2022 war ja ein seltsam durchwachsenes Jahr mit sowohl extremer Trockenzeit als auch nervig langen Regenphasen. Für meine Nachschub-Pflänzlein verlief es durchweg positiv. Bei Stecklingen hatte ich nur 20-30% Ausfälle. Heißt bei Stecklingen, dass sie innerhalb der nächsten Wochen dunkel werden oder anfangen zu faulen. Manche sind auch schon mehrjährig wie Wallnuss, Akelei oder Leberblümchen, letztere brauchen ja ewig.
Warum der ganze Aufwand? Ich bringe es oft nicht übers Herz die Rückschnitte wegzuwerfen, stecke sie meist in den nächstbesten Topf.
Ich arbeite gerne mit solchen Sämlingen für Wurzel-Ablaktionen um das Nebari zu verbessern. Auch Triebe habe ich schon an andere Pflanzen ablaktiert, dafür unbedingt genetisch identische Stecklinge hernehmen.
Ich denke an meine ersten Bonsaijahre zurück wo ich dankbar von erfahrenen Kollegen Stecklinge und Jungpflänzchen bekommen habe. Vor allem die Deshojo-Fächerahorne wollten mir damals partout nicht als Stecklinge anwachsen. Und als Student reichten schon die Kosten für das edle Bonsai-Werkzeug.
Im AK tauschen wir untereinander, jeder hat so seine Lieblinge. Und auch für Vereins-Präsentationen und Ausstellungen eignen sich solche kleinen Andenken um den Bonsaivirus weiterzugeben. Ein wenig Anfixen muss schon sein

Zeigt doch mal was ihr so an Sämlingen und Stecklingen nachzieht? Ich bin schon ganz gespannt.
Grüße
Rainer