Shohin Besenzelkove Keyaki

Kleine Bäume ganz groß. Für alle Winzlinge, die schon Baum sind und nicht Sämling, also einen gewissen Entwicklungsgrad haben. Treu dem Motto "der kleinst mögliche Baum".
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bonsaiheiner
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von bonsaiheiner »

Bonsette hat geschrieben: 20.03.2019, 20:15 ...

In Deinem Thread, wo Du die Wurzelbohrpropfung mit dem Zahnstocher beschreibst, drückt der Zahnstocher die Wurzel von oben an die Unterkante des Loches. Ist das so besser, weil die Wurzel unten besser anwächst, oder ist es egal, wohin die Wurzel gedrückt wird?

LG
Steffi
Wahrscheinlich ist es ziemlich egal,Steffi, ob die Wurzel nach oben, unten oder zur Seite gedrückt wird. Se muß nur innigem Kontakt zum Kambium haben. Der Druck, den die Zahnstocherspitze ausübt, darf aber nicht so hoch sein, dass die weiche Wurzel gequetscht wird.
Andreas,
den Grund für die jetzige Schalenwahl habe ich genannt. Die alte Klika-Schale ist mir auch lieber für den Baum.
Liebe Heike,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar,
Heiner
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bonsaiheiner
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von bonsaiheiner »

Hallo,
in dem relativ kleinen Topf kann bei dem beschränkten Pflanzraum in einem halben Jahr nicht viel passiert sein. Die Veränderungen laufen in einem betonten Zeitlupenmodus ab, anders als wenn der Pflanzraum größer oder die Zelkove gar frei eingepflanzt wäre.
Immerhin kommt die Bohrpfropfung jetzt ohne die fixierenden Zahnstocherspitzen aus.
Die durchgezogene Wurzel zeigt vor und hinter dem Durchzug noch keine nennenswerten Kaliberunterschiede, aber sie ist immerhin vital.
Bei jungen Ulmenartigen muß man damit rechnen, dass eine einzige, zumindest einige wenige Wurzeln, die Hauptarbeit leisten und sich dadurch überproportional verdicken. Daran kann mir natürlich nicht gelegen sein, denn das Ziel ist ja eine harmonische Wurzelverteilung am Nebari.
Die daraus abzuleitenden Erfordernisse (engmaschige Umpflanztermine mit Nebarikorrekturen) versprechen, etwas heikel zu werden.
Kann ich vielleicht damit rechnen, dass beide Wurzelteile (der, der aus dem Wurzelbart zum Stamm führt und der dahinter) für das Nebari erhalten bleiben?
Oder wie seht Ihr die Sache?
Bohrpfropfung Shohin Z.s.Nebari  5.9.19.jpg
Bohrpfropfung Shohin Z.s.Nebari 5.9.19.jpg (159.33 KiB) 1505 mal betrachtet
Bohrpfropfung Shohin Z.s.Nebari I 5.9.19.jpg
Bohrpfropfung Shohin Z.s.Nebari I 5.9.19.jpg (187.54 KiB) 1505 mal betrachtet
Beste Grüße,
Heiner
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chrisirhc
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von chrisirhc »

Sehr geile Zelkove hast du da, hast echt ein Händchen für Shohin.
Freue mich auf Bilder ohne Kleid. *daumen_new*
Chris *banana*
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bonsaiheiner
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von bonsaiheiner »

Freut mich, Chris, dass Dir die Kleine gefällt.
Die dünne Wurzel auf dem ersten Foto links, und die auf der Gegenseite, das ist die die schräg nach vorn links verläuft, das ist nämlich die an der Basis durchgezogene, bohrgepfropfte Wurzel- scheint alles zu funktionieren.
Gruß,
Heiner
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von bonsaiheiner »

Herbst
Zelkova Besen klein 25.10. 20.jpg
Zelkova Besen klein 25.10. 20.jpg (274.23 KiB) 955 mal betrachtet
Zelkova Besen klein 31.10.20.jpg
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bock
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von bock »

Klasse!

*up*

...aber was ist das für ein grüner Streifen in der Mitte der Krone auf dem zweiten Bild?
liebe Grüße Andreas
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bonsaiheiner
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von bonsaiheiner »

"Nutscene Greentwist, the ideal Garden Twine", kommt aus Schottland,
nehme ich zum Abspannen, Zusammenbinden etc., immer wenns´s für Draht zu fummelig wird.
Führt zwar dazu, dass die Krone oben links lückig wird, die korrekte Anordnung der Substämme ist aber wichtiger..
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von bock »

Aaah!
Da hat wohl jeder so seine diversen Hilfsmittel, ich habe auch schon Spülschwämme im Baum verteilt - sieht zugegebenermaßen unansehnlich aus. Während ich bei deiner Zelkove schon an verirrtes Moos gedacht hatte... :lol:

Danke für die Aufklärung!

:-D
liebe Grüße Andreas
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von espanna »

bonsaiheiner hat geschrieben: 31.10.2020, 13:39 die korrekte Anordnung der Substämme ist aber wichtiger..
Lieber Heiner,

Mit großer Interesse habe ich all eure (Fips, Du, Heike, Bernd) Beiträge bezüglich Zelkova Serrata durchgelesen, dennoch ist mir eines noch nicht ganz klar geworden. Wenn du große Schnitte an Substämmen machst, wann ist dafür die beste Zeit?
Du hast in einem Beitrag erwähnt, dass die Schnitte in Mai und „richtig tief“ sein sollen sonst entstehen Knubbel bzw. Kalluswülste. Wenn ich diese Schnitte im Winter machen würde, natürlich abgedeckt mit Wundknete ,trocknet da was zurück, oder treibt der Trieb an der Schnittstelle wieder aus? Ich frage, weil ich mit anderen Arten die Erfahrung gemacht habe, dass die Schnitte aus dem Winter einen dünneren / schwächeren Kallus bilden.
Und wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, sprich es haben sich Knubbel gebildet, kann man da nachschneiden und erwarten dass das Ergebnis ansprechend wird, oder wird es nur schlimmer?
Vielen Dank schon mal, auch für die ganzen tollen Beiträge!
Gruß
László

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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von bonsaiheiner »

Hallo László,

Baumschuler empfehlen die Durchführung starker Astschnitte im Winter/Spätwinter (Obstbäume).
Das habe ich bei meiner grossen Besenzelkowe damals, vor mindestens 25 Jahren, auch so zu dieser Zeit gemacht. Bilder gibt´s davon keine, war noch weit vor meiner BFF-Zeit.
Damals folgte ich noch bedingungslos den Vorbildern und das war u.a. der unvergessene Horst Krekeler, der ja auch ursprünglich ein Baumschuler war.
Heute würde ich starke Schnitte im Spätfrühling machen, wegen der besseren Abschottung der Schnittstelle gegenüber eindringenden Pilzen.
Ende der 80er und in den frühen 90er Jahren störte mich an diesem Baum die starke Kallusbildung, die sich inzwischen ausgebügelt hat.

Allerdings neigt die Zelkowe im Laufe der Schnitt- und Pflegemaßnahmen (nur hier in Mitteleuropa?, von den Japanern habe ich nie so etwas gehört) zu einer Art Vergreisung
mit Verarmung der Feinverzweigung. Es scheint so zu sein, dass man sich, wohl oder übel, im Abstand von 10 oder 20 Jahren von einem grossen Teil seiner liebgewonnen
Feinverzweigung trennen muss, um eine Art "Verjüngung" des Kronenbildes zu erreichen.
Sehr anschaulich hat Walter Pall das in seinem beachtenswerten Thread
viewtopic.php?f=4&t=47957&p=587193&hili ... we#p587193
dargestellt.
Was er hat machen müssen, hat aber nichts mit einem Massivrückschnitt zu tun, denn seine Substämme waren ja schon stimmig aufgebaut.
Hoffentlich kannst Du was mit meiner Antwort auf Deine Anfrage anfangen.

Gruß,
Heiner
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von espanna »

Vielen Dank für die prompte Antwort *daumen_new*
Das hilft natürlich sehr!
Etwas verwundert war ich über deine Aussage in Walters Thread, dass du an den Astenden die 2 stärksten Triebe behalten würdest. Logisch gesehen (besser gesagt nach meine Logik :-D ), würde ich die Schwächeren behalten um die Feinheit zu erhalten. Würden die feinen Triebe vertrocknen, oder würden noch mehr Adventivknospen gebildet werden?
Gruß
László

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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von Bernd Schreiner »

Hallo zusammen,
Hallo Laszlo, dass Problem mit Wülsten kenne ich nicht. Wenn man den Astkragen stehen lässt
entsteht unterhalb der Schnittstelle ein neuer Trieb, dannn kann man die Schnittstelle leicht konkav
nachschneiden. Wichtig ist meiner Meinung nach der Schnitt im Herbst, da man dann einen besseren
Austrieb im nächsten Frühjahr hat. Ansonsten schneide ich alles was weg muss, egal zu welcher
Jahreszeit. Anbei ein paar Fotos von Schnittem unterschiedlichen Alters.
Dateianhänge
P1060400.JPG
P1060400.JPG (130.95 KiB) 665 mal betrachtet
P1060399.JPG
P1060399.JPG (162.93 KiB) 665 mal betrachtet
P1060398.JPG
P1060398.JPG (119.53 KiB) 665 mal betrachtet
Sage nicht immer, was Du weißt, aber wisse immer, was Du sagst.
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Re: Shohin Besenzelkove Keyaki

Beitrag von espanna »

Danke Bernd für die Information und die Bilder, das schaut sehr gut aus *huldigen* 👍
Gruß
László

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