Bonsai-Schale Gießform

[Frank 3]

Hallo allerseits, ich bin auf der Suche nach einer Gießform für XXL-Schalen. Vor ca. einem Jahr habe ich in einer Zeitung etwas über Schalen die aus Beton mit Hilfe einer Plastikform hergestellt wurden gelesen. Der Beton wurde mit Wandfarbe eingefärbt und Glasfieberflocken zur Verstärkung und Bruchreduzierung gemischt.
Das Ergebnis sah nicht schlecht aus.
Leider finde ich die Zeitung in meinem gut aufgeräumten Büro nicht mehr. Wo kann ich evtl. eine Form bestellen ?

Gruß Frank

[LoKa]

Schau dir mal den Youtubekanal von deinem Namensvetter Frank aka Bonsai Abbing an. Er hat ein Video, in dem er auch Betonschalen gießt und die passende Form dazu selbst baut.

VG Kai

[Hippo]

Salü Frank,

Giessformen sind sowohl für Töpfer, als auch für Zementwarenhersteller und Stuckateure mitunter ihr Kapital.
Ich kann mir sehr schlecht vorstellen, dass irgendjemand seine Formen veräussert.
Als ich meine Werkstatt auflösen musste, habe ich meine Formen vernichtet damit meine Produkte niemand einfach kopieren kann. Allerdings habe ich die Fähigkeit, sowohl Giess- als auch Einklatschformen für Bonsaischalen, falls nötig, wieder herzustellen.
XXL-Bonsaischalen sind absolute Nischenprodukte und die Formen dafür muss man schon selbst zurechtdengeln. Zu kaufen gibts sowas kaum.

Gruss George

[Baalistic]

Bei youtube gibt es zig videos zu finden. Oft sind Asiaten sehr kreativ was die Herstellung von kostengünstigen Zementschalen angeht. Schlagwörter dabei in der englischen Suche wurde ich in etwa wie: concrete bonsai pot diy....o.ä. Verwenden. Ich persönlich würde den Zement mit Farbpigmenten vorher einfärben. Dies sieht m. E. besser aus als später anzupinseln.
Ich habe mal eine individuelle Schale in einem meiner Beiträge "erster Tanuki versuch" o.ä. Mit einer sehr simplen Technik in Sand geformt.
Bei einer größeren Form würde ich Draht oder ein maschengitternetz in die Form einbauen um zu gewährleisten, dass die Schale nicht bricht.

Hoffe ich konnte helfen oder zu Ideen anregen.

Gruß
Simon

[Frank 3]

Ich habe im Internet auf der Internetseite Alib....... Gießformen gefunden, Mindestabnahme ab 50 Stk. somit uninteressant

@ George: aus welchen Material hat Du die Formen hergestellt ????

[Hippo]

Salü Frank,

Aus Gips.
Allerdings waren das keine Formen für Zementguss sondern für die Töpferei.
Für den Zweck aber auf keinen Fall Baugips verwenden!
Das muss schon Formengips resp. Alabastergips sein.
Diesen Gips gab es nur palettenweise in 30 kg Säcken ab Werk aber ich hatte gute Beziehungen zu einer Cheminée- und Kachelofenfabrik und habe ihn von dort Sackweise bezogen.

Gruss George

PS: Falls Du aber wirklich XXL-Schalen machen willst die z.B. 1 m oder grösser sind, solltest Du keinen Zement verwenden weil Du dann immer 3 Leute zusätzlich bemühen musst um das Ding zu bewegen.
Besser wäre aus Fiberglass und Harz. Walter Pall hat auch einige grosse Schalen und die sind alle aus Fiberglas.

[maexart]

Hallo Frank,
Ich habe auch Mal rumexperimentiert. Die besten Ergebnisse hatte ich mit formen aus Glas.
Hab mir einfach Glas Abschnitte beim glaser geholt und streifen geschnitten, dann mit Klebeband fixiert und mit Silikon abgedichtet.
Glas hat den Vorteil dass nichts kleben bleibt und man diesen polierten Betonlook direkt aus der Form bekommt. Dennoch grundsätzlich bei Beton alle Formteile mit handelsüblichem Silikonspray gründlich einsprühen.
Ich habe meine schalen übrigens "kopfüber" gegossen, dazu habe ich den Innenraum aus Styropor geschnitten und auf eine große Glasscheibe mit einigen Punkten doppelseitigem Klebeband fixiert. Dann die Glasstreifen in dem Abstand der Wanddicke aussen Rum gebaut.
Kopfüber hat den Vorteil dass man einen sehr geraden Rand bekommt, man nicht den Innenraum in die Betonmasse drücken und beten muss dass überall genug ist und man ganz bequem Holzscheiben o.ä. platzieren kann um später Abflusslöcher zu haben.
Bei schalen über 25 cm unbedingt Armierung benutzen. Ich habe sowohl Hasendraht als auch Lochband benutzt, Lochband fand ich besser.
Habe auch mit hempcrete (Hanffasern als Armierung) experimentiert, diese Idee jedoch auch verworfen.
Von meinen ganzen Betonschalen sind nur noch 2 in Benutzung, viele sind nach dem Winter gesprungen, auch hat sich meine Ästhetik verändert und ich bin wieder zur Töpferei zurück gekehrt.
VG max

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[Frank 3]

Zementschalen sind in der Tat sehr schwer, ich habe eine große Buche die in einem großen Mörtelfass verweilt. Dieser Anblick stört mich schon seit längerer Zeit. In diesem Winter möchte ich deshalb eine Schale herstellen.

Mit Fiberglas habe ich noch nicht gearbeitet, wäre etl. eine Option. Zwei oder drei Plastikschalen als Unterkonstruktion/ Form zusammenkleben und dann mit Fiberglasmatten gelegen.

Ton wäre wesentlich schöner, aber ab einer bestimmten Größe für einen Laien sicherlich nicht machbar. Transport, Brennofen etc. etc. zu schwierig.

Hab Ihr schon mal mit Ton gearbeitet der nicht gebrannt werden muss ? Oder mit Knetbeton ?

Ist Euch ein Shop bekannt der sehr große Trainingsschalen verkauft ?

[Hippo]

Hab Ihr schon mal mit Ton gearbeitet der nicht gebrannt werden muss ?

Ja, aber für Bonsaischalen ist das alles Kacke.

In den 80-ern habe ich auch eine Alternative gesucht und einen Fassadenheini gefunden, der mit seinem "Bioton" eben so Fassaden und auch Küchenarbeitsplatten und Wandbeläge herstellte.
Ich habe ihn in meine Bonsai-Arbeitsgruppe eingeladen, sein Produkt und die Verarbeitung vorzustellen. Er kam auch und war gar nicht ungeschickt bei seiner Alpenpizza-Schale (Kuhfladen). Wichtig war dabei die Jute-Armierung der Form aus dieser Ton-Gips-Zement-Mischung.
Die Schalen waren einige Jahre haltbar aber nicht frostfest.