Totholzübung an Kaminholz

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Robert S.
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Totholzübung an Kaminholz

Beitrag von Robert S. »

Hallo,

Dieter bot mir an, eine Übung anhand eines Stücks Kaminholz durchzuführen.
Hier also ein ganz unspektakuläres Stück Holz.
totholzübung01.jpg
totholzübung01.jpg (60.04 KiB) 3370 mal betrachtet
Dieter, ich hoffe das passt, falls nicht auch kein Problem. Dann such ich ein anderes Stück.

Servus,
Robert
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zopf
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Re: Totholzübung an Kaminholz

Beitrag von zopf »

Hallo Robert
Anbei eine kleine Zeichnung.
So einen Totholzbereich frontal zu erstellen kann
zu plum, zu direkt wirken.
So sollte man Ihn eher an den Randbereich der Rundung legen.
Bei der Zeichnung habe ich den Bereich
an den rechten Teil der Rundung gelegt
und stelle mir vor das der Baum eher rechtsorientiert ist.
Der erste Teil wäre das Ausschneiden und entfernen der Rinde.
Sinnvoll ist es sich an der Borke zu orientieren.
Die linke Kante habe ich runder,
den Bereich rechts oben etwas zackiger gezeichnet.
An der linken runderen Seite ist die Rinde senkrecht abzuscheiden,
da sich dort im späteren Kallus bilden soll.
Rechts bei der roten Linie kann man die Rinde leicht unterfräsen.
Da Bäume mit Totholz meist ewtas anders gestaltet sind,
wie Laubbäume, ist es sinnvoll das man in den Baum hineinschaut
anstatt auf den Baum zu schauen.
Die Unterfräsung bildet Schatten, erzeugt "a little bit" Tiefe
und unterstützt das Hineinschauen.
Wenn die Rinde eingeschnitten ist, wird alles bis auf den
schwarzen Punkt (der muss stehen bleiben, das wird der Ast)
eingeebnet. Da grössere Stellen meist mit rotierenden Bürsten, Schleifkörpern
erzeugt werden, hat man immer den Nachteil das das Resultat leicht wellig ist.
Daher ist die Arbeit mit der Hand in diesem Fall vorzuziehen.
Auch wenn im späteren die Fläche wieder verändert wird,
ist es eine sinvolle Übung.
Viel Spass bei Üben
Dieter
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grüsse an die bewohner von melmac
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Robert S.
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Re: Totholzübung an Kaminholz

Beitrag von Robert S. »

Hallo Dieter,

hier nun das bescheidene Ergebnis. Ich habs mir ein wenig schwer gemacht und den Stamm bei Arbeiten so gestellt als stünde er noch als Baum im Topf. Erschwerend fand ich auch dass das Holz verdammt trocken war und teilweise unter der Klinge zerbröselt ist (Kaminholz eben). Ich hab jetzt erst mal innegehalten weil ich mir nicht sicher bin, ob ich nicht besser mal nochmal einen Anlauf mit etwas frischerem Material machen sollte. Über Kommentare würde ich mich trotzdem freuen.

Servus,
Robert
Schritt 1
Schritt 1
totholzübung080309-1.jpg (58.7 KiB) 2983 mal betrachtet
totholzübung080309-2.jpg
totholzübung080309-2.jpg (59.9 KiB) 2984 mal betrachtet
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zopf
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Re: Totholzübung an Kaminholz

Beitrag von zopf »

Hallo Robert
Das ist doch schon ein guter Anfang.
Das Arbeiten am senkrechten Ast, ist wesentlich schwieriger
aber realitätsbezogen, daher genau richtig.
Beim Holz sollte es egal sein wie hart, weich,faserig, bröselig ...
es ist, wir wissen es bei unserern Bäumen auch erst,
wenn wir anfangen zu arbeiten.
Es gibt zwar Hölzer wie Olive, Eibe usw die als hart gelten,
allerdings ist dies auch von Baum zu Baum unterschiedlich.
Das bisher härteste habe ich an einem Weissdorn im Wurzel/Stammbereich,
Olive empfinde ich dagegen als harmlos.
Zu Deiner Übung zurückkommend.
Rot wäre jetzt ein Loch was zu bohren wäre,
es ist günstig nicht frontal sondern leicht schräg zu bohren
damit der Betrachter nicht das Ende der Bohrung sieht.
Im späteren einen Tropfen Spiritus rein und anzünden.
Die schwarze Linie ist der höhere "Bogen" der stehen bleibt.
Die grüne Linie ist der ewtas niedrigere Bogen der stehen bleibt.
Um dem Ganzen etwas mehr Ausdruck zu verleihen,
kann im Bereich blau noch eine Vertiefung eingefräst werden.
Die Bögen können noch mit der rotierenden Stahlbürste,
etwas strukturiert werden und die Stirnseite der Bögen wird beim selben
Arbeitsgang unregelmässig gebürstet.
Dann wäre die Übung im wesentlichen fertig.

Bitte bedenke dabei das es eine Übung ist,
die nur dazu dient sein Repertoire bei Totholzarbeiten zu erweitern.
Ich über seit Jahren an Bäumen und oft genug werden 2 Tage Arbeit,
nach nochmaliger Betrachtung abgeschnitten.
Ich halte es allerdings für den richtigen Weg,
seine Fähigkeiten und Fertigkeiten immer weiter zu entwickeln.
Irgendwann kommt dann "Der Baum".
Dann sollte man gerüstet sein.

mfG Dieter
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totholz-Uebung2.jpg (31.66 KiB) 3714 mal betrachtet
grüsse an die bewohner von melmac
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Robert S.
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Re: Totholzübung an Kaminholz

Beitrag von Robert S. »

Hallo Dieter,

am fehlenden Elan lags nicht, eher an der Tatsache daß der Tag nur 24 Stunden hat. :lol:
Endlich bin ich dazu gekommen weiter zu machen. Anbei die Bilder vom Ergebnis. Das Ausbrennen mit Spiritus hat bei dem Zunderholz leider nicht so geklappt wie ich mir es vorgestellt habe. Schwuppdiwupp war der Kragen des Astloches weggebrannt. Auch wenn ich persönlich mit dem Ergebnis nicht hundertprozentig zufrieden bin, so hat mir diese Übung, Deine Gedanken und Anregungen dazu sehr geholfen.

Nochmals ganz vielen Dank dafür!

Servus,
Robert
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totholzübung240309-1.jpg (58.69 KiB) 2684 mal betrachtet
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