Nadelwald - Baby (bock)

Erfahrungsaustauscht und Dokumentation von Sämerein und Stecklingsanzucht von Gehölzen auf dem Weg zur Bonsai tauglichen Rohpflanze.
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bock
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Nadelwald - Baby (bock)

Beitrag von bock »

Moin!

Ich habe eine Mädchenkiefer aus der Baumschule (fast schon Rohling), eine Thuja-Hecke und auf dem Nachbargrundstück ziemlich große Nordmann-Tannen.
Letztes Jahr hatte meine Mädchenkiefer einen Zapfen, aus welchem ich zehn Samen geerntet habe. In Anzuchtschale gesteckt, mit Gitter abgedeckt, über Winter draussen gelassen. Zwei sind im Frühjahr gekeimt.
In einem TPK keimte letztes Jahr eine Thuja, in den Beeten zahlreiche Nordmanntannen. Im September habe ich eine Nordmanntanne, die Thuja und die beiden Mädchenkiefern zusammengepflanzt.
In 30 Jahren wird vielleicht eine gemischte Koniferengruppe daraus...
2017<br />Thuja - Tanne - 2 x Mädchenkiefer
2017
Thuja - Tanne - 2 x Mädchenkiefer
Warum ich die hier zeige?
Ich habe vor 35 Jahren mal eine Tüte Mädchenkiefernsamen gekauft. Die Keimrate war nicht schlecht, haben aber alle die Umfallkrankheit bekommen. Ausgesät hatte ich damals in eine Zigarrenkiste mit Blumenerde, Samen nicht vorbehandelt. Diese Samen (von 2016) habe ich in Kamillentee gebadet und dann in Anzuchterde gedrückt. Nicht sterilisiert. Nach dem Keimen muss man ein wenig aufpassen, dass die Sämlinge nicht zu nass stehen. Sonst keine Probleme.
Bin gespannt, ob ich die Kleinen durchkriege...
liebe Grüße Andreas
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fza
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Re: Nadelwald - Baby (bock)

Beitrag von fza »

Hallo Andreas, wie geht es den Kleinen inzwischen?
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bock
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Re: Nadelwald - Baby (bock)

Beitrag von bock »

Hallo Franziska,

danke der Nachfrage! Die Amsel meinte, eine Mädchenkiefer sei übrig und hat sie kurz mal rausgeschmissen. Nachdem ich sie wieder eingesetzt hatte, habe ich etwas größere Steine auf das Substrat gelegt und die Schale unter dem Dachüberstand auf der Terrasse platziert.
Dennoch üben die Kleinen inzwischen das Überleben als Sumpfpflanzen... :(
Mal schauen, wie sie in die kommende Saison starten...
liebe Grüße Andreas
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Re: Nadelwald - Baby (bock)

Beitrag von fza »

Ja, die gefiederten Gärtnerkollegen können manchmal schon anstrengend sein. :-D

Ich bin neugierig, wie das mit der Weiterkultur gelingt, mir scheinen Nadelgehölze komplizierter zu sein. Vor Jahren habe ich mal einen sehr interessanten Bericht gelesen, wonach Nadelbaumsämlinge besonders gut auf altem Totholz aufgehen (oder ging es nur um Fichten? Sorry, ist schon zu lange her), weil das sich zersetzende Holz gut Feuchtigkeit speichert, Nährstoffe bereitstellt und i.d.R. auch Platz für Sämlinge "freihält". Ein bißchen herumprobiert habe ich dann mit Epiphyten- und Orchideensubstraten in der Hoffnung, damit so eine "Waldbodensituation" simulieren zu können, hat allerdings zunächst nur mäßig geklappt - man könnte solche relativ groben Substrate mit Rindenmulch vergleichen. Die mit etwas Bims o.ä. gemischt und darin dann mit Epis und Anthurien bepflanzt. Erstes Jahr war eher mau, nach ungefähr 1 1/2 - 2 Jahren (die Epis waren da schon hinüber) fing die Anthurie an zu wachsen wie verrückt, ich nehme an daß da erst die Zersetzung der groben Rindenteilchen weit genug gediehen war.

Ob sich das auf Nadelgehölze übertragen läßt weiß ich nicht, vielleicht ist dieser Effekt für die Nadelfrischlinge eher im Zusammenhang mit Mykorhyza zurückzuführen. Hast du dem Substrat etwas in der Richtung zugefügt?

Ich werd mich freuen, die weitere Entwicklung mitzuverfolgen. :)
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bock
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Re: Nadelwald - Baby (bock)

Beitrag von bock »

Nö Franziska,

an Substrat habe ich genommen was grad rumlag, habe aber oben drauf ein paar Bröckchen Rindenmulch gestreuselt. Ob das einen (positiven oder negativen) Effekt hat wird sich zeigen....
Ich bin auch gespannt, wie das mit den Kleinen weitergeht, obwohl ich nur im günstigsten Fall die Entwicklung zum Bonsai noch miterleben werde - aber da halte ich es wie einst Dr. Luther: auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich doch heute noch ein Nadelbäumchen pflanzen... ;-)
liebe Grüße Andreas
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Re: Nadelwald - Baby (bock)

Beitrag von bering »

Nach langer Suche hab ich kein passenderes Thema gefunden. Meine Mädchenkiefer hat gezapft. An drei Randstellen hängen sieben Zapfen. Es ist mMn ein vorwurfsvoller Hilferuf.Sie ist vernachlässigt. Ich schaue sie nur ab und an ratslos an, weil ich keine Form und keine Schale finden kann. Seit fast Jahrzehnten steht sie sie in ihrem Han-kengai-Topf und überlebt, hat in den letzten Jahren auch öfter geblüht.
Jetzt haben die Zapfen sie natürlich in den Mittelpunkt gerückt. Was würdet ihr tun? Ich möchte dem Baum nach dem langen Leiden seien Wunsch nach Nachwuchs erfüllen. Aber wann und was machen ich mit den Zapfen? Es sind ja genug, um unterschiedliche Wege zu versuchen. Bitte um Hilfe!
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Das Mädchen von der traurigen Gestalt
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Auch das Weiss auf den tropfenden Zapfen ist Harz
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