Was braucht ein Baum zum Leben?

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MUGO
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Beitrag von MUGO »

Marco Manig hat geschrieben:"Pink Floyd und Whiskey"! :D
hat da jeamnd J. Zaar zitiert^^

er brauch platzt fürs wachstum. zwar nicht unbedingt viel aber er brauch ihn
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HG120
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Beitrag von HG120 »

Marco Manig hat geschrieben:.......somit auf passive Bewegung angewiesen ist :arrow: Wind. Der Wind als bedeutetnder Faktor der Formgebung ist zum Bsp. bei Küstenbäumen bzw. Hochgebirgsbäumen zu betrachten, da durch die Windexposition die Wuchsrichtung beeinflußt wird. Wind animiert den Baum auch dazu, sich an verschiedenen Stellen des Wurzelapparates zu verstärken, da durch Wind verursachte Bewegungen des Baumes bis hin zur Basis ein natürlicher Wurzelschnitt entsteht, der Wurzelapparat somit zur Feinverzweigung angeregt wird. Wind ist also ein entscheidender Faktor, der die Wuchsform und die Wuchsrichtung eines Baumes bestimmt.

Gruß, Marco

Ich habe mal in `nem Buch gelesen:

um Ihren kleinen Baum zu stärken stellen sie einen Ventilator daneben und lassen den Wind in`s Geäst blasen......

also soll das nicht so abwägig sein
Grüße aus Sachsen
Heiko
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HG120
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Beitrag von HG120 »

LICHT
das regelt m.E. den Lebeszyklus eines (Laub-)Baumes.
Duch Licht funktioniert die Photosynthese,
Photosynthese braucht der Baum, um sich weiter zu entwickeln.
Alles boomt im System "Baum"
Ohne Licht kommt dieser Boom ins stocken und er
verlangsamt sich bis fast zum Stillstand.

Die Lichtmenge beeinflust auch sen Prozess des Wachsens
und Vergehens.
Ein Baum, der in der Sonne steht wächst besser als einer im Schatten.

Bei uns stand mal eine Lärche an einer Straßenlampe. Klar ist kein Sonnenlicht, nur die Nadeln im Lichtschein der Lampe blieben immer länger grün als die anderen und die hingen immer noch dran wo die anderen schon weg waren.
Schade, das die Lärche jetzt einer Baustelle zum Opfer fiel :-(
Grüße aus Sachsen
Heiko
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Marco Manig
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Beitrag von Marco Manig »

Jaa Wind!!! *bouncer* *hello* *undwech*
Gruß, Marco

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ph1l
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Beitrag von ph1l »

Eigentlich ist alles genannt was mir dazu einfällt. Vielleicht noch ein kleiner Zusatz. Wie bei jedem "Lebewesen" können sich die Bedürfnisse ändern, wenn sich die Lebensbedingungen ändern. Evolution ist was tolles ;)
Gruß Philipp
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Mac Best
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Beitrag von Mac Best »

Alles was mir jetzt noch einfällt, manchmal ein bisschen Fürsorge und einen eigenen Willen.

Wenn wir noch was vergessen haben, erlöse uns....
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holgerb
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Beitrag von holgerb »

@ Mac Best:

Es geht nicht um Erlösung, die kriegst Du in der Kirche.

Es geht mir darum, daß ihr euch zunächst selbst Gedanken macht. Dabei kommt es nicht genaus darauf an, ob jetzt nun 5 Gramm Nitrat pro Kubikzentimeter Baum gebraucht werden, sondern, um in dem Beispiel zu bleiben, Nährsalze, die über die Wurzeln aufgenommen werden müssen.

Es wird also keine Erlösung geben, aber Unterstützung und Ergänzung, wenn ihr sie braucht.

Im Moment, sammelt noch, das liest sich schon sehr schön. 8)
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sloe
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Beitrag von sloe »

Eine gewisse Regenationsfähigkeit halte ich auch noch für notwendig.
Ein Baum muss nach Wildverbiss oder Attacken mit der Bonsaischere die Verletzungen abschotten oder verschliessen können, um das Eindringen von Krankheitserregern in die lebende Substanz zu verhindern.
Gruss - Wilma
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Marco Manig
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Beitrag von Marco Manig »

Widerstandskraft gegen tierische Schädlinge. Blatt- und Wollläuse, Tripse, Borkenkäfer und den ganzen Kram. Hilfe dabei erhält der Baum durch Schadinsekten vertilgende Insekten oder Vögel oder Säugetiere usw. Die kleinen und großen Krabbel- und Flugviecher braucht der Baum auch zum Leben. Genauso wie Mykorrhiza.

Gruß Marco

PS: Was könnte denn noch fehlen *hetz* *schulter zuck* außer viel vieeel Liebe *lieb* seines Besitzers.
Gruß, Marco

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Uwe_Kl
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Beitrag von Uwe_Kl »

Eine Anmerkung oder ein Einwurf sei gestattet:

Die Frage "Was braucht ein Baum zum Leben?" fordert bei mir sofort die Anschluss- oder Gegenfrage heraus: "Was braucht ein Baum zum Leben nicht?".

Meine Antwort: den Menschen und die Auswirkungen seines Daseins.


MfG Uwe
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MarionS
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Beitrag von MarionS »

Die Frage kann man aus so vielen Aspekten sehen.

Der Baum als Individuum braucht vereinfacht seine Welt, weil dort all die Einflüsse vorherrschen, an die sich seine Art im Laufe der Evolution gewöhnt hat. Sowohl die Wachstumsbedingungen als auch die Einflüsse, gegen die sich seine Art gewappnet hat, wie eben Schadinsekten und sowas.

Anders herum braucht ein in eine Welt verpflanzter Baum genau die Fähigkeiten, die für diese Welt vonnöten sind.

Betrachtet man einen Baum als Art, braucht die Welt nur gerade gut genug zu sein, daß genügend Individuen bis zur Reife gelangen und ihre Samen ausstreuen können - da in einem grenzwertigen Gebiet nur die angepasstesten überleben, wird sich die Art im Laufe der Generationen eben daran anpassen.

Der Bogen zum Bonsai wäre in dem Moment dieser, daß wir die Bedürfnissse unserer Schützlinge kennen sollten. Während wir die einen gezielt eingrenzen, um die besondere Form des Baumes zu erreichen, müssen andere besonders beachtet werden, damit es dem Baum nicht mangelt, obwohl die Umweltbedingungen vielleicht nicht ideal sind, oder damit er aus vielen verschiedenen Angeboten (Standplätzen) das richtige bekommt.
Gruß,
MarionS

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holgerb
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Beitrag von holgerb »

Marions letztes Statement ist eigentlich genau das Richtige , um mit einer Zusammenfassung zu beginnen.

Ein Baum braucht also gewisse Bedingungen um Lebenzu können. Auf die Bonsaikunst bezogen bedeutet das, die durchaus individuellen Faktoren zu optimieren, um einen möglichst gesunden, "funktionstüchtigen", in unserem Falle Rohling heranzuziehen, der die Eingriffe, die wir als Bonsaianer vornehmen, nicht nur überleben, sondern auch so vertragen kan, daß er weiterhin gesund weiterwachsen kann.

Welches sind diese Faktoren?

Beginnt man unten am Baum, so sind gleich viele einzelne Faktoren notwendig.

So ist die Erde, in unserem Falle Substrat, von großer Bedeutung. Sie "beheimatet" Nährsalze, die der Baum aufnehmen kann, diverse Bodenorganismen, die Nährsalze verfügbar machen, sorgt für Standfestigkeit und Wärme. Nicht zu vergessen Wasser, das als Transportmittel im Baum dient und über die Wurzeln aufgenommen wird.

Desweiteren ist Luft als "Substrat" genannt worden. Hmm,ja der Begriff ist streng genommen nicht sehr passend, aber der Baum braucht schon eine gewisse Zusammensetzung an Luft, aus der er tagsüber Kohlendioxyd und sowohl tags als auch nachts Sauerstoff benötigt.

Temperatur ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Die Frage dabei is in diesem Zusammenhang:
Warum macht der Baum eine Ruhephase?
Würde er unter gleichbleibenden guten Bedingungen auch im Winter wachsenund wäre das schlimm?
Die Antwort ist wohl ja und nein.
Wenn man sich tropische Bäume anschaut,die naturgemäß in Äquatornähe wachsen, so stellt man fest,daß sie keine Winterruhe einlegen. Sie wachsen scheinbar das ganze Jahr. Tatsache ist aber, daß sie sehr wohl Ruhephasen einlegen. So kommtin tropischer Baum auf mehrere Wachstumsperioden in einem Jahr. Da Kronenwachstum und Wurzelwachstum nicht gleichzeitig sondern nacheinander stattfinden, liegt offensichtlich hier die Lösung: Kronenwachstum steuert Wurzelwachstum und umgekehrt (das funktioniert hormonell).
Würde man theoretisch (!) in unseren Breiten die Temperatur konstant halten, müsste das Wachstum eigentlich (!) weiter fortlaufen. Würde es auch (eigentlich). Dabei kommt man zum nächsten Faktor: das Licht. Licht ist für einen Baum der Quell der Energie. Ohne LIcht funktioniert gar nichts. Da im Winter in unseren Breiten das LIcht in wesentlich geringerem Maße vorhanden ist, als im Sommer ("Kippbewegung" der Erde und damit auch Einfallswinkel), ist es hier der limtierende Faktor.
Vermutlich wird dies ein Problem sein,wenn die Erderwärmung weiter zunimmt (eine reine Hypothese meinerseits, allerdings werden sich Bäume anpassen).
Licht ist aber auch ein individueller Faktor, der von Baum zu Baum variiert.
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holgerb
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Beitrag von holgerb »

NAtürlich können diese Faktoren auch den Baum negativ beeinflussen.

Jeder Chemiker weiß:

"Es ist die Dosis, die aus einem Ding ein Gift macht!"

So kann zuviel Hitze die Pflanze schädigen, weil sich z.B. Eiweiße verändern.
Zuviel Wasser kann zu Fäule im Wurzelbereich führen, ebenso ein zu wenig an Luft im Substrat (beide schädigenden Faktoren hängen miteinander zusammen).
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holgerb
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Beitrag von holgerb »

Ein ganz bedeutender Satz, den ich bei Alex Shigo gelesen habe:


Überleben bedeutet, in einer Umwelt die tödlich sein kann, zu widerstehen und "am Leben" zu bleiben.


Genug für heute.

Gruß

Holger
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Andreas Ludwig
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Beitrag von Andreas Ludwig »

Uwe_Kl hat geschrieben:Meine Antwort: den Menschen und die Auswirkungen seines Daseins.
Vorsicht. Das klingt schön und wirkt politisch korrekt. Naturwissenschaftlich gesehen ist es ziemlich überspitzt und negiert die Tatsache, dass etwa 99 prozent der Landschaft in Europa Kulturlandschaft ist, also irgendein Gleichgewicht, das künstlich aufrechterhalten wird. Das beinhaltet nicht nur Gärten und Pakanlagen, sondern auch alle Formen der Wiesenlandschaften, Bach-, Fluss- und Seeufer, den Wald sowieso. Ein Baum wie etwa die Bavariabuche ist unter anderem darum so schön anzuschauen, weil er jahrhundertelang umsorgt wurde...

Aber das nur nebenbei.

holgerb - der gefällt dir vielleicht: «Leben bedeutet, mit aller Energie gegen das Gesetz der Entropie eine funktionierende Ordnung aufrechtzuerhalten». Von meinem alten Chemielehrer.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
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