Ein paar Gedanken zur Schule

Antworten
Benutzeravatar
zopf
Mentor
Beiträge: 6960
Registriert: 19.05.2005, 14:18
Wohnort: Bergisches Land

Ein paar Gedanken zur Schule

Beitrag von zopf »

Hallo
Schon seit längerer Zeit mache ich mir Gedanken
um Unsere Klasse und irgendwie komme ich zu keinem Schluss.
Wie Ihr aktuell mit dem Thema Substrat/Ulme umgeht,
gefällt mir gut. Ihr macht verschiedene Erfahrungen,
tauscht Euch unternander aus und zieht Eure Schlüsse.
In dieser Richtung habe ich mir es vorgestellt.
Wenn Ihr ein Problem habt, kann ich versuchen zu helfen.
Wenn Ihr ein Gestaltungsziel habt, kann ich versuchen
Euch bei der Umsetzung zu helfen.
Wenn Ihr keine Vorstellung und kein Ziel habt,
kann ich Euch nicht helfen. Es ist nur sehr schwer möglich
anhand von Fotos, die Schnittanleitung zu erstellen.
Exemplarisch habe ich es bei einigen Bäumen versucht
wobei das Ergebnis akzeptabel bis unbefriedigend war.
Vereinzelt machen sich einige Gedanken über die
Bäume der Mitschüler und in meinen Augen ist das der
richtige Weg.
Zusammen könnt Ihr wesentlich mehr erreichen.
In diesem Sinne
Ein schönes Wochenende
Dieter

ps Verbesserungsvorschläge und Kritik lese ich gerne,
da ich von Euch lernen möchte
Riza
Beiträge: 185
Registriert: 01.08.2005, 15:29

Beitrag von Riza »

Hallo Herr Lehrer,
ich denke, das einige Schüler mit den konkreten Tips für einen bestimmten Baum an einem bestimmten Standort nichts anfangen können.
Wenn es um das Feedback geht, dann schlage ich einfach mal vor, Hausaufgaben aufzugeben.
Ich habe festgestellt, dass es relativ viele Posts gibt, die Statusmitteilungen beinhalten (z.B. Lärche tot, CotoMic von der Wühlmaus zerfressen, etc.) Dann würde ich alle drei Monate mal solche (Kurz-Berichte) abfordern. Von allein macht keiner so etwas, um später nicht als Spammer zu gelten. Mit Zeichnungen und Virtuals sind viele überfordert (ich geh jetzt mal von mir aus (ein Baum malen in Stile von Bob Ross -das lernt man im Fernsehen) aber ihn dann in eine bestimmte Richtung entwickeln zu wollen, das übersteigt tatsächlich mancheiner Kenntnis. Auch das Beschreiben der Maßnahmen nimmt nur einen Teil der Unsicherheiten (äußert sich bei mir z.B. darin, dass ich keine radikalen Rückschnitte vornehmen will).
Wie hieß es bei der Eröffnung des 1. Schuljahres sinngemäß: wenn 2008 die Bäume wieder treiben, ist schon viel gewonnen. Und diesen (für mich großen) Schritt habe ich immerhin zu 3/4 geschafft.)
Also, die Ambitionierteren sollten hier weiter ihre Detailprobleme bringen, der Rest lernt beim Lesen mit :wink: .
Keine Ahnung, ob eine Äußerung in diese Richtung gefragt war.

Gruss
PS.Off Topic: Heute Nacht wurde eine 80cm Magnolie, die später mal für einen Topf->Schale vorgesehen war, von Rehen breit getreten :evil: (anders ausgedrückt: natürlicher Rückschnitt auf 10 cm mit einem heilen SeitenTrieb). Habe sie dann noch etwas sauber eingekürzt, mal sehen ob sie es überlebt.
Benutzeravatar
schmieda
Freundeskreis
Beiträge: 7614
Registriert: 11.09.2005, 02:53
Wohnort: Leipzig

Beitrag von schmieda »

Hallo Dieter

Verbesserungsvorschläge hab ich keine. Was du machst ist schon beachtlich. *daumen_new*

Ich habe an die "Schule" keine großen Erwartungen gestellt. Nur das man mit dem "gleichen" Material anfängt und später gewisse Schlüsse ziehen kann, da man ja die Bäume der anderen sieht und mit seinen vergleichen kann. Und das läuft ja, wie man sehen kann.

Was die Gestaltung angeht, sicher stecken wir alle noch in den Kinderschuhen und haben hier und da mal ne Frage, aber gerade die Leute, die ein eigenes Thema zu einem ihrer Bäume haben, sollten schon etwas mutig sein. Aber auch wenn man einzelne Details durchspricht, fördert das doch auch das "Weiterkommen" aller anderen. Gleiches gilt dafür, wenn mal was vollkommen in die Hose geht.
Bei meiner Lärche war eine Idee da, die hab ich jetzt angegangen. Das Ergebniss sieht irgendwie anders aus. Egal, mal schauen was draus wird und damit weiter arbeiten. ;)
(Da fällt mir ein, ich muss den Beitrag mal updaten...)

Ich sehe es nicht als "wir machen uns unter Anleitung einen schönen Bonsai" sondern wirklich als Schule (nur ohne Prüfung und "Pflicht"). Jeder macht seine Hausaufgaben (größtenteils selbst) und in der "Stunde" werden sie besprochen. Was jeder davon mitnimmt hängt vom Schüler selbst ab.
Eigentlich ist es mehr wie Uni, der Stundenplan steht, aber es gibt keine Teilnahmepflicht. Jeder selbst muss den Ehrgeiz aufbringen, um seinen Abschluss zu bekommen.
Aufgefallen ist mir, das unsere "Studiengruppe" recht klein ist, wenn man davon ausgeht das wir mal mit ca. 50 Leuten angefanegn haben. Aber auch das ist normal für die Uni. :lol:

Ums kurz zu machen, ich bin zufrieden. ;)
Gruß
Frank :)

++++ Gießen: Hessischer Botaniker findet heraus, wie Pflanzen länger leben ++++
Benutzeravatar
Thorschti
Beiträge: 565
Registriert: 25.05.2006, 11:45
Wohnort: im Schwäbischen...

Beitrag von Thorschti »

Ich gehe gerne in die Bonsaischule!

Ich lerne aber auch in meinem AK und mit meinen anderen Bäumen, so kann es natürlich vorkommen, dass man einen "Stream" aufnimmt den man auch vor Ort besprechen kann. Da löst sich meine Bindung zur Schule wieder ein bischen. Ich sehe die Schule als Leitlinie versuche aber auch meinem eigenen Gefühlen zu folgen.
Die Ideen und Anregungen von Dieter empfinde ich als Goldgeschenke. Gerade auch die etwas abstrakten, sie lassen meine Bäume (nicht nur die Schulbäume) immer in einem anderen Licht erstrahlen (oh Gott, wie pathetisch :lol: )
Ich dachte jedoch, dass die Beiträge gebündelt werden sollten. Ist das gescheitert oder findet sich niemand? Diese Chance sollte ergriffen werden, das Konzentrat dieser Schule hat jetzt bereits die Qualität eines guten Buches. Ich würde mich dabei nicht ausnehmen.

Gruss

Thorsten
Exercitatio artem parat (Tacitus)
Benutzeravatar
zopf
Mentor
Beiträge: 6960
Registriert: 19.05.2005, 14:18
Wohnort: Bergisches Land

Beitrag von zopf »

Vielen Dank für Eure Kommentare
Nun helft mir doch mal auf die Sprünge.
Wo bestehen genau die Schwierigkeiten beim Schnitt ?
Ich meine jetzt nicht Gestaltung sondern
den "Pflegeschnitt" der dazu dient das Bäumchen
bei Gesundheit zu halten und alle Möglichkeiten
für die Zukunft offen lässt.
Im Prinzip versuche ich ganz allgemein zu vermitteln,
wie Bäume, unabhängig von Ihrem Alter, geschnitten werden sollten.
Bis jetzt ist es mir nicht gelungen,
dies zu vermitteln, daher benötige ich Eure Hilfe
um zu verstehen, was genau die Schwierigkeiten sind.
Einen schönen Sonntag Abend
Dieter

ps Wenn Ihr neue Bäume kauft, sollte Eure erste Sorge
den Wurzeln gelten. Erst wenn Ihr Euch einen genauen
Überblick darüber verschafft habt, solltet Ihr an Gestaltung denken.
Aktueller Anlass ist eine kränkelnde Fichte,
die ohne Umtopfen und Ausspülen keine Chance gehabt
hätte diese Jahr zu überstehen.
Beteuerungen des Verkäufers, das im Boden
alles in Ordnung sind, helfen bei verfaulenden Wurzeln wenig.
Benutzeravatar
Holger
Moderator
Beiträge: 3203
Registriert: 07.01.2004, 19:30
Wohnort: Essen

Beitrag von Holger »

Hallo Dieter,

auch ich kann nur sagen, dass ich sehr von dem profitiere, was bei uns ausgeführt wurde. Ich lerne dabei auch bei den Bäumen Anderer, wenn diese durchgesprochen werde (und dann poste ich nicht mehr) oder auch von deinen generellen Ausführungen. So habe ich letztens noch deine Erklärungen zur Lärchgestestaltung aufmerksam gelesen und versuche, diese entsprechend umzusetzen.

Das Problem ist mehr, dass bei mir die Ulme ja dieses Jahr ruht (falls sie sich erholt).

Gruß
Holger
Benutzeravatar
Thorschti
Beiträge: 565
Registriert: 25.05.2006, 11:45
Wohnort: im Schwäbischen...

Beitrag von Thorschti »

Hallo Dieter!
Ich kann natürlich nur für mich sprechen aber genau das ist das Problem. Im Forum, im Ak und in den Bonsaibüchern wird der Fokus immer auf die Gestaltung gelegt weniger auf den Erhaltungsschnitt.

Wie es scheint, haben wir alle mehr oder weniger gärtnerische Probleme mit unseren Bäumen.
Wir kennen den Vegetationszyklus nicht genau und sind so bereits im März in Sorge das unser Baum es wohl nicht schaffen wird, weil er noch nicht ausgetrieben hat. Treibt er dann, treibt er natürlich nach seinen Regeln und wir denken "ein Glück er treibt überhaupt". Jetzt etwas wegzuschneiden? undenkbar, mal abwarten. Kurze Zeit später sieht man den Stamm und die Äste nicht mehr und man weiß auch nicht mehr genau wo jetzt eigentlich der weiterführende Ast ist. Jetzt etwas wegschneiden? undenkbar, mal abwarten. Dann im Juli Panik, die inneren Triebe gehen ein. Jetzt etwas wegzuschneiden? undenkbar, man will ja nicht die letzen verbleibenden Blätter entfernen. usw.

Und nun wieder das Problem mit der allgemeinen Abstaktion. Du erklärst einem Schüler sein Problem und ich kann es nicht auf meinen Baum übertragen.
Eine Möglichkeit wäre nocheinmal klar zu machen, wie sich die Wuchskraft durch Rückschnitt steuern lässt und bei der speziellen Lösung eines Problems einen Schülerbaumes auf die Allgemeingültigkeit hinweisen.

Ich bin sicher, du denkst nun: "Man, was mach ich hier eigentlich die ganze Zeit?" Ich denke jedoch wir sehen oft den Bonsai vor lauter Blätter nicht.
Ich würde mir noch wünschen, klar zu machen welche Zeitfenster man für welche Maßnahmen einhalten sollte.
Dies ist keinerlei Kritik, ich bin echter Fan der Schule

Gruss

Thorsten
Exercitatio artem parat (Tacitus)
Benutzeravatar
zopf
Mentor
Beiträge: 6960
Registriert: 19.05.2005, 14:18
Wohnort: Bergisches Land

Beitrag von zopf »

Hallo Thorsten
Jepp, damit kann ich arbeiten.
Danke Dieter
Riza
Beiträge: 185
Registriert: 01.08.2005, 15:29

Beitrag von Riza »

Hallo Thorschti,

Volltreffer! Da hätte ich mir mein Geschreibsel sparen können, wenn es jemand so auf den Punkt bringt (Bonsai vor Blättern nicht sehen :lol: ).
Alles genau meine Probleme.

Gruss
Benutzeravatar
ph1l
Beiträge: 258
Registriert: 20.08.2006, 13:36
Wohnort: Passau

Beitrag von ph1l »

ich sehe das ähnlich wie meine vorredner.
das problem ist in der tat das, das man zwar häufig abstrakt versteht worum es geht (zumindest bildet man sich das ein), die umsetzung am eigenen baum ist dann aber eine völlig andere.
wenn hier ein baum besprochen wird und ich mir die ausführungen dazu durchlese denke ich auch oft "klar genau so stimmts, sieht echt besser aus ohne ast x". wenn ich dann aber vor meinem eigenen baum sitze fällt es mir erheblich schwerer das so klar zu sehen.
das ist allerdings kein problem, welches man hier irgendwem zu lasten legen könnte oder gar sollte, sondern liegt vielmehr in der natur unserer schule hier, bewegen wir uns schließlich im internet und damit ausschließlich auf abstrakter ebene.
den praktischen teil kann nunmal nur jeder für sich alleine machen, und wahrscheinlich ist das sowieso der lehrreichste weg.
also fällkt es zwar anfangs schwerer, ist aber im ergebnis am effektivsten.
insgesamt bin ich ebenfalls sehr glücklich mit der schule, also an dieser stelle nochmal ein ausdrückliches lob und ein dankeschön für die mühe.
dieser ansatz gefällt mir weit besser als das lesen von fachliteratur zb.
(das es diese ersetzt will ich damit nicht sagen :))

ich wünsche ein schönes, hoffentlich sonniges verlängertes wochenende !
Gruß Philipp
Benutzeravatar
Reinald
Beiträge: 168
Registriert: 22.07.2006, 23:35
Wohnort: Köln

Beitrag von Reinald »

Hallo Dieter, Hallo Mitschüler(innen),

dass ich so wenig schreibe hat folgende Gründe:

Der Besuch bei Dir war mein erster persönlicher Kontakt mit einem "richtigen" Bonsaianer.

Dabei habe ich folgendes für mich festgestellt:

Das ich noch sehr weit am Anfang stehe, das Hobby Bonsai zu verstehen zu begreifen, damit meine ich ,ich muß jedesmal meine Bücher hervor holen und lesen, lesen und nochmal lesen. Es bleibt halt wenig "hängen". Ich kann mich an Diskussionen nicht beteiligen. In etwas so "Wer noch die Buchstaben lernt, kann nicht eine Buchkritik schreiben."

Den zweiten Grund bezeichne ich mal mit "Bonsai-Weisheit" die fehlt mir noch total. Damit meine ich jetzt nicht das was ich aus den Büchern lerne.

Ich lese hier in der Schule und im Forum eigentlich jeden Beitrag. Nur etwas dazu schreiben ist halt nicht einfach.

Gruß Reinald
Der Weg ist der Weg
(Frei nach dem Motto: "Der Weg ist das Ziel", aber bei mir ist das Ziel noch in weiter Ferne )
Antworten