Shohin-Besenform durch Rückschnitt eines Ulmenstecklings/ Ulme / Feldulme

[mydear]

Dieser Feldulmen-Steckling (Ulmus minor) durfte 5 Jahre im Hochbeet frei wachsen.
Durch Köpfen soll eine Besenform aufgebaut werden. Der Stamm ist zwar unten nicht kerzengerade, stört mich aber nicht. Dann wird es eben eine etwas freiere Interpretation der Besenform.

Grüße
Rainer

[mydear]

Nach 2 Wochen waren erste Knospen zu sehen. Und eine weitere Woche später sieht das recht ansprechend aus.

Die 4 unteren Knospen werden entfernt. Oben sind mehr als genug Optionen für den künftigen Besen vorhanden.

Grüße
Rainer

[Heiner B.]

Hallo Rainer,

der explodiert ja förmlich. Sieht für den Anfang ziemlich gut aus. Wie hoch ist der zur Zeit ab Wurzelansatz (du weisst ja, wie tief du den eingegraben hattest )?

[mydear]

Danke Heiner,
die Stammhöhe ab Boden beträgt 10-12 cm.
Wie tief er gepflanzt ist weiß ich nicht. Nachdem ich freies Wachszum zugelassen habe, dürften einige Wurzeln stark verdickt sein. So ein Wurzelansatz ist meist ruiniert. Ich habe bisher nicht kontrolliert. Es wird höchstwahrscheinlich auf eine Abmoosung für gutes Nebari hinauslaufen.

Grüße
Rainer

[bonsaiheiner]

Wie tief er gepflanzt ist weiß ich nicht. Nachdem ich freies Wachszum zugelassen habe, dürften einige Wurzeln stark verdickt sein. So ein Wurzelansatz ist meist ruiniert. Ich habe bisher nicht kontrolliert. Es wird höchstwahrscheinlich auf eine Abmoosung für gutes Nebari hinauslaufen.

Wir, die wir öfter hier mitlesen, haben sich ja schon an Deine Abmoos-Neigung gewöhnt und rechnen schon damit, dass die Massnahme irgendwann in jedem Deiner threads kommt, aber...
Bedenke doch bitte Rainer, junge Ulmen wurzeln stark und überbordend. Das kannst Du doch für Dich nutzen!
Junge Ulmen vertragen beim Umtopfen starken Schnitt und nehmen auch die Wegnahme
eines zu starken Wurzelteils während des Sommers nicht krumm. Könnte ich mit Fotos belegen, aber Du kannst es mir auch so glauben- bitte
Gruß Heiner

[mydear]

Junge Ulmen vertragen beim Umtopfen starken Schnitt und nehmen auch die Wegnahme eines zu starken Wurzelteils während des Sommers nicht krumm. Könnte ich mit Fotos belegen, aber Du kannst es mir auch so glauben- bitte

Danke für den Tipp, Heiner.
Zuletzt war ich wirklich in meinen Methoden „festgefahren“. Im Spätsommer werde ich mir die Wurzeln ansehen und mal deine bewährte Methode versuchen. Die Erde im Hochbeet enthält viel organischen Kompost. Gute Voraussetzungen für stammnahe Wurzelbildung.

Grüße
Rainer

[Heiner B.]

[mydear]

Die Ulme hat es irgendwie eilig. Ist wohl dem nährstoffreichen Substrat mit viel Kompost geschuldet.
Wie beschrieben ließ ich nur die beiden obersten Triebe stehen. Am 10. Juli wurden sie gekürzt. 12 Tage später sind deren Verzweigungen schon wieder einige Zentimeter gewachsen.

Grüße
Rainer

[Heiner B.]

Hallo Rainer,

eilig ist ja schon fast untertrieben . Haben sich unten schon feinere Wurzeln gebildet bzw. sieht das nur so aus oder kommen die nach dem Untopfen weg, sofern Du die nicht brauchen kannst?

Lässt Du den Wurzeltrieb erstmal dran, um den Stamm zu verdicken oder eventuell sogar um den ganzen Baum als Shohin Vater und Sohn weiterzuentwickeln? Auf jeden Fall interessant, was man alles machen könnte, oder nicht ?

[mydear]

Hallo Heiner,
die Wurzeln schaue ich mir Ende August an. Danach kommt die Ulme wieder ins Hochbeet.

Alles andere außer Besenform würde für mich keinen Sinn ergeben. Da bin ich momentan auf den Geschmack gekommen.

Grüße
Rainer

[mydear]

Winter-Update der gekürzten Feldulme

Die Wurzeln habe ich mir im Spätsommer nicht mehr angesehen, eilt ja nicht.
Und im Herbst habe ich ganz vergessen die Triebe zurückzunehmen. Die Pflanzen im Hochbeet bekommen definitiv weniger Aufmerksamkeit.

Grüße, Rainer

[espanna]

weniger Aufmerksamkeit.

Grüße, Rainer

Was nicht immer von Nachteil ist

[Data_Scientist]

Mir fällt auf, dass die Rinde erste Längsrisse als Alterszeichen ausbildet - hätte ich nicht so früh erwartet. Im Hochbett profitiert die Ulme natürlich von optimaler Nährstoffversorgung, so kann die Rinde schneller als im Topf altern.

Rainer,

da Du vermutlich auf die Rinde zu sprechen kommst, weil das in einem anderen Faden gerade Thema ist, nur eine kleine Anmerkung: Auch hier reißt die Rinde auf, nachdem ein starker Zugtrieb gekappt wurde - nicht die Jahre zuvor, in denen der Baum frei wachsen und wesentlich stärker an Umfang zulegen konnte. Eventuell bestätigt sich die Faustregel auch an Deinen Bäumen?

VG
Werner

[mydear]

Ja stimmt, Werner
Das kann ich bestätigen. Und wie würdest du es biologisch erklären?

Grüße, Rainer

[Data_Scientist]

Ja stimmt, Werner
Das kann ich bestätigen. Und wie würdest du es biologisch erklären?

Grüße, Rainer

Rainer, die Kurzfassung ist: Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute, dass das Rindenmeristem gestört oder zerstört wird. Diese Beobachtung habe ich aber bereits an einigen Bäumen gemacht.

Einige ausführlichere Gedanken dazu habe ich im Thread zu 'bark aging' geschrieben:
viewtopic.php?p=640728#p640728

Viele Grüße
Werner