Japanischer Gingko

Erfahrungsaustauscht und Dokumentation von Sämerein und Stecklingsanzucht von Gehölzen auf dem Weg zur Bonsai tauglichen Rohpflanze.
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Bonn-Sai
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Japanischer Gingko

Beitrag von Bonn-Sai »

Hallihallo,

ich habe nun drei Gingkokerne erstanden.

Die Anzuchtanleitung gibt mir insofern Rätsel auf, denn dort steht: "Bei Gingko das Saatgut zuvor mit heißem, fast kochendem Wasser überbrühen."
Ich kann mir gerade einfach nicht vorstellen, dass das so funktioniert... Was denkt ihr?
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bock
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Re: Japanischer Gingko

Beitrag von bock »

Moin Bonn-sai,

ich habe zwar noch keinen Gingko gesät aber eigentlich müsste der Baum längst ausgestorben sein, wenn das Überbrühen erforderlich wäre. Manche Samen benötigen eine Darmpassage in Tieren, die für ihre Verbreitung sorgen (enzymatische Stratifizierung), andere einen Kältereiz (Stratifizierung) oder eine mechanische Beschädigung der harten Samenschale.
Überbrühen kommt mir komisch vor - hast du schonmal gekochte Erbsen ausgesät? *crazy*
Kann aber sein, dass eine Keimhemmung Erfolg verspricht. Manche Gärtner nutzen dazu Kamillentee.
Ich glaube "Wil" hat hier den größten Erfahrungsschatz mit Aussaat.
liebe Grüße Andreas
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mydear
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Re: Japanischer Gingko

Beitrag von mydear »

hier die Methode von Wil

viewtopic.php?f=121&t=46280&p=510737&hi ... at#p510737

Grüße
Rainer
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Bonn-Sai
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Re: Japanischer Gingko

Beitrag von Bonn-Sai »

Ja... Also, das mit dem brühend heißen, kochendem Wasser kam mir echt richtig seltsam vor... Das kann einfach nicht funktionieren. Ich bin zwar noch Laie, was Bonsai angeht, habe aber seit Jahren einen richtig grünen Daumen... Und heißes Wasser über Saatgut? Nein, da keimt eigentlich danach nicht mehr wirklich was?!

An Ginkgo Saatgut habe ich mir bisher die Zähne ausgebissen. Ich überlege, ob ich mir nicht ein ganz kleines Ginkgo Bäumchen kaufen sollte.
Weil... Ich lese immer wieder, dass es relativ schwer ist, aus Saatgut einen Ginkgobaum zu ziehen und für einen Bonsai zu nutzen.
Bonn-Sai
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Re: Japanischer Gingko

Beitrag von Bonn-Sai »

Danke für den Link, Rainer.... Ich schaue mir mal die Kamillentee Methode an. :-D
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Erwin
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Re: Japanischer Gingko

Beitrag von Erwin »

So ganz abwegig muss das mit dem Überbrühen nicht sein. Es gibt durchaus Pflanzen/Bäume, deren Samen besonders gut bzw. erst dann keimen, nachdem ein Buschfeuer drüberher gegangen ist.

Guckst Du hier: https://www.max-wissen.de/Fachwissen/show/3996

Erwin
Bonn-Sai
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Re: Japanischer Gingko

Beitrag von Bonn-Sai »

Hi Erwin,

Danke für den Link. Stimmt, das mit dem Feuer und dass danach Pflanzen besser keimen können, ja das habe ich auch mal gehört. *daumen_new*

Ich habe drei Ginkgo Nüsse.
Meine Idee:
- eine Nuss mit brühendem Wasser übergießen
- eine Nuss im Kühlschrank für ein paar Tage belassen
- eine Nuss "nur so" in die Erde packen.
Maddin.678
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Re: Japanischer Gingko

Beitrag von Maddin.678 »

Moin,

manche Baumarten brauchen tatsächlich eine sogenannte Skarifikation (dazu gehören das Anritzen der Samenoberfläche oder auch eine Hitzebehandlung).

Der Ginkgo gehört auch dazu, jedoch kann man sich die Hitzebehandlung sparen. Es reicht die Oberfläche leicht anzufeilen/aufzurauhen. Das verkürzt die Keimdauer immens.


Es gibt sehr viele Erfahrungen über die Aussaat des Ginkgo, so dass du dir das Experimentieren eigentlich sparen kannst, außer du hast selber Freude daran. Schaden wird es nicht.


Die Kamilientee-Methode ist eine günstige und praktische Methode zur Samendesinfizierung. Ist gibt da auch Alternativen, aber aus eigener Erfahrung schimmeln die Samen mit dem Tee wirklich weniger. Es ist aber kein "muss". Falls man den Tee mag hat man dann ja wahrscheinlich sowieso was zu Hause.

Die Nuss ein paar Tage im Kühlschrank zu legen wird auch kein Unterschied machen. Der Ginkgo wird danach keimen, aber im Grunde benötigt der Ginkgo keine Stratifikation (die dauert normalerweise so 4-16 Wochen).
Ob man die Samen in einem Kühlschrank oder einem normalen Schrank aufbewahrt macht später keinen Unterschied, die beiden Keimen dann gleich gut.

Wichtig ist nur ein anfeilen/anrauhen der Samen und diesen dann min. 12 Stunden ein Wasserbad zu gönnen, sprich vorquellen. Danach ein Aussaatversuch bei über 20°C.


Stelle dich aber auch darauf ein, dass der Ginkgo nach 2-3 Wochen schon keimen kann. Also ggfs. eine Pflanzenlampe o.ä. besorgen, falls du diese im Winter aussäen möchtest.
Ansonsten vielleicht lieber Ende Februar einen Versuch starten?

Unten ein Bild von meiner kleinen Aussaat von Anfang Dezember.
(Nur mit groben Schleifpapier angerauht und 24h im Kamillenteebad, dann bei über 20°C unter einer Pflanzenlampe platziert. Nach 2 Wochen kamen die ersten Ginkgos zum Vorschein.)
Dateianhänge
Aussaat 12/2017
Aussaat 12/2017
Viele Grüße
Martin
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