Die Stolperbirke

Kleine Bäume ganz groß. Für alle Winzlinge, die schon Baum sind und nicht Sämling, also einen gewissen Entwicklungsgrad haben. Treu dem Motto "der kleinst mögliche Baum".
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Hanno
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Die Stolperbirke

Beitrag von Hanno »

Die "unendliche" Geschichte dieses kleinen Birkenfindlings ist zwar erst fünf Jahre alt, zeigt aber wie im richtigen Leben, dass es trotz vieler "Aufs und Abs" immer weiter geht, auch wenn man zu Beginn nicht so richtig weiss, wohin der Weg führt.
Die ausführliche Beschreibung mit vielen Bildern ist im alten BCD-Forum nachzulesen.

Was bisher geschah:
Es begann 2012 - während eines Besuchs bei Majo durfte ich auch durch "seine" sagenhafte Halde streifen, auf der er so viele seiner genialen "Haldenknick-Shohins" findet.
Direkt über unserem Weg lag ein umgekippter und freigespülter Birken-Stecken mit recht spärlichem Austrieb. Der interessierte mich!! Und da Majo mir erzählte, dass er diesen Stecken kennt und oft fast drüber gestolpert wäre, stand für mich der Name schnell fest: das ist die "Stolperbirke"!
Ausgraben brauchte man nicht - sie hing nur an einer einzigen dicken Wurzel fest.
So sah sie "frisch geerntet" aus:
Frisch geerntet
Frisch geerntet
Stolperbirke-2012-05-18.jpg (169.96 KiB) 925 mal betrachtet
Und hier fing es schon an, denn der Mensch denkt - und der Baum sagt, wohin die Reise geht. Denn eigentlich sollte am Fusse des Auslegers eine schöne Baumgruppe entstehen. Doch nach ein paar Wochen zeigte es sich, dass lediglich einer der "Bäume" überlebte. Die einzelne Wurzel hatte wohl nicht für alle gereicht. Aber wir sind ja flexibel :-D - wir machen trotzdem weiter.
Zuerst gestaltete ich über dem Ausleger - und der musste unbedingt als Eyecatcher erhalten bleiben - eine "normale" Hängebirke.
2015: "normale" Hängebirke
2015: "normale" Hängebirke
Sah ja nicht schlecht aus, aber dann kam Majos Vorschlag, den eigentlich langweiligen Stamm nach rechts über diesen Stecken zu biegen. Ein Versuch wars Wert - die vorsichtige Biege-Aktion hat die halbe Nacht gedauert. Und um dem Grün die passende Richtung zu geben, kamen dann meine bewährten Wäscheklammern zum Einsatz. (Die schneiden nicht ein wie Draht und sind schnell zu versetzen)
Und als hätte ich schon geahnt, was einmal kommen würde, hab ich parallel dazu auch den kleinen Austrieb am Stammfuss gehegt und gepflegt.
Klammergestaltung - schön bunt!
Klammergestaltung - schön bunt!

Aber dann kams im letzten Jahr knüppeldick für meine Stolperbirke:
"Böse Buben" in Gestalt von irgendwelchen fressenden Insektenlarven haben sich ausgerechnet meinen schönen Stammfuss als Heimstätte ausgesucht und diesen total ausgehöhlt! Der (in meinen Augen) charaktervolle Ausleger verlor dadurch seinen Halt und brach eines Tages einfach ab :(
Baumruine
Baumruine
Was jetzt kommt, ist schnell erzählt: die geneigte Hängebirke wird noch eine Weile bleiben und darf "wild" austreiben, bevor ich mich, wenn auch schweren Herzens, von ihr trenne. Bis dahin soll sie den Rest des Stammfusses stärken.
Strubbelbirke
Strubbelbirke
Aber am Ende werde ich mich verstärkt um den kleinen Aufsitzer kümmern und plane, daraus einen Shohin machen, der auf einem "fetten Floss" sitzt. Die gesamte Ruine soll dazu so geneigt werden, dass die "Höhle" zum Boden zeigt bzw. ganz darin versenkt wird. Vorher wird die riesige Wunde satt mit Jinmittel und danach mit Holzhärter eingepinselt.
Und so sieht das kommende Shohin-Birkenfloss heute aus:
ausbaufähig
ausbaufähig
Ein weiterer Lichtblick: der noch zaghafte neue Austrieb am Stammfuss. Mal sehen, was daraus wird . . .
Neues Leben auf der Ruine
Neues Leben auf der Ruine
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