Gestaltung Feldahorn

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zopf
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Beitrag von zopf »

Vielleicht wird es so anschaulicher
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MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Hm, ok ich versuche es mal ... hoffen wir dass ich Glück habe :D
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

So, da ich ja nur einen wirklichen Haupttrieb hatte hab ich den mal auf 2 Blattpaare zurückgeschnitten - falls mein Plan scheitert und ich mit diesem Trieb weiterarbeiten muss.
Im Moment sieht es aber gut aus, irgendwie glaube ich ist das kleine Ästlein schon "angeschwollen".
Allerdings mache ich mir Sorgen für nächstes Jahr ... wenn ich dann den restlichen Baum ab der Knospe abtrenne entsteht ne ziemlich hässliche, dicke Schnittwunde und großartig Bonsaiwerkzeug hab ich mir auch noch nicht zugelegt, bzw. wollte ich bei meinem Studentenbudget auch nicht
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Kann man den Ahorn eigentlich im nächsten Jahr auch abmoosen ? Das Unternehmen "Knopse" ist übrigens geglückt
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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Michael
Ich habe noch keinen Feldahorn abgemoost
gehe aber davon aus, das es ohne Schwierigkeiten geht.
Wenn Du Abmoosen möchtest um den Wurzelansatz zu verbessern
halte ich das für sinnvoll. Möchtest Du allerdings
den oberen Teil weiter nutzen, würde ich Dir raten Dich
auf das "Schulbäumchen" zu konzentrieren.
Der grösste Teil der Wuchskraft kommt durch das Wachstum
an der Spitze. Wenn Du diese abmoost hast Du unten und oben
einen geschwächten Teil.
Abmoosen zur Verbesserung des Wurzelansatzes halte ich
für sinnvoll. Das Abmoosen eines Astes halte ich nur für sinnvoll
wenn der Baum zu den "selteneren" Arten gehört oder
ein Ast zu schön ist zum abschneiden.
Beim Feldahorn würde ich zur Vermehrung mit Stecklingen
vom Frühjahrsschnitt beginnen.
mfG Dieter
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Hm, ich dachte mir eben ich könnte (da jetzt die Knospe an der richtigen Stelle gewachsen ist) und ich sowieso im nächsten Jahr den "Knick" im Wuchsverlauf abschneiden werde auch diesen ab der Stelle wo es wieder grade nach oben wächst abmoosen, so hätte ich eben ein 2. Bäumchen.
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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Michael
Ich habe mir viel Zeit mit der Antwort gelassen.
Es ist schwer zu entscheiden, ob ich schreiben soll
was ich für richtig halte, oder versuche einen Kompromis
zu finden. Wenn Du abmoost hast Du zwar 2 Bäume,
aber Du verlierst bei beiden 1-2 Jahre.
Ein Feldahorn ist recht preiswert zu finden und
irgendwie stimmt die Kosten-Nutzen Rechnung dabei nicht.
Das einzige Argument was für Abmoosen spricht
ist die Erfahrung die Du beim Abmoosen machst.
Kosten-Nutzen hört sich im Hobbybereich grob an,
aber es ist wichtig zu lernen, wie viel Arbeit und Energie
man in den jeweiligen Baum steckt.
Mit der Zeit sammeln sich so viele Bäume an,
die alle gepflegt werden wollen.
Eine Zeitlang geht es gut, aber dann bekommt man
Schwierigkeiten die "besseren" Bäume mehr zu pflegen.
Bei einem Besuch bei Chris, sagte er, das er nur an Bäumen
interessiert sei, die auch Chancen für eine Ausstellung haben.
Im ersten Moment dachte ich "boah wie arrogant.."
dann habe ich darüber nachgedacht und kann nur sagen
"Er hat vollkommen recht"
Den paar Bäumchen, die vielleicht irgandwann mal vorzeigbar
werden können, sollte meine ganze Aufmerksamkeit gelten.
Der Rest (fast alle) ist Gekröse und kosten mich im Endeffekt
die Zeit und Energie die den paar "Chancenreicheren" fehlt.

By the Way - Danke Chris - War ein guter Ratschlag.

mfG Dieter
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helge4u
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Beitrag von helge4u »

zopf hat geschrieben:Hallo Michael
Das einzige Argument was für Abmoosen spricht
ist die Erfahrung die Du beim Abmoosen machst.
Das halte ich in einer Bonsai-SCHULE auch für das massgebliche Argument.

Da ich nichtmal weiss, wie ich einen aussichtsreichen Kandidaten optimal pflegen müsste, ziehe ich es vor, ein paar Jahre damit zu verplempern, hemmungslos meine Erfahrungen an den eher weniger aussichtsreichen Kandidaten zu sammeln. :wink: Von letzteren habe ich nämlich ein paar. Und erstere erkenne ich vielleicht irgendwann, wenn ich genug Fehler gemacht und daraus gelernt habe.

Die Spitze meines abgeschnippelten Ahorn gedeiht prima.

Der Ahornstamm hat aber monatelang nur Wurzeln ohne jedes oberirdische Wachstum produziert. Vor gut einem Monat habe ich einen rabiaten Blattschnitt gemacht! Seitdem wächst er. Bilder folgen.

Ob das ein Fehler war? Keine Ahnung. Ich beobachte was passiert.
Grüße aus Hattersheim,
Helge
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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Helge
Ein heikles Thema, das ist mir schon bewusst.
Wenn ich bedenke, das ich in über 15 Jahren noch
keine vorzeigbaren Bäume habe, liegt es an Fehlern
die ich gemacht habe. Einige, mir bewusste Fehler,
versuche ich zu vermitteln, um Euch einen ähnlichen
Werdegang zu ersparen.
Meist mangelt es an Zeit, Geld und Platz.

Wenn ich 5 Stunden die Woche Zeit und 10 Bäume habe,
suche ich mir den "besten" Baum und widme Ihm 4 Stunden
pflege die Anderen in der verbliebenen Stunde.

Wenn ich 100€ zur Verfügung habe,
kann ich 1 oder 2 oder 5 Bäume kaufen.
Früher habe ich 5 Bäume gekauft.
Heute spare ich 2 Jahre und kaufe einen Baum für 200€.

Wenn ich nur 5 Plätze an der Sonne habe,
bekommen meine 5 besten Bäume diesen Platz
und ich quetsche keine 10 Bäume auf diesen Raum.

Im nebenbei sind die besten Bäume von vor 8 Jahren
das Gekröse von heute und das was ich als meine
chancenreichsten Bäume betrachte ist für viele Andere
nur Gekröse.

Vielleicht ist das was ich vermitteln möchte
etwas verständlicher geworden.
mfG Dieter
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Hm, ich denke ich werde das Abmoosen mal üben, will mal sehen ob es klappt. Bloß inwiefern verliere ich bei beiden Zeit ?

Den unteren Teil mit Wurzel wird weiterwachsengelassen, der abzumoosende teil muss sich doch aus eigener Kraft nach oben schaffen und dürfte bei so kleinen Durchmessern doch in einem jahr abzuschneiden sein ?
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Ich habs getan, der Ast ist ab
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schmieda
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Beitrag von schmieda »

Hallo

Ich war ja dieses Jahr (wie an anderer Stelle schon angedeutet) recht radikal.
Der Ahorn hat eigentlich den radikalsten Schnitt erfahren. Ob das wirklich gut war weiß ich nicht, aber ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache. Es hat mich erst mal weit zurückgeworfen, aber ich bin ja erst 30. ;)

Also: Beim Umtopfen Anfang April kam ein schöner Wurzelansatz zu Tage. Das hat mich erst mal sehr gefreut.
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Gruß
Frank :)

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schmieda
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Beitrag von schmieda »

...

Unter den sternförmig wachsenden Wurzeln war noch eine Ebene mit Wurzeln, ebenfalls schön ringsrum, aber einiges dicker. Die Ebene war aber nicht horizontal, sondern etwas schräg, also hat so gar nicht zum geraden Stamm gepasst. Also gab es (mindestens) zwei Sachen, alles so lassen, ein schöner gerader Stamm und schöne Wurzeln, oder die zweite Wurzelebene nehmen und die ganze Sache schräg einpflanzen. Neue Stammlinie suchen... ui wird das extrem...*kopfkratz*

Hmm, dreimal gedreht... überlegt was draus werden könnte... Augen zu und durch!

Er wird jetzt noch ne ganze Weile mehr brauchen, bis er mal so etwas wie ein Bonsai ist... :roll:

So, und nun die restlichen Bilder...
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nach einem anfangs mulmigen Gefühl sieht er heute so aus. ;)
nach einem anfangs mulmigen Gefühl sieht er heute so aus. ;)
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eingetopft in neuer Position
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obere Wurzelebene ab und Knete drauf, oben neue Stammlinie und der Rest ab, SCNIPP
obere Wurzelebene ab und Knete drauf, oben neue Stammlinie und der Rest ab, SCNIPP
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Gruß
Frank :)

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zopf
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Beitrag von zopf »

Hallo Frank
Sieht gut aus.
Auf dem Bild ist mit rot markiert, wo Wurzeln benötigt werden.
Du könntest in diesem Bereich 1-2 Löcher mit 2-3 mm Durchmesser
machen, an dieser Stelle Moos anbringen und die Erde anhäufeln.
z.B. Akku-Bohrer, scharfer 2 mm Bohrer, 3-4 mm tief.
Der linke Ast wird der erste Ast bleiben, daher sollte er nur langsam
wachsen, und durch häufiges Pinzieren/Blattschnitt Charakter entwickeln.
Noch 2-3 Wochen wachsen lassen und dann einen Blattschnitt
nur an diesem Ast.
Den Leittrieb solltest Du wachsen lassen um die Verjüngung
zu verbessern und den Baum zu kräftigen.
Kleine Knospen die unten am Stamm erscheinen,
kannst Du bis auf ein paar Blätter wachsen lassen
und dann am Stamm abschneiden.
Der Baum würde dadurch etwas knorriger/älter erscheinen.

Wie verläuft die Stammlinie weiter ?
In welcher Höhe gibt´s den nächsten "Knick" ?
In welche Richtung verläuft der Knick ?

Bis zum nächsten Frühjahr solltest Du die Antworten kennen.

Du bist 30 Jahre, wenn Du den Baum weiter so konsequent
bearbeitest und pflegst, wird dieser kleine Wurm
ein Kracher werden.

mfG Dieter

ps Die Stelle mit dem "Kracher" kann für alle Eure Bäume gelten,
(ok das ein oder andere Bäumchen ist komplizierter),
gute Pflege, konsequenter Aufbau und Geduld,
sind wohl die wesentlichen Punkte.
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schmieda
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Beitrag von schmieda »

Hallo Dieter

Was nächstes Jahr passiert, wird sich zeigen.
Wenn ich jetzt meine Gedanken spielen lasse, dann würde ich rein von der Balance sagen man müsste mit dem rechten weiter arbeiten. ABER das wäre ja wieder nur ein kurzes Stück der Stammfortführung, sprich es geht ja noch weiter... Alles eine Frage der Endhöhe.
Von daher rechts lieber als 2. Ast nehmen, mit links weiter arbeiten und dann zielstrebig das "Gewicht" nach rechts bringen.

Aber wie du schon so schön gesagt hast, (frei wiedergegeben) "jeder Schnitt ist ein Schritt zu einem besseren Rohling".

Ich hab das mal im Bild angedeutet (und den Stamm auch etwas "aufgeblasen").
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Gruß
Frank :)

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