Wolf D. Schudde - wie ist sein Leben zu Ende gegangen?
Hallo,
noch einmal zu Wolf Schudde und elitär oder auch nicht elitär.
Ich glaube, im Grunde war beides der Fall. In der Zeitschrift wurde wunderbar gezeigt, wie man aus einfach zu beschaffendem und oft preiswertem Material interessante Bonsai gestalten konnte.
Das war sicherlich der Weg vom Kauf des teuren Importbaumes (den sich nicht viele leisten konnten) weg zum selbermachen und zur Erschwinglichkeit für viele. Also weniger elitär.
"Living Art" hinterher war etwas anderes, da ist ja wohl versucht worden, diese neuartigen Baum-Kunstwerke mehr über die Kunstszene zu vermarkten.
Hier waren die Käufer dann keine Bonsaileute, sondern Liebhaber moderner Kunstobjekte. Hier gab es wirklich etwas neues Elitäres.
Und mit Sicherheit war hier der Effekt fatal, dass diese Kunstgegenstände Pflege und weitere Bearbeitung benötigten und nicht einfach in einer Galerie herumstehen konnten.
Zu dem anderen Thema, Einstiegsdroge etc. geht mir noch durch den Kopf, dass ich selbst mich für Bonsai erst richtig zu interessieren begann, als ich las, dass man gestalten und bearbeiten muss.
Dadurch, dass der Bonsai nicht einfach eine exotische Pflanze ist, die man begucken kann, sondern eine kreativen Prozess mit sich bringt, bekam er für mich eine viel größere Faszination.
Ob das nicht manchem auch so geht? Ob es wirklich für so viele Leute abschreckend ist, dass Bonsai auch Arbeit bedeutet?
Viele Grüße,
Heike
noch einmal zu Wolf Schudde und elitär oder auch nicht elitär.
Ich glaube, im Grunde war beides der Fall. In der Zeitschrift wurde wunderbar gezeigt, wie man aus einfach zu beschaffendem und oft preiswertem Material interessante Bonsai gestalten konnte.
Das war sicherlich der Weg vom Kauf des teuren Importbaumes (den sich nicht viele leisten konnten) weg zum selbermachen und zur Erschwinglichkeit für viele. Also weniger elitär.
"Living Art" hinterher war etwas anderes, da ist ja wohl versucht worden, diese neuartigen Baum-Kunstwerke mehr über die Kunstszene zu vermarkten.
Hier waren die Käufer dann keine Bonsaileute, sondern Liebhaber moderner Kunstobjekte. Hier gab es wirklich etwas neues Elitäres.
Und mit Sicherheit war hier der Effekt fatal, dass diese Kunstgegenstände Pflege und weitere Bearbeitung benötigten und nicht einfach in einer Galerie herumstehen konnten.
Zu dem anderen Thema, Einstiegsdroge etc. geht mir noch durch den Kopf, dass ich selbst mich für Bonsai erst richtig zu interessieren begann, als ich las, dass man gestalten und bearbeiten muss.
Dadurch, dass der Bonsai nicht einfach eine exotische Pflanze ist, die man begucken kann, sondern eine kreativen Prozess mit sich bringt, bekam er für mich eine viel größere Faszination.
Ob das nicht manchem auch so geht? Ob es wirklich für so viele Leute abschreckend ist, dass Bonsai auch Arbeit bedeutet?
Viele Grüße,
Heike
Wenn die Rechnung stimmen würde, müßten Arbeitskreise wie Pilze aus der Erde schießen und der BCD für seine Jahresversammlung Stadien statt Hallen mieten.mohan hat geschrieben: Dann sind das sage und schreibe 30.000 Menschen, die mehr oder weniger stark mit dem Virus infiziert werden.
Bei nur 1% sind das immerhin noch 6000.
Und das soll nicht weiter von Bedeutung sein?
Ich denke, Wolfgangs Rechnung stimmt da schon eher.
Die Baumark-Ramsch-"Bonsai" schaden meiner Ansicht nach in mehrerer Hinsicht dem Image von Bonsai. Sie vermitteln ein falsches Vorstellung von dem, was Bonsai ausmacht und bringen Bonsai in Mißkredit.
Wenn man einem völllig Unbedarften erzählt, daß man sich mit Bonsai beschäftigt, hat der sofort solche Baumarktteile im Blick und man erntet nur ein müdes Lächeln.
Zum Anderen, wird den Leuten ein falsches Bild vom Wert eines Baumes , der jahrelang gepflegt und gestaltet wurde, vermittelt.
Schenke ebenfalls einem Unbedarften einen schönen Shohin-Ahorn und
er denkt nicht, welch wertvolles Geschenk, sondern 12,50 Euro.
Sorry Thomas, ich kann deine Vorstellungen leider überhaupt nicht ernsthaft nachvollziehen.Wenn die Rechnung stimmen würde, müßten Arbeitskreise wie Pilze aus der Erde schießen und ....
Zunächst halte ich deine „mehreren Hinsichten“ für ein und dasselbe Argument.
Aber vor allem:
Wie sollen sich denn die Neuinfizierten finden, um gemeinsam “ schiessen“ zu können?
(Wie gunter schon bemerkte, werden keine Handzettel oder ähnliches in den Baummärkten ausgelegt)
Ausserdem ist es keine zwangsläufige Folge in den BCD einzutreten, wenn man infiziert ist.... und der BCD für seine Jahresversammlung Stadien statt Hallen mieten
Nur weil man etwas nicht sieht, heißt das nicht, dass es auch nicht vorhanden ist.
Meine Rechnung lässt sich sogar weiterspinnen: Wenn nur 10% der 3000 den Weg ins Internet finden, weil sie sich ernsthaft informieren wollen, heisst dass, das BFF z.B. könnte jährlich mit etwa 300 Neuanmeldungen rechnen.....
uuups.....
......vielleicht habe ich ja meine Zahlen doch noch zu niedrig angesetzt?;-)
Grüße
monika
.... und dann gibt es ja noch die Leute, die mehrere Bäume kaufen, oder die, die einen verschenken an jemanden, der nichts damit am Hut hat oder die so ein Teil kurios finden und im Leben nicht daran denken, sich da Arbeit mit zu machen ......
Wer zu Pflanzen und zum Gestalten einen Draht hat, wird zu Bonsai kommen, mit oder ohne Baumarktbonsai, BCD-Flyer und predigende Bonsaiinfizierte. Und viele werden ihre Bonsai eben um die Ecke bringen, weil sie einfach kein Verhältnis dazu finden, egal wie teuer die Bäume gewesen sind und wie sehr sich ein Berater ins Zeug legt.
Wenn jemand ausstellen will oder einen AK machen möchte, dann soll er das für sich selbst machen und nicht um den Rest der Menschheit zu missionieren.
Wer zu Pflanzen und zum Gestalten einen Draht hat, wird zu Bonsai kommen, mit oder ohne Baumarktbonsai, BCD-Flyer und predigende Bonsaiinfizierte. Und viele werden ihre Bonsai eben um die Ecke bringen, weil sie einfach kein Verhältnis dazu finden, egal wie teuer die Bäume gewesen sind und wie sehr sich ein Berater ins Zeug legt.
Wenn jemand ausstellen will oder einen AK machen möchte, dann soll er das für sich selbst machen und nicht um den Rest der Menschheit zu missionieren.
73 Anja
Gute AussageAnja M. hat geschrieben:.... und dann gibt es ja noch die Leute, die mehrere Bäume kaufen, oder die, die einen verschenken an jemanden, der nichts damit am Hut hat oder die so ein Teil kurios finden und im Leben nicht daran denken, sich da Arbeit mit zu machen ......
Wer zu Pflanzen und zum Gestalten einen Draht hat, wird zu Bonsai kommen, mit oder ohne Baumarktbonsai, BCD-Flyer und predigende Bonsaiinfizierte. Und viele werden ihre Bonsai eben um die Ecke bringen, weil sie einfach kein Verhältnis dazu finden, egal wie teuer die Bäume gewesen sind und wie sehr sich ein Berater ins Zeug legt.
Grüße..
Johannes
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Arbeitskreis Bruchköbel-bei Hanau
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Johannes
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Arbeitskreis Bruchköbel-bei Hanau
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So lange die breite Masse gewillt war, 3,000 und mehr Mark für seine Kreationen zu berappen. Bei solchen Preisen blieb aber die breite Masse wohl auch im betuchten Deutschland uninteressiert.Thomas P. hat geschrieben: Schudde hat als einer der Ersten der breiten Masse gezeigt, daß es auch anders geht .
Reiner G.
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Allerdings.Wolfgang hat geschrieben:...... und sofort wieder den Ausstieg aus diesem tollen Hobby bedeuten.
Zu 99%.
Ich mag mich teuschen, würde aber vermuten, dass sich seine Kunden mehr aus elitären Kunstkreisen rekrutierten, die vielleicht viel von Kunst zu wissen meinten, sich aber auf Beschneiden und Drahten nur schlecht verstanden.
Reiner G.
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Ich kann mir meinerseits nicht vorstellen, dass jemand, der auch nur die geringste Ahnung von Bonsai hat und davon, was für ihre Pflege erforderlich ist, sich ein schuddesches Unikum zu Fantasiepresien in seinen Garten stellen würde. Gerne aber lasse ich mich eines Besseren belehren.Ich kann mir zum einen nicht vorstellen, daß unbedarfte Leute die Schuddeschen Gestaltungen bekommen haben
Allerdings. :Dund zum andern, was ist es denn, was wir mit unseren Bäumen machen? Wir müssen doch bei jedem Schnippeln und Drahten den Baum 'in Perspektive und Farbe' weiterbringen. Das ist doch der Kern unseres Hobbys.
Das Problem ist, das 'Schnippeln und Drahten' in Proportion zu dem schuddessen Prop zu erhalten. Der Baum wächst unwiderstehlich, das schuddesse Beistellwerk aber verrostet oder verfault nur, ändert sich aber nicht in seiner Proportion.
Vielleicht wäre es aufschlussreich, wenn Besitzer von Wolf Schuddes Kreationen sie hier vorweisen würden.
Mit angehaltenem Atem ...
Reiner G.
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Kicher.Heike_vG hat geschrieben: Hier waren die Käufer dann keine Bonsaileute, sondern Liebhaber moderner Kunstobjekte. Hier gab es wirklich etwas neues Elitäres.
Und mit Sicherheit war hier der Effekt fatal, dass diese Kunstgegenstände Pflege und weitere Bearbeitung benötigten und nicht einfach in einer Galerie herumstehen konnten.
Was wäre dem noch hinzuzufügen?
Reiner G.
Reiner Goebel hat geschrieben:Allerdings.Wolfgang hat geschrieben:...... und sofort wieder den Ausstieg aus diesem tollen Hobby bedeuten.
Zu 99%.
Ich mag mich teuschen, würde aber vermuten, dass sich seine Kunden mehr aus elitären Kunstkreisen rekrutierten, die vielleicht viel von Kunst zu wissen meinten, sich aber auf Beschneiden und Drahten nur schlecht verstanden.
Ach Reiner, Wolfgang hat hier die Baumärkte auf dem Kieker, nicht Herrn Schuddes Kreationen.
73 Anja
Reiner Goebel hat geschrieben:So lange die breite Masse gewillt war, 3,000 und mehr Mark für seine Kreationen zu berappen. Bei solchen Preisen blieb aber die breite Masse wohl auch im betuchten Deutschland uninteressiert.Thomas P. hat geschrieben: Schudde hat als einer der Ersten der breiten Masse gezeigt, daß es auch anders geht .
Er geht doch nicht darum, daß die breite Masse seine Gestaltungen kaufen sollte, sondern daß sich unter heimischem Baumschulmaterial durchaus preiswertes Ausgangsmaterial findet um selbst was machen zu können.
73 Anja
Reiner Goebel hat geschrieben:Ich kann mir meinerseits nicht vorstellen, dass jemand, der auch nur die geringste Ahnung von Bonsai hat und davon, was für ihre Pflege erforderlich ist, sich ein schuddesches Unikum zu Fantasiepresien in seinen Garten stellen würde. Gerne aber lasse ich mich eines Besseren belehren.Ich kann mir zum einen nicht vorstellen, daß unbedarfte Leute die Schuddeschen Gestaltungen bekommen haben
Preise sind hier ansonsten zwar nicht genannt worden, aber irgendwoher müssen die Exponate für die Ausstellungen ja gekommen sein. Es sei denn jemand hat sie anhand der alten Magazine nachgeschnitzt. Die meisten der Gestaltungen aus der 'Bonsai Creativ' hätte ich mir schon in den Garten gestellt.
Allerdings. :Dund zum andern, was ist es denn, was wir mit unseren Bäumen machen? Wir müssen doch bei jedem Schnippeln und Drahten den Baum 'in Perspektive und Farbe' weiterbringen. Das ist doch der Kern unseres Hobbys.
Das Problem ist, das 'Schnippeln und Drahten' in Proportion zu dem schuddessen Prop zu erhalten. Der Baum wächst unwiderstehlich, das schuddesse Beistellwerk aber verrostet oder verfault nur, ändert sich aber nicht in seiner Proportion.
Da haben wir ja den Fehler wieder, die Bäume mit Altmetall drumrum machen den geringsten Teil der Gestaltungen von Schudde aus.
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Vielleicht wäre es aufschlussreich, wenn Besitzer von Wolf Schuddes Kreationen sie hier vorweisen würden.
Mit angehaltenem Atem ...
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Vielleicht hat ja jemand Bilder von der Ausstellung, einen kann man aber auf jeden Fall hier sehen, den Logo-Baum aus Enger.
73 Anja