Faktoren des Überlebens: Die genetische Ausstattung

Benutzeravatar
holgerb
BFF-Autor
Beiträge: 5215
Registriert: 22.09.2004, 17:24
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Faktoren des Überlebens: Die genetische Ausstattung

Beitrag von holgerb »

Jeder Baum hat seine eigene genetische Ausstattung.

Sie variiert von Art zu Art.

Sie variiert von Individuum zu Individuum (ausgenommen vegetativ Vermehrte ).

Im genetischen Code (DNA bzw. DNS) sind sämtliche Informationen über das Individuum "Baum" festgehalten.
Äußere Erscheinung, max. Wuchshöhe, welche Stoffe werden produziert für z.B. die Holzbildung. Es ist ebenfalls festgelegt, wieviel Energie für welche Prozesse zur Verfügung gestellt wird, das variiert später nach Bedarf, aber es gibt verschiedene Grundstrategien, Äste abwerfen und neue bilden ist eine, den Ast um (fast) jeden Preis erhalten eine andere.


@ all: Was bedeutet das für Bonsai?
"The mind is like a parachute. It doesn't work unless it's open."
- Frank Zappa -
Benutzeravatar
daniel-son
Beiträge: 283
Registriert: 14.07.2008, 14:44
Wohnort: Osnabrück - Köln
Kontaktdaten:

Re: Faktoren des Überlebens: Die genetische Ausstattung

Beitrag von daniel-son »

Das bedeutet, dass man den genetischen code in vielen aspekten beeinflussen muss. Die Wuchshöhe, die Aststellungen muss u.a. manuel beeinflusst werden. Der energie zufluss muss dosiert werden, um auch die wuchshöhe zu beeinträchtigen.
Außerdem muss man sich ein Wissen über die verschiedenen eigenarten der baumart beschaffen, um gezielt die genetischen ausstattung nutzen zu können.

mfg
Auf Morgen, bis Wiedersehen.
Bild
Benutzeravatar
holgerb
BFF-Autor
Beiträge: 5215
Registriert: 22.09.2004, 17:24
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Faktoren des Überlebens: Die genetische Ausstattung

Beitrag von holgerb »

daniel-son hat geschrieben:Das bedeutet, dass man den genetischen code in vielen aspekten beeinflussen muss.
Das ist unmöglich, es sei denn, Du bist Genetiker....

Die Wuchshöhe, die Aststellungen muss u.a. manuel beeinflusst werden. Der energie zufluss muss dosiert werden, um auch die wuchshöhe zu beeinträchtigen.
Den Energiezufluss zu beeinträchtigen halte ich für sehr gefährlich.... und wäre genau kontraproduktiv


Außerdem muss man sich ein Wissen über die verschiedenen eigenarten der baumart beschaffen, um gezielt die genetischen ausstattung nutzen zu können.
Sehr richtig!
"The mind is like a parachute. It doesn't work unless it's open."
- Frank Zappa -
Benutzeravatar
daniel-son
Beiträge: 283
Registriert: 14.07.2008, 14:44
Wohnort: Osnabrück - Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von daniel-son »

ausdruck 6, setzen :lol:

energiezufluss beeinflussen, damit meinte ich, den bonsai eine begrenzte menge erde zur verfügung zu stellen durch eine entsprechend kleine schale.
Auf Morgen, bis Wiedersehen.
Bild
Benutzeravatar
holgerb
BFF-Autor
Beiträge: 5215
Registriert: 22.09.2004, 17:24
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von holgerb »

daniel-son hat geschrieben:ausdruck 6, setzen :lol:

energiezufluss beeinflussen, damit meinte ich, den bonsai eine begrenzte menge erde zur verfügung zu stellen durch eine entsprechend kleine schale.
Daniel, das hat nichts mit Energie zu tun, aus der Erde kommt keinerlei Energie, alleine das Licht stellt Energie bereit...
"The mind is like a parachute. It doesn't work unless it's open."
- Frank Zappa -
Benutzeravatar
daniel-son
Beiträge: 283
Registriert: 14.07.2008, 14:44
Wohnort: Osnabrück - Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von daniel-son »

hm, stimmt auch wieder, wie kann man denn dann am besten die nährstoffe aus dem boden beschreiben, wenn es keine energie-lieferer sind?
Auf Morgen, bis Wiedersehen.
Bild
Benutzeravatar
zopf
Mentor
Beiträge: 6960
Registriert: 19.05.2005, 14:18
Wohnort: Bergisches Land

Beitrag von zopf »

Hallo
Der Genotypus der im Individuum festgelegt ist,
findet seine Ausprägung im Phänotypus,
der durch die jeweiligen Standortbedingungen bedingt ist.
Einen schönen Advent
Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
Benutzeravatar
holgerb
BFF-Autor
Beiträge: 5215
Registriert: 22.09.2004, 17:24
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von holgerb »

daniel-son hat geschrieben:hm, stimmt auch wieder, wie kann man denn dann am besten die nährstoffe aus dem boden beschreiben, wenn es keine energie-lieferer sind?
Nährsalze... Bau- und Funktionsstoffe, keine Energieträger


@Zopf:

Ja, Dieter sehr richtig. Das bedeutet es im allgemeinen für jedes Lebewesen.

Es besteht also die Möglichkeit, in gewissem Maße, das genetische Vermögen zu beobachten.

edit: natürlich auch Dir und allen anderen einen schönen ersten Advent.
"The mind is like a parachute. It doesn't work unless it's open."
- Frank Zappa -
Benutzeravatar
Marco Manig
Beiträge: 379
Registriert: 19.09.2007, 14:33
Wohnort: Doberlug-Kirchhain
Kontaktdaten:

Beitrag von Marco Manig »

Ein Individuum, ob nun Baum oder Tier, strebt immer das Optimum seiner genetisch vorgeschriebenen Programmierung an. Soll heißen, wenn im Gen-Code steht, der Baum kann 200 Jahre alt werde, eine Höhe von 25 m erreichen und dabei einen Stammdurchmesser von 1,5 m haben, dann versucht er alles "menschenmögliche" dieses Ziel zu erreichen.
Für Bonsai bedeutet das, dass wir auf dieses Bestreben einwirken müssen, um die Programmierung zwar nicht zu unterbrechen sondern vielmehr kleine versteckte Subroutinen anzuschmeißen, wie z.Bsp. beim Blattschnitt oder Wurzelschnitt die Bildung von Verzweigungen und kleineren Blättern.
Dass wir Nähstoffe begrenzen sehe ich nicht so. Auch begrenzen wir nicht die Aufnahmefähigkeit von Nährstoffen durch das Schalenvolumen. Die spezifische Oberfläche der Kapillarwurzeln ist in einem gut entwickelten Bonsai-Wurzelballen mindestens genauso hoch wie die eines Großbaums im Verhältnis gesehen. Dadurch ermöglichen wir dem Bonsai, mehr Nährstoffe aufzunehmen und ihn damit zu stärken. Durch regelmäßiges düngen stellen wir diese Nährstoffe bereit, mehr als ein Großbaum(im Verhältnis zum Bonsai) aufnehmen könnte. Stellt euch mal vor, wir würden an eine frei stehende Eiche alle 14 Tage mehrere Tonnen Dünger rankippen, so wie wir es bei Bonsai mit z.Bsp. Biogold oder Saidung tun. Das würde die große Eiche umbringen.
Wir beeinflussen die Bereitstellung von Wasser, Nährstoffen, Platz und Licht(sicherlich noch viele andere Faktoren), um den Baum auf eine eingeschränkte Wuchsform zu bringen und zu erhalten. Sollte nun ein Bonsai beginnen, Blätter oder ganze Äste zu verlieren, haben WIR was falsch gemacht und WIR können es auch wieder ändern, indem wir auf die regenerativen Fähigkeiten des Baumes zurückgreifen und diese durch unser Handeln anschmeißen. Ein Bonsai ist vom Wissen und Fleiß seines Besitzers abhängig. Bonsai sind wie unsere Kinder, hilflos, sie müssen von uns gelenkt werden.

Von mir auch einen schönen 1. Advent.

Gruß Marco
Gruß, Marco

"Eines ist sicher! Nichts ist sicher! Nicht einmal das ist sicher!" Ringelnatz (bin mir aber nicht sicher)
Benutzeravatar
MarionS
Freundeskreis
Beiträge: 1974
Registriert: 17.06.2007, 11:32
Wohnort: Krefeld

Beitrag von MarionS »

holgerb hat geschrieben:
daniel-son hat geschrieben:hm, stimmt auch wieder, wie kann man denn dann am besten die nährstoffe aus dem boden beschreiben, wenn es keine energie-lieferer sind?
Nährsalze... Bau- und Funktionsstoffe, keine Energieträger
Futter :lol:

Zumindest wäre das bei uns Menschen die simpelste Vereinfachung - wobei die Energieträger bei uns allerdings auch übers Futter reinkommen. Licht brauchen wir AFAIK ja nur für die Produktion eines Vitamins und für die Funktion eines unserer Sinnesorgane.


Im Großen und Ganzen kann man sagen, daß wir unseren Bonsai immer einen Extrem-Standort zumuten: geringer Platz, heftiger Verbiss und bisweilen starke Verformung.
Aus unserer Sicht ist der Baum eigentlich recht unflexibel: wir sind diejenigen, die sich auf ihn einstellen müssen, um unser Ziel erreichen zu können und den Baum nicht zu überfordern.
Gruß,
MarionS

Liebhaber des Raumübergreifenden Großgrüns
Benutzeravatar
sloe
Beiträge: 117
Registriert: 22.02.2005, 10:02
Wohnort: Wehrheim

Beitrag von sloe »

Die genetische Ausrüstung eines Baumes hat sich im Laufe der Evolution an bestimmte Umweltbedingungen angepasst.
Unsere Aufgabe beim Bonsai ist, diese Bedingungen zu simulieren. Damit meine ich nicht nur Wasser, Dünger, Licht und Wärme. Sondern auch eine Berücksichtigung des individuellen Wuchsverhaltens beim Schneiden.
Ist doch ziemlich blöd, wenn ein kleiner Baum nach einem heftigen Rückschnitt nicht mehr austreibt, weil sein Gene einfach keinen Neuaustrieb aus altem Holz ermöglichen. Auch Wasser- und Düngerversorgung sollten im Einklang mit den spezifischen Bedürfnissen der Spezies stehen. Dabei kann es hilfreich sein über die Wachstumsrhytmen Bescheid zu wissen. (Aber das lernen wir ja hier...)
Gruss - Wilma
Benutzeravatar
inge
Beiträge: 108
Registriert: 07.07.2006, 19:03
Wohnort: 67141 neuhofen

Beitrag von inge »

Man muss versuchen die genetischen Bedingungen in die Gestaltung einzubeziehen, d.h. ich kann aus einem Elefanten keine Mücke machen, ohne die Glaubwürdigkeit zu verlieren. Zum Beispiel: Eine Kastanaie als Shohin? Blattgröße lässt sich reduzieren, aber nur in Maßen.
Benutzeravatar
Andreas Ludwig
Mentor
Beiträge: 6377
Registriert: 29.03.2005, 16:50
Wohnort: Schweiz

Beitrag von Andreas Ludwig »

inge - man darf aber kreativ denken. Das bedeutet, aus einer Not eine Tugend zu machen. Was am Beispiel bedeutet, dass ein Kastanienshohin wunderschön sein kann - im Winter. Den Sommer durch betrachtet man ihn als «im Prozess befindlich» und verbietet Kameras...

Die Gene sind (für unseren Zeitbegriff wenigstens).
Da kommen wir nicht drumrum, sollen auch nicht.
Die Gene sind das Programm dessen, was wir Natur nennen.
Und uns ständig brüsten, es so sehr zu lieben.
Respektieren wir es also - aber kreativ.
:wink:
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
Benutzeravatar
Marco Manig
Beiträge: 379
Registriert: 19.09.2007, 14:33
Wohnort: Doberlug-Kirchhain
Kontaktdaten:

Beitrag von Marco Manig »

Andreas Ludwig hat geschrieben:...Die Gene sind (für unseren Zeitbegriff wenigstens).
... :wink:
:?: :?: :?: Der Satz verspricht interessant zu werden, klingt aber irgendwie unvollendet. 8)

Gruß Marco
Gruß, Marco

"Eines ist sicher! Nichts ist sicher! Nicht einmal das ist sicher!" Ringelnatz (bin mir aber nicht sicher)
Benutzeravatar
der1
Moderator a. D.
Beiträge: 2648
Registriert: 04.08.2005, 20:17
Wohnort: Braunschweig
Kontaktdaten:

Beitrag von der1 »

Marco Manig hat geschrieben:...Der Satz verspricht interessant zu werden, klingt aber irgendwie unvollendet...
Ist er aber nicht. Ergänzen kannst du den Satz allerdings am Ende mit "da", wenn du möchtest.

Liebe Grüße

Christian
Und wenn wir jetz so zusammen liegen / Ich wollt es sagen, aber hab mich nie getraut
Immer öfter, wenn wir uns berühren / Spür ich den leeren Raum zwischen unsrer Haut.
Lichter - Leerer Raum (Video und mp3)
Antworten