Gestaltungsideale: Nachtrag zu Palls "Vorbereitung auf.
- Walter Pall
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natürliche Kandelaberformen im Hochgebirge
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- Zirbelkiefer
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- Zirbelkiefer
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Meine Beiträge und Bäume dürfen gerne kritsch beurteilt und diskutiert werden.
Aber bitte nicht unbedingt mit mir.
mit freundlichen Grüßen
Walter Pall
Aber bitte nicht unbedingt mit mir.
mit freundlichen Grüßen
Walter Pall
unsere guten alten Kulturbäume:
Oliven
Mandeln
http://syia.rokinn.com/Pics/Mandelbaum.jpg
Streuobst-(Wiese)
Birnenbäume finde ich besonders markant und reizvoll (Mist- geht nur als Link für den IE)
http://www.freiamt.ch/freiamt/Fotoalbum ... Birnenbaum
jetzt hab ich erstmal keine Lust mehr, deshalb spare ich es mir unter manchen Bäumen eine Schale zu zaubern
Oliven
Mandeln
http://syia.rokinn.com/Pics/Mandelbaum.jpg
Streuobst-(Wiese)
Birnenbäume finde ich besonders markant und reizvoll (Mist- geht nur als Link für den IE)
http://www.freiamt.ch/freiamt/Fotoalbum ... Birnenbaum
jetzt hab ich erstmal keine Lust mehr, deshalb spare ich es mir unter manchen Bäumen eine Schale zu zaubern
- Andreas Ludwig
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Drei Bilder (spar ich mir doch dreitausend Worte):
Durch Rückschnitt entstandene Kandelaber einer Rosskastanie in einem Park. Gärtner sind stolz auf ihre Schnitttechniken und finden das schön.
Kandelaber einer Zeder. Haben die oft. Und ein ganz natürlich gewachsener «streng aufrechter Kandelaber-Besen».
Durch Rückschnitt entstandene Kandelaber einer Rosskastanie in einem Park. Gärtner sind stolz auf ihre Schnitttechniken und finden das schön.
Kandelaber einer Zeder. Haben die oft. Und ein ganz natürlich gewachsener «streng aufrechter Kandelaber-Besen».
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Noch ein Hinweis zu den Obstbaum-Bonsai. Wolfgang Kohlhepp hat in "Bonsai" mal einen Artikel "Obstbäume als Bonsai-Vorbilder" veröffentlicht. Wie immer mit schönen Zeichnungen. Ich habe mir leider das Heft nicht notiert, aber es muß im Jahrgang 1988/89 gewesen sein.
Auch hier wird anscheinend die Welt immer schlechter, sprich die Bonsaitauglichkeit der Obstbäume. Die unmodernen Hochstämme geben da mehr her als die modernen Halb- und Viertelstämme, die ja auch nicht alt werden dürfen. Aber Bonsai ist ja überhaupt eine unmoderne Sache: Schließlich gilt Alter dort als erstrebenswert.
Noch ein Bild zu den Kulturformen, die Federzeichnung einer alten, zerzausten Kopfweide von Wolf Huber (1529). Es ist recht bemerkenswert, wenn zu jener Zeit ein Künstler einen Baum zum Thema eines Blattes macht. Die Weide muß ihn also beeindruckt haben. Mir gefällt die Zeichnung sehr und ich finde, auch daraus kann man für die Gestaltung etwas mitnehmen.
Gruß, Gunter Lind
Auch hier wird anscheinend die Welt immer schlechter, sprich die Bonsaitauglichkeit der Obstbäume. Die unmodernen Hochstämme geben da mehr her als die modernen Halb- und Viertelstämme, die ja auch nicht alt werden dürfen. Aber Bonsai ist ja überhaupt eine unmoderne Sache: Schließlich gilt Alter dort als erstrebenswert.
Noch ein Bild zu den Kulturformen, die Federzeichnung einer alten, zerzausten Kopfweide von Wolf Huber (1529). Es ist recht bemerkenswert, wenn zu jener Zeit ein Künstler einen Baum zum Thema eines Blattes macht. Die Weide muß ihn also beeindruckt haben. Mir gefällt die Zeichnung sehr und ich finde, auch daraus kann man für die Gestaltung etwas mitnehmen.
Gruß, Gunter Lind
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Nochmals Zirbelkiefern, zusätzlich zu Walters Beispielen. In der Nähe der Baumgrenze ( die Bilder sind auf etwa 2100m Höhe aufgenommen ) sind solche Baumgestalten eher die Regel als die Ausnahme.
Alte, charaktervolle Bäume in solchen Höhen sind meist sehr schlank. Wer schöne alte Bäume mit dicken Stämmen finden will, muß in Gegenden gehen, in denen bessere Wuchsbedingungen herrschen. Und er wird dort viel häufiger Laubbäume finden, z.B. Eichen und Linden, als Nadelbäume. Die alten Nadelbäume im Hochgebirge sind schlank, haben oft Jin- und Shari-Partien oder Höhlungen im Stamm; der Habitus kann streng aufrecht sein, aber auch schräg oder er kann Richtungsänderungen aufweisen; oft haben die Bäume wegen des flachgründigen Bodens ein beeindruckendes Nebari, das aber nie plattenförmig ist, sondern aus einzelnen, einander nicht selten kreuzenden und ineinander verflochtenen Wurzeln besteht; die Benadelung ist selten üppig, so dass das “Knochengerüst” meist gut sichtbar ist.
All das entspricht weitgehend den Bäumen in der Landschaftsmalerei der chinesischen Literaten. Als Beispiel zeige ich ein Bild von Li Kan. Es ist ziemlich naturalistisch. Andere sind eher Stimmungsmalerei. Aber auch wenn dabei skurrile Baumgestalten entstehen oder der Baum mit wenigen harten Strichen fast abstrakt gezeichnet ist - die Auffassung vom Baum ist stets die gleiche. Das entspricht dem, was ich oben “kalligraphische Gestaltung” genannt habe. Sie kann eben mehr oder weniger naturalistisch sein.
Vielleicht tendiert die kalligraphische Gestaltung der chinesischen Literaten eher dazu, die charaktervollen Hochgebirgsbäume auszuwählen und die stilisierende Auffassung der Japaner findet die üppigen, unter guten Bedingungen gewachsenen Bäume schöner. Jedenfalls scheint das die Auffassung von Deborah Koreshoff zu sein. Sie stellt beides recht krass gegenüber (siehe Bild). Das ist wohl eine bewußte Zuspitzung, aber in der Tendenz scheint es mir richtig zu sein
Gruß, Gunter Lind.
Alte, charaktervolle Bäume in solchen Höhen sind meist sehr schlank. Wer schöne alte Bäume mit dicken Stämmen finden will, muß in Gegenden gehen, in denen bessere Wuchsbedingungen herrschen. Und er wird dort viel häufiger Laubbäume finden, z.B. Eichen und Linden, als Nadelbäume. Die alten Nadelbäume im Hochgebirge sind schlank, haben oft Jin- und Shari-Partien oder Höhlungen im Stamm; der Habitus kann streng aufrecht sein, aber auch schräg oder er kann Richtungsänderungen aufweisen; oft haben die Bäume wegen des flachgründigen Bodens ein beeindruckendes Nebari, das aber nie plattenförmig ist, sondern aus einzelnen, einander nicht selten kreuzenden und ineinander verflochtenen Wurzeln besteht; die Benadelung ist selten üppig, so dass das “Knochengerüst” meist gut sichtbar ist.
All das entspricht weitgehend den Bäumen in der Landschaftsmalerei der chinesischen Literaten. Als Beispiel zeige ich ein Bild von Li Kan. Es ist ziemlich naturalistisch. Andere sind eher Stimmungsmalerei. Aber auch wenn dabei skurrile Baumgestalten entstehen oder der Baum mit wenigen harten Strichen fast abstrakt gezeichnet ist - die Auffassung vom Baum ist stets die gleiche. Das entspricht dem, was ich oben “kalligraphische Gestaltung” genannt habe. Sie kann eben mehr oder weniger naturalistisch sein.
Vielleicht tendiert die kalligraphische Gestaltung der chinesischen Literaten eher dazu, die charaktervollen Hochgebirgsbäume auszuwählen und die stilisierende Auffassung der Japaner findet die üppigen, unter guten Bedingungen gewachsenen Bäume schöner. Jedenfalls scheint das die Auffassung von Deborah Koreshoff zu sein. Sie stellt beides recht krass gegenüber (siehe Bild). Das ist wohl eine bewußte Zuspitzung, aber in der Tendenz scheint es mir richtig zu sein
Gruß, Gunter Lind.
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- Deborah R. Koreshoff : Bonsai, its art, science, history and philosophy. Brisbane/ Portland/Or. 1993, 8.Aufl. S.226
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- Li Kan ( frühes 13. Jhd. )
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