Acer Buergeranium

Kleine Bäume ganz groß. Für alle Winzlinge, die schon Baum sind und nicht Sämling, also einen gewissen Entwicklungsgrad haben. Treu dem Motto "der kleinst mögliche Baum".
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kressevadder
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Acer Buergeranium

Beitrag von kressevadder »

Hallo,

42 Jahre alt und noch keinen kleinen, dicken Buergeranium, das war ja schon ziemlich peinlich :oops:

Aber jetzt bin ich fündig geworden *dance*

Mit so 23cm ab Schalenoerkante grenzwertig im Shohin Forum, aber er passt noch in die Hand.

Heute war dann Zeit und es regnet auch nicht den ganzen Tag. Viel ist nicht passiert. Das tote Holz der Schnittstellen an der Spitze wurde entfernt, da waren zwei Stummel. Der Baum hat hier zwei Wunden, die hoffentlich überwallen. Ein Ast unten wurde gedrahtet, da der Winkel an Stamm sehr ungünstig war.

Schneiden wollte ich jetzt nicht. a) weil mir das im Winter jetzt etwas zu heikel ist, b) möchte ich den Baum lieber etwas auf mich wirken lassen und eine Ansichtseite finden, bevor ich was falsches wegschnipple.

Und so startet hier die Doku für Winterabende mit Fotos von allen Seiten. Und zur Diskussion natürlich.

Ich freue mich über Meinungen und Ratschläge.

Gruß
Manfred

Buergeranium_000.jpg
45° hier ist m.E. irgendwo die Ansichtseite
Buergeranium_045.jpg
90°
Buergeranium_090.jpg
135°
Buergeranium_135.jpg
180°
Buergeranium_180.jpg
225°auch eine schöne Seite, eigentlich finde ich die sogar am besten. Aber man schaut auf die Schnittstellen an der Spitze.
Buergeranium_225.jpg
270°
Buergeranium_270.jpg
315°
Buergeranium_315.jpg
360° und drumrum.
Buergeranium_000.jpg

Wunden an der Spitze
cut_0.jpg
nachher
cut_2.jpg
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manuu29
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von manuu29 »

Guten fang gemacht



gefaellt mir gut ich find das 2 te foto als ansichtsseite ziemlich gut das muss man aber live sehen


der wird mal gut und die machen echt spass


gruss manuu
wenn die die reinwollen die die rauswollen nicht rauslassen,können die die rauswollen die die reinwollen nicht reinlassen (ganz logisch oder)
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Norbert_S
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von Norbert_S »

225° wäre auch meine Ansichtseite, schönste Bewegung, Schnittstelle durch Pflegemaßnahmen schließen, Aststellungen anpassen, fertig ist ein Prachtbursche.
Aufpassen, dass er oben nicht zu sparrig wird.

Guter Kauf, habe Spaß bei der weiteren Entwicklung.
Norbert

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jupp

Re: Acer Buergeranium

Beitrag von jupp »

Hallo Manfred
Meine favorisierte Ansicht wäre Bild 1 oder auch 225°
Schnibbel da gar nicht mehr viel dran rum und erhalte den Charakter des Baumes als Baum. Diese Stummel würde ich weiter ausarbeiten, zu einem schönen Eulenloch, dass dann mit der Zeit auch wieder verwachsen könnte. Super Kauf. So was suche ich auch noch in dieser Größe oder kleiner........ 8)
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Reiner K
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von Reiner K »

Hallo Manfred,
wie Norbert schon sagte die Seite finde ich auch gut..
ABER die 3er Spitze...
da haste ncoh ne Baustelle...
Ich würde die Schnittstelle erstmal etwas bearbeiten.
Dann mich für 1 von den 3 Spitzentrieben entscheiden.
Ansonsten bekommst Du dort das nächste Problem..
LG Reiner
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SandraP
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von SandraP »

Norbert_S hat geschrieben:225° wäre auch meine Ansichtseite, schönste Bewegung, Schnittstelle durch Pflegemaßnahmen schließen, Aststellungen anpassen, fertig ist ein Prachtbursche.
Das sehe ich genauso *daumen_new*
Bin mit meinen Bäumchen auf Instagram unterwegs :)
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Heike_vG
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Manfred,

auch mir gefällt Dein Dreispitzer sehr gut, das ist schönes Rohmaterial. Aber meiner Meinung nach ist im oberen Drittel noch viel mehr zu schneiden. Da sind eine Menge dicker, gerader, unverjüngter, unverzweigter Stellen und etliche "Vogelnester", wo mehr als zwei Zweige entspringen.
Gerade beim Shohin würde ich hier keine Kompromisse machen. Beim Dreispitzahorn treibt alles so problemlos wieder aus, das würde ich mir unbedingt jetzt gleich zu Nutze machen, um mich nicht hinterher ärgern zu müssen. Du wirst später sehen, wie klein und fein der Dreispitzer sich verzweigen kann, da ist es ganz leicht, Internodien"längen" von 1 cm und weniger zu erreichen. Wenn man das später im Außenbereich der Krone hat und innen diese dicken, gerade Balken, dann ärgert man sich nur noch, weil die Überwindung dann riesig ist, noch einmal alles abzuhacken.

Die alten, gammeligen Stümpfe an den Schnittstelln müssen auch nach meiner Ansicht unbedingt abgetragen werden. *daumen_new*

Liebe Grüße,

Heike
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Buergeranium_Manfred_v.jpg
Buergeranium_Manfred_v.jpg (56.38 KiB) 4435 mal betrachtet
Buergeranium_Manfred2_v.jpg
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Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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hoesy
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von hoesy »

Hi Manfred,
der ist schick! Würde mir auch gefallen!

Mach was draus! *daumen_new*
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kressevadder
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von kressevadder »

Vielen Dank für euer Feedback und eure Tips *daumen_new*

Ja, ich denke die Ansicht bei 225° ist die beste. Die Schnittstellen solle man überwallen können. Wenn nicht -> Eulenwohnung.

Es gibt übrigens schon eine Wohnung im Erdgeschoss, die wird an Gartenkobolde vermietet:
Wohnung.jpg
Schneiden und ausputzen kommt dann im Frühjahr. Heike, vielen Dank für die "Schnittmuster". Da gibt es schon etliche Stellen, wo 2,3 oder mehr Äste an einer Stelle entspringen.

Jetzt könnte es Frühjahr werden :lol:
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jost
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von jost »

225° ist auch meine favorisierte Ansichtsseite. Sehr schöner Baum!! Unbedingt Heike Tipps zum Schnitt befolgen, nicht nur wegen der langen geraden Zweige sonder weil die Spitzentriebe jetzt schon dicker sind als die unteren "Haupt"-Äste. Werden die oberen Bereiche nicht über einen längeren Zeitraum deutlich reduziert, holen die unteren Äste den Rückstand nie auf.
Gruß, Joachim
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micha k
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von micha k »

sehe ich auch so wie Heike !

Das Wichtigste ist, den langen, sehr geraden Trieb in der Spitze zu entfernen.
Egal wie Du den Baum aufbaust bzw. weiterentwickelst, diesen Trieb wirst Du nicht brauchen.
Schneide Ihn aber nicht ganz ab, sondern lass einen kleinen Stumpen von ca. 1-2 cm.
Dann kannst Du evtl. auch mit Trieben weiterarbeite, die aus schlafenden Knospen am Ansatz austreiben.
Gruß,
Micha
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bonsaiheiner
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von bonsaiheiner »

Hallo,
jost hat geschrieben:... Werden die oberen Bereiche nicht über einen längeren Zeitraum deutlich reduziert, holen die unteren Äste den Rückstand nie auf.
Goldene Worte!
Genauso ist es. Vielleicht sollten die Basisäste während mindestens 2 Wuchsperioden überhaupt unangetastet bleiben, um aufholen zu können..
Gilt natürlich nur, wenn Manfred die sich abzeichnende Grösse beibehalten will.

Beste Grüsse,
Heiner
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kressevadder
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von kressevadder »

Hallo,

die Basisäste müssen natürlich gestärkt werden und dürfen durchtreiben, so lange der Platz reicht.

Spitze ausdünnen, klar. Hier werde ich auch Opferäste finden müssen, wenn sich die Schnittstellen schließen sollen. Aber auch einen guten Kompromiss finden müssen, um keine neuen grobe Schnitte zu bekommen. Knospen für Opferäste sind jedenfalls genug da.

Heike machts ja auch vor:

http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... =4&t=12913

Gruß
Manfred
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von Heike_vG »

Bei Dreispitzern in Shohin-Größe wachsen Opferäste so schnell und eine genügende Verdickung der unteren Äste kann unter günstigen Bedingungen schon in 3 Monaten Wachstumszeit erfolgen.
An meinem "Reha-Patienten" wachsen jeweils in einer Saison Leittriebe von mehr als 1,20 m Länge, die dann fingerdick werden. So ist auch in einer einzigen Saison eine Schnittstelle von ca. 4 cm Durchmesser mehr als zur Hälfte überwallt worden.
Man muss nur aufpassen, dass man sich durch übermäßiges Wachstum von Opferästen und Leittrieben keine unschönen Verdickungen einhandelt, die dann wieder ein neues Problem darstellen.

LG, Heike
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bonsaiheiner
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Re: Acer Buergeranium

Beitrag von bonsaiheiner »

Hallo,
Heike_vG hat geschrieben:Bei Dreispitzern in Shohin-Größe wachsen Opferäste so schnell und eine genügende Verdickung der unteren Äste kann unter günstigen Bedingungen schon in 3 Monaten Wachstumszeit erfolgen.
An meinem "Reha-Patienten" wachsen jeweils in einer Saison Leittriebe von mehr als 1,20 m Länge, die dann fingerdick werden. So ist auch in einer einzigen Saison eine Schnittstelle von ca. 4 cm Durchmesser mehr als zur Hälfte überwallt worden.
Man muss nur aufpassen, dass man sich durch übermäßiges Wachstum von Opferästen und Leittrieben keine unschönen Verdickungen einhandelt, die dann wieder ein neues Problem darstellen.

LG, Heike
alles zu 100% richtig und auch schon selbst erlebt.
Noch ein kleiner Nachtrag:
Das Wachsenlassen eines Opfertriebes hat auch zur Folge, dass das Wurzelwerk einseitig "angezapft" wird und eine enorme Kaliberzunahme meist nur einer Wurzel bewirkt. Verdickungen, wie von Heike angesprochen, gibt´s also nicht nur oberirdisch, auch unterirdisch. Ist das eine Wurzel, die steil nach unten zieht, kann man sie meist später kürzen, ohne Beiträchtigung des späteren Nebari. Verläuft sie aber flach unter der Substratoberfläche, wird an dieser Stelle das Nebari unschön, gilt übrigens auch für Zelkowen und Acer palmatum.

Beste Grüsse,
Heiner
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