Wie präsentieren wir?

Freie Baumgestaltungen. Wir nähern uns von einer anderen Seite. Junge Wilde inklusive.
Antworten
Benutzeravatar
baeumchen
Beiträge: 1275
Registriert: 15.02.2017, 11:47
Wohnort: Stuttgart

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von baeumchen »

und das wär ein schöner effekt,
wenn mit einer ausstellung die auseinandersetzung mit "dem thema" oder "den themen" erreicht wird.
selbst wenn irritationen erzeugt werden, bleiben die bilder intensiver haften, als bei einem main-stream event.

und selbst die erkenntnis "so nicht" ist für mich allemal besser als das gefühl "so wie immer halt".

nur über eins bin ich mir absolut im klaren:
für veranstalter und besucher kanns anstrengend werden,
das ist der preis, den wir dann für das besondere zahlen müssen
gruß + frohes gelingen
der frank aus stuttgart

Nichi nichi kore kōjitsu
Benutzeravatar
Andreas Ludwig
Mentor
Beiträge: 6370
Registriert: 29.03.2005, 16:50
Wohnort: Schweiz

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von Andreas Ludwig »

baeumchen hat geschrieben: nur über eins bin ich mir absolut im klaren:
für veranstalter und besucher kanns anstrengend werden,
das ist der preis, den wir dann für das besondere zahlen müssen
«Wer immer richtig liegen will, kann für nichts gerade stehen».

Den technischen Aufwand solcher Aktionen unterschätze ich keineswegs. Darum meine Gedanken in Richtung von «modularen Elementen», um den «unbekannten Tatsachen» beim Aufbau flexibel zu begegnen. Das so für den Feldgebrauch. Wo man es vorher und besser weiss (etablierte Ausstellungen), liesse sich natürlich aus Erfahrung und Anmeldungen ableiten, womit man so etwa zu rechnen hat.

Womit wir bei einem wichtigen Begriff sind: Die Rechnung. Ästhetik ist immer ein Mehrwert. Da muss man auch mal investieren. Ich mache das ja auch ausserhalb von Bonsai, beruflich sowieso und privat immer auch gerne mal. Manchmal werde ich gefragt, ob ich in Schönheit sterben wolle. Ich pflege dann zu sagen: «Lieber als hässlich.» Aber Spass beiseite: Eine Aufwertung kostet natürlich etwas.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
Benutzeravatar
baeumchen
Beiträge: 1275
Registriert: 15.02.2017, 11:47
Wohnort: Stuttgart

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von baeumchen »

Guten Tag an Alle!

habe mir grade Szandor´s bericht über die ausstellung in tokio angesehen ...

an dieser stelle BESTEN DANK an Szandor für die mühe, die er sich gemacht hat!!!

für mich ist das hochinteressant weil sich hier meine frage beantwortet hat,
wie ursprungsland der bonsaikunst heut zu tage präsentiert wird.
wohl wissend, dass das ein beispiel unter vielen ist, hier meine erste wertfreie beobachtung:

- auch in japan wird "weit unten" ausgestellt
- mut zur farbe
- einzelpodeste ermöglichen rundumansichten
- gemischte präsentation (keine themengruppen)

was ich daraus machen werde und wie sich meine idee für eine adäquate präsentation nun entwickeln wird,
weiß ich noch nicht ... spannend wirds auf jeden fall

gruß

frank
gruß + frohes gelingen
der frank aus stuttgart

Nichi nichi kore kōjitsu
Benutzeravatar
Anja M.
Freundeskreis
Beiträge: 5825
Registriert: 05.01.2004, 17:52
Wohnort: Hamburg NW

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von Anja M. »

viewtopic.php?p=508181#p508181

Für spätere Leser hie einmal der Link zu der Ausstellung.

Die Podeste auf den Tischen sind das neue für mich, keine weiteren Tische, also eine noch gleichförmigere Umgebung als normal.

Andreas sprach davon, daß ihn die uniforme Aufreihung der Bonsai stören würde, daß es den Bäumen ihre Indivitualität nähme. Ich hab eher daran gedacht, daß vor dem gleichförmigen Hintergrund die Unterschiede eher wahrzunehmen sind.
73 Anja
Benutzeravatar
Norbert_S
BFF-Autor
Beiträge: 7519
Registriert: 09.08.2006, 08:30

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von Norbert_S »

Zumindest weiß ich jetzt, dass blau für mich nicht geht.
Die Bäume sind wirklich großartig. Wenn dann bei der Betrachtung trotzdem etwas stört, muss es ein mismatch sein.
Norbert

So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
Benutzeravatar
Andreas Ludwig
Mentor
Beiträge: 6370
Registriert: 29.03.2005, 16:50
Wohnort: Schweiz

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von Andreas Ludwig »

Anja M. hat geschrieben: 25.09.2017, 14:23 viewtopic.php?p=508181#p508181
Andreas sprach davon, daß ihn die uniforme Aufreihung der Bonsai stören würde, daß es den Bäumen ihre Indivitualität nähme. Ich hab eher daran gedacht, daß vor dem gleichförmigen Hintergrund die Unterschiede eher wahrzunehmen sind.
Das bezog ich eher auf «Hallenturniere» mit Tischen links und Tischen rechts und dahinter «Fläche». Hier ergibt sich doch einiges an Perspektiven durch die räumliche Staffelung und Architekturdetails.

Die interessante Frage ist, ob es reicht, akademisch auszustellen – also für ein Insiderpublikum, dass sich auf Details und feine Unterschiede konzentriert. Womit wir bei der Frage sind, welches Potenzial solche Ausstellungen haben, haben können und haben sollen. Da wird es natürlich problematisch: Die Argumente pro «qualitätsbezogene Präsentationen», also solche, die Bonsai «ganz akademisch für Akademiker» darstellen, sind hinlänglich bekannt. Meine Frage ist nur, wieso man dann bedauert, dass es ein breiteres Publikum nicht interessiert. Das liegt nämlich ziemlich auf der Hand. Da ist nichts für sie – sonst wären sie ja keine Laien.

Man sieht – ich nehme optimistisch die Vermittelbarkeit der Sache Bonsai an, denke aber, dass sie dafür ein bisschen mehr von dem haben müsste, was man «Sinnlichkeit» nennen könnte. Bedeutet aber, dass man sich die Frage stellt, für wen man ausstellt. Ein (klassisch) geschulter Betrachter sieht eine (klassische) Sinnlichkeit in «Einzelpräsentationen», die dem Laien verborgen bleibt. Eine Art Mozart-Problem: Der wurde von seinem Papa ermahnt, auch an das «ohnmusikalische Publikum zu denken». «Vergis also das so genannte populare nicht, das auch die langen Ohren Kitzelt.» Natürlich kann man da die Nase rümpfen, aber eben eher unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Ein anderer Aspekt ist interner Natur: Auch für Insider kann man durchaus versuchen, die Sehgewohnheiten mal zu erweitern und ändern, statt sie zu bestätigen. Soviel ich weiss, führt man in Bayreuth heute auch nicht so auf wie zu Wagners Zeiten. Mit sehr wechselndem Erfolg zwar und mit heftigen Diskussionen. Womit wir natürlich auch wieder bei der Diskussion sind, wieviel Klassik sein muss, damit es als «echt» akzeptabel ist. Aber genau das ist ja die Fragestellung des Theras.

Dann noch ein Aspekt, auf den mich Gary gerade gebracht hat. In Kleinschrift, weil es etwas arg weit geht. Meinen Bonsaigarten habe aufgelöst, ich habe nur noch ein Dutzend mir lieb gewordene Dingens, die Fichte auf der Geröllhalde, die Potentilla in der Hand, das Moor natürlich, ein paar «Vögel». Es gibt zwar neue, aber oft mache ich die nicht für mich, sondern für einen Ort. Die Lieblinge wandern dieweil so herum. Die Fichte war mal in einem Schuhgeschäft, als Weihnachtsdeko, mit kleinen LED-Leuchten dran, drumherum Winterschuhe. War gar nicht einfach, wir mussten 6 Quadratmeter «Dämmwand» einbauen, damit die Fichte nicht zu warm kriegt. Sie stand auch schon in einem Blumenladen, im andern Fenster das Moor. Nur eine Woche, so als Inszenierung, als «Eye-Catcher». Die Vögel standen mal vor einem Museum und die Linde habe ich kurzerhand in einen Riesentopf (für Bonsaiverhältnisse) gepackt, jetzt ist sie Minaturbegrünung am Kirchplatz.

Die «Hand» hatte einen eigenen Auftritt. Die hat sich ein junger Pfarrer ausgeliehen und an einer (nicht wirklich wichtigen, eher provinziellen) Tagung mit dem Titel «Brauchen wir eine neue Reformation?» auf den Altar der Kirche gestellt. Wir hatten mal ein Gespräch, in dem ich ihm sagte, ehrlicherweise könne ich erst wieder in sein Haus kommen, wenn es mir erlaubt sei, kein Glaubensbekenntnis zu haben, keinen Gottbegriff. Das nahm er zum Anlass für eine sehr kluge Predigt, dass eine moderne reformierte Kirche die Hand darbieten sollte. Mit alledem trage ich zu meiner Gemeinschaft bei, zeige, was ich mache – und integriere es in deren Welt. Es ist logischerweise stadtbekannt (ist eine ganz kleine Stadt), dass ich «so mit kleinen Bäumchen mache». Den Begriff Bonsai vermeide ich, der schreckt ab, wie ich weiss. Tja. Wat nu? Bin ich ein skrupelloser Marketingmann in eigener Sache? Ein naiver Künstler? Ein Nestbeschmutzer? Ich weiss es nicht und es ist mir egal. Weil das so klappt. Weil damit dort, wo ich bin, etwas mehr ist als sonst. Unter Zuhilfenahme von etwas, was ich als Bonsai kennengelernt habe. Stört niemanden hier, euch hoffentlich auch nicht. Ich erwähne es bloss als Peilpunkt zur Orientierung.
Zuletzt geändert von Andreas Ludwig am 25.09.2017, 18:42, insgesamt 2-mal geändert.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
Benutzeravatar
abardo
Beiträge: 5945
Registriert: 21.09.2014, 20:35
Wohnort: knapp neben Berlin
Kontaktdaten:

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von abardo »

Genial, wenn man beide Seiten bedient. Hochwertige Bonsai und detailiert abgestimmte Präsentationen für das informierte Fachpublikum und eine sinnliche, teils aufregende, beeindruckende Präsentationen im Gesamtambiente für die Laien.

Eine Bonsaiaustellung ist aber auch nicht "nur die Bäume" oder die Präsentation. Oft gibt es immer die gleichen Demos, die gleichen Händler (deren Angebot sich auch immer an den Laien und dem Fachpublikum orientieren muss), Preisverleihung usw. Ist halt auch oft genug ähnlich.

Bei manchen Ausstellungen passiert auch mal etwas, dass es auf anderen nicht gibt. Das bleibt dann sowohl bei Laien, als auch bei engagierten Hobbyisten und Profis hängen. Offene Workshops z.B, Verleihungen, die direkt auf der Bühne stattfinden (mit Erklärung der prämierten Bäume durch die Jury), anstatt auf einem von der Ausstellung getrenntem Abendevents. Auch beim letzten Sommerfest gab es da tolle "Extras". Bilder-Mal-Workshop oder "wie-schleife-ich-mir-einen-Unterleger" ...

Da ist viel Luft. Diskussionsrunden zu einem Thema ? Tokonoma-Selbstbau-Workshop ? Foto-Wand ala "Einwicklung von Bäumen über die Jahre", Präsentationen, die man erleben kann. Den Besucher mitnehmen, beschäftigen und animieren, anstatt ihn nur betrachten zu lassen. Kosten sehe ich da weniger im Vordergrund. Der enorme Zeitaufwand wird aber viele abschrecken ...
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
Benutzeravatar
tokonoma
Beiträge: 1679
Registriert: 13.02.2011, 12:26
Wohnort: Südbayern

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von tokonoma »

Norbert_S hat geschrieben: 25.09.2017, 17:21 Zumindest weiß ich jetzt, dass blau für mich nicht geht.
Hallo Norbert,

gefällt Dir das ROT besser? Es ist aber schon selten zu finden.

Ciao

Rainer
Dateianhänge
2014_Bonsai_ARCO-040.jpg
2014_Bonsai_ARCO-057.jpg
Bonsai Regionalverband Bayern - www.Bonsai-Bayern.de
www.Bonsaifreunde-Holledau.de
Benutzeravatar
Andreas Ludwig
Mentor
Beiträge: 6370
Registriert: 29.03.2005, 16:50
Wohnort: Schweiz

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von Andreas Ludwig »

Rot ist das bloss das neue Blau, ehrlich gesagt.
Das ist hier eigentlich nicht die Frage, Rainer

Die Frage ist vielmehr, wie man denn eigentlich präsentieren soll, kann und darf.
Da ist uns – mit Verlaub – mit Varianten der klassischen Präsentation nicht geholfen.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
Benutzeravatar
Norbert_S
BFF-Autor
Beiträge: 7519
Registriert: 09.08.2006, 08:30

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von Norbert_S »

Rainer,
richtiger wäre gewesen, ich hätte "dieses Blau" geschrieben.

Die Bandbreite blau ist ja erheblich. Ist bei Schalen m.M.n. genauso schwierig. Einige sind schon sehr blau, andere sind absolut klasse.

Und es ist noch ein Unterschied ob ich lediglich einen farbigen Läufer o.Ä. oben auf dem Tisch in einer üblichen Reihenaufstellung sehe oder große Farbkörper.
Norbert

So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
Benutzeravatar
Andreas Ludwig
Mentor
Beiträge: 6370
Registriert: 29.03.2005, 16:50
Wohnort: Schweiz

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von Andreas Ludwig »

Gedanken zu Farben, rund um Bäume herum: Schwierig. Geht eigentlich nur, wenn pro Baum genau die richtige Farbe gewählt wird. Grund: Bäume sind (mal ausgenommen von Herbstfärbungen, Azaleen, Kirschblüte im Frühling und anderen Extremen) nicht wirklich bunt. Sie haben – rein grafisch betrachtet – ein Farbspektrum im Bereich der dezenten, vergrauten Farben (darum gefällt uns der Wald im Mai so sehr – nur dann ist er von «buntem» Grün, danach wird's dunkel).

Das bedeutet, dass jede bunte Farbe als Unter- oder Hintergrund «überstrahlt» und die schwachen Kontraste im Baum, am Stamm, der Schale etc. aushebelt. Weshalb sich als Fotohintergrund ja auch diese mittelgrauen Töne eingebürgert haben. Wenn ich über Hintergründe für Bäume nachdenke, kommen mir spontan oft schwarz, weiss und mittelgrau in den Sinn. Weil die am wenigsten Konkurrenz schaffen. Wenn ich von weiss schreibe, schliesse ich aber mit ein, dass so ausgestaltete Räume Schattenspiele haben, mithin immer «hellgrau» sind. Wenn ich schwarz erwähne, setze ich ziemlich viel und genau gesetzte Lichter voraus. Mittelgrau wäre sicher eine gute Wahl, aber man müsste es eingrenzen, etwa, indem man es als Rechtecke im Hintergrund verwendet. Sonst endet es womöglich in einer Bunkeratmosphäre.

Ich sah allerdings einmal eine kleine, aber feine Bonsai-Ausstellung in einem recht hohen Raum (4 bis 5 Meter) eines Schlosses. Der war sehr streng eingerichtet, ein eher dunkles Parkett, die Wände grau (ca. 40%), die Tür- und Festerfassungen weiss, ebenso Fuss- und Deckenleisten sowie die Decke. Auf die Bäume waren Punktstrahler gerichtet, sie standen auf recht hohen, filigranen Einzeltischchen aus sehr dunklem Holz. Gesamthaft gab das den Eindruck einer grossen Ruhe, der Raum war etwas dämmerig und die Bäume entwickelten eine starke Leuchtkraft. Ich weiss schon, welche Symbolik blau und rot in China und Japan haben – aber wir haben sie nicht. Unsere Ästhetik ist weit mehr durch Newton, die Impressionisten und Bauhaus geprägt – sie ist sozusagen «logisch», an der Neurologie des Sehens orientiert und weitgehend symbolfrei.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
Benutzeravatar
Anja M.
Freundeskreis
Beiträge: 5825
Registriert: 05.01.2004, 17:52
Wohnort: Hamburg NW

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von Anja M. »

Wer auf fb ist und vielleicht Robert Stevens folgt, sieht aktuell eine chinesische Synfonie in gelb. Frühere Ausstellungen aus seinem Umfeld sind auch unter unserem Thema hier sehr passend.

https://www.facebook.com/rully.pangalil ... nref=story
73 Anja
Benutzeravatar
Andreas Ludwig
Mentor
Beiträge: 6370
Registriert: 29.03.2005, 16:50
Wohnort: Schweiz

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von Andreas Ludwig »

Ehm... ist nicht Gelb. Ist ein Ockerton. Das macht viel aus. Stell dir das in einem Ton vor, der in der Offsetwelt als 100 y oder 100 y/20 m definiert wäre...
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
Benutzeravatar
Andreas Ludwig
Mentor
Beiträge: 6370
Registriert: 29.03.2005, 16:50
Wohnort: Schweiz

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von Andreas Ludwig »

Ein kleiner Ausflug in die Farbenwelt Chinas: Da gibt es Schwarz, Rot, Blau (eher Cyan), Weiss und Gelb. Diese bedeuten einzeln etwas, nämlich: Wasser, Feuer, Holz, Metall und Erde. So geht das, aber nicht ganz so einfach: Schwarz ist zwar Wasser, im bekannten Yin-Yang Symbol aber auch Himmel. Die Daoisten befanden, dass viele Farben zuviel für den Menschen seien und wählten darum das Schwarz als «richtig». Weiss dagegen war auch Trauerfarbe (teilweise heute noch), denn es ist rein. Gelb jetzt (da es Thema wurde), betrachtete man früher als Harmonie zwischen diesen beiden, zwischen Schwarz und Weiss. Es war der Ausgleich, die Erde. Es war die Farbe der alten Kaiser. Meine Frage: Wer von euch ist sich dessen bewusst, weiss das? Wieso traut ihr euch, diese Farben einfach so zu verwenden, wenn ihr das nicht wisst?

Das ist, wovon ich hier rede. Wessen sind wir uns bewusst? Was bilden wir ab und dar? Welche Welt bilden wir ab, wenn wir ausstellen?

(Rot ist übrigens ein Scheissthema: Es war durchaus präsent im alten China, aber nicht wichtig. Das wurde es erst durch die Kommunisten. Ok. Unterlegen wir nun Bäume mit Mao-Tuch, weil es nicht blau sein soll? Selbe Frage wie oben: Was tun wir eigentlich? Ein Hardcore-Buddhist (auch so ein Thema, dazu ein ander Mal) würde wohl lächeln und den dritten Weg empfehlen. Recht hätte er.)
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
Benutzeravatar
HeikeV
Beiträge: 1715
Registriert: 01.08.2013, 18:50

Re: Wie präsentieren wir?

Beitrag von HeikeV »

Gut, nun haben wir verstanden, dass wir die daoistische Lehre der fünf Elemente in unserem Dunstkreis hier nicht verstehen und es uns auch nicht wirklich weiter hilft, wenn ein Buddhist das Element Metall durch das Element Raum ersetzt.

Nur, was fangen wir denn jetzt mit unserem geballten Unwissen an ?

Gibt es denn für uns auch ein Farbspektrum mit hinterliegender Bedeutung, wie in asiatischen Lehren ?

Mir fällt dazu gerade nichts ein.

Liebe Grüße
Heike
Taten geht das Wort voraus,
Worten die Gedanken.
Antworten