Urlaubsbewässerung von Frank

[abardo]

Hi,

da ich es leid war, an jedem einzelnen Tag, an dem ich mal nicht zu Hause bin, immer die vielen kleinen Microdrip-Sprenger und die Schläuche der sog. Balkon-Bewässerung von G. zu befestigen, zu testen usw. habe ich mir mal eine grobe, aber viel schnellere Lösung einfallen lassen.

Da ich im Garten sowieso das unterirdische Pipelinesystem von G. nutze und an der Stelle, von der mein Schlauch nach oben zur Bonsaiterrasse wegging, schon eine Anschlussdose verbaut war (rechts), habe ich dort mal alles aufgebuddelt, ein T-Stück, eine Ventildose mit Ventil und Steuerteil und eine zweite Dose eingebaut.

An der rechten Dose hab ich also immer Wasser, an der linken eben nur, wenn das Ventil schaltet. Diese Ventile lassen sich besser programmieren als die meisten Bewässerungscomputer (5 Programme an jedem Tag und minutengenau).

Bin ich mal nicht da, stecke ich den zur Terrasse gehenden Schlauch auf die andere Dose um, trage ein paar einzeln stehende Bäume auf die Terrasse, klemm oben auf der Terrasse eine normale Wippe an den Schlauch (die ich mit ein paar Schauben fixiere) und stell die restlichen Bäume etwas zusammen. Dauert alles zusammen keine 10 Minuten. Einmal programmiert brauch ich das Ventil nicht mehr anfassen, testen fällt auch weg.

Die Wippe konnte ich auf die geringste Breite und Schwenkbereich einstellen, passt für meine 8x3 Meter perfekt.

Habs jetzt ein paar Wochen (mit einer Woche Abwesenheit) getestet, funkioniert perfekt (die Ventile sind extrem zuverlässig, man muss nur 1x im Jahr die Batterie checken). Beim jetzigen Wetter regnete es halt morgends und abends jeweils 15 Minuten. Den Bäumen sind keine Probleme anzusehen, nur die Eichen haben wieder Mehltau.

Da ich die Dose, zwei Meter Rohr, das T-Stück und die Wippe noch da hatte (die Programiereinheit hab ich ja sowieso für die sonstigen Sprenger im Garten), hat die Erweiterung keine 100 EUR gekostet, das ist billiger als ein vernünftiger Bewässerungscomputer alleine.

Nachteile: es wird halt von oben beregnet, das passt eventuell nicht bei jedem Baum (die man nicht über die Blätter giessen sollte, die sehr dicht sind usw), für die hab ich dann wirklich noch ein paar Micro-Drip-Sprenger zu verbasteln. Wind muss man auch einrechnen, damit wirklich die ganze Fläche beregnet wird.

Ich überleg noch, ob ich nicht zwei Wippen verwenden soll (falls mal eine klemmt).

Und wenns dann nur im ersten Stock regnet, sieht das schon irgendwie komisch aus

[mydear]

Hallo Frank,

gute Idee mit dem Regner.

Wie sieht es denn mit einem Sprühschlauch aus? Also deutlich mehr Wasser als ein Perlschlauch.
Hat da jemand Erfahrungen?

Grüße
Rainer

[abardo]

Hi,
das mit dem Sprühschlauch hatte ich auch überlegt, wusste aber nicht, wie ich den in Position auf der Holzterrasse halten konnte (bei 4bar hampelt der mir bestimmt gleich weg oder dreht sich nach unten). Für Rasen gibt es passende Halterungen mit Erdspiess.

[Michael 86]

Ja, das ist eine einfache und günstige Lösung. Ich denke dass es vom Wasserverbrauch nur etwas zu verschwenderisch ist. Aber für kurze Abwesenheit sicher das einfachste. Hab ich mir auch schon mal überlegt, aber bis jetzt habe ich das Projekt Bewässerung noch nicht angegangen.
Jedenfalls danke für die Doku

[abardo]

Mit Trinkwasser sollte man das wohl lieber nicht machen. Das ist bei mir Brunnenwasser und die Pumpe geht halt bei Druckverlust, eben wenn die Ventile schalten, an (läuft momentan aber sowieso so 6 Stunden pro Tag für den Garten).

(und wenn jetzt einer meint, dass der Stromverbrauch der Pumpe nicht zu vertreten wäre: der kommt aus der Voltaik)

[Moya]

Moinsen zusammen,

da frag ich mich wozu so verschwenderisch viel Wasser von oben. 2x am Tag 15 Min ..... da wüden meine Bäume ersaufen.

Ich persönlich habe die Kleinflächrnberegnung von G im Verbund mit ner Fasspumpe.
Tutet tadellos und ich kann die Beregnungsdüsen auch so tief anbringen, dass die Schalen beregnet werden. Ok bei mir kommts von unten und oben. Per fein einstellbarer digitaler Zeitschaltuhr passgenau.
Grenzen setzt eigentlich nur die Grösse des Fasses.
Dad System hat mich mit 20 Erweiterungsdüsen und Pumpe 150 Flocken gekostet.

[abardo]

Hi Moya,
sowas hatte ich auch, aber dann 30 Düsen und die Schläuche festzustecken hat mich halt genervt. War auch anfällig für Fehlfunktionen. Für zwei Wochen hat mein Fass auch nie gereicht, da musste dann einer zum Aufüllen kommen.

Bei den 2x15 Minuten musst du bedenken, dass die Wippe ja hin- und herschwenkt, dass ist ja keine Dauerberegnung für 15 Minuten. Effektiv würde ich mal so 2x3 Minuten Dauerberegnung pro Baum schätzen, und das noch recht ungerichtet, die Blätter lenken noch einiges weg, soviel giesse ich ja auch normal mit der Schlauchbrause.

Wie gesagt, ich hatte das einige Wochen getestet, das Substrat war gerade richtig durchfeuchtet und trocknete auch passend wieder ab.

[Andreas Ludwig]

Ich empfehle ein Beregnungssystem des Typs «homo sapiens». Das kann die Kleine gegenüber sein, der Rentner aus der Strasse, der Bekannte, der einem sowieso einen Gefallen schuldet. Der Grund dafür: «Homo sapiens» ist befähigt, mit dem Finger die effektive Notwendigkeit einer Beregnung abzuschätzen. Er ist durch sein neuronales System auch in der Lage, einen Noteinsatz in Betracht zu ziehen. Homo sapiens kann durch einen simplen Blick aus dem Fenster entscheiden, ob er nochmals losgehen soll! Soweit sind die meisten technischen Systeme heute nicht. Darum mag ich «homo sapiens» als unterstützendes System – es ist hoch adaptiv, flexibel und bei guter Betreuung in der Lage, auch Extreme abzufangen. Ich kann es wirklich empfehlen.

[kressevadder]

Muss allerdings vom Modell "Mutter" abraten!

Obwohl das System so programmiert wurde, das es auch gießt wenn es mal regnet, hat das Modell einen "Lass den schwätzen" Modus eingebaut.

So ergab es sich, das einige Bäume vertrocknen. Das Modell Mutter entgegnet einem dann noch, das es ja gleich gesagt hat, das man Bäume nicht in Töpfen halten kann und schaltet in den automatischen Vorwurfmodus.

Also Finger weg!

[Barbara]

Manfred, Du bist unschlagbar.

[espanna]

Manfred

[abardo]

Och, da hätte ich auch genug Stoff, um eine Kurzgeschichte zu füllen:

Die Geschichte von dem Giesshelfer, der es schaffte sich auf die 1,40m hohe Regentonne zu wuchten, um sich auszuruhen, dabei durch den Deckel brach und seinen Hintern samt Handy versenkte (das leider dabei kein Foto machte). Oder den Streichlern, die es schaffen, beim Giessen jeden einzelnen Ast mit dem Brausekopf zu berühren (muss ein Auge-Hand-Koordinationsproblem sein) oder von denjenigen, die es schaffen über den Schlauch, mit dem sie giessen, zu stolpern und sich ernsthaft zu verletzten usw ...

Oder die, die chronisch immer wieder an einem Baum vorbeigehen oder vorbeigiessen (muss was mir trainierten Bewegungsmustern oder Betriebsblindheit zu tun haben).

Ausserdem artet das notwendigerweise zu befriedigende Belohnungssystem für die Maschine Mensch als Urlaubsvertretung zwangsläufig in den Erwerb von sinnlosen Touristikprodukten aus, sog. Stehrumseln.

[mydear]

Hallo Manfred,

nicht zu vergessen die Thematik Defeat Divice!
Während das Urlaubs-Gießprogramm vorher hoch und heilig verspricht zu funktionieren, kann es schon nach wenigen Tagen in den Verdrängungs-Modus "Sollte-doch-noch-feucht-sein" oder die Kaltstart-Anlaufträgheit "Da-hab-ich-jetzt-keine-Lust-darauf" abdriften. Es schaltet auch gern in das Notlaufprogramm "Am-nächsten-Tag-dann-Ertränken". Die Möglichkeit eines jährliche Software-Updates löst die Probleme nicht zwingend. Wer sagt, dass das Update besser funktioniert?

Grüße
Rainer

[Gremlin]

Da meine menschliche Urlaubsbewässerungsautomatik leider dieses Jahr zum selben Zeitpunkt ausfällt (auch Urlaub), habe ich eine ähnliche Lösung wie Frank gebastelt. Viereckregner von G. (ca. 25,- Euro) + Bewässerungscomputer von G. (ca. 33,- Euro). Ich teste es jetzt ca. 2 Wochen und finde es funktioniert recht gut. Die Beregnungszeit ist ca. 15-20 Minuten (2mal am Tag), damit auch das Wasser bei stark belaubten Bäumen durchkommt. Durch den vielfach einstellbaren Viereckregner kann auch die zu beregnende Fläche sehr genau eingestellt werden. Der Wasserverbrauch ist sicherlich etwas höher als beim normalen Gießen, aber wenn man die Bäume dicht aneinander stellt geht nur wenig verloren.

[Michael 86]

Ich denke du hast den Regner vom Microdrip-System. Der ist tatsächlich sehr klein einstellbar von der zu beregnenden Fläche. Zudem kann man diese Kleinflächendüsen bei dicht belaubten Bäumen hinzu fügen. Für einmal im Jahr Urlaub ist das sicher gut genug und ein super Kompromiss.
Dieser ist nämlich der, den ich mir für den nächsten Urlaub vielleicht auch zulegen möchte als Alternative zu dem ganzen komplizierten Tropfsystem.