Abmoosung diverser Laubbäume

Erfahrungsaustauscht und Dokumentation von Sämerein und Stecklingsanzucht von Gehölzen auf dem Weg zur Bonsai tauglichen Rohpflanze.
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Denis_L
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Denis_L »

mydear hat geschrieben: 27.08.2020, 00:35 Ja, die Mooskugel wieder anlegen und über den Winter feucht halten.
OK. Das kriege ich hin.
mydear hat geschrieben: 27.08.2020, 00:35 Nächstes Jahr im Frühjahr den Kallus nachschneiden
Hm. Darauf wird das wohl hinauslaufen. Kallus eher komplett zurück auf Anfang? Oder etwas anschneiden? Der Abstand zur unteren Schnittstelle ist noch groß genug, dass er da keinen Kontakt kriegen wird.

Muss ich mal sehen, was ich dann noch mit dem Ginkgo mache, da zeichnet sich an der Folie auch noch kein Wurzelwachstum ab. Aber immerhin kann ich den notfalls im Winter reinstellen.

Nachbars große Eiche wird wahrscheinlich an ihrem Standort draußen mit den zwei Mooskugeln überwintern müssen.

Hatte mir von der Behandlung mit Wurzelhormon etwas mehr Erfolg bei der Sache versprochen. Oder bin ich da irgend einem Voodoo aufgesessen?
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mydear
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von mydear »

Denis_L hat geschrieben: 27.08.2020, 12:11 Kallus eher komplett zurück auf Anfang? Oder etwas anschneiden? Der Abstand zur unteren Schnittstelle ist noch groß genug, dass er da keinen Kontakt kriegen wird.

Würde ich nur am Rand anschneiden, dort allerdings bis auf das Kernholz.

Muss ich mal sehen, was ich dann noch mit dem Ginkgo mache, da zeichnet sich an der Folie auch noch kein Wurzelwachstum ab. Aber immerhin kann ich den notfalls im Winter reinstellen.

Ginkgo bewurzelt e bei mir schlecht (Link), erst im eigenen Topf sind noch viele Wurzeln nachgewachsen. Selbst ohne Wurzeln soll er als dicker Steckling noch bewurzeln.

Hatte mir von der Behandlung mit Wurzelhormon etwas mehr Erfolg bei der Sache versprochen. Oder bin ich da irgend einem Voodoo aufgesessen?

Dann hast du nicht fest genug daran geglaubt und vergessen dreimal in die Hände zu klatschen beim Voodootanz um die Bäume ...

Grüße
Rainer
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Heike_vG
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Heike_vG »

mydear hat geschrieben: 27.08.2020, 12:58 Würde ich nur am Rand anschneiden, dort allerdings bis auf das Kernholz.
Vorsicht, wenn man das Splintholz komplett entfernt, in dem Wasser aufwärts transportiert wird, kann die Abmoosung schnell ganz eingehen. Das Kernholz besteht nur aus toten Holzzellen, darin wird nichts mehr transportiert.
Denis_L hat geschrieben: 27.08.2020, 12:11 Hatte mir von der Behandlung mit Wurzelhormon etwas mehr Erfolg bei der Sache versprochen. Oder bin ich da irgend einem Voodoo aufgesessen?
Wurzelhormon bringt in der Regel schon was, wenn man wirklich noch welches hat. Das bekommt man eigentlich nicht mehr ohne weiteres zu kaufen. Viele andere Bewurzelungshilfsmittel scheinen allerdings mehr für den guten Glauben zu sein.

LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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Denis_L
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Denis_L »

mydear hat geschrieben: 27.08.2020, 12:58 Ginkgo bewurzelt e bei mir schlecht, erst im eigenen Topf sind noch viele Wurzeln nachgewachsen. Selbst ohne Wurzeln soll er als dicker Steckling noch bewurzeln.
Dann werde ich die Tage mal bei der oberen Stelle anfangen den Knaben "zurückzubauen".
Vier Abmoosungsstellen habe ich ihm angetan. Das oberste 1/5 sieht schon arg gelblich aus. :-?

Dürrer Hannes
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ginkgo_ganz.jpg (137.94 KiB) 1316 mal betrachtet

Naja. Auf der Etage knapp unterhalb der zweiten Mooskugel hat der Kasper vor ein paar Tagen angefangen einen neuen Ast auszubilden...

Die mittleren 3/5 sind von der Farbe her so la la. Das Grün ist etwas blass und hat ein paar gelbe Punkte.

Das unterste 1/5 ist so dunkel grün, dass das schon fast ins bläuliche schimmert. Ist der Dünger, den ich ihm auf die Füße geworfen hatte, nicht sonderlich weit gekommen. *kopfkratz*


Ein Blattbeispiel pro Etage
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ginkgo_blattvergleich.jpg (86.83 KiB) 1316 mal betrachtet
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Denis_L
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Denis_L »

Heike_vG hat geschrieben: 27.08.2020, 17:29 Wurzelhormon bringt in der Regel schon was, wenn man wirklich noch welches hat. Das bekommt man eigentlich nicht mehr ohne weiteres zu kaufen. Viele andere Bewurzelungshilfsmittel scheinen allerdings mehr für den guten Glauben zu sein.
Wenn ich meine Suchergebnisse nach dem Mittel hier im Forum und an anderen Stellen im Netz so ansehe, schien mir da kein Zweifel an der Wirksamkeit zu bestehen. Der Kallus ist ja immerhin unter dem Saum der Rinde so fett geworden, dass es aussieht, als hätte man quer durchs Nebari gesägt... was im Mai noch ein gerader Ast war.

(Abgesehen davon, dass hier zumindest dieser Produkteigenname wohl rigoros gelöscht wird (in den Vorschauen der Suchergebnisse steht er teilweise noch) und ich den Produktnamen deswegen jetzt mal nicht nenne.)
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Denis_L
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Denis_L »

Denis_L hat geschrieben: 27.08.2020, 12:11 Muss ich mal sehen, was ich dann noch mit dem Ginkgo mache, da zeichnet sich an der Folie auch noch kein Wurzelwachstum ab.
Ähm... ja.

In allen vier Mooskugeln steckt Wurzelwachstum zwischen 3 mm und 3 cm.

Würde eine "Ernte" und Umzug in separate Töpfe im Laufe der Woche das Wurzelwachstum eher fördern oder wäre es sinnvoller mit der Trennung zu warten, bis das Laub unten ist? *schwitz*
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mydear
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von mydear »

Denis_L hat geschrieben: 30.08.2020, 12:48 In allen vier Mooskugeln steckt Wurzelwachstum zwischen 3 mm und 3 cm.

Würde eine "Ernte" und Umzug in separate Töpfe im Laufe der Woche das Wurzelwachstum eher fördern oder wäre es sinnvoller mit der Trennung zu warten, bis das Laub unten ist?
Hallo Denis,

ich würde jetzt abtrennen, allenfalls die untersten beiden noch eine Woche dranlassen.

Grüße
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Denis_L
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Denis_L »

mydear hat geschrieben: 30.08.2020, 14:40 ich würde jetzt abtrennen,
Es sei.



Nummer 1 (von oben nach unten)
Wurzeln, so rein im Vergleich, recht ordentlich. Leider viele Wurzeln, die nach oben gewachsen waren. Kallus etwa doppelt so dick, wie der ursprüngliche Stecken. Blätter sehen ziemlich unterversorgt aus.
Kandidat Nr. 1
Kandidat Nr. 1
g1_ernte.jpg (138.55 KiB) 1239 mal betrachtet


Nummer 2
Wurzeln... naja. Hat ja noch ein paar wenige Wochen, da etwas zuzulegen. Kallus zweieinhalb mal so dick, wie der Pinn, der er war.
Kandidat Nr. 2
Kandidat Nr. 2
g2_ernte.jpg (137.71 KiB) 1239 mal betrachtet


Nummer 3
Beim Dritten waren unter der Mooskugeltüte noch 2 1/2 Knospen aufgegangen. Habe das dann gleich auch mal eingetopft. Wird nichts weggeschmissen.

Kallus mehr als drei mal so dick, wie ursprünglich. Mein Wurzelsorgenkind. Viel mehr als Wurzelanlagen ist da nicht zu sehen.
Kandidat Nr. 3
Kandidat Nr. 3
g3_ernte.jpg (137.71 KiB) 1239 mal betrachtet
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Denis_L
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Denis_L »

Sodele.

Jetzetle.

Den vierten auch noch geerntet und in 3 cm Erde eingetopft. Wird wohl etwas eng mit den wenigen Wurzeln... :?

Kandidat Nr. 4
Kandidat Nr. 4
g4_ernte.jpg (153.34 KiB) 1195 mal betrachtet


Die Eichen sehen ziemlich doof aus. Kallus, der so stark gewachsen ist, dass er sich nach oben ausgebreitet hat. Schwimmringkallus :roll:

eichen_anfang_september.jpg
eichen_anfang_september.jpg (134.38 KiB) 1195 mal betrachtet
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Denis_L
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Denis_L »

Moinsens,

im Forum hatte ich gelesen, Eichen wären recht einfach abzumoosen.

Diese Erkenntnis kann ich so nicht teilen.

Auf den Fotos ist eine Stelle von zwei verschiedenen Winkeln aus aufgenommen zu sehen. Kalluswachstum ist gegeben. Wurzeln? Fehlanzeige. Nach 15 Monaten.

Im Frühjahr hatte ich das Moos mal gewechselt und den Kallus auch verschiedentlich mal etwas angeschnitten und auch Bewurzelungshormone an verschiedenen Stellen aufgebracht.

Ich bin da jetzt ziemlich ratlos. *konfus*

&quot;Zustand&quot; im Juli21
"Zustand" im Juli21
Juli.jpg (139.62 KiB) 871 mal betrachtet
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Norbert_S
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Norbert_S »

Ich denke, du hältst deine Abmoosungen zu nass.
Wann immer es ging, habe ich lieber kleine Blumentöpfe genommen. Damit habe ich viel bessere Ergebnisse erzielt-
Bei der Nutzung Folie muss unten ja richtig fest, oben eher etwas locker gelassen werden. Dadurch kann natürlich immer Gieß- und/oder Regenwasser nachlaufen. Dass führt schnell zu Nässe, die dieses massive Kalluswachstum ohne Wurzelbildung begünstigt. Es ist dann also ratsam die Folie im unteren Bereich etwas einzuschlitzen damit die überschüssige Nässe ablaufen kann.
Norbert

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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Michael 86 »

Hallo

Interessanter Ansatz, das Thema mit der Feuchtigkeit.
Anbetracht dessen hätte ich ja eher das Gegenteil getippt. Oberirdisch wächst immer Kallus, nie Wurzeln weil es dafür zu trocken ist. Unterirdisch wachsen Wurzen, weil es Feucht genug ist, was ja die Existenz der Wurzeln rechtfertigt. Sind also die Wurzeln ersoffen?

Ich tendiere ja prinzipiell beim Abmoosen zu löchriger Einfassung wie zb Armierungsgewebe zum Verputzen oder Ähnlichem. Es begünstigt alle Effekte wie ein TPK nach dem Airpruningprinzip, regelmäßige Wässerung vorausgesetzt.
Grüße Michael :)
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Norbert_S
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Norbert_S »

Michael, das ist ja auch nichts anderes als beim Blumentopf, der ja bekanntlich unten Löcher hat.
Das Gewebe nutze ich auch, aber nur, wenn ich es direkt oberhalb des Schalensubstrats nutzen kann.
Dann mus nur nach unten mit Folie abgesichert werden, dass die Wurzeln aus dem Substrat nicht nach oben wachsen können.
Norbert

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Denis_L
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Denis_L »

Norbert_S hat geschrieben:Ich denke, du hältst deine Abmoosungen zu nass.
Das Klima in der Folie würde ich als "dauerfeucht" bezeichnen wollen. Von oben dröppelt etwas Regenwasser rein und unten tropft raus, was sich an der niedrigsten Stelle gesammelt hat.
Norbert_S hat geschrieben:Es ist dann also ratsam die Folie im unteren Bereich etwas einzuschlitzen damit die überschüssige Nässe ablaufen kann.
Genau das hatte ich immer gemacht, wenn ich mit der Kugel und der Aluklebefolie (Sonnenschutz gegen Dampfkochtopfeffekt) fertig war, weil ich dann erst zuverlässig sehen konnte, an welcher Stelle tatsächlich unten ist. Die Äste stehen diagonal, der untere Kabelbinder ist nicht die unterste Stelle.

Größere Sorge hatte ich vor dem kompletten Austrocknen, zumal ich nicht jeden Tag beim Nachbarn auf die Leiter steigen wollte, um zu kontrollieren, wie es jetzt dann aussieht.

Könnte ein Abtrennen nach Blattwurf im Herbst eine Lösung sein? Die Eumel dann mit ihrem Kallus in ein für sie optimiertes Substrat zu stellen, minimal feucht drinnen zu überwintern?

(Ich trau mich noch gar nicht die überwinterten Abmoosungen am Apfelbaum zu kontrollieren. Ich dreh noch durch.)
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Denis_L
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Re: Abmoosung diverser Laubbäume

Beitrag von Denis_L »

Moin
Michael 86 hat geschrieben:Anbetracht dessen hätte ich ja eher das Gegenteil getippt. Oberirdisch wächst immer Kallus, nie Wurzeln weil es dafür zu trocken ist. Unterirdisch wachsen Wurzen, weil es Feucht genug ist, was ja die Existenz der Wurzeln rechtfertigt. Sind also die Wurzeln ersoffen?
Bei der Kontrolle im Frühling vor Austrieb beim Apfelbaum hatte ich feststellen dürfen, dass dort im Herbst eine einzelne Wurzel wohl gekommen ist, die aber zwischendurch vertrocknet war. In der Folie ist es feucht, nach Regen auch mal nass, aber ich habe es dort nie pitschnass erlebt. Dachte eigentlich damit ein Optimum erreicht zu haben. Die grünen Eumel sehen das aber irgend wie anders.
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