Ich bin´s leid: Wörkschopp für Anfänger
Ich bin´s leid: Wörkschopp für Anfänger
Hallo Leute,
da das ungestüme Jungvolk sich immer mehr vermehrt und wir uns vor Besenstielen kaum noch retten können, habe ich mal einen kleinen „Privatworkshop“ mit Freund Ralph mit der Kamera festgehalten. Er hatte noch nie selbst etwas gestaltet und auch kaum mal gedrahtet und schien mir deshalb der geeignete Kandidat (Auch weil er genauso gallig auf Bonsaigestaltung ist, wie einige unserer Nachwuchsjünger.)
Einführung:
Bonsaigestaltung ist ganz einfach: Man muss nur alles Überflüssige wegschneiden und den Rest in die richtige Form bringen. Und dann warten können.... Zitat: „Die langsamste Skulptur der Welt"
Werkzeug: Unbedingt erforderlich ist eine Konkavzange (Foto). Ich bevorzuge die gebogene Form; das ist eine Mischung (Hybride) aus Konkav- und Knospenzange, die mit einem Schnitt arbeitet, der sich selbst in das Holz reinzieht. Das hat den Grund, dass die Pflanze die Schnittwunde mit einem sog. Wundkallus überwächst und der trägt ziemlich dick auf. Bei einem einwärts gezogenen Schnitt wächst der Kallus in das Loch hinein und die Oberfläche bleibt nach Schließen der Wunde glatt.
Alle anderen Werkzeuge sind erst mal verzichtbar, aber auf Dauer sehr hilfreich.
Stilkunde: hier sei auf die Fachliteratur verwiesen, das führt zu weit. Für den Anfang die frei aufrechte Form, da dies eigentlich alles beinhaltet, was durch die anderen Stilformen nicht abgedeckt wird. Bedeutet: einigermaßen gerade aus der Erde raus und dann der Stamm in Biegungen gelegt. Die Äste sollten nach Möglichkeit an einer Außenbiegung entspringen, innen in einer Stammbiegung ist verboten (sieht auch Scheiße aus). Der breiteste Bereich sollte der Stammansatz direkt über der Erde sein; irgendwelche dicken Knubbel mitten im Stamm verderben den ganzen Baum. Deshalb sind die meisten Fächerahorne mit ihren hässlichen Veredelungsstellen m. E. für Bonsai unbrauchbar. Die Wurzelansätze am Stamm sollen sichtbar sein und in einem sanft geneigten Winkel in der Erde verschwinden.
Die Äste sollten abwärts geneigt stehen und an den Enden die Spitzen leicht hochgebogen. 1m Kronenbereich können sie auch waagerecht stehen. Eine aufrechte Spitze sollte vermieden werden, der Bereich wird leicht abgerundet. Die Spitze des Baumes soll etwas nach vorne geneigt sein; niemals nach hinten gebogen. Das hat was damit zu tun, dass der Baum sich vor dem Betrachter verneigt. Biegt mal probeweise die Spitze nach hinten und schaut euch das Ergebnis genau an: der Baum wirkt ablehnend, wie jemand, der mit verschränkten Armen vor einem steht: „Ey, was will´sse? Lass mich in Ruhe!"
Die einzelnen Zweige an den Ästen sollten in der Höhe leicht variiert werden, das gibt mehr Volumen. Die flachen Teller, die vor einiger Zeit als erstrebenswert galten, sind mittlerweile wohl mega-out. Ist aber auch wohl Geschmacksache. Schließlich wollen wir ja einen alten Baum nachahmen, wie er in der Natur gewachsen sein könnte. (Was durchaus nicht immer gelingt)
Natürlich ist das alles an einem Baum gleichzeitig kaum realisierbar, aber das sind nun mal die Wunschvorgaben. Die Kunst liegt darin, das Bestmögliche aus dem vorhandenen Material zu machen.
Drahten:
Als Anfänger sollte man unbedingt Bonsaidraht aus Aluminium verwenden; der ist leichter zu handhaben wie Kupferdraht. Auf keinen Fall irgendwelche Gartendrähte oder so was. Die Sparsamkeit hat hier eine Grenze!
Angefangen wird mit dem Drahten des Stammes, falls notwendig, dann die stärkeren Äste, die dünneren usw. zuletzt die Feindrahtung.
Die erf. Drahtstärke kann man etwa erfühlen, indem man mit Daumen und Zeigefinger die Biegsamkeit des Astes testet, dann die Biegsamkeit verschiedener Drahtstärken. Mit der Zeit kriegt man ein Gefühl dafür. Wie sagte der Werner Busch so schön: „Wenn sich der Ast um den Draht wickelt, ist der Draht zu dick.“
Gedrahtet wird möglichst im Winkel von 45° zum Ast. Größere oder kleinere Winkel mindern die Kraft des Drahtes beim Biegen ganz erheblich. Jetzt könnte man natürlich erst mal mit einem abgeschnittenen Zweig üben, aber: wozu teuren Draht verschwenden, wenn man auch am zu gestaltenden Baum üben kann. Wenn dann dabei der Ast einreißt oder abknickt, ist der Schaden wenigstens optimal…
Bei zusenkenden Ästen sollte der Draht von oben am Astansatz geführt werden, zum anheben von unten. Gedrahtet wird von unten nach oben, das gibt einen besseren Überblick über die Struktur des Baumes.
Biegen der Äste: Immer mit beiden Händen! Eine Hand hält den Ast am Ansatz fest, die andere biegt vorsichtig, bis sie das Gefühl hat, es wäre jetzt genug. Ein Knacken sollte vermieden werden. Sollte ein Ast einmal brechen; das passiert todsicher mal, kann man sich überlegen, ob man ihn wirklich braucht, oder aber die Bruchstelle mit etwas Bast umwickeln und hoffen, dass er wieder zusammenwächst. Nicht aber mit Gewalt versuchen, die Bruchstelle wieder möglichst eng zusammenzudrücken; das nehmen die Dinger übel.
Zur Stellung der Äste noch kurz: Der unterste Ast sollte auf etwa einem Drittel der Gesamthöhe ansetzen; damit ist auch schon die Gesamthöhe der Komposition festgelegt. Es sollten nie zwei Äste auf einer Höhe am Stamm entspringen; das gibt eine Verdickung an dieser Stelle und sieht zudem unharmonisch aus. Der unterste und der zweite Ast sollten leicht nach vorne zum Betrachter gerichtet sein, der dritte Ast ist auf der Rückseite. Ist nicht immer machbar, ich weiß… Die anderen Äste gehen wie die stufen einer Wendeltreppe versetzt weiter nach oben.
Des weiteren sollte, von oben betrachtet kein Ast so über dem anderen stehen, dass er dessen Laub beschattet. Das stirbt dann nämlich ab.
So, genug geschwafelt:
Der Baum ist aus der Baumschule, sicher eine Picea, wahrscheinlich eine omorika nana.
Ich zeige hier nur eine Ansicht, die Pflanze sieht nämlich von allen Seiten betrachtet gleich aus.
da das ungestüme Jungvolk sich immer mehr vermehrt und wir uns vor Besenstielen kaum noch retten können, habe ich mal einen kleinen „Privatworkshop“ mit Freund Ralph mit der Kamera festgehalten. Er hatte noch nie selbst etwas gestaltet und auch kaum mal gedrahtet und schien mir deshalb der geeignete Kandidat (Auch weil er genauso gallig auf Bonsaigestaltung ist, wie einige unserer Nachwuchsjünger.)
Einführung:
Bonsaigestaltung ist ganz einfach: Man muss nur alles Überflüssige wegschneiden und den Rest in die richtige Form bringen. Und dann warten können.... Zitat: „Die langsamste Skulptur der Welt"
Werkzeug: Unbedingt erforderlich ist eine Konkavzange (Foto). Ich bevorzuge die gebogene Form; das ist eine Mischung (Hybride) aus Konkav- und Knospenzange, die mit einem Schnitt arbeitet, der sich selbst in das Holz reinzieht. Das hat den Grund, dass die Pflanze die Schnittwunde mit einem sog. Wundkallus überwächst und der trägt ziemlich dick auf. Bei einem einwärts gezogenen Schnitt wächst der Kallus in das Loch hinein und die Oberfläche bleibt nach Schließen der Wunde glatt.
Alle anderen Werkzeuge sind erst mal verzichtbar, aber auf Dauer sehr hilfreich.
Stilkunde: hier sei auf die Fachliteratur verwiesen, das führt zu weit. Für den Anfang die frei aufrechte Form, da dies eigentlich alles beinhaltet, was durch die anderen Stilformen nicht abgedeckt wird. Bedeutet: einigermaßen gerade aus der Erde raus und dann der Stamm in Biegungen gelegt. Die Äste sollten nach Möglichkeit an einer Außenbiegung entspringen, innen in einer Stammbiegung ist verboten (sieht auch Scheiße aus). Der breiteste Bereich sollte der Stammansatz direkt über der Erde sein; irgendwelche dicken Knubbel mitten im Stamm verderben den ganzen Baum. Deshalb sind die meisten Fächerahorne mit ihren hässlichen Veredelungsstellen m. E. für Bonsai unbrauchbar. Die Wurzelansätze am Stamm sollen sichtbar sein und in einem sanft geneigten Winkel in der Erde verschwinden.
Die Äste sollten abwärts geneigt stehen und an den Enden die Spitzen leicht hochgebogen. 1m Kronenbereich können sie auch waagerecht stehen. Eine aufrechte Spitze sollte vermieden werden, der Bereich wird leicht abgerundet. Die Spitze des Baumes soll etwas nach vorne geneigt sein; niemals nach hinten gebogen. Das hat was damit zu tun, dass der Baum sich vor dem Betrachter verneigt. Biegt mal probeweise die Spitze nach hinten und schaut euch das Ergebnis genau an: der Baum wirkt ablehnend, wie jemand, der mit verschränkten Armen vor einem steht: „Ey, was will´sse? Lass mich in Ruhe!"
Die einzelnen Zweige an den Ästen sollten in der Höhe leicht variiert werden, das gibt mehr Volumen. Die flachen Teller, die vor einiger Zeit als erstrebenswert galten, sind mittlerweile wohl mega-out. Ist aber auch wohl Geschmacksache. Schließlich wollen wir ja einen alten Baum nachahmen, wie er in der Natur gewachsen sein könnte. (Was durchaus nicht immer gelingt)
Natürlich ist das alles an einem Baum gleichzeitig kaum realisierbar, aber das sind nun mal die Wunschvorgaben. Die Kunst liegt darin, das Bestmögliche aus dem vorhandenen Material zu machen.
Drahten:
Als Anfänger sollte man unbedingt Bonsaidraht aus Aluminium verwenden; der ist leichter zu handhaben wie Kupferdraht. Auf keinen Fall irgendwelche Gartendrähte oder so was. Die Sparsamkeit hat hier eine Grenze!
Angefangen wird mit dem Drahten des Stammes, falls notwendig, dann die stärkeren Äste, die dünneren usw. zuletzt die Feindrahtung.
Die erf. Drahtstärke kann man etwa erfühlen, indem man mit Daumen und Zeigefinger die Biegsamkeit des Astes testet, dann die Biegsamkeit verschiedener Drahtstärken. Mit der Zeit kriegt man ein Gefühl dafür. Wie sagte der Werner Busch so schön: „Wenn sich der Ast um den Draht wickelt, ist der Draht zu dick.“
Gedrahtet wird möglichst im Winkel von 45° zum Ast. Größere oder kleinere Winkel mindern die Kraft des Drahtes beim Biegen ganz erheblich. Jetzt könnte man natürlich erst mal mit einem abgeschnittenen Zweig üben, aber: wozu teuren Draht verschwenden, wenn man auch am zu gestaltenden Baum üben kann. Wenn dann dabei der Ast einreißt oder abknickt, ist der Schaden wenigstens optimal…
Bei zusenkenden Ästen sollte der Draht von oben am Astansatz geführt werden, zum anheben von unten. Gedrahtet wird von unten nach oben, das gibt einen besseren Überblick über die Struktur des Baumes.
Biegen der Äste: Immer mit beiden Händen! Eine Hand hält den Ast am Ansatz fest, die andere biegt vorsichtig, bis sie das Gefühl hat, es wäre jetzt genug. Ein Knacken sollte vermieden werden. Sollte ein Ast einmal brechen; das passiert todsicher mal, kann man sich überlegen, ob man ihn wirklich braucht, oder aber die Bruchstelle mit etwas Bast umwickeln und hoffen, dass er wieder zusammenwächst. Nicht aber mit Gewalt versuchen, die Bruchstelle wieder möglichst eng zusammenzudrücken; das nehmen die Dinger übel.
Zur Stellung der Äste noch kurz: Der unterste Ast sollte auf etwa einem Drittel der Gesamthöhe ansetzen; damit ist auch schon die Gesamthöhe der Komposition festgelegt. Es sollten nie zwei Äste auf einer Höhe am Stamm entspringen; das gibt eine Verdickung an dieser Stelle und sieht zudem unharmonisch aus. Der unterste und der zweite Ast sollten leicht nach vorne zum Betrachter gerichtet sein, der dritte Ast ist auf der Rückseite. Ist nicht immer machbar, ich weiß… Die anderen Äste gehen wie die stufen einer Wendeltreppe versetzt weiter nach oben.
Des weiteren sollte, von oben betrachtet kein Ast so über dem anderen stehen, dass er dessen Laub beschattet. Das stirbt dann nämlich ab.
So, genug geschwafelt:
Der Baum ist aus der Baumschule, sicher eine Picea, wahrscheinlich eine omorika nana.
Ich zeige hier nur eine Ansicht, die Pflanze sieht nämlich von allen Seiten betrachtet gleich aus.
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- DIE Seite schon mal nicht, zu gerade
- IMGP3354.JPG (65.49 KiB) 18024 mal betrachtet
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- Die andere Seite
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- So, die untersten 3-4 Äste sind weg, schon besser: Es zeigt sich eine mögliche Stammführung, dem dicksten Trieb nach rechts folgend.
- IMGP3351.JPG (59.56 KiB) 18024 mal betrachtet
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- Ralph schaut genau hin und traut sich doch nicht so recht…
- IMGP3350.JPG (55.64 KiB) 18024 mal betrachtet
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- Als erstes legen wir die Vorderseite fest: Hierzu befreien wir den Baum von allem überflüssigen Gedöns, was er untenrum hat und nur unsere Einsicht stört. Also erst mal alles ab, was man nicht braucht. ABER: Nicht bis in 1/3 der Höhe (weil ja hier der 1.
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- IMGP3341.jpg (64.75 KiB) 18026 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Erwin am 01.07.2005, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
Weiter geht´s
Jetzt legen wir erst mal den Wurzelansatz frei. Wie sich herausstellt, ist der Ansatz noch ca. 5 cm tief im Ballen versteckt gewesen. Leider sind die Fotos vom Wurzelansatz nicht verfügbar, weil mir das Programm an dieser stelle abgekackt ist. Ist aber kein Verlust, der Ansatz ist schlicht SCH.. Eine dicke Wurzel geht nach rechts weg, eine dünnere nach links, dafür aber auch noch zu tief. Vielleicht steckt weiter unten noch was, aber noch weiter zu graben haben wir uns nicht getraut.
Also lassen wir uns den Spaß nicht verderben und setzen das Ding in ein Plastikgefäß.
Also lassen wir uns den Spaß nicht verderben und setzen das Ding in ein Plastikgefäß.
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- Dies wird die Vorderseite; als Anhaltspunkt ein dickes Drahtstück vorne im Topf.
- IMGP3370.JPG (68.98 KiB) 17165 mal betrachtet
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- den unteren Ast zusammen mit dem Stamm noch mal hochgedrahtet. Es hatte sich herausgestellt, dass der eine Sechser noch nicht reichte zum Biegen des Stammes.
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- Brauchen wir den unteren Ast? Erst mal abgedeckt und dann doch drangelassen. Abschneiden können wir den immer noch…
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- Der erste Draht, 6 mm: Ralph hat sich gefreut, für den Anfang ist ein Sechser ein ganz mieses Stück...
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- Jin schon mal entrindet, aber erst mal stehen lassen als Ankerpunkt für den dicken Draht zum Biegen des Stammes
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- Die Entscheidung: Der zweite dicke Trieb war´s auch nicht
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- Der hintere Ast ist schon mal weg, der war als Stammweiterführung völlig unbrauchbar, da zu gerade.
- IMGP3361.JPG (55.04 KiB) 17165 mal betrachtet
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- So sieht jetzt unsere Vorderseite aus, nur, wer wird jetzt der Stamm?
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- freilegen des Wurzelansatzes
- IMGP3356.JPG (69.61 KiB) 17165 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Erwin am 16.07.2005, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
geht noch weiter
Die nächste Äste gedrahtet und etwas „in Stellung“ gebracht, den Stamm gebogen
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- linke Seite: die Spitze neigt sich nach vorn
- IMGP3381.JPG (55.3 KiB) 18002 mal betrachtet
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- rechte Seite, der nach vorne zeigende Jin könnte noch weg, der hintere ist zu lang
- IMGP3379.JPG (57.26 KiB) 18001 mal betrachtet
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- Vorderseite: Weiter durchgedrahtet und geschnitten
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- Vorderseite: Weiter durchgedrahtet und geschnitten
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- Rückseite
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- Etwas eingekürzt
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- nächste Äste gedrahtet und etwas „in Stellung“ gebracht, den Stamm gebogen
- IMGP3372.JPG (69.9 KiB) 18003 mal betrachtet
Nachwort
So, ich hoffe, ich habe mich jetzt in den Augen der Profis nicht zu sehr blamiert: Kritik und Anregungen sind ausdrücklich erwünscht. Aber bitte schön sachlich bleiben, nichts in der Art wie: „Sieht aus, als wäre da ein Schwarm fliegende Untertassen durchgesaust….
Und ich hoffe, ich kann damit die Flut von hoffnungslos verschnittenen Bäumen etwas eindämmen.
Erwin
Und ich hoffe, ich kann damit die Flut von hoffnungslos verschnittenen Bäumen etwas eindämmen.
Erwin
- Dateianhänge
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- Zum Abschluß: Ansicht von oben und der Abfallhaufen
- IMGP3385.JPG (69.64 KiB) 17998 mal betrachtet
Re: Nachwort
Hallo Erwin,
ob Du damit die Flut von hoffnungslos verschnittenen Bäumen eindämmen kannst, weiß ich nicht . Dennoch finde ich den Bericht klasse gemacht.
Was mich allerdings etwas stört, ist der Rechtsknick am ersten Ast, wobei ich einräumen muß, daß ich keinen wirklich besseren Vorschlag habe.
Grüße,
Thomas
ob Du damit die Flut von hoffnungslos verschnittenen Bäumen eindämmen kannst, weiß ich nicht . Dennoch finde ich den Bericht klasse gemacht.
Was mich allerdings etwas stört, ist der Rechtsknick am ersten Ast, wobei ich einräumen muß, daß ich keinen wirklich besseren Vorschlag habe.
Grüße,
Thomas
Hallo Erwin!
Genau so etwas hatte ich mir damals gewünscht, als ich gerade angefangen hatte.
So eine Art Bilderbuch zum Nachmachen.
Vielleicht kann man den Bericht beizeiten sogar ergänzen, wenn die pflegerischen Maßnahmen gemacht werden.
Nur so eine Idee, die leider einiges an Arbeit für Dich bedeutet.
Auch so ist der Bericht einfach gut.
Liebe Grüße,
Christiane
Genau so etwas hatte ich mir damals gewünscht, als ich gerade angefangen hatte.
So eine Art Bilderbuch zum Nachmachen.
Vielleicht kann man den Bericht beizeiten sogar ergänzen, wenn die pflegerischen Maßnahmen gemacht werden.
Nur so eine Idee, die leider einiges an Arbeit für Dich bedeutet.
Auch so ist der Bericht einfach gut.
Liebe Grüße,
Christiane
Super, Erwin!!!
Das sind die Berichte, die dieses Forum über andere hervorheben :D . Zu nörgeln gibt es eh nichts, da Ihr das beste draus gemacht habt.
Besonders gut finde ich, dass Du dem Ralph auf diese Weise ordentlich Grundkenntnisse vermitteln konntest.
Für die Anfänger.
Hier könnt Ihr sehen, welche Vorteile es bringt, sich einem Arbeitskreis anzuschließen. Der Ralph war, als er vor einem 3/4 Jahr zu uns stieß, noch blutiger Anfänger. Mittlerweile hat er schon einen schönen Grundstock für zukünftige, gute Bonsai. Wie es aussieht einen guten Lehrer noch dazu .
Reiner
Das sind die Berichte, die dieses Forum über andere hervorheben :D . Zu nörgeln gibt es eh nichts, da Ihr das beste draus gemacht habt.
Besonders gut finde ich, dass Du dem Ralph auf diese Weise ordentlich Grundkenntnisse vermitteln konntest.
Für die Anfänger.
Hier könnt Ihr sehen, welche Vorteile es bringt, sich einem Arbeitskreis anzuschließen. Der Ralph war, als er vor einem 3/4 Jahr zu uns stieß, noch blutiger Anfänger. Mittlerweile hat er schon einen schönen Grundstock für zukünftige, gute Bonsai. Wie es aussieht einen guten Lehrer noch dazu .
Reiner
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- Beiträge: 4
- Registriert: 24.06.2005, 12:55
- Wohnort: Crailsheim
- Kontaktdaten:
erstmal: KLASSE SACHE!!!
weiter: ich bin neu, hallo welt! seid gegrüßt!
zu den vorrednern und vorallem derboardführung: pinnt diesen threat doch bitte oben fest! newbies wie ich finden das dann leichter, sehen die schönen bilderchen (dazu muss man registriert sein!!!) und lernen in den ersten minuten schon, wie das bäumchen nacher zu dieser schönen "inselförmigen" gestalt wird... ich wusste zwar ganz grob wie man so n bäumchen hegt und pflegt, das mit dem draten war mir aber nicht wirklich bekannt. und das man die eizelnen ästelunen nach "vorn" und "unten" biegt auch nicht... das vorher - nacher kann man hier sehr gut erkennen und auch ohne zu lesen verstehen!
in diesem sinne,
space
weiter: ich bin neu, hallo welt! seid gegrüßt!
zu den vorrednern und vorallem derboardführung: pinnt diesen threat doch bitte oben fest! newbies wie ich finden das dann leichter, sehen die schönen bilderchen (dazu muss man registriert sein!!!) und lernen in den ersten minuten schon, wie das bäumchen nacher zu dieser schönen "inselförmigen" gestalt wird... ich wusste zwar ganz grob wie man so n bäumchen hegt und pflegt, das mit dem draten war mir aber nicht wirklich bekannt. und das man die eizelnen ästelunen nach "vorn" und "unten" biegt auch nicht... das vorher - nacher kann man hier sehr gut erkennen und auch ohne zu lesen verstehen!
in diesem sinne,
space
diskutiere nie mit idioten! zuerst ziehen sie dich auf ihr niveau herab und dann schlagen sie dich mit ihrer erfahrung...
Die letzten Worte des Architekten: Da ist mir gerade was eingefallen...
1. Zur Auswahl der richtigen Containerpflanze:
Den Bonsaianer im Gartencenter erkennt man daran, dass er nicht auf die Pflanze schaut, sondern im unteren Bereich in die Pflanze. Hier sollte man versuchen eine Stammverjüngung zu erkennen, unbedingt in Verbindung mit einer gewissen Bewegung; das heißt, der Stamm sollte sich mal nach rechts oder links neigen. Tut er das nicht, haben wir´s mit der sog. Besenstilform zu tun, die man möglichst vermeiden sollte. Im oberen Bereich kann man zu gerade Linien mit Draht korrigieren, unten geht das meistens nicht.
Auch hat unsereiner bei der Begutachtung der Pflanzen immer schmutzige Finger, da man in der Erde herumpuhlt und (meistens vergeblich) versucht, einen Wurzelansatz zu finden. Apropos Wurzeln: dicke, irgendwo neben dem Stamm aus der Erde ragende Wurzeln machen die Pflanze unbrauchbar, es sei denn, man kann sie in eine Gestaltung integrieren.
2. Zum Thema Drahten muss ich noch was ergänzen:
Mit einem Draht immer zwei Äste verbinden; nie am Stamm anfangen und 2 Windungen rum und wird schon halten... Tut es nicht!
Zur Verdeutlichung: links richtig, rechts falsch
Erwin
1. Zur Auswahl der richtigen Containerpflanze:
Den Bonsaianer im Gartencenter erkennt man daran, dass er nicht auf die Pflanze schaut, sondern im unteren Bereich in die Pflanze. Hier sollte man versuchen eine Stammverjüngung zu erkennen, unbedingt in Verbindung mit einer gewissen Bewegung; das heißt, der Stamm sollte sich mal nach rechts oder links neigen. Tut er das nicht, haben wir´s mit der sog. Besenstilform zu tun, die man möglichst vermeiden sollte. Im oberen Bereich kann man zu gerade Linien mit Draht korrigieren, unten geht das meistens nicht.
Auch hat unsereiner bei der Begutachtung der Pflanzen immer schmutzige Finger, da man in der Erde herumpuhlt und (meistens vergeblich) versucht, einen Wurzelansatz zu finden. Apropos Wurzeln: dicke, irgendwo neben dem Stamm aus der Erde ragende Wurzeln machen die Pflanze unbrauchbar, es sei denn, man kann sie in eine Gestaltung integrieren.
2. Zum Thema Drahten muss ich noch was ergänzen:
Mit einem Draht immer zwei Äste verbinden; nie am Stamm anfangen und 2 Windungen rum und wird schon halten... Tut es nicht!
Zur Verdeutlichung: links richtig, rechts falsch
Erwin
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- Nur zur Demonstration, warum Kreuzungen zweier Drähte verboten sind!
- IMGP3448.JPG (39.87 KiB) 17771 mal betrachtet
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- Vierter Draht: rechts nicht nötig, obwohl 1 Ast mehr, links der typische Drahtverhau eines Anfängers, der es nicht besser weiß
- IMGP3461.JPG (40.89 KiB) 17773 mal betrachtet
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- Dritter Draht: links fertig, man beachte die Drahtverankerung am linken unteren Ast! Rechts wird´s immer schlimmer!
- IMGP3458.JPG (37.73 KiB) 17774 mal betrachtet
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- der zweite Draht, links vier Äste, rechts zwei
- IMGP3441.JPG (40.27 KiB) 17773 mal betrachtet
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- der erste Draht: links bereits zwei Äste fertig, rechts einer
- IMGP3439.JPG (39.18 KiB) 17773 mal betrachtet
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- Beiträge: 1175
- Registriert: 06.01.2004, 12:16
- Wohnort: Sauerland
Ich finde den Bericht sehr verdienstvoll. Als ich vor 5 Jahren anfing, habe ich genau sowas gesucht. Die in unsern schönen Hochglanzmagazinen gezeigten Gestaltungen spielen ja meist in einer anderen Liga als ich. Weltbekannte Gestalter und exzellentes Ausgangsmaterial: Auf den Anfänger wirkt das eher frustrierend, weil allzu klar ist, daß man selbst soweit wohl nie kommen wird.
Vielen Dank von Gunter Lind
Vielen Dank von Gunter Lind