Gestaltung Ulme

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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Frank
Sieht gut aus was Du machst.
Während Dein Bäumchen wächst und gedeiht,
kannst Du ja mal mit dem Gedanken spielen
nur mit den 3 stärkeren Ästen zu arbeiten.
Die Wurzeln kannst Du nächstes Jahr stärker einkürzen.
Die Wurzelentwicklung bei Ulme und Lärche
betrachte ich etwas unterschiedlich.
Bei der Ulme kann der "Wurzelteller" etwas grösser
ausfallen und daher im nächsten Jahr kräftiger zurückgeschnitten werden.
Die Lärche ist nicht so willig in Ihrer Wurzelentwicklung
und sollte daher bei jedem Umpflanzen in Richtung
"Einzelwurzeln" beschnitten werden.
mfG Dieter

ps Bitte verstehe es nicht falsch, aber in meinen Augen
ist jede "Gestaltung" ein Schritt der Entwicklung
zu besserem Rohmaterial.
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schmieda
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Beitrag von schmieda »

Hallo Dieter

Das mit den drei Ästen muss ich mir nochmal genau überlegen.

Aber nachdem ich gerade auf dem Balkon war...
Ich würde fast einen Schritt weiter gehen. Ausgehend vom letzten Bild könnte ich mir vorstellen, nur mit dem untersten linken Ast als Stammfortführung weiter zu arbeiten. Das würde eine Schöne Verjüngung geben. Der müsste dann etwas nach oben gedrahtet und eingekürzt werden.
Was hältst du davon?
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ulme_schmieda_idee.jpg
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Gruß
Frank :)

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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Frank
Das ist schon recht radikal,
hat allerdings die von Dir erwähnten Vorzüge.
Da diese Option immer noch möglich ist,
würde ich eher mit den 3 darüber liegenden Ästen arbeiten,
(Älteren Herren wie mir stockt schon mal der Atem
bei so radikalen Schnitten) und bei Mißgefallen
auf Deine Option zurückgreifen.
Solltest Du den Radikalschnitt favoritisieren,
würde ich im Juni zur Tat schreiten
und vorher den Baum ungezügelt wachsen lassen.

Im Moment bin ich eher Bonsai ungeeignet,
da mich die Kombination freie Zeit und Wetterkapriolen
frustriert.
Ein schönes Oster Wochenende
Dieter
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schmieda
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Beitrag von schmieda »

Danke Dieter. ;)

Wenn er unten am Stamm noch ordentlich Knospen bekommt, erreicht man das Ziel der Stammverjüngung eventuell auch so.
Gruß
Frank :)

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helge4u
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Re: vorher-nachher

Beitrag von helge4u »

helge4u hat geschrieben: nach langer und reiflicher Überlegung habe ich mich zu einer "einschneidenden" Maßnahme durchgerungen. Um später einen durchgehenden Stamm mit schöner Verjüngung bis in die Spitze zu erhalten, habe ich den dicken Ast rechts abgetrennt und den linken Verlauf etwas senkrechter gedrahtet.

Vorher sah es irgendwie zu sehr aus wie ein Obstbaum, und das wollte ich dann doch nicht.
Hallo ihr Winterschläfer,

heute habe ich an meiner Ulme weitere Weichen gestellt.

Mit der oben beschriebenen Massnahme des letzten Jahres - den dicken und weit verzweigten Ast rechts unten abzuschneiden - bin ich total zufrieden. Ich las vor Jahren auf einer Webseite eines Bonsai-Fachmanns, dass er sich im Zweifel immer dafür entscheiden würde, den dickeren Ast abzuschneiden, statt den dünneren. Das habe ich damals überhaupt nicht kapiert, aber heute ist es mir klar: man muss in die Zukunft denken! Aus dem dicken abschnittenen Ast wollte ich übrigens einen Steckling machen - hat leider nicht geklappt. War wohl zu altes Holz oder ich war einfach nur zu blöd.

Auf dem Bild vom Stamm seht ihr links den Baum 2007 von hinten (das hielt ich zunächst für eine gute Vorderseite), rechts 2008 von vorne. Beim Vergleich müsst ihr also um 180 Grad im Kopf drehen, das ist eine gute Übung für das räumliche Wahrnehmen zweidimensionaler Fotos. Der dicke Ast auf dem linken Bild wurde abgeschnitten (die grosse Wunde ist gut verheilt und fast geschlossen!).

Der Stamm von unten nach oben:
Das rechte Bild zeigt euch links unten den ersten Ast (auf dem linken Bild ist er "hinten" in Bildmitte zwischen der dicken Astgabel zu sehen). Er sitzt schön an der Aussenseite der ersten Stammbiegung, aber er muss noch viel dicker werden. Deshalb dürfen die Zweige in`s Kraut schiessen und hässliche lange Peitschen bilden - Hauptsache viel Laub = viel Verdickung.
Danach folgt rechts der zweite Ast, der leider noch viel dicker ist als der erste, und deswegen von mir zurück geschnitten wird. Erster und zweiter zeigen leicht nach vorne und bilden einen Winkel von etwa 120 Grad. Sehr gefällig für das Auge wie ich finde.
Der dritte Ast befindet sich auf der Rückseite. Der war beim Kauf des Baums gar nicht vorhanden. Ulmen bilden an den unmöglichsten Stellen Knospen. Die meisten wachsen da wo sie nicht sollen. Diese passte perfekt und ich habe sie wachsen lassen. Der Ast ist jetzt gerade mal ein Jahr alt und sieht schon sehr schön aus. Ich lasse ihn zwecks Verdickung in`s Kraut schiessen, deshalb geht er so bogenförmig nach oben - das bleibt natürlich nicht ewig so.
Im oberen Bereich versagt dann erstmal mein Know-How. Die Krone wird der linke Teil, und rechts geht ein dicker Ast ab, der bald gekürzt wird.

Die Wurzeln:
im letzten Jahr habe ich die fetten Wurzeln der Ballenware bemängelt, die sich um den Stamm geringelt haben. Ich wollte deshalb abmoosen. Stattdessen habe ich dieses Jahr diese fetten Wurzeln mit einem scharfen Messer vom Stamm abgeschnitten. Der Baum hat hoffentlich genug Wurzeln gebildet, um das zu überleben. Die Schnittstellen sind nach dem Umtopfen unter der Erde und bilden vielleicht neue Wurzeln aus. Ich fand es ist einen Versuch wert, denn der Stamm ist unten richtig schön verbreitert, was beim Abmoosen entfallen wäre.

Kommentare und Kritik erwünscht!
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vielversprechender Wurzelhals?
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Wurzeln vorher - nachher
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Links der Stamm 2007 nach Rückschnitt, rechts der aktuelle Zustand 2008.
Links der Stamm 2007 nach Rückschnitt, rechts der aktuelle Zustand 2008.
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Grüße aus Hattersheim,
Helge
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schmieda
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Beitrag von schmieda »

Hallo Helge

Sehe ich jetzt erst dein Update...
Etwas zum Rückschnitt zu sagen, da fehlt mir gerade die Muße. Aber langsam glaube ich, dass das bei der Ulme egal ist. Da hat man glaube ich jedes Jahr genug Material zum weiter überlegen, selbst wenn man mal nicht so optimal geschnitten hat. Also das wird so oder so. ;)

Zu deinem letzten Bild von den Wurzeln... ich hätte jeweils links und rechts die oberste noch weggeschnitten. Dann hättest du die restlichen Wurzeln in einer Ebene. Des Weiteren hätte ich sie dann recht flach eingepflanzt (also die Schnittflächen an der Luft). Aber das eilt ja auch nicht.
Auf jeden Fall hat sie genug Wurzeln und wird schnell noch neue Bilden.

Hier mal ein aktuelles Bild meiner Ulme. Gerade auf dem Balkon gemacht. Die geht richtig gut los...
Seit ein paar Tagen sehe ich Blätter, die sehen aus wie panaschiert. :lol:
Wer weiß... Ungeziefer hab ich noch nicht entdecken können. Eventuell kommt das durch die recht starke Sonne zur Zeit (und die Regentage zuvor).
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"panaschiert" :lol:
"panaschiert" :lol:
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ulme_schmieda_3.5.08.jpg
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Gruß
Frank :)

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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Frank
Auf dem Foto wirkt es so als ob Deine Ulme einen
Untermieter hat. Das Gewebe zwischen den "Blattnerven"
(gibts den Namen oder lasse ich mir gerade ein Wort einfallen)
sieht perforiert aus. Zupfe ein Blatt aus und halte es gegen das Licht.
Wenn Du an den panaschierten Stellen durchschauen kannst,
solltest Du eine Räumungsklage in Betracht ziehen.
mfG Dieter
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schmieda
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Beitrag von schmieda »

Hallo Dieter

"Blattnerven" ist mir als Begriff so auch geläufig. ;)
Wegen den Blättern werde ich heut Abend mal schauen. Das sind aber recht viele Blätter, die so aussehen.
Egal ob sie nun einen Untermieter hat oder nicht (wir sind ja zum lernen hier, was für ein Vieh könnte das sein?
Gruß
Frank :)

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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Frank
So ein Schadbild habe ich bisher nur an Eichen geahbt.
Wer sich an Deiner Ulme vergnügt kann ich Dir nicht sagen.
Bei der Untersuchung solltest Du unter alle Blätter schauen.
Die Jungs und Mädels essen ungern alleine
und versammeln sich meist zum gemeinsamen Mahl an einem Blatt.
Anbei das Schadbild was ähnlich schien.

http://bonsai-aktuell.de/index.php?opti ... &Itemid=55
(kleine Lindenblattwespe)

mfG Dieter
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Entweder Sonnenbrand oder eine Raupe im Blatt - hatte ich auch schon öfters, dass sind winzigkleine Raupen die zwischen den Blattseiten leben. Schau einfach mal wie es aussieht wenn du die Blätter zerreist.
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Beitrag von schmieda »

Ui, ich danke euch.

Also, Blatt gegen das Licht halten hat nichts gebracht. Das Blatt ist an den Stellen weiß, nicht durchsichtig. Äußerlich hab ich am ganzen Baum kein Ungeziefer entdeckt.
Morgen werde ich mal ein Blatt zerreißen bzw. zerschneiden.
Gruß
Frank :)

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Jochen82
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Beitrag von Jochen82 »

Und weisst du schon was deine Ulme hat? Meine sieht nämlich genauso aus :(
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Beitrag von Yannick »

Meine auch :wink:

Gruß,

Yannick
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Beitrag von schmieda »

Nein, hab kein Viehzeug gefunden.
Gruß
Frank :)

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camaju +
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Beitrag von camaju + »

Was sind denn das für schwarze Punkte auf dem 2. Bild ?
Gruß Jürgen *wink*

Wer nicht mit Pflanzen und Tieren kann, kann auch nicht mit Menschen.

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