Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Hallo zusammen,
Ginkgos wachsen ja in Schale recht langsam und sind im Handel meist nicht gerade Schnäppchen. Ich wollte selbst einen abmoosen. Auf einem Vortrag hörte ich von einem versierten Profi, dass es beim Ginkgo recht gut funktionieren sollte.
Perfekt, dachte ich - bei meinem Garten-Ginkgo (übrigens ein Steckling aus 1989) war ein Rückschnitt fällig, um ihn schmal und kompakt auf ca. 1,50 m zu halten. Also habe ich 2012 begonnen den gut 1m-langen Gipfel abzumoosen. Substrat war Sphagnummoos, begonnen wurde im April, geerntet im August.
Es gab nur wenig kurze, unverzweigte, dicke Wurzeln. Beim Entfernen des Sphagnummooses sind mir noch dazu die längsten 2 Wurzeln abgebrochen, es blieben nur ganz kurze Wurzel-Stumpen übrig. Ich habe trotzdem eingetopft, gut fixiert und frostfrei überwintert. Immerhin ist er im Frühjahr 2013 ausgetrieben.
Hier im Forum gab es einen Thread der das Abmoosen in Frage stellte:
viewtopic.php?f=6&t=38527&p=410269&hilit=ginkgo#p410269
Abmoosen funktioniert also nicht besonders. Macht nichts, denn auch fast unbewurzelte "Stecklinge" wachsen offensichtlich an.
Ich hoffte auf rasches Wachstum, leider rührte sich im kleinen Topf fast nichts. Lediglich am Gipfel verzweigten die Äste. Dann kamen einige Jahre des Wartens, doch ein Ginkgo will schon massiv gedüngt werden, sonst passiert recht wenig. Er braucht also Wachstum im Garten oder Düngen mit allem was erhältlich ist.
Dann las ich den Bericht über Wil's Shohin-Ginkgo. Da war für mich klar, dass ich auch einen Shohin haben wollte.
viewtopic.php?f=35&t=36980&hilit=ginkgo
Grüße
Rainer
Ginkgos wachsen ja in Schale recht langsam und sind im Handel meist nicht gerade Schnäppchen. Ich wollte selbst einen abmoosen. Auf einem Vortrag hörte ich von einem versierten Profi, dass es beim Ginkgo recht gut funktionieren sollte.
Perfekt, dachte ich - bei meinem Garten-Ginkgo (übrigens ein Steckling aus 1989) war ein Rückschnitt fällig, um ihn schmal und kompakt auf ca. 1,50 m zu halten. Also habe ich 2012 begonnen den gut 1m-langen Gipfel abzumoosen. Substrat war Sphagnummoos, begonnen wurde im April, geerntet im August.
Es gab nur wenig kurze, unverzweigte, dicke Wurzeln. Beim Entfernen des Sphagnummooses sind mir noch dazu die längsten 2 Wurzeln abgebrochen, es blieben nur ganz kurze Wurzel-Stumpen übrig. Ich habe trotzdem eingetopft, gut fixiert und frostfrei überwintert. Immerhin ist er im Frühjahr 2013 ausgetrieben.
Hier im Forum gab es einen Thread der das Abmoosen in Frage stellte:
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Abmoosen funktioniert also nicht besonders. Macht nichts, denn auch fast unbewurzelte "Stecklinge" wachsen offensichtlich an.
Ich hoffte auf rasches Wachstum, leider rührte sich im kleinen Topf fast nichts. Lediglich am Gipfel verzweigten die Äste. Dann kamen einige Jahre des Wartens, doch ein Ginkgo will schon massiv gedüngt werden, sonst passiert recht wenig. Er braucht also Wachstum im Garten oder Düngen mit allem was erhältlich ist.
Dann las ich den Bericht über Wil's Shohin-Ginkgo. Da war für mich klar, dass ich auch einen Shohin haben wollte.
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Grüße
Rainer
- Dateianhänge
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- April 2014
- 2014-04-17 -Ginkgo.JPG (361.34 KiB) 4201 mal betrachtet
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- August 2016
- 2016-08-13 .jpg (296.08 KiB) 4201 mal betrachtet
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- Nov 2016
- 2016-11-04 -Ginkgo-2.jpg (100.64 KiB) 4201 mal betrachtet
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- Okt 2017: Gipfelstumpen abgeschnitten
- 2017-10-11 18.20.07.jpg (217.16 KiB) 4201 mal betrachtet
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Beim Umpflanzen 2016 zeigte sich, dass rundum ein vernünftiges Nebari entstanden ist.
Also erneut abmoosen um 2 kleine Ginkgos zu bekommen! April 2018 schälte ich den Rindenstreifen, glaubte schon fertig zu sein. Dann blieb das Messer tiefer stecken und ich hätte beinahe vom Kambium zu wenig abgeschält.
Zur Stärkung der Ausgangspflanze wurde sofort ins Hochbeet gepflanzt. Der obere Teil hat bis Juni kräftig ausgetrieben. Bei den extremen Sommer-Temperaturen im Juli hat er dann geschwächelt, Ende August sind fast alle Blätter gelb geworden und abgefallen. Durch die Folie war nur eine einzige Wurzel sichtbar. Leider sind nur einseitig Wurzeln entstanden. Im Frühjahr treibt der Ginkgo überall aus und alles schein ok zu sein.
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- Dateianhänge
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- Juli 2018
- 2018-06-02 14.06.07.jpg (329.2 KiB) 4159 mal betrachtet
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- Substrat war Akadama mit Sphagnummoos oben drauf
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- August 2018
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- nur wenige Wurzeln an einer Seite
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- Mai 2019: Ginkgo Nr. 1
- 2019-05-15 17.48.55.jpg (237.48 KiB) 4159 mal betrachtet
Zuletzt geändert von mydear am 28.05.2019, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Ginkgo Nr. 2: hier noch der untere Teil: endlich verzweigen sich die Triebe
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Ginkgo Nr. 3: erfolgreicher (schneller) geht es wenn beim Garten-Ginkgo vorgearbeitet wird. Drei Jahre habe ich am Gipfel zurückgeschnitten. Der vordere Gipfel wurde im April 2018 abgemoost. Außen an der Folie war keine einzige Wurzel erkennbar. Ich ließ die Abmoosung über Winter am Baum, wollte wissen ob er im Frühjahr austreiben würde.
Fazit: wie von Heike hier im Forum beschrieben wurde mögen die fleischigen Wurzeln keinen Frost. Es waren allerdings doch 2 Wurzeln entstanden, die jetzt nur noch schlapp herumhängen. Der vordere Teil trieb bis jetzt nicht aus. Beim Anschneiden der Triebe war der Stamm noch grün, könnte noch vital sein. Ich habe ihn ins Hochbeet gesetzt - vielleicht kommt ja doch noch wundersamer Austrieb.
Abmoosungen also spätestens im September abtrennen! Ginkgos bewurzeln beim Abmoosen schlecht, doch auch dickere Stämme treiben als "Stecklinge" gut Wurzeln aus.
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Viel Glück wenn ihr es auch probieren wollt
Grüße
Rainer
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Ginkgo Nr. 3: erfolgreicher (schneller) geht es wenn beim Garten-Ginkgo vorgearbeitet wird. Drei Jahre habe ich am Gipfel zurückgeschnitten. Der vordere Gipfel wurde im April 2018 abgemoost. Außen an der Folie war keine einzige Wurzel erkennbar. Ich ließ die Abmoosung über Winter am Baum, wollte wissen ob er im Frühjahr austreiben würde.
Fazit: wie von Heike hier im Forum beschrieben wurde mögen die fleischigen Wurzeln keinen Frost. Es waren allerdings doch 2 Wurzeln entstanden, die jetzt nur noch schlapp herumhängen. Der vordere Teil trieb bis jetzt nicht aus. Beim Anschneiden der Triebe war der Stamm noch grün, könnte noch vital sein. Ich habe ihn ins Hochbeet gesetzt - vielleicht kommt ja doch noch wundersamer Austrieb.
Abmoosungen also spätestens im September abtrennen! Ginkgos bewurzeln beim Abmoosen schlecht, doch auch dickere Stämme treiben als "Stecklinge" gut Wurzeln aus.
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Viel Glück wenn ihr es auch probieren wollt
Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 28.05.2019, 17:35, insgesamt 2-mal geändert.
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
"Zeigt aber auch wie wenig Wurzeln eine Pflanze braucht um zu überleben."
Nur manche Pflanzen und oft da auch noch individuell unterschiedlich...
Nur manche Pflanzen und oft da auch noch individuell unterschiedlich...
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Danke, Rainer, für diese interessante Doku.
Liebe Grüße,
Barbara
Liebe Grüße,
Barbara
"Sorge Dich um den Beifall der Leute, und Du wirst ihr Gefangener sein." LAOTSE
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Danke für euer Interesse.
Ohne die früheren Fotos wäre mir nicht bewußt geblieben was der Ginkgo alles mitmacht, wie groß sein Überlebenspotential ist.
@Barbara
mal sehen ob bei Nr. 2 auch eine Kallusbildung an der Schnittstelle einsetzt. Im Hochbeet in reinem Kompost sollte er genug Nährstoffe finden
Ich drücke dir auch die Daumen für deinen
Rainer
Ohne die früheren Fotos wäre mir nicht bewußt geblieben was der Ginkgo alles mitmacht, wie groß sein Überlebenspotential ist.
@Barbara
mal sehen ob bei Nr. 2 auch eine Kallusbildung an der Schnittstelle einsetzt. Im Hochbeet in reinem Kompost sollte er genug Nährstoffe finden
Ich drücke dir auch die Daumen für deinen
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
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Angeregt durch Heikes schönen Ginkgo-Zwerg habe ich mir den Gipfel meines Garten-Ginkgos angesehen.
Und... Überraschung... demnächst wird abgemoost...
Grüße
Rainer
Angeregt durch Heikes schönen Ginkgo-Zwerg habe ich mir den Gipfel meines Garten-Ginkgos angesehen.
Und... Überraschung... demnächst wird abgemoost...
Grüße
Rainer
- Dateianhänge
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- der eingekürzte Gipfel meines Gartenginkgos
- 30F8DC8C-6759-433B-B5D8-0F9FD7966555.jpeg (302.95 KiB) 3494 mal betrachtet
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“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Dann drück' ich Dir mal die Daumen, dass sich an allen 4 Windrichtung Wurzeln zeigen. Immer schön drehen.
Gruß
Rüdiger
Gruß
Rüdiger
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Gut Georg, ich werde mich bemühen....
Grüße
Rainer
ps: wird wie im Zeugnis sein, dass dort steht „er war stets bemüht“ (und doch erfolglos )
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Die Stecklingsmethode wäre die Alternative, sollte das Zeugnis entsprechend ausfallen.
Virenfreie Grüße
Rüdiger
Virenfreie Grüße
Rüdiger
Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Ja genau, wenn das erste Jahr nichts bringt wird‘s ein Steckling
Bitte auch gesund und gewogen bleiben
Liebe Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
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Ginkgo Nr. 3
Das Shohin-Dickerchen ist auf den Weg gebracht. Substrat ist Akadama: Bims (1:1). Oben liegt eine zusätzliche Schicht Sphagnummoos auf, die das ganze in praller Sonne länger feucht halten soll. Mal sehen ob sich diesmal bis zum Herbst nennenswerte Wurzeln bilden.
Grüße
Rainer
Ginkgo Nr. 3
Das Shohin-Dickerchen ist auf den Weg gebracht. Substrat ist Akadama: Bims (1:1). Oben liegt eine zusätzliche Schicht Sphagnummoos auf, die das ganze in praller Sonne länger feucht halten soll. Mal sehen ob sich diesmal bis zum Herbst nennenswerte Wurzeln bilden.
Grüße
Rainer
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- der linke Trieb führt fast zu einem Dreifachstamm. Mal sehen ob das künftig zu einer „Flammenform“ zusammenwächst
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- jede Menge dicke Schnittstellen, 2 habe ich mal bündig geschnitten um zu sehen ob sie schon zu überwallen anfangen
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- unten rechts sieht man die Schnittstelle der mißglückten Abmoosung vom Winter 2018/2019. Der obere Teil hat sich seitdem gut weiterentwickelt.
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“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Der in 2018 abgemooste Ginkgo Nr. 1 wurde umgepflanzt. Nochmals ein Bild direkt nach der Abtrennung von der Mutterpflanze zum Vergleich:
Grüße
Rainer
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
Re: Ginkgo - auf Umwegen zum Shohin
Update zu Ginkgo Nr. 2
Auch wenn der Ginkgo nicht viele Triebe/Blätter hat - das Wurzelwerk ist so schlecht nicht
Grüße
Rainer
Auch wenn der Ginkgo nicht viele Triebe/Blätter hat - das Wurzelwerk ist so schlecht nicht
Grüße
Rainer
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- Wurzelschnitt 08. April 2020
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- 10. Juli 2020
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