Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

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zwanziger
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von zwanziger »

@All,
beim einscannen per Handy und der Verarbeitung über ein Foto, hängt es am Anspruch.
Diese Möglichkeit ist so ziemlich das ungenaueste was geht.

Es gibt bestimmt bei jedem von euch, eine kleine Startup Firma in der Nähe, wo man gegen Geld einscannen kann,
das kann ich euch schwer empfehlen.
Je nachdem wieviel Geld investiert wurde, schaffen die dann Genauigkeiten bis zu 0,01mm,
die können dann auch in ihrer Software ein passendes STL (Format für den Drucker) erstellen.
MfG André

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zopf
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von zopf »

Hallo
Ist halt wie bei fast Allem,
wenn es in die wahre Welt geht, wird es sehr kompliziert.
Für große Objekte wäre Photogrammetrie das Werkzeug der Wahl,
z.B. Statuen, Objekte in der Natur, auch Menschlein.
Kleine Objekte hingegen können in recht guter Qualität mit anderen Verfahren gescannt werden.
Sehr kleine Objekt werden mit dem DLP-Verfahren gedruckt, aber auch nur in kleinen Maßen.
Hier dann mehrteilige Gußformen zu machen ist wieder nicht so einfach,
wenn´s dann geklappt hat, kommt eigentlich nur Porzellan in Frage, wieder ein neues Thema.
Geht man zu größeren Objekten die man für eine Gußform drucken will,
kommt der Zeitfaktor in´s Spiel. Genauigkeit oder Schnelligkeit, und, und, und.....
FDM-Druck ist halt ein eigenes Fertigungsverfahren, das sinnvoll eingesetzt viele Vorteile bietet,
aber für ansprechende Ergebnisse und deren Weiternutzung viel Knowhow erfordert.
mfG Dieter

ps Wenn das BFF die Möglichkeit bieten würde, ein 3D-Objekt hier einzustellen,
(so mit drehen, zoomen usw würde ich mal einen Baum mittels Photogrammetrie erstellen
und hier zeigen.
grüsse an die bewohner von melmac
zwanziger
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von zwanziger »

Dieter,

du hast recht, ohne Objekt oder Beschreibung rutscht das sehr schnell ins philosophische ab.
Da steckt noch ne Menge Arbeit dahinter.
Für mich sind SLM- Verfahren und Laserscan das Mittel der Wahl aber darauf kann ich nicht zugreifen.
FDM ist eben billiger und damit auch greifbarer.
Ich kenne hier eine Firma (Airbus), die beweist, dass damit auch Funktionsbauteile entstehen können.
MfG André

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migo
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von migo »

@ Bonsette
Danke für die Info.

@ André
Danke für die Info und Dein Hilfsangebot. Meine Anfrage war zunächst erst mal nur hypothetisch, einfach zum besseren Verstehen. Was Konkretes schwebt mir da (noch) nicht vor.
Tschüüss, Michael

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Bonsette
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von Bonsette »

Hi André!
zwanziger hat geschrieben: 30.12.2019, 00:10 Kann es sein, das du bei Layer 13 (über den Füssen) einen kleinen Absatz hast?
Den würde ich im Auge behalten.
Das ist möglicherweise die Höhe, wo der Innenboden endet und in die Seitenwände übergeht. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich die Schale mit der Standard-z-Auflösung von 0,2mm Schichtdicke und nur 20% Infill gedruckt habe. Möglich wären mit dem Drucker auch 0,05mm Schichtdicke und mehr Infill bis 100%. Das könnte ich auch mal ausprobieren.

Jetzt habe ich erstmal für weitere 300€ verschiedenste Sorten Filament bestellt. Auf den „Holzbrei“ bin ich auch besonders gespannt, vielleicht eignet er sich ja für Bonsaitische. :lol:
zwanziger hat geschrieben: 30.12.2019, 11:44 Ich kenne hier eine Firma (Airbus), die beweist, dass damit auch Funktionsbauteile entstehen können.
Jau, das konnte mein Bruder mir beim Airbus-Familientag vor mehreren Jahren mal live vorstellen, wirklich sehr faszinierend! :-D
zopf hat geschrieben: 30.12.2019, 11:15 ps Wenn das BFF die Möglichkeit bieten würde, ein 3D-Objekt hier einzustellen,
(so mit drehen, zoomen usw würde ich mal einen Baum mittels Photogrammetrie erstellen
und hier zeigen.
Das wäre ja mal spannend, Dieter! Fänd ich super, wenn das klappt.


LG
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von zopf »

Hallo
Die obere helle Schale (nur geschrüht) kommt aus einer Gipsform,
Zopf-fdm.jpg
Zopf-fdm.jpg (84.39 KiB) 1608 mal betrachtet
deren Urform mit einem FDM-Drucker erstellt wurde.
Sie ist 10cm breit stammt Sie aus Spielereien die ich mal vor 2 Jahren begonnen habe,
darunter ist dann eine "richtige" Bonsaischale.
Für Shohinschalen ist dies ein gangbarer Weg,
aber dann auch eher für die "Massenfertigung",
da man den riesigen Aufwand meist nicht berücksichtigt.
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von Hippo »

zopf hat geschrieben: 30.12.2019, 11:15 ..... wenn´s dann geklappt hat, kommt eigentlich nur Porzellan in Frage, wieder ein neues Thema.
Ääääääh, nein, eigentlich nicht wirklich!

Zum giessen kann man jeden glatten und fetten Ton, ohne Schamotteintrag und mit wenig Magerungsmittel verwenden.
Ich habe auch mit Fayenceton (Steingut), Klinkerton, Steinzeugton, Manganton und auch mit Töpfertonen gegossen.

OT:
Aber für Bonsaischalen stelle ich am liebsten offene Gipsformen (Mutterform) her wo man den ausgewallten Ton, Platten oder auch Würste reinklatscht.
Für ovale Schalen habe ich auch Vaterformen gemacht, wo man den Ton darüberlegt und anpaddelt. Runde Schalen habe ich mit Vorliebe auf der Scheibe gedreht allerdings gibt es da bez. Magerung Einschränkungen und ab ca. 30 cm entsteht zumeist ein Unikat.

Schalen aus offenen Mutterformen und auch von Vaterformen nenne ich mit gutem Gewissen "Handmade" denn sie bedürfen neben der Abformung des Habitus noch jede Menge Handarbeit. Im Gegensatz zu Objekten aus Giessformen, wo man eigentlich oft nur noch die Gräten verputzt.
OT Ende

Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
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zopf
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von zopf »

Hallo George
Ich gehe von der Vermutung aus,
das wir geringfügig verschiedene Vorstellungen
bezüglich der Qualität von Schalen haben.
mfG Dieter
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zwanziger
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von zwanziger »

Steffi,

ich merke gerade, das du hier vermutlich eine richtig coole Diskussion ausgelöst hast, danke dafür!
Danke für die Info und Dein Hilfsangebot.
Dafür nich, ich helfe gerne.
Das ist möglicherweise die Höhe, wo der Innenboden endet und in die Seitenwände übergeht.
Dann ist das ok, weil hier ja weiche Kunststoffwürste verschmiert werden.
Möglich wären mit dem Drucker auch 0,05mm Schichtdicke und mehr Infill bis 100%.
Probier das aus, das problem ist dann aber die Wärme, die im Filament nach oben steigt und damit das extrudieren verhindern kann.
Das ist zumindest meine Erfahrung, ich bin schon bei 0,1 gescheitert.
Jetzt habe ich erstmal für weitere 300€ verschiedenste Sorten Filament bestellt. Auf den „Holzbrei“ bin ich auch besonders gespannt, vielleicht eignet er sich ja für Bonsaitische.
Richtig cool, darauf hab ich auch schon mal rumgedacht, hab aber keine so kleinen Bäume mehr.

@Dieter u. George
Bei allen additiven Verfahren sind Mensch und Werkstoff die Limitierenden Faktoren.
Ein Frauenhofer Institut in meiner Nähe sucht noch einen Bauträger und Baugrund um am Häuser drucken zu forschen.
Das funktioniert dann wie eine Kombination aus Bäcker mit Zuckergusstüte und Roboter,
natürlich mit Beton.
Wäre das nicht mit Ton denkbar?
Also, ich hätte bock auf ein solches Projekt mit euch.
Quasie "the BFF Bonsai Pot Printer".
MfG André

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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von zopf »

Hallo
Dann fange einfach schon mal an.
Bau einen Hbot mit Linearschienen, Steigewindespindeln
und Servos oder closed-Loop-Steppern.
Ein Druckbett mit dreiseitiger Führung und ein Tonfördersystem
mit Druckluft oder Schneckenförderung.
Wenn Du soweit bist....
mfG Dieter

ps Der Gedanke an eine übergreifende Zusammenarbeit
hat mich zeitlebens begleitet.
Leider scheitern solche Projekte immer an uns kleinen Menschlein.
grüsse an die bewohner von melmac
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Bonsette
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von Bonsette »

zwanziger hat geschrieben: 30.12.2019, 16:26 Wäre das nicht mit Ton denkbar?
Also, ich hätte bock auf ein solches Projekt mit euch.
Quasie "the BFF Bonsai Pot Printer".
Oh, das wäre allerding witzig!
Wenn man so kleine Tonwürste überhaupt aufeinander pappen kann. Vielleicht können die Töpfer ja etwas dazu sagen.
zopf hat geschrieben: 30.12.2019, 16:50 Dann fange einfach schon mal an.
Bau einen Hbot mit Linearschienen, Steigewindespindeln
und Servos oder closed-Loop-Steppern.
Ein Druckbett mit dreiseitiger Führung und ein Tonfördersystem
mit Druckluft oder Schneckenförderung.
Die Einzelteile dafür sind bestimmt nicht viel günstiger als ein kompletter 3d-Drucker, und der kommt schon mit fertigen Treibern zur Ansteuerung. Für Ton braucht man auch keine beheizte Druckplatte. Da wäre man dann unter 300€ dabei.
Dann noch die Druckerdüse austauschen und den Filament-Nachschubmotor durch irgendeine Tonspritze ersetzen...
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Erwin
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von Erwin »

Bonsette hat geschrieben: 30.12.2019, 17:40 Vielleicht können die Töpfer ja etwas dazu sagen.
ich glaube, die Töpfer gehören auch zu den aussterbenden Spezies....warum sollten die was dazu sagen?

Ich erinnere mich gut und ungern an den Töpferwettbewerb in Brixen, wo Igor wie hier schon gezeigt) eine Art gedruckte Obstschale mit der Struktur der Karstadt/Kaufhof-Fassaden der 70er Jahre hinstellte und gewann. Die Töpfer, die sich viel Arbeit gemacht hatten, haben in der Mehrzahl dumm aus der Wäsche geschaut.

Erwin
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von Bonsette »

Hallo Erwin,
keine Angst, ich habe ganz bestimmt nicht die Absicht, ernsthaft in die Schalenproduktion einzusteigen.
Ich habe nur Spaß am Spielen und will mit dem neuen Spielzeug mal alles Mögliche ausprobieren. Der Drucker wurde ja auch gar nicht zum Ausdrucken von Bonsaischalen angeschafft. Die Idee, mal Plastikschalen zu drucken kam mir, weil ich im Frühjahr beim Umtopfen wieder neue Anzuchtschalen brauche, und wenn die aus Plastik ein paar Jahre halten, soll es gut sein.
Ausgedruckte Massenware kann mit den echten Töpferschalen sowieso nicht mithalten. Und dann erstmal die faszinierenden Glasuren, das macht erst recht kein Computer!

LG
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von Hippo »

zopf hat geschrieben: 30.12.2019, 15:52Ich gehe von der Vermutung aus, dass wir geringfügig verschiedene Vorstellungen bezüglich der Qualität von Schalen haben.
Salü Dieter,

Mir ist, aufgrund deiner Äusserung, leider nicht klar was Du unter Qualität verstehst und wo deine Vorstellungen, dem von professionellen Keramikern abweichen?

Gruss George
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Re: Wer hat Erfahrung mit ausgedruckten Schalen?

Beitrag von Hippo »

zwanziger hat geschrieben: 30.12.2019, 16:26 @Dieter u. George
Bei allen additiven Verfahren sind Mensch und Werkstoff die Limitierenden Faktoren.
Ein Frauenhofer Institut in meiner Nähe sucht noch einen Bauträger und Baugrund um am Häuser drucken zu forschen.
Das funktioniert dann wie eine Kombination aus Bäcker mit Zuckergusstüte und Roboter,
natürlich mit Beton.
Wäre das nicht mit Ton denkbar?
Also, ich hätte bock auf ein solches Projekt mit euch.
Quasie "the BFF Bonsai Pot Printer".
Salü André,

Leider kenne ich die Materialien nicht womit man 3D drucken kann.
Ich denke, eine Voraussetzung ist bestimmt, dass das Material während der Aufschichtung und Verfestigung nicht oder nur minimal schwindet. Dabei spielt die Zeit bei Tonverarbeitung sicherlich eine wesentliche Rolle und das wiederum begrenzt die Grösse des Objektes.

Zu der Zeit als ich viele Bonsaischalen für den Verkauf herstellte, war die Shohin-Grösse in meinem Umfeld noch nicht angesagt.
Der Bedarf an Schalengrössen fing ab ca. 20 cm an aber gesucht waren eher Grössere und Grenzen setzte jeweils nur der Ofen. Ich glaube dafür eignen sich die 3D Drucker eher weniger. Also wird diese "Spielerei" wohl eher in Mame- und Shohin-Massen einen Sinn machen.

Gruss George
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