Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Hallo, Ihr Lieben,
da Besenzelkowen gerade vermehrt hier im BFF gezeigt werden, eröffne ich auch mal einen neuen Thread. Ich wollte schon lange auch gerne eine klassische Zelkowe in Besenform haben, aber musste lange nach dem richtigen und bezahlbaren Material suchen. Stamm und Nebari müssen bei einer klassischen Besenform makellos sein und auch der Ansatz der Äste muss gut sein.
Im Februar, im Händlerbereich der Trophy in Belgien, bin ich dann bei Pavia-Bonsai bereits fündig geworden, als die Händler noch am Aufbauen waren. Das zunächst sichtbare Nebari war nicht ganz perfekt, aber notfalls, dachte ich, würde ich noch abmoosen.
Zu Hause habe ich das Bäumchen etwas gekürzt und umgetopft, wobei ich merkte, dass der Baum schon abgemoost worden war und ich mir bei mehreren Schichten Wurzeln mein zukünftiges Nebari aussuchen konnte. Das war natürlich ein Geschenk!
Den Rückschnitt habe ich hier noch etwas zurückhaltend gemacht, weil ich erstmal sehen wollte, wie vital der Baum ist und wie kräftig er treibt.
Im Sommer ist der Baum mächtig gewachsen, ich habe mehrmals richtig lange Triebe wachsen lassen und dann irgendwann zurückgeschnitten, damit sie nicht zu dick wurden.
Im Herbst dann ging es ins Detail.
Da ich jetzt wusste, dass der Baum kräftig ist und gut angewachsen, habe ich tüchtig zurückgeschnitten und die Äste so geformt, dass sie einen optimalen Ansatz bilden. Ich halte bei Zelkowen wenig davon, die Hauptäste schon zu sehr in die Waagerechte zu ziehen, die müssen für meine Begriffe noch steil bis schräg aufwärts gehen. Erst die weiter außen noch aufzubauenden Zweige sollen sich dann auch wieder mehr seitlich und leicht nach unten neigen.
Eine starke Wurzel, die an der Vorderseite direkt auf den Betrachter zulief, an der aber kaum etwas dran war, habe ich abgeschnitten, denn darunter sind noch kleinere und schönere Wurzeln. Am Nebari wird bei jedem Umtopfen sorgsam im Detail gearbeitet.
Nun freue ich mich auf die Entwicklung im nächsten Jahr!
Was sagt Ihr?
Liebe Grüße,
Heike
da Besenzelkowen gerade vermehrt hier im BFF gezeigt werden, eröffne ich auch mal einen neuen Thread. Ich wollte schon lange auch gerne eine klassische Zelkowe in Besenform haben, aber musste lange nach dem richtigen und bezahlbaren Material suchen. Stamm und Nebari müssen bei einer klassischen Besenform makellos sein und auch der Ansatz der Äste muss gut sein.
Im Februar, im Händlerbereich der Trophy in Belgien, bin ich dann bei Pavia-Bonsai bereits fündig geworden, als die Händler noch am Aufbauen waren. Das zunächst sichtbare Nebari war nicht ganz perfekt, aber notfalls, dachte ich, würde ich noch abmoosen.
Zu Hause habe ich das Bäumchen etwas gekürzt und umgetopft, wobei ich merkte, dass der Baum schon abgemoost worden war und ich mir bei mehreren Schichten Wurzeln mein zukünftiges Nebari aussuchen konnte. Das war natürlich ein Geschenk!
Den Rückschnitt habe ich hier noch etwas zurückhaltend gemacht, weil ich erstmal sehen wollte, wie vital der Baum ist und wie kräftig er treibt.
Im Sommer ist der Baum mächtig gewachsen, ich habe mehrmals richtig lange Triebe wachsen lassen und dann irgendwann zurückgeschnitten, damit sie nicht zu dick wurden.
Im Herbst dann ging es ins Detail.
Da ich jetzt wusste, dass der Baum kräftig ist und gut angewachsen, habe ich tüchtig zurückgeschnitten und die Äste so geformt, dass sie einen optimalen Ansatz bilden. Ich halte bei Zelkowen wenig davon, die Hauptäste schon zu sehr in die Waagerechte zu ziehen, die müssen für meine Begriffe noch steil bis schräg aufwärts gehen. Erst die weiter außen noch aufzubauenden Zweige sollen sich dann auch wieder mehr seitlich und leicht nach unten neigen.
Eine starke Wurzel, die an der Vorderseite direkt auf den Betrachter zulief, an der aber kaum etwas dran war, habe ich abgeschnitten, denn darunter sind noch kleinere und schönere Wurzeln. Am Nebari wird bei jedem Umtopfen sorgsam im Detail gearbeitet.
Nun freue ich mich auf die Entwicklung im nächsten Jahr!
Was sagt Ihr?
Liebe Grüße,
Heike
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Hi,
süßer Rohling und wie erwartet natürlich beste Praktik und ein guter Eingriff zum Start ins Training bei Dir
Ich glaube, ich hätte intuitiv den einen oder anderen Hauptast aus der Mitte herausgenommen, um etwas mehr Platz für zukünftigen Zuwachs zu haben... aber ich denke, das hast Du dir alles wohl überlegt, hast einen Plan und kannst das bestens direkt am Baum beurteilen und somit freue ich mich auf eine weitere tolle Entwicklungsgeschichte!
Schon jetzt einmal vielen Dank dafür,
Lieben Gruß
Heinrich
süßer Rohling und wie erwartet natürlich beste Praktik und ein guter Eingriff zum Start ins Training bei Dir
Ich glaube, ich hätte intuitiv den einen oder anderen Hauptast aus der Mitte herausgenommen, um etwas mehr Platz für zukünftigen Zuwachs zu haben... aber ich denke, das hast Du dir alles wohl überlegt, hast einen Plan und kannst das bestens direkt am Baum beurteilen und somit freue ich mich auf eine weitere tolle Entwicklungsgeschichte!
Schon jetzt einmal vielen Dank dafür,
Lieben Gruß
Heinrich
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Hallo Heinrich,
Tatsächlich habe ich auch ein paar kleine Ästchen aus der Mitte herausgenommen. Was jetzt noch so dicht aussieht, ist dem zweidimensionalen Foto geschuldet. Ich mache demnächst mal ein Bild von oben, das zeigt, dass die jetzt noch vorhandenen Äste gut verteilt sind und nicht zu dicht stehen.
Liebe Grüße,
Heike
Tatsächlich habe ich auch ein paar kleine Ästchen aus der Mitte herausgenommen. Was jetzt noch so dicht aussieht, ist dem zweidimensionalen Foto geschuldet. Ich mache demnächst mal ein Bild von oben, das zeigt, dass die jetzt noch vorhandenen Äste gut verteilt sind und nicht zu dicht stehen.
Liebe Grüße,
Heike
- Bonsai-Fips
- Freundeskreis
- Beiträge: 2804
- Registriert: 09.11.2012, 17:13
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Hallo Heike
Das freut mich für Dich, dass Du eine kleine Keyaki gefunden hast ! Ein sehr schönes, leicht konisches Stämchen !
Bei "nur", ich sage dem mal v-förmigen, aufwärtsstrebenden Ästen hätte ich die Befürchtung, das der Baum belaubt dann aussieht, wie ein schirmförmiger Besen.
WP hat heute seine Zelkova hier gezeigt - da sind die Hauptäste auch etwa halbkreisförmig aufgefächert.
Was denkst Du? Oder hast Du ein anderes Gestaltungsziel?
Liebe Grüsse, Fips
Das freut mich für Dich, dass Du eine kleine Keyaki gefunden hast ! Ein sehr schönes, leicht konisches Stämchen !
Deine bisherige Arbeit ist wie immer vorbildlich! Aber ich denke, ich hätte die Hauptäste jetzt in diesem frühen Stadium gut verteilt, etwa halbkreisförmig aufgefächert. Ich glaube, so wäre es zukünftig "einfacher", eine schöne, mehr oder weniger halbrunde Krone zu entwickeln.
Bei "nur", ich sage dem mal v-förmigen, aufwärtsstrebenden Ästen hätte ich die Befürchtung, das der Baum belaubt dann aussieht, wie ein schirmförmiger Besen.
WP hat heute seine Zelkova hier gezeigt - da sind die Hauptäste auch etwa halbkreisförmig aufgefächert.
Was denkst Du? Oder hast Du ein anderes Gestaltungsziel?
Liebe Grüsse, Fips
- Peter Meyer
- Beiträge: 416
- Registriert: 12.03.2008, 10:45
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Ich hätte die Äste auch einwenig aufgefährt, da bin bin ich ganz bei Fips.
Aber ich denke Heike weiß was Sie tut.
Heike wenn der mal groß ist stellen wir ihn neben meine Zelkove
LG Peter
Aber ich denke Heike weiß was Sie tut.
Heike wenn der mal groß ist stellen wir ihn neben meine Zelkove
LG Peter
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Hallo, Ihr Lieben,
in Japan habe ich viele große Zelkowen als Straßen- und Parkbäume gesehen und mir sehr aufmerksam ihre Wuchsform angeschaut. Auch habe ich die schönen alten Zelkowen-Bonsai bei den japanischen Bonsai-Meistern und auf der World Bonsai Convention sehr bewusst in ihrer Struktur auf mich wirken lassen. Ich finde es einfach schöner, wenn man die Zelkowen-Bonsai in ihrer natürlichen Form, mit den steil bis schräg aufragenden Hauptästen gestaltet. Wenn sie zu sehr im Bogen runtergezogen werden, sieht das für mich zwar nach Laubbaum, aber nicht primär nach Zelkowe aus. Nicht umsonst werden die Hauptäste der jungen Zelkowen in den Bonsai-Gärtnerein über den Winter nach oben zusammengebunden.
Liebe Grüße,
Heike
in Japan habe ich viele große Zelkowen als Straßen- und Parkbäume gesehen und mir sehr aufmerksam ihre Wuchsform angeschaut. Auch habe ich die schönen alten Zelkowen-Bonsai bei den japanischen Bonsai-Meistern und auf der World Bonsai Convention sehr bewusst in ihrer Struktur auf mich wirken lassen. Ich finde es einfach schöner, wenn man die Zelkowen-Bonsai in ihrer natürlichen Form, mit den steil bis schräg aufragenden Hauptästen gestaltet. Wenn sie zu sehr im Bogen runtergezogen werden, sieht das für mich zwar nach Laubbaum, aber nicht primär nach Zelkowe aus. Nicht umsonst werden die Hauptäste der jungen Zelkowen in den Bonsai-Gärtnerein über den Winter nach oben zusammengebunden.
Liebe Grüße,
Heike
- Dateianhänge
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- Zelkowe als Straßenbaum
- P1180945k.JPG (360.71 KiB) 1621 mal betrachtet
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- Im Hintergrund: "Keyaki Hiroba" - der Zelkowenplatz vor der Saitama Superarena
- P1190676.JPG (338.35 KiB) 1621 mal betrachtet
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- Beschnittene große Zelkowe
- P1190844.JPG (306.73 KiB) 1621 mal betrachtet
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- Zelkowen-Bonsai mit schräg und steil aufwärts gerichteten Hauptästen
- P1190891.JPG (243.61 KiB) 1621 mal betrachtet
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- Uralter, riesiger Zelkowen-Bonsai, bei dem die meisten Hauptäste schräg bis steil aufwärts stehen, nur mit der Zeit wurden weiter unten noch einige weiter herabgezogen, aber nicht übertrieben und nicht in Bögen
- P1190920.JPG (276.52 KiB) 1621 mal betrachtet
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- Zelkowe von Laubbaumpapst Hiroshi Takeyama - für mich ein besonders schönes Vorbild!
- IMG_9896.jpeg (390.6 KiB) 1621 mal betrachtet
- Bonsai-Fips
- Freundeskreis
- Beiträge: 2804
- Registriert: 09.11.2012, 17:13
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Ahh, danke Heike, für die Erläuterung Deines Gestaltungszieles! Dann bist Du natürlich auf dem richtigen Weg - ich bin gespannt! LG, Fips
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Hallo Heike,
den Kauf kann ich sehr gut verstehen. Dein Ansatz zur weiteren Gestaltung ist sehr gut nachzuvollziehbar. Werde mir eine Feldulme zulegen, bei der ich Deine Gestaltungsschritte genau beobachten werde und möglichst auch umsetzen. Bitte weiter berichten.
Vielen Dank.
Liebe Grüße
Robert
den Kauf kann ich sehr gut verstehen. Dein Ansatz zur weiteren Gestaltung ist sehr gut nachzuvollziehbar. Werde mir eine Feldulme zulegen, bei der ich Deine Gestaltungsschritte genau beobachten werde und möglichst auch umsetzen. Bitte weiter berichten.
Vielen Dank.
Liebe Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert
Bonsaifreunde Franken e. V.
Robert
Bonsaifreunde Franken e. V.
- Martin_S
- Beiträge: 11867
- Registriert: 05.01.2004, 20:26
- Wohnort: Linker Niederrhein, da wo et geil is'
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Sehr gelungen, wobei ich hier beide Ansätze zum Besen nachvollziehen kann. Interessant finde ich das „Vergleichsmaterial“ in Form der Strassenbäume.
Beste Grüße
Martin
Lieber Querlüften als Querdenken!
Martin
Lieber Querlüften als Querdenken!
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Danke Euch allen für Eure netten Antworten!
Liebe Grüße,
Heike
Nun habe ich noch ein neues Foto gemacht, das den Baum von oben zeigt. Ich denke, es spricht für sich, da sollte genug Platz sein.
Liebe Grüße,
Heike
- Dateianhänge
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- IMG_9902b.jpeg (392.5 KiB) 1394 mal betrachtet
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Danke und
Lieben Gruß
h
Lieben Gruß
h
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Hi Heike,
ein paar Überlegungen zu einer naturalistischen bzw. klassischen Form bei Zelkoven (Strassen- oder beschnittene Parkbäume lasse ich mal aussen vor):
- junge (nicht durch den Menschen beeinflusste) Zelkoven haben bei der Höhe von Stamm- zu Laubbereich eher ein Verhältnis von 1:1, alte Zelkoven eher von 1:2. Ist auch logisch, die Krone konnte weiterwachsen. Da sich dein Rohling ja jetzt verzweigen wird, stimmt das Verhältnis wohl recht gut, um dann in Richtung einer alten naturalistischen Zelkove zu gehen
- die untere Kronenkante flacht sich bei alten Zelkoven ab, weil an den Primärästen dann auch Sekundär- und Tertärzweige sich nach unten entwickeln können. Insofern ist der jetzige Schnitt auch eher naturalistisch
- reife (nicht durch den Menschen beeinflusste) Zelkoven haben eher wenige Äste, die sich am Hautpunkt verzweigen. Vier oder fünf oder sechs, aber nicht 10 oder noch mehr. Mehr als eine Handvoll sind dann eher eine künstlerische Entscheidung, ein gezielte Übertreibung oder eine Entscheidung weg von einer Natürlichkeit hin zur bewussten Darstellung eines idealisiert-naturalistischen Baumes oder kurz: eine eher klassische Form
- an deinem jetzigen Rohling ist die ursprüngliche Schnittkante der Kappung zu erkennen. Dieser Bereich wird auffälliger werden, je mehr Äste du stehen lässt (siehe Bild P1190891.JPG), lässt sich aber kaschieren, wenn man später auch weiter unten noch junge, neue Äste zulässt (siehe Bild IMG_9896.jpeg). Das widerspricht jedoch der natürlichen Entwicklung, ist auch eher eine Entscheidung Richtung einer klassischen Form
Da du ja hier wohl gerne eine klassische Form entwickeln möchtest, taugt der Rohling und deine Bearbeitung hier sehr gut als Beispiel für alle, die eine klassische Besenform anstreben.
(will man eher sehr naturalistisch arbeiten, müsste man wohl noch einige Äste entfernen. Wer eher skulpturell arbeiten will, würde sich wohl einen Rohling suchen, dessen Äste jetzt schon waagerechter ansetzen oder diese weiter nach unten ziehen)
ein paar Überlegungen zu einer naturalistischen bzw. klassischen Form bei Zelkoven (Strassen- oder beschnittene Parkbäume lasse ich mal aussen vor):
- junge (nicht durch den Menschen beeinflusste) Zelkoven haben bei der Höhe von Stamm- zu Laubbereich eher ein Verhältnis von 1:1, alte Zelkoven eher von 1:2. Ist auch logisch, die Krone konnte weiterwachsen. Da sich dein Rohling ja jetzt verzweigen wird, stimmt das Verhältnis wohl recht gut, um dann in Richtung einer alten naturalistischen Zelkove zu gehen
- die untere Kronenkante flacht sich bei alten Zelkoven ab, weil an den Primärästen dann auch Sekundär- und Tertärzweige sich nach unten entwickeln können. Insofern ist der jetzige Schnitt auch eher naturalistisch
- reife (nicht durch den Menschen beeinflusste) Zelkoven haben eher wenige Äste, die sich am Hautpunkt verzweigen. Vier oder fünf oder sechs, aber nicht 10 oder noch mehr. Mehr als eine Handvoll sind dann eher eine künstlerische Entscheidung, ein gezielte Übertreibung oder eine Entscheidung weg von einer Natürlichkeit hin zur bewussten Darstellung eines idealisiert-naturalistischen Baumes oder kurz: eine eher klassische Form
- an deinem jetzigen Rohling ist die ursprüngliche Schnittkante der Kappung zu erkennen. Dieser Bereich wird auffälliger werden, je mehr Äste du stehen lässt (siehe Bild P1190891.JPG), lässt sich aber kaschieren, wenn man später auch weiter unten noch junge, neue Äste zulässt (siehe Bild IMG_9896.jpeg). Das widerspricht jedoch der natürlichen Entwicklung, ist auch eher eine Entscheidung Richtung einer klassischen Form
Da du ja hier wohl gerne eine klassische Form entwickeln möchtest, taugt der Rohling und deine Bearbeitung hier sehr gut als Beispiel für alle, die eine klassische Besenform anstreben.
(will man eher sehr naturalistisch arbeiten, müsste man wohl noch einige Äste entfernen. Wer eher skulpturell arbeiten will, würde sich wohl einen Rohling suchen, dessen Äste jetzt schon waagerechter ansetzen oder diese weiter nach unten ziehen)
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
___________
Ich will nur noch hupen !
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Hallo Frank,
Deine Ausführungen habe ich mir gerade noch einmal durchgelesen und finde nicht so ganz heraus, worauf sie hinaus wollen. Ich habe hier mit der Verwendung der Begriffe "klassisch" und "naturalistisch" etwas Schwierigkeiten, denn im Fall der Zelkowe ist meiner Meinung nach beides dasselbe. Diese Baumart ist der Prototyp der "Besenform" mit eher steilen Hauptästen (beim Haushaltsgerät Besen würden seitwärts oder zum Stiel zurückzeigende Borsten eigentlich rein gar nichts fegen können, wenn ich so darüber nachdenke), in der Natur und als Bonsai, sie ist sowohl klassisch als auch naturalistisch. Andere Baumarten haben in der Natur ihre eigenen Wuchsformen, man kann eine Eiche, Buche, Linde, Hainbuche oder einen Ahorn - wenn man will - in einer Besenform wie eine Zelkowe gestalten, oder in einer freien, naturalistischen Form, die ihren natürlichen Vorbildern ähnelt. Oder auch in jeder anderen Form. Genauso kann man, wie es viele Leute ja auch tun, eine Zelkowe in einer freien Besenform gestalten, die der Gestalt anderer uns vertrauter Laubbaumarten ähnelt. Warum auch nicht. Aber naturalistisch ist das dann doch eigentlich nicht, jedenfalls nicht auf die Zelkowe bezogen.
Bei uns wachsen Zelkowen nicht im Wald und auch nicht als Straßenbäume, die meisten von uns sind daher mit natürlichen Vorbildern nicht so vertraut. Seit ich in Japan aber viele solche Vorbilder sehr bewusst betrachtet habe (leider habe ich nicht von allen Fotos), ist mir klar, dass die typische alte Zelkowe keine stark heruntergebogenen und schon gar keine gekrümmten Hauptäste hat. Jedoch gibt es ein paar Varianten der - ich nenne sie jetzt mal so, um weiterer Konfusion vorzubeugen - typischen Zelkowen-Besenform, mit einer Zweiergabelung, mit mehr oder weniger Hauptästen (die beiden Bonsai-Beispiele oben haben viele!), oder mit einer durchgehenden, sich stark verjüngenden und erst in der Spitze auflösenden Stammlinie.
Liebe Grüße,
Heike
Deine Ausführungen habe ich mir gerade noch einmal durchgelesen und finde nicht so ganz heraus, worauf sie hinaus wollen. Ich habe hier mit der Verwendung der Begriffe "klassisch" und "naturalistisch" etwas Schwierigkeiten, denn im Fall der Zelkowe ist meiner Meinung nach beides dasselbe. Diese Baumart ist der Prototyp der "Besenform" mit eher steilen Hauptästen (beim Haushaltsgerät Besen würden seitwärts oder zum Stiel zurückzeigende Borsten eigentlich rein gar nichts fegen können, wenn ich so darüber nachdenke), in der Natur und als Bonsai, sie ist sowohl klassisch als auch naturalistisch. Andere Baumarten haben in der Natur ihre eigenen Wuchsformen, man kann eine Eiche, Buche, Linde, Hainbuche oder einen Ahorn - wenn man will - in einer Besenform wie eine Zelkowe gestalten, oder in einer freien, naturalistischen Form, die ihren natürlichen Vorbildern ähnelt. Oder auch in jeder anderen Form. Genauso kann man, wie es viele Leute ja auch tun, eine Zelkowe in einer freien Besenform gestalten, die der Gestalt anderer uns vertrauter Laubbaumarten ähnelt. Warum auch nicht. Aber naturalistisch ist das dann doch eigentlich nicht, jedenfalls nicht auf die Zelkowe bezogen.
Bei uns wachsen Zelkowen nicht im Wald und auch nicht als Straßenbäume, die meisten von uns sind daher mit natürlichen Vorbildern nicht so vertraut. Seit ich in Japan aber viele solche Vorbilder sehr bewusst betrachtet habe (leider habe ich nicht von allen Fotos), ist mir klar, dass die typische alte Zelkowe keine stark heruntergebogenen und schon gar keine gekrümmten Hauptäste hat. Jedoch gibt es ein paar Varianten der - ich nenne sie jetzt mal so, um weiterer Konfusion vorzubeugen - typischen Zelkowen-Besenform, mit einer Zweiergabelung, mit mehr oder weniger Hauptästen (die beiden Bonsai-Beispiele oben haben viele!), oder mit einer durchgehenden, sich stark verjüngenden und erst in der Spitze auflösenden Stammlinie.
Liebe Grüße,
Heike
Re: Zelkowe - Besenform in der Entwicklung
Ich wollte nur verdeutlichen, dass man immer wissen sollte, was man wie erreichen kann (und das Stile und Formen immer wieder durcheinander geworfen werden und man allein dadurch schon nicht mehr weiss, was man will. Dem nächsten, der mit dem Wort "Stilform" kommt, dem ...).
Hier ist es klar. Du arbeitest gerne klassisch japanisch. Was normalerweise eine Stilisierung der Natur darstellt. Eine Überspitzung und Klarheit. Beim Naturalismus wollen wir hingegen eher diesen "könnte-genau-so-auch-in-der-Natur-stehen"-Effekt.
Bei einer Zelkove in Besenform ist das wirklich etwas Besonderes, da gibt es beides, da die Besenform an sich die natürliche Wuchsform einer Zelkove darstellt. Stilisierung und/oder Naturalismus. Das ergibt eine Bandbreite. Tendiert man eher zur Stilisierung, übertreibt man durch die Menge der Äste und Verzweigung und dadurch, dass manche Äste auch nach unten zeigen. Tendiert man eher zum Naturalismus, sollten weniger Äste das Ziel sein, ein deutliches Streben nach oben, kaum Äste nach unten.
Einerseits magst du (glaube ich herauszulesen) klassische Bonsai, andererseits hast du jetzt Zelkoven in Ihrem natürlichen Wuchs gesehen. Ich bin gespannt, wie du dich entscheiden wirst. Naturalistisch, klassisch oder irgendetwas dazwischen ... momentan ist es noch irgendetwas etwas dazwischen, was ja auch eine Entscheidung darstellt.
(interessanterweise sind ganz alte, nie beschnittene Zelkoven doch wieder breit und buschig mit fast waagerechten, unteren Ästen. Will man also eine alte Zelkove darstellen, decken sich Naturalismus und klassischer Stil wieder, was die Entscheidung wieder schwerer macht, ob man mit steilen Ästen oder heruntergezogenen anfängt. Verwirrend, nicht ?)
Hier ist es klar. Du arbeitest gerne klassisch japanisch. Was normalerweise eine Stilisierung der Natur darstellt. Eine Überspitzung und Klarheit. Beim Naturalismus wollen wir hingegen eher diesen "könnte-genau-so-auch-in-der-Natur-stehen"-Effekt.
Bei einer Zelkove in Besenform ist das wirklich etwas Besonderes, da gibt es beides, da die Besenform an sich die natürliche Wuchsform einer Zelkove darstellt. Stilisierung und/oder Naturalismus. Das ergibt eine Bandbreite. Tendiert man eher zur Stilisierung, übertreibt man durch die Menge der Äste und Verzweigung und dadurch, dass manche Äste auch nach unten zeigen. Tendiert man eher zum Naturalismus, sollten weniger Äste das Ziel sein, ein deutliches Streben nach oben, kaum Äste nach unten.
Einerseits magst du (glaube ich herauszulesen) klassische Bonsai, andererseits hast du jetzt Zelkoven in Ihrem natürlichen Wuchs gesehen. Ich bin gespannt, wie du dich entscheiden wirst. Naturalistisch, klassisch oder irgendetwas dazwischen ... momentan ist es noch irgendetwas etwas dazwischen, was ja auch eine Entscheidung darstellt.
(interessanterweise sind ganz alte, nie beschnittene Zelkoven doch wieder breit und buschig mit fast waagerechten, unteren Ästen. Will man also eine alte Zelkove darstellen, decken sich Naturalismus und klassischer Stil wieder, was die Entscheidung wieder schwerer macht, ob man mit steilen Ästen oder heruntergezogenen anfängt. Verwirrend, nicht ?)
Grüße, Frank
___________
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