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[Jürgen*]

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[René Niwaki]

Hallo Jürgen,

versucht habe ich mich noch nie an einem Götterbaum!
Aber ich arbeite in einer großen, deutschen Baumschule und seit letztem Jahr wurde der Götterbaum in die Liste der invasiven Arten aufgenommen und es gilt ein strikter Handelsverbot.
Demzufolge ist es auch nicht so einfach, an Jungware/ Prebonsai zu kommen.
Wir dürfen unsere Gehölze jedenfalls nicht mehr verkaufen und müssen/ mussten alle Götterbäume absägen.
Ob es in kleineren Baumschulen evt. noch Exemplare gibt, die verkauft werden, das kann ich dir nicht sagen.

Aber generell habe ich früher schon etliche Götterbäume geschnitten oder verkauft. Und da muss ich dir sagen, dass ich dabei in erster Linie nicht an einen Bonsai gedacht habe.
Generell finde ich es gut, spezielle Gattungen als Bonsai zu gestalten bzw. mal etwas anderes zu versuchen...
...nur der Götterbaum wäre da in meinen Augen nicht in der näheren Auswahl

Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren

[hwolf]

Generell finde ich es gut, spezielle Gattungen als Bonsai zu gestalten bzw. mal etwas anderes zu versuchen...
...nur der Götterbaum wäre da in meinen Augen nicht in der näheren Auswahl

Jetzt bin ich aber neugierig. Warum? Riesige Blätter? Verbote? Oder gibts noch andere Gründe?

Lieben Gruß
Heinrich

[bock]

Fiederblätter von 40 bis 90 cm Länge...

...dagegen ist die gemeine Esche ein idealer Shohin-Kandidat!

[René Niwaki]

Jetzt bin ich aber neugierig. Warum? Riesige Blätter?

Fiederblätter von 40 bis 90 cm Länge...
...dagegen ist die gemeine Esche ein idealer Shohin-Kandidat!

[MerschelMarco]

Fiederblätter von 40 bis 90 cm Länge...

...dagegen ist die gemeine Esche ein idealer Shohin-Kandidat!

Man kann aus den Fiederblättern prima Stecklinge ziehen. Einfach ein Fiederblatt in ca. 10 cm lange Stücke schneiden. Diese bewurzeln recht unproblematisch. Aus den Achseln der Fiederblättchen treiben dann neue Triebe, die dann einfache Blätter, also keine Fiederblätter mehr sind. Die Internodien sind dann auch recht kurz und verholzen schnell, man kann gut damit arbeiten.
Leider ist mir mein Exemplar letztes Jahr erfroren .

Viele Grüße,
Marco

[Jürgen*]

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[hwolf]

Aus den Achseln der Fiederblättchen treiben dann neue Triebe, die dann einfache Blätter, also keine Fiederblätter mehr sind. Die Internodien sind dann auch recht kurz und verholzen schnell, man kann gut damit arbeiten.

Wie jetzte? Dauerhaft?

LG
h

[Jürgen*]

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[MerschelMarco]

Jürgen,
bei Holunder und Robinie geht das nicht.

Der Götterbaum nimmt in der Systematik eine Sonderstellung ein. Die Fiederblätter sind symposidial aufgebaut mit der Fähigkeit sekundäre Ekto-meristeme aufzubauen. Deswegen verholzt dann der Trieb. Die Triebe sind dann auch nicht mehr wechsel- sondern gegenständig.
Leider habe ich kein Bild dazu.

Viele Grüße,
Marco

[ania]

Ich kann die Aussage von Marco bestätigen. Die Einzelblättchen sind dauerhaft, es bilden sich keine Fiederblätter mehr.
Im Sommer unbedingt nach draussen, volle Sonne. Mein Exemplar steht jetzt noch drinnen wegen der Nachtfröste, da sind sie empfindlich. Ansonsten ganz pflegeleicht.

[bock]

Man kann aus den Fiederblättern prima Stecklinge ziehen. Einfach ein Fiederblatt in ca. 10 cm lange Stücke schneiden. Diese bewurzeln recht unproblematisch. Aus den Achseln der Fiederblättchen treiben dann neue Triebe, die dann einfache Blätter, also keine Fiederblätter mehr sind. Die Internodien sind dann auch recht kurz und verholzen schnell, man kann gut damit arbeiten.
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Da schau her! Was es nicht alles gibt...

[Jürgen*]

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[MerschelMarco]

Jürgen,
puh!, jetzt wird es ein bisschen kompliziert. Vorneweg, ich habe mich berufswegen mit dieser Materie beschäftigt, sonst wäre ich auf die Idee mit den Stecklingen gar nicht gekommen. Was die Frostfestigkeit angeht gibt es eine wissenschaftliche Abhandlung dazu:
In den Zellen gibt es sog. Statolithen, das sind kleine Eisenkörner, die in den Zellen nach unten sinken. Dadurch weiß die Pflanze wo unten und oben ist.
Wenn dieses sekundäre Ekto-meristem bein Steckling-schneiden aktiviert wird, wird auch die Bildung dieser Statolithen stark verstärkt. Durch das beginnende Wachstum im Frühjahr hat die Pflanze dann auch mehr Stoffwechsel, also mehr Sauerstoff in den Zellen. Der Frost zerstört eine Schutzschicht der Statolithen, sodas diese dann durch den Sauerstoff im Prinzip zu "rosten" beginnen. Rost dehnt sich aus und bringt letztlich die Pflanzenzellen zum Platzen, das Meristem löst sich ab und der Baum stirbt leider. Dewegen den Baum gut vor Spätfrösten schützen!!

Grüße,
Marco

PS: hoffentlich war das jetzt nicht zu Fachchinesisch!

[ania]

Also meiner hat mal den kompletten Neuaustrieb eingebüßt, als ihn der Spätfrost erwischte. Er hat es überlebt, aber seitdem bin ich vorsichtig. Ich wusste nicht dass es an der Oxidation der Statolithen liegt, danke für die ausführliche Erklärung!