Penjing Weinberg

Freie Baumgestaltungen. Wir nähern uns von einer anderen Seite. Junge Wilde inklusive.
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Habakuk
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Penjing Weinberg

Beitrag von Habakuk »

Hi,

ein befreundeter Winzer hat mich auf die Idee gebracht einen kompletten Weinberg als Bonsai Penjing zu gestalten.
mit Weinplöcke, Draht, evtl. kleiner Trockenmauer auf einem Hang. Nett wäre, wie im Weinviertel typisch, noch ein "Weinbergpfirsichbaum". Die blattlosen Weinstöcke sollten so "naturgetreu" wie möglich sein. Ein bisschen Schwung im Stamm mit dickem Kopf.

die Anzahl der Pflanzen müsste relativ hoch sein um einen realistischen Eindruck zu haben. 4 Reihen mit jeweils 5-7 "Weinstöcken" sollten es mindestens sein. Das würde aber dazu führen dass der ganze Aufbau, mit echtem Wein, gigantisch werden würde. Somit ist eigentlich nur Shohin/Mame Größe möglich, was wiederum dazu führt dass Wein als Sorte nicht brauchbar ist (oder doch - Blattgröße?)

Ich hätte an Dreispitzahorn als Wein-Bepflanzung gedacht und eine jap. Zieraprikose als "Pfirsich".

die eigentlich Frage, bekomme ich die Kopferziehung beim Dreispitz so hin?

Bin mir noch nicht sicher ob ich mir das Projekt antun soll, kriegs aber nicht aus dem Kopf :D

lg
Nonvaleur
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von Nonvaleur »

Hallo,

wenn mich nicht alles täuscht hat vor vielen Jahren mal jemand so eine oder ähnliche Pflanzung in der Clubzeitschrift des BCD gezeigt.

LG

Robert
fza
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von fza »

Klingt nach einem sehr spannenden Projekt. Allerdings würde ich wegen der zu erwartenden Größe wohl eher auf Efeu zurückgreifen und als "Pfirsichersatz" evtl. eine Potentilla mit rosa Blüten - falls du Wert auf "Früchte" legst, evtl. auch einen Cotoneaster, obgleich da die Blätter schon ziemlich massiv wirken.

Wie groß möchtest du es denn gestalten, oder hast du da noch gar keine Vorstellung?
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Gary
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von Gary »

Nonvaleur hat geschrieben: 28.02.2018, 11:42 Hallo,
wenn mich nicht alles täuscht hat vor vielen Jahren mal jemand so eine oder ähnliche Pflanzung in der Clubzeitschrift des BCD gezeigt.
Da erinnere ich mich auch noch dran, Robert.
War aber ein Pfälzer Weinberg und auch nur eine Spalier-Reihe. :wink:
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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Habakuk
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von Habakuk »

An Efeu habe ich noch garnicht gedacht :roll: danke für die Idee fza!
der Pfirsich stellt wahrscheinlich das kleinste Problem dar. Spricht etwas gegen eine Zieraprikose?

Größe ist schwierig zu sagen, wird stark vom Material für die Weinstöcke abhängen. Unter einem Meter x halben Meter wird's aber wahrscheinlich kaum möglich sein.

Vielleicht gibt's die Möglichkeit aus dem BCD ein Foto zu bekommen?
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Gary
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von Gary »

Habakuk hat geschrieben: 28.02.2018, 14:16 Vielleicht gibt's die Möglichkeit aus dem BCD ein Foto zu bekommen?
Das müsstest Du mit dem BCD klären.
Den besagten Beitrag von Klaus Rettig findest Du jedenfalls in Heft 100 aus dem Jahr 2003 auf Seite 33.
Ein Mini-Weinberg und ein Apfel-Spalier.
Grüße aus dem sonnigen Baden
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fza
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von fza »

Hallo Habakuk, ich möchte vorwegschicken, daß es mir an praktischen Erfahrungen fehlt. Efeu finde ich von der Blattform und dem Wuchs dem Wein ähnlich genug für so eine Gestaltung. Hier im Forum gibt es verschiedene Beiträge zu einer besonders kleinblättrigen Efeusorte "Spetchley", die ich mir kürzlich auch gekauft habe. Ich finde den Wuchs ganz ansprechend, die "Stämmchen" wirken relativ knorrig und die Verzweigung ist auch ganz ok, wenn auch sicher nicht so toll wie beim Wein. Nachteil bei "Spetchley" ist, daß die Blätter nicht ganz denen vom Wein entsprechen, vielleicht wirst du da auf der Seite der Deutschen Efeugesellschaft fündig: http://efeu-ev.org/

Was eine Zieraprikose angeht: da fehlt mir wirklich die Erfahrung, ich ging lediglich davon aus, daß dir der Wuchs einer kleinbleibenden Aprikosensorte evtl. besser gefällt als beim Pfirsich. Das Laub einer Aprikose unterscheidet sich doch ziemlich von dem eines Pfirsichs, dessen Blätter eher lanzettlich/länglich aussehen. Bei der Potentilla ist das Laub zwar in mehrere Fieder geteilt, die aber auch eher länglich/lanzettlich, daher mein Vorschlag.

Vielleicht kann dir aber jemand anderes hier noch mehr Tipps zu einer passenden Pfirsich-Imitation geben. Gibt es einen besonderen Grund, warum du keinen Pfirsich verwenden möchtest?
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Habakuk
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von Habakuk »

ad Pfirsich: ein echter Pfirsich bekommt meines Wissens nicht wirklich kleine Blätter. Daher würde ich die jap. Sorte prunus mumu bevorzugen, auch wegen der ähnlichen Blüten. Aber wie gesagt, der ist das kleinste Problem (könnte dann auch jederzeit getauscht werden). Über Alternativvorschläge oder Ideen dazu freu ich mich natürlich trotzdem!

Efeusorte "Spetchley" gefällt mir schonmal ganz gut, danke dafür! Verzweigung wär in dem Fall aber eigentlich egal (Nebari im Grunde auch). Danke auch für den Link, da werd ich mich gleich mal schlau machen *daumen_new*

lg
evi
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von evi »

Wilden Wein hab ich auch schon öfters als Bonsai auf Bildern gesehen, da könnte man die Blätter vielleicht kleiner kriegen?
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kressevadder
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von kressevadder »

Der Acer wurde auch hin und wieder mit einem Wein verwechselt. Scheint also optisch zu gehen:

viewtopic.php?f=9&t=45670&hilit=acer#p499890
Ich fordere einen BioGreenHealthGenderPoliticalCorrectness freien Tag pro Woche - Erholung muß sein!

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Roland 2
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von Roland 2 »

Würde als Weinstock Ersatz wilde Johannisbeere vorschlagen. Blattfarbe und Form würden gut passen und es könnte mit den Reben klappen. Finde das Projekt toll und bin auf die Umsetzung gespannt.
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von Hanno »

Habakuk hat geschrieben:Vielleicht gibt's die Möglichkeit aus dem BCD ein Foto zu bekommen?
Ich bin zwar nicht "der BCD", aber hier ist diese Seite.
Clubheft 100, IV/2003, S. 33
Clubheft 100, IV/2003, S. 33
Übrigens hat die Gestaltung eine unangekündigte Garagendach-Renovierung nebenan
mit massenweise Asbeststaub leider nicht überlebt, wie Klaus Rettig später irgendwo schrieb.
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von Gary »

Hanno hat geschrieben: 01.03.2018, 10:02 Ich bin zwar nicht "der BCD", aber hier ist diese Seite.
Danke, Hanno. *daumen_new*
Auf Dich ist halt Verlass.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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Habakuk
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von Habakuk »

kurzes Update/Frage?

Habe jetzt 22 Efeu und eine jap. Aprikose besorgt die kurz vor der Vorbereitung stehen.
der Efeu soll zum Weinstock vorbereitet werden, eigentlich nur ausgelichtet bzw. gedrahtet. Die Prunus wird nach der Blüte unten und oben gekürzt. Fotos von den Rohlingen reiche ich nach.

Im Sommer/Herbst werden die Pflanzen dann wahrscheinlich zusammen in eine Holzkiste wandern. Hier wird sich dann zeigen ob die Proportionen passen, wahrscheinlich auch ob die ganze Geschichte lohnenswert ist.

Falls ja, würde ich gerne eine Schale oder schalenähnliches Gefäß bauen. Hier fehlt mir aber jegliches Know-How.
Im Buch "Landschaften gestalten mit Bonsai" von Su Chin Ee wird mit Glasfasergewebe, Hasendrahtzaun und Schmelzzement gearbeitet. Das macht einen praktischen Eindruck. Erfahrung dazu gibt es im Forum auch schon einige... Will auch hier keinen Thread zum Grundaufbau anfangen.
Was mir aber auch Google nicht beantworten kann bzw. mich schlussendlich nur noch verwirrt hat, ist Blitzzement/Schmelzzement das selbe? Und was ist Tonerdeschmelzzement? Kann hier vielleicht jemand mit Erfahrung ein klares Statement/Empfehlung für mich abgeben?
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Ferry
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Re: Penjing Weinberg

Beitrag von Ferry »

Habakuk hat geschrieben: 10.04.2018, 14:10 kurzes Update/Frage?
... ist Blitzzement/Schmelzzement das selbe? Und was ist Tonerdeschmelzzement? Kann hier vielleicht jemand mit Erfahrung ein klares Statement/Empfehlung für mich abgeben?
Blitzzement ist nicht gleich Schmelzzement.

Mit Schmelzzement wird im allgemeinen Tonerdeschmelzzement bezeichnet. Dabei werden die beiden zerpulverten Hauptkomponenten Tonerde (Aluminiumoxid) und Kalkstein (Calciumoxid) gemischt und bei Temperaturen zwischen 1500-2000°C eingeschmolzen (ähnlich wie Lava). Nach dem Abkühlen erstarrt die Mischung zu einer steinartigen Klinker-Masse. Aus diesem Klinker wird dann der sogenannte Tonerdeschmelzzement gewonnen.

Tonerdeschmelzzement ist zwar ein relativ schnell-härtender Zement und härtet in der Regel im Stundenbereich aus. Blitzzement härtet in der Regel im Minutenbereich aus.
LG,
F.
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