abgemooste japanische Ulme

Kleine Bäume ganz groß. Für alle Winzlinge, die schon Baum sind und nicht Sämling, also einen gewissen Entwicklungsgrad haben. Treu dem Motto "der kleinst mögliche Baum".
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Heike_vG
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von Heike_vG »

Oh, das Drehen ist aber schon wichtig. Mir ist aufgefallen, dass selbst bei meinen freistehenden Bäumen, die theoretisch aus allen Richtungen Licht bekommen, schnell ein erheblicher Unterschied zwischen Nord- und Südseite auftritt. Auf der Sonnenseite erwärmt sich das Substrat stärker, trocknet auch schneller, die Wurzeln wachsen stärker und entsprechend Zweige und Laub natürlich auch. Deswegen muss man das Drehen schon ziemlich regelmäßig auf sich nehmen. Bei mir dauert es immer ungefähr eine Stunde, bis alle Bäume gedreht sind, weil sie an ihren Sommerplätzen grundsätzlich festgebunden und mit Bewässerungsschläuchen versehen sind, was einige Handgriffe mehr erfordert. Aber es muss wenigstens alle 2 - 3 Wochen getan werden, um eine gleichmäßige Entwicklung zu gewährleisten.
In Australien habe ich in der Nationalen Bonsai-Sammlung gesehen, dass sie dort die Bäume (sie stehen von Mauern umgeben sehr windgeschützt und müssen nicht angebunden werden) auf die einfachen billigen Plastikdrehteller und je eine große dunkelgraue Bodenfliese (preiswerte Restposten aus Baumärkten) gestellt haben. So ist das Drehen ein Kinderspiel, auch bei sehr großen schweren Bäumen, und es sieht edel und ordentlich aus. Wenn meine Bäume nicht so sehr dem Wind ausgesetzt wären, würde ich das nachmachen. Vielleicht ist es ja für einige von Euch eine gute Idee!

Liebe Grüße,
Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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bock
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von bock »

Heike_vG hat geschrieben: 29.11.2019, 08:25 ...
In Australien habe ich in der Nationalen Bonsai-Sammlung gesehen, dass sie dort die Bäume (sie stehen von Mauern umgeben sehr windgeschützt und müssen nicht angebunden werden) auf die einfachen billigen Plastikdrehteller und je eine große dunkelgraue Bodenfliese (preiswerte Restposten aus Baumärkten) gestellt haben. ...
Da staune ich aber - vermutlich stehen die Bäume dort halbschattig.
Ich habe eine Moosrose auf einem Podest mit einer Schieferplatte stehen gehabt, die wäre mir fast verkocht. Naja, vielleicht heizen sich Fliesen nicht so stark auf, sonst würde ich für sonnige Standorte eher Holzplatten oder helle Fliesen empfehlen.
Ich muss beim Rasenmähen einen Teil meiner "Bonsaitische" (Bierzeltgarnitur) versetzen, die Bäume werden also regelmäßig gedreht. Der Großteil bleibt allerdings bisher meist den ganzen Sommer an Ort und Stelle - sollte ich noch mal überdenken...

;)
liebe Grüße Andreas
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Georg
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von Georg »

Den thread habe ich übersehen.
Eine tolle Entwicklung hast Du da vollbracht. Der ist wirklich auf einem sehr guten Weg.
Meine einzige Empfehlung, außer der von Heike zum regelmäßigen Drehen, ist aufzupassen, daß er kontrolliert wächst, heißt, seine Wachstumsgelüste immer wieder gezielt einzuschränken, da er, wie Du sicherlich selbst schon bemerken durftest, sonst leicht zu Knubbelbildungen von den vielen überflüssigen Austrieben neigt.
Klasse Arbeit, aber auch viel Arbeit! :lol:
Gruß
Rüdiger
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Heike_vG
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von Heike_vG »

Andreas, Du hast recht, bei der enormen Hitze, die in Canberra im Sommer auftritt, werden die Bonsai in der Nationalen Sammlung schattiert. Es ist eh ein grober Maschendraht über dem gesamten Areal und dann werden noch Sonnensegel gespannt. Dein Hinweis, ggf. hellere Fliesen zu nehmen, ist auf jeden Fall sinn- und wertvoll! *daumen_new*

LG, Heike
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mydear
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von mydear »

*updated*
Umgepflanzt Anfang April, leider zu schräg und zu mittig eingepflanzt. Jetzt fehlt der Ulme Stabilität und Ausstrahlung.
Einige Triebe waren über Winter kahl geblieben, wie es auch Heiner an seiner Ulmus japonicum beschrieben hat. Leichter Rückschnitt vor 2 Tagen zum Wuchsausgleich. Sie muss erst noch kräftiger werden.

Grüße
Rainer
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von Barbara »

Hallo Rainer,

kannst Du die Pflanzposition nicht noch vorsichtig korrigieren?
Ich mache sowas immer, wenn es mir erst später auffällt.....bevor ich mich dann mindestens 2 Jahre ärgere.
Bis jetzt hat mir das noch kein Baum übelgenommen.
Deinen Panda-Ficus kannst Du dann gleich auch noch mittiger pflanzen, dann wirkt die Schale auch nicht so groß..... :wink:

Liebe Grüße,
Barbara
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bonsaiheiner
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von bonsaiheiner »

Hallo Rainer,
solltest Du Dich dazu entschließen, würde ich den Shohin in ein größeres Pflanzgefäß umsetzen, denn die Ulme fühlt sich während des Aufbau in einer größeren Schale nicht nur wohler; sie läßt dann auch keine Äste kahl werden. Weg von einer passenden Schale ist kein Rückschritt, wenn die Umstände es ratsam erscheinen lassen. Es ist meines Erachtens ein Zeichen, dass der Besitzer die Situation richtig einschätzt.
Beste Grüße,
Heiner
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von maexart »

Hallo Rainer,
Die kleine wird wirklich gut, ich würde zumindest den Winkel jetzt auch noch ändern.
Willst du an der Stelle wirklich alle 3 behalten? Sieht vermutlich in 3d anders aus aber so zeigen sie mir zu sehr in eine Richtung und du schimpfst ja weiter oben über die Knubbelbildung.
Treibt die kleine bei dir im Kalthaus immer schon aus?
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von mydear »

maexart hat geschrieben: 25.05.2020, 19:28 Willst du an der Stelle wirklich alle 3 behalten? Sieht vermutlich in 3d anders aus aber so zeigen sie mir zu sehr in eine Richtung und du schimpfst ja weiter oben über die Knubbelbildung.
Treibt die kleine bei dir im Kalthaus immer schon aus?
Danke Max für deine Antwort. Stimmt mit den Trieben, Neptuns Dreizack habe ich erst jetzt bemerkt. Da muss ich schnell 2 wegschneiden, sonst sind die Knubbel ruck-zuck da.

Der Austrieb erfolgte im Kalthaus Anfang März.

Grüße
Rainer
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von mydear »

bonsaiheiner hat geschrieben: 25.05.2020, 18:48 solltest Du Dich dazu entschließen, würde ich den Shohin in ein größeres Pflanzgefäß umsetzen, denn die Ulme fühlt sich während des Aufbau in einer größeren Schale nicht nur wohler; sie läßt dann auch keine Äste kahl werden. Weg von einer passenden Schale ist kein Rückschritt, wenn die Umstände es ratsam erscheinen lassen. Es ist meines Erachtens ein Zeichen, dass der Besitzer die Situation richtig einschätzt.
Danke Heiner, gut zu wissen. Mit der Schale werde ich nicht glücklich, sie ist zu flach. Dadurch trocknet sie schnell ab und ich muss öfter gießen. In der Folge bleibt der Stammfuß sehr lange nass, es bildet sich keine Korkrinde. Das fördert eine inverse Verjüngung am Ansatz.

Ich werde am Stamm das Substrat gegen groben Bims austauschen, dass es dort schneller abtrocknet, dazu im Herbst umpflanzen ohne Wurzelschnitt.

Grüße
Rainer
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von mydear »

Barbara hat geschrieben: 25.05.2020, 18:18 kannst Du die Pflanzposition nicht noch vorsichtig korrigieren?
Ich mache sowas immer, wenn es mir erst später auffällt.....bevor ich mich dann mindestens 2 Jahre ärgere.
Bis jetzt hat mir das noch kein Baum übelgenommen.
Deinen Panda-Ficus kannst Du dann gleich auch noch mittiger pflanzen, dann wirkt die Schale auch nicht so groß..... :wink:
Hallo Barbara,

Aufrichtung und Position wollte ich nicht mehr ändern, da sie schon 2 Monate verpflanzt ist. Ich müsste sie mir nochmals genau anschauen und Links etwas lupfen. Vielleicht geht ja noch was. „A bißerl wos geht imma...“, wie schon der Monaco-Franze sagte.

Grüße
Rainer
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von Petra K. »

*daumen_new* Hallo Rainer, das hat sich richtig gelohnt die abzumoosen.
Grüße aus München
Petra
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von mydear »

Petra K. hat geschrieben: 26.05.2020, 08:24 *daumen_new* Hallo Rainer, das hat sich richtig gelohnt die abzumoosen.
Danke Petra, doch zufrieden bin ich mit der Baustelle noch lange nicht. Seit 2 Jahren geht es nicht richtig voran. Vielleicht sollte ich doch in einen größeren Pot umsetzen.

Grüße
Rainer
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Petra K.
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von Petra K. »

Hallo Rainer, ich habe meine japanische Ulme zwar nicht abgemoost habe aber weil die Äste nicht da waren wo sie hin sollten, fast alle Äste vor ca. 3 Jahren entfernt, sie in einen Anzuchttopf gesetzt und dann den Neuaustrieb gleich auf die Triebe selektiert welche gut stehen die anderen entfernt und habe wachsen lassen. Dieses Jahr ist der Aufbau schon richtig gut.
Grüße aus München
Petra
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mydear
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Re: abgemooste japanische Ulme

Beitrag von mydear »

Petra K. hat geschrieben: 27.05.2020, 14:45 Hallo Rainer, ich habe meine japanische Ulme zwar nicht abgemoost habe aber weil die Äste nicht da waren wo sie hin sollten, fast alle Äste vor ca. 3 Jahren entfernt, sie in einen Anzuchttopf gesetzt und dann den Neuaustrieb gleich auf die Triebe selektiert welche gut stehen die anderen entfernt und habe wachsen lassen. Dieses Jahr ist der Aufbau schon richtig gut.
Hallo Petra,

mich begeistert auch immer wieder, wie schnell diese Sorte aufgebaut werden kann. Bin ja ein klein wenig neugierig deine U. japonica bald hier sehen zu können *dance*
Die beiden anderen Abmoosungen der hier gezeigten Mutterpflanze habe ich jetzt 2 Jahre ausgepflanzt. Das hat ihnen richtig gut getan. Ich denke so machen es ja auch die Japaner oft mit Shohin. Nur zu Ausstellungen bzw. ein paar Jahre in einen kleinen Schuh quetschen. Dann wieder in einem tieferem Pot zur Kräftigung setzen.

Grüße
Rainer
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