. Allerdings mag es sein, dass der umliegende, üppige Garten mit seinen Büschen und Hecken fast mehr hilft: Die Amseln sind nicht darauf angewiesen, sich auf die exponierten Regale zu begeben.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
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Odoridori
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Odoridori »

Hallo Monika,

das tut mir sehr leid das die Biester wieder bei dir wüten ... :cry:
da kann selbst der friedlichste Mensch der Bonsai als Hobby hat Mordgelüste entwickeln :twisted: :twisted: :twisted:

Also bei allen Tipps die hier gemacht werden, wie Kunststoffrabe, CD's, Alu-Folie, Windräder ...
Amseln gewöhnen sich als Kulturfolger mit der Zeit an viele Dinge. Wenn Sie das Moos klauen oder alles
zerhacken da sind sie in Not. Entweder weil der Bauch voller Eier ist und der Nestbau so schnell wie möglich
erledigt werden muss, oder die Jungen im Nest Hunger haben und Unmengen an Insekten und Würmer verschlingen.
Das ist eben Natur ...

Ich habe im Moment Ruhe, meine Shitakusa sind durch das Fliegengitter geschützt und meine Bonsai lassen Sie
im Moment trotz Moosoberfläche in Frieden, das ist aber denke ich nur Glück, da ist eben nur noch keine
Amsel in Not vorbeigekommen ... :o

Monika es wird dir nichts anderes übrig bleiben als alles so gut es geht wieder einzupflanzen und
noch einen Käfig anzuschaffen ... *daumen_new*

Viele Grüße
Holger
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als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.
Paul Claudel
tree-worker
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von tree-worker »

Hallo Monika,
ich hatte die letzten Jahre auch immer Probleme mit Amseln, die sich an den Bonsaitöpfen zu schaffen gemacht haben. Ist natürlich immer ärgerlich, wenn die Vögel für Unordnung sorgen und im schlimmsten Fall lang gehegte Bäumchen oder Pflanzen zerstören.

Dieses Jahr konnte ich zum Glück nur 1 bis 2 kleinere Übergriffe feststellen.
Folgende Maßnahmen mache ich dafür verantwortlich, dass die Vögel sich nicht mehr so stark für die Bonsaitöpfe interessieren:

1. Schwarzen Kunststoffraben und oder Windräder aufstellen.
2. Jeglichen Bewuchs von der Substratoberfläche entfernen, da die Vögel darunter Nahrung vermuten.
3. Kieselsteine (Größe: ~32 mm und größer) oder sonstige Hindernisse vereinzelt auf die Bonsairegale legen, so dass verhindert wird, dass die Vögel sich dort frei bewegen können.
4. Sollte dennoch ein Topf „zerpflückt“ werden, so setze ich ihn für 1 bis 2 Tage an eine andere Stelle, so dass verhindert wird, dass die nebenstehenden Schalen ebenfalls „durchwühlt“ werden. Wichtig ist wahrscheinlich auch noch, dass das Umsetzen relativ kurzfristig nach den ersten Anzeichen von Vogelübergriffen durchgeführt werden sollte.

Künstliche Gegenstände wie Cd´s oder Käfige würde ich aus ästhetischen Gründen nicht auhängen/-stellen.

Viell. helfen dir die Tipps ja weiter, bei mir funktioniert die Kombi aus den o. g. Punkten ganz gut.

Viele Grüße
Jörg
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Tofufee
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Tofufee »

Vielen Dank für all die Vorschläge und Erfahrungsberichte, die hier jetzt schon gemacht wurden! Das ist sicher nicht nur für mich interessant und hilfreich.

Ich bin mir noch nicht schlüssig, welche Ideen ich aufgreifen werde, aber vermutlich läuft es auf das hinaus:
Odoridori hat geschrieben:... Monika es wird dir nichts anderes übrig bleiben als alles so gut es geht wieder einzupflanzen und
noch einen Käfig anzuschaffen ...
@ Andreas: danke für den Hinweis auf die Korsische Minze. Ich hab das mal recherchiert - ja, die war es!
Grüße
Monika
Troides
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Troides »

Hi
Ich hatte diesen Sommer auch große Probleme mit Amseln. Zum einen wurden die Balkonkästen auf der Suche nach Futter durchwühlt und die Erde über den Balkon verteilt. Im Extremfall waren die Löcher so tief dass nur noch der Schwanz und die Flügelspitzen der Amsel zu sehen waren. Abhilfe schafften hier große Flusskiesel (8-10 cm lang), die ich auf der Erde verteilte. Die Vögel graben auch nicht um die Steine in der noch erreichbaren Erde.
Bei Bonsai war es das Akadama selbst auf dass es die Amseln abgesehen hatten. Scheinbar ist es sehr gut zum Auskleiden des Nestes geeignet. Ich konnte immer wieder Amseln beobachten, die mit einem Schnabel voll Akadama zum Nest flogen und gleich darauf wieder kahmen. Eine Kösung war hier eine ca 2 cm starke Deckschicht aus Kies. Ich verwende den feinen "Ebano nero" aus dem Baumarkt.
Seit dem ist Ruhe.
Gruß Christoph
p.S. Ich sehe grade noch mehr Göttinger. Scheinbar sind die Amseln hier besonderst dreist.
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heinz leitner
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von heinz leitner »

Hallo Bonsaifreunde
Bevor Ihr euch auf die Amseln "einschießt,"möchte ich eine Lanze für die Vögel brechen...
Mir ist so mancher zerstörter Moospolster lieber und es sind viele Amseln da als das keine mehr da ist...
Wir hatten im Wiener Raum vor einigen Jahren eine n Virus, der alle Amseln dahingerafft hat..es hat mehrere Jahre gedauert bis sich der Bestand erholt hat
Ihr könnt euch vorstellen ...ein Frühling ohne den Amselgesang?
Ich bin seit dieser Zeit sehr tolerant wenn eine Schale zerrupft ist..wobei die Kohlmeisen bei mir mehr Schaden machen..aber die möchte ich auch nicht missen
Gruß Heinz
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Georg
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Georg »

Andreas Ludwig hat geschrieben:Monika - ich bin nicht restlos sicher, aber es könnte auch korsische Minze gewesen sein. Aber sicher war es nicht botanisch bedeutend. Ich habe diese «Wiesen» auf flachen Schalen, um die Verdunstung zu reduzieren. CDs hatte ich drei Stück aufgehängt, zusätzlich eine Erfindung eines befreundeten Eisenplastikers, ein Ding, das sich beim geringsten Wind dreht und scheppert, klingelt, rattert. Allerdings mag es sein, dass der umliegende, üppige Garten mit seinen Büschen und Hecken fast mehr hilft: Die Amseln sind nicht darauf angewiesen, sich auf die exponierten Regale zu begeben.
Heißt Dein befreundeter Eisenplastiker zufällig Jean mit Vornamen?
Gruß Rüdiger
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
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Andreas Ludwig
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Andreas Ludwig »

Nö, der heisst Jörg. Nicht der Tinguely, falls du den meintest, aber ein «Nachfolger» von ihm.
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Georg
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Georg »

Den Tinguely meinte ich.
Gruß
Rüdiger
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Andreas Ludwig
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Andreas Ludwig »

Oh, der fehlt leider schon lange. Sie haben es geschafft und ihn ins Museum gebracht! Da wird er nun verehrt. Dabei war er so lebendig. Tinguely und Luginbühl, das waren wesentliche Elemente meiner Jugend – der hyperaktive Kreative und der grosse, freundliche Brummbär. Danke für die Erinnerung!
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Bonsai-Fips
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Bonsai-Fips »

Andreas Ludwig hat geschrieben: Tinguely und Luginbühl, das waren wesentliche Elemente meiner Jugend – der hyperaktive Kreative und der grosse, freundliche Brummbär. Danke für die Erinnerung!
Oh ja, wie war ich als Kind von der "Heureka" (Zürichhorn) fasziniert, man brachte mich kaum mehr dort weg :-D ...
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Georg
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Georg »

Andreas Ludwig hat geschrieben:Oh, der fehlt leider schon lange. Sie haben es geschafft und ihn ins Museum gebracht! Da wird er nun verehrt. Dabei war er so lebendig. Tinguely und Luginbühl, das waren wesentliche Elemente meiner Jugend – der hyperaktive Kreative und der grosse, freundliche Brummbär. Danke für die Erinnerung!
Gerne geschehen.

Wobei es mir fast peinlich ist.
An seinem Tod hätte ich mich erinnern sollen.
Bekannt wurde er mir erstmals, als er die hommage an seinen Freund Jo Siffert in den 80ern in seinem Geburtsort aufstellen durfte.

Daran erkennt man unser Alter ;-)
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Andreas Ludwig
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Andreas Ludwig »

Ja, die zwei... Jean baute wahnsinnige Wagen, die sogar auf Rennstrecken fuhren, unter grossem Getöse, und Jo starb unter grossem Getöse auf der Rennstrecke. Jean war so beeindruckt von der Abdankung für Jo, dass er sich das gleiche Prozedere wünschte später. Das war alles lange vor der ART, vor dem Markt, vor dem Business. Da war ich teils noch ganz klein, teils schon etwas in die Länge gewachsen, aber immer noch klein.

(Die ganze Geschichte: Jo Siffert & Jean Tinguely, youtube)

Ehm, ja – eben: Jedenfalls können Rattermaschinen mit Bewegungssensoren durchaus helfen gegen Amseln. Auch wenn es ein etwas exotischer Tipp sein mag. Realistischer sind sicher Netze, Gitter, Katzen, blinkende Teile und Streifen oder eben viel Ersatzangebote.
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von Jakob²onsai »

*back* :-D
Tofufee hat geschrieben: Ich bin mir noch nicht schlüssig, welche Ideen ich aufgreifen werde, aber vermutlich läuft es auf das hinaus:
Odoridori hat geschrieben:... Monika es wird dir nichts anderes übrig bleiben als alles so gut es geht wieder einzupflanzen und
noch einen Käfig anzuschaffen ...
Hallo Monika,
bevor du dir noch einen weniger schönen und später vielleicht nutzlosen Kaninchenkäfig anschaffst und darin deine schönen Pflanzen "einpferchst" hatte ich noch eine einfache Idee.
Aus grünem Maschendraht oder Kleintierzaun, lassen sich super Käfige nach dem "Würfel bastel" prinzip bauen, einfach den Boden aussparen und ggf. mit einem Stein beschweren.
So hat man auch die Mögichkeit einen großen oder mehrere kleine Käfige zu bauen und der aufwand ist gering.

Liebe Grüße,
Jakob
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HerbertR
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Re: Vogel-Schäden - und Gegenmaßnahmen

Beitrag von HerbertR »

Ich habe auch eine kleine Felspflanzung mit mehreren gemischten Pflanzen und da so wenig Erde, habe ich diese mit Moos belegt damit die wenige Erde nicht so schnell austrocknet.
Nach Vogelattacke war 90 % des Mooses weg und ein Teil der Sämlinge mit !
Dann habe die Sämlinge wieder eingegraben und wieder Moos draufgetan und dann dieses Gitternetz aus dem ich die Abzugslochabdeckungen schneide, über die ganze Moosfläche getan, mit Einschnitten in denen die "Stämmchen" der Minisämlinge plaziert waren. Diese Gitter habe ich an manchen Stellen mit größeren Kieseln beschwert.
Das half gut, aber sah natürlich abgrundhässlich aus !
Leider keine Bilder gemacht....
LG Herbert

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Wenn immer der Klügere nachgibt, dann geschieht nur das was die Dummen wollen !
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