Faktoren, die zum Tode führen können

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holgerb
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Faktoren, die zum Tode führen können

Beitrag von holgerb »

Wir haben nun alle Faktoren durchleuchtet, die für einen Baum überlebenswichtig sind. Es gibt aber auch Faktoren, die unweigerlich zum Tode eines Baumes führen können.
Im Thread "Was braucht ein Baum zum Überleben haben wir die ja schon kurz angerissen, hier nochmal die Wiederholung.


Faktoren, die zum Tode führen können


1. Abfluss von Energiereserven

- durch Infektion oder Auszehrung

2. Funktionsverlust von Teilen oder Teilprozessen

- z.B. durch Gifte, die Prozesse lahmlegen

3. mechanische Störung von Teilen und Teilprozessen über den Punkt hinaus, an dem durch Erneuerung und Kompartimentierung (Abschottung der verwundeten Teile) der Schaden begrenzt werden könnte


Wie können diese Faktoren im einzelnen aussehen und wie kann man bei der Pflege dagegensteuern?
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Uwe_Kl
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Beitrag von Uwe_Kl »

mmh,

da ich i.d.R. mitlesender Schüler bin fällt es mir nicht leicht, als erster zu antworten. Aber egal.

Bei allen hoch, oder auch weniger hoch wissenschaftlich erklärten Ursachen, die zum Ableben (klingt für mich besser als Tod) eines Baumes führen können habe ich nur eine Antwort: Ungedult de/s/r Pflegenden.

Ggf. Ziel verfehlt und setzen 6. Aber für mich ist das die Antwort.

ps: das Gegensteuern bedeutet-> Gedult haben.

MfG Uwe
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daniel-son
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Beitrag von daniel-son »

Eine Infektion könnte z.B. durch Mehltau auftreten.
Hierbei kann eine große Menge von für die Erzeugung lebensnotwendiger Nährstoffe zuständigen Blätter verloren gehen und es kommt zum Abfluss von Energiereserven.

Benutzung von Fungiziden ab und zu wäre eine Möglichkeit, bei der Pflege hiergegen anzugehen. Natürlich auch ständige Beobachtung und Entfernung befallener Blätter.

Hoffe, das war nicht zu spezifisch.
mfg
Zuletzt geändert von daniel-son am 26.01.2009, 20:56, insgesamt 1-mal geändert.
Auf Morgen, bis Wiedersehen.
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sloe
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Beitrag von sloe »

Saugende Schädlinge können einen Baum durch "Energieentzug" umbringen.
Gruss - Wilma
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BonsaiFanHitdorf
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Beitrag von BonsaiFanHitdorf »

Was wäre denn Wurzelfäule?
Pilz also Infektion, aber auch Funktionsverlust.

Hier müsste man ja durch entfernen der infezierten Teile angehen.

edit: und was ist wenn 2. durch 1. erfolgt^^
lG Marcel ;)

Der zentralste Fehler von Verschwörungstheorien jeder Couleur ist, dass man am Ende der einzigste ist, der sich nicht verschwört.
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Marco Manig
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Re: Faktoren, die zum Tode führen können

Beitrag von Marco Manig »

holgerb hat geschrieben:Wir haben nun alle Faktoren durchleuchtet, die für einen Baum überlebenswichtig sind. Es gibt aber auch Faktoren, die unweigerlich zum Tode eines Baumes führen können.
Im Thread "Was braucht ein Baum zum Überleben haben wir die ja schon kurz angerissen, hier nochmal die Wiederholung.


Faktoren, die zum Tode führen können


1. Abfluss von Energiereserven

- durch Infektion oder Auszehrung: z.Bsp. Schadinsekten oder Pilzbefall, der Baum versucht zugefügte Wunden zu verschließen, also abzuschotten, und verbraucht dabei viel Energie, die er nicht mehr in Wachstum investieren kann

2. Funktionsverlust von Teilen oder Teilprozessen

- z.B. durch Gifte, die Prozesse lahmlegen: Pilzgifte wirken Zellzerstörend (z.Bsp. wird Lignin abgebaut und nur Zellulose bleibt zurück), Leitungsbahnen werden unterbrochen, Saftfluss wir behindert oder kommt zum erliegen

3. mechanische Störung von Teilen und Teilprozessen über den Punkt hinaus, an dem durch Erneuerung und Kompartimentierung (Abschottung der verwundeten Teile) der Schaden begrenzt werden könnte: Wie bei 1., hier aber z.Bsp. abschneiden von großen Pflanzenteilen zu einem ungünstigen Zeitpunkt, bei einigen Bäumen kann der Saftfluss aus den Wunden für den Baum tödlich sein.

Wie können diese Faktoren im einzelnen aussehen und wie kann man bei der Pflege dagegensteuern?
Entgegenwirken kann man allen Faktoren durch ständige Kontrolle der Pflanzen auf envtl. "Schadstellen" sowie Schadinsekten, Pilzbefall und natürlich dementsprechendes Entgegenwirken.
Das äußere Erscheinungsbild gibt ebenfalls Auskunft über den Zustand der Pflanze/des Bonsai, dabei sollte man von Anfang die "Vorlieben" seiner Schätzchen kennen, z.Bsp. Standort, pH-Wert des Bodens, Wasserbedarf, Bodenbeschaffenheit, Nährstoffbedarf usw., halt alles was der Baum am natürlichen Standort auch hat.(auch die Birke in der Dachrinne!)

Gruß Marco!


PS:
Uwe_Kl hat geschrieben:mmh,

da ich i.d.R. mitlesender Schüler bin fällt es mir nicht leicht, als erster zu antworten. Aber egal...
...Ggf. Ziel verfehlt und setzen 6. Aber für mich ist das die Antwort.
...
MfG Uwe
@Uwe: Es braucht sich hier niemand für seine Antworten entschuldigen, jeder hat seine Sicht der Dinge, wir sind größtenteils keine Profis, wir wollen hier was lernen und das auch aktiv, soll heißen indem man postet. Nur lesen kann ich auch in einem Buch, aber das erlesene Wissen hier mit den anderen zu teilen und zu diskutieren bringt allen was. Ich schreib auch viel wenn der Tag lang ist, aber letztendlich wird nicht alles richtig sein und ich hoffe auch immer, dass ich in dem Fall korregiert werde. Ich persönlich hab mich schon gewundert, dass nur sehr wenige in den Threads hier antworten, obwohl sich ja sehr viele für dieses Klassenzimmer beworben haben. Ich hab schon überlegt mich zurückzuhalten, damit auch die anderen mal zum Zug kommen. Also dann mal los. Keine falsche Scheu.
Zuletzt geändert von Marco Manig am 27.01.2009, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß, Marco

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Marco Manig
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Beitrag von Marco Manig »

BonsaiFanHitdorf hat geschrieben:...und was ist wenn 2. durch 1. erfolgt^^
Das ist meiner Meinung nach auch so. Es folgt auch 3. aus 1. und 2. aus 3. und 1. aus 2. Alles bedingt einander, da wir ein System bertachten. Und sämtliche Einflüsse auf ein Teil des systems werden sich über kurz oder lang auf das gesamte System auswirken.
Gruß, Marco

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Mac Best
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Beitrag von Mac Best »

Ursache Nr.1 sind wohl Ungedult und Unwissenheit, da spreche ich auch aus meiner Vergangenheit.

Des weiteren sind unter Umständen der böse Winter und die fiese Sonne Faktoren, die + unsachgemäßer Pflege schon ausreichen um einen Baum dahinzuraffen.

Schon oft gelesen auch zu viel oder zu wenig Nährstoffzufuhr, sprich falsches giessen.
Sich von Konsumgeilheit und Medialer Dauerbeschallung verführen zu lassen, liegt in den eigenen Händen, wer mitmacht, PECH GEHABT !!!
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sloe
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Beitrag von sloe »

Um 1, 2 oder 3 zu verhindern, muss man auch die Menge der Faktoren berücksichtigen.

Der Klassiker "Ich muss nicht giessen - es regnet ja" hat definitiv Funktionsverluste zur Folge. In meinem Fall der ganzen Pflanze.
Das Gegenteil davon kann aber auch hässlich werden, mit Wuzelfäule und so.

Zu 3. gehört meiner Ansicht nach auf alle Fälle die Ungeduld eines ungestümen Gestalters, der dem Baum nicht genug Substanz (=Energie) zum Leben lässt.


P.S.: Die Faktoren des Überlebens haben mich eher zum Antworten motiviert, als die Faktoren des Ablebens...
Gruss - Wilma
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holgerb
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Beitrag von holgerb »

diskutiert ruhig noch ein bißchen, ich bin im Moment ein wenig "busy".

Nur eine Anmerkung an die Allgemeinheit, in dem ich Marcos Gedanken aufgreife.

Auch ich habe bemerkt, daß sich aus der anfänglichen Euphorie eine kleines Grüppchen herauskristallisiert hat und wirklich fleissig bei der Sache ist! Dafür erstmal ein großes Lob.

Die Ursache dafür kann vielschichtig sein:

- wenig Zeit
- doch keine Lust
- falsche Scham

Gegen den ersten kann ich nichts machen, das ist auch absolut okay, ich werde aber bei Gelegenheit Punkt zwei genauer sondieren.

Es braucht aber wirklich hier niemand sich schämen oder Angst haben, eine falsche Antwort zu geben, wir sind ja quasi "unter uns" :wink:.
Sollte trotzdem jemand dabei sein, der sich nicht traut, oder sonst ein Problem hat, so kann er sich ganz persönlich per Pn an mich wenden....nur Mut! Wir können nur alle dabei weiterkommen!
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inge
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Beitrag von inge »

So dann will ich mal antworten.
Da ich sehr aufmerksam mitlese und eine Person bin die sich Gedanken macht, bevor sie auf eine Frage antwortet, bzw. diese Antwort erst durchdenken möchte, sind Andere fasst immer schneller.
Was ein Satzungetüm!
Ich finde es toll, das Einige hier so schnell bei der Sache sind, und sich zum Teil mit doch längeren Beiträgen beteiligen.
Nur oft lese ich dann meine Antworten und ich war wieder einmal zu langsam.
Hoffentlich habe ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Es ist kein mangelndes Interesse etc. Schade, sollte der Eindruck entstehen.
Auf die Schnelle war mir dies ein Anliegen.
lg
inge :)
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Marco Manig
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Beitrag von Marco Manig »

Liebe Mitschüler!

Es war auf keinen Fall meine Absicht, jemandem Desintresse oder gar Faulheit zu unterstellen. Ich find es nur schade, das nicht alle antworten, aus welchem Grund auch immer. Ich bin der Ansicht, dass Antworten auch aufgegriffen und diskutiert werden sollten (siehe Eisnukleation). Wenn Holger Antworten zusammenfasst, dann meiner Meinung nach nur um etwas Ordnung in das Chaos zu bringen und nicht um den Thread abzuschließen. Also liebe Leute, es gibt mit Sicherheit noch mehr Antwortmöglichkeiten. Der Preis ist Heiss!!!

Gruß Marco.

@Inge: Ich schreibe erst und denke dann drüber nach, nur deshalb bin ich manchmal schneller, dafür muss ich auch öfter mal editieren. Und ich bin ein altes Plappermaul, deshalb immer soviel Text (bringt die Tätigkeit mit sich Zitat"...beim Friseur und in der Kneipe erfährst du am meisten")Aber wir sind ein Klassenzimmer und keine Olympiade.
Gruß, Marco

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Marco Manig
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Beitrag von Marco Manig »

Ich mach mal wieder *back*

Zu 1. würde mir noch gießen, gießen, gießen bzw. Wilmas Beispiel mit dem Regen einfallen, ist bei sehr durchlässigem Substrat eigentlich kein Problem, aber man darf das nachdüngen dabei nicht vergessen, weil sonst im Substrat keine Nährsalze mehr sind. Ist im Endeffekt in etwa das:
Mac Best hat geschrieben:...
Schon oft gelesen auch zu viel oder zu wenig Nährstoffzufuhr, sprich falsches giessen.
So nun aber wirklich wieder die anderen.
Gruß, Marco

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holgerb
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Beitrag von holgerb »

@Uwe. Gar nicht so dumm, die Antwort. Sicherlich ist Ungeduld eine der häufigsten Ursachen für bäumliches Ableben (das ist nicht nur bei Bonsai so)

Sicherlich bedingen auch einige Schadorganismen mehrere der drei Faktoren.

Ihr habt schon einige schöne Beispiele für Schädigungen an den Bonsai hervorgebracht.

Wichtig dabei zu betrachten ist, daß diese Faktoren zum Tode führen können, aber nicht zwangsweise müssen. Oftmals ist es sogar so, daß mehrere Faktoren nacheinander erst wirklich für das ABleben des Bausmes sorgen.

So kann ein Baum nahezu problemlos Wurzelfäule überstehen, wenn er stark genug ist und vor allem: das ursächliche Problem beseitigt werden kann.

Marco hat es schön allgemeingültig formuliert:

durch zugefügte Wunden oder Schädlingbefall werden Energiereserven mobilisiert, manchmal eben über das verträgliche Maß des Baumes hinaus, er wird ausgezehrt.

Auch Pilze und Pilzgifte sind ein super Beispiel für das Lahmlegen von Teilen oder Teilprozessen (z.B. bei Rotpusteln: Verstopfung und Vergiftung der Leitungsbahnen9

Lediglich beim Saftfluss ist Marco einem Mythos erlegen.
Ein Baum kann nicht verbluten, er hat keinen geschlossenen Blutkreislauf. Solange genügend Wasser für den Baum zur Verfügung steht, kann er Saftfluß haben wie er will. Ganz im Gegenteil, einige Bäume verschließen sogar so die Wunden (z.B. Kiefer, Ficus).

Was mit dem dritten Punkt gemeint ist, ist die Größe und Menge der zugefügten mechanischen Störungen und das ist für Bonsai ein ganz maßgeblicher Punkt.
Wieviel Shari kann man dem Baum zumuten, auf einmal? Der Gesundheitszustand vor und nach der Bearbeitung.
Ich bringe dazu mal das Beispiel von meinem WS-Wacholder:

Das Dingen stand mindestens 10 Jahre in einer Baumschule auf dem Feld und wurde ignoriert, hier und da abgerissene Äste, da und dort ein paar Verletzungen, aber putzmunter.
Gott sei Dank war ich bei diesem Baum ängstlich:

1. Jahr: Ausgraben und in den jetzigen Container verpflanzen (Herbst)
2. Jahr: Da und dort lange Äste abgeschnitten (Frühjahr, fachgerecht, nicht bonsaigerecht, ich habe also Astkragen stehngelassen), hier und da ein bißchen gefräst. Aber so richtig wusste ich nicht wohin die Reise gehen soll. Immer wieder kräftiger Zuwachs
3. Jahr: 1. Workshop mit Ralla, Totholz bearbeitet (Herbst), keine nennenswerten Grünausfälle, trotz heftigem Eingriff
4. Jahr:2. Workshop mit Ralla, Krone drahten und stellen (wenig Grün entfernt)
5. Jahr: Dieses Jahr werde ich versuchen im Frühjahr den Baum in eine Schale zu bringen. Dazu werde ich den Ballen wohl von 20cm Stärke auf 14cm Stärke reduzieren müssen, da die Schale eine Höhe von 16cm haben wird. Sollte das nicht in einem Schritt gehen, wird die Umpflanzung eben über zwei Jahre laufen, d.h. in zwei Schritten. Im Sommer dann Grünbearbeitung

Bild


Es ist wichtig das Maß des Machbaren zu halten, egal wie sehr es in den Fingern juckt.

Ich habe auch noch ein Gegenbeispiel:

Dieser Ilex aquifolium.

Bild

Ilex sind sehr robuste Pflanzen, frosthart usw. und so fort. Da kann man vieles auf einmal machen, wo andere Pflanzen versagen würden.
Ich muss euch aber enttäuschen. Der Baum ist Tod. Aus Ungeduld.
Ich wollte ihn zum Sommerfest auf die Ausstellung bringen, was ich aber nicht im Kopf hatte, der Baum stand nun in einer Schale, auf meinem Balkon (ist ja frosthart). Aber der scharfe Winterwind hat ihn dann doch geschafft und ein verzweifeltes Umtopfen hat auch nicht geholfen. Obwohl Triebe in der Krone noch grüne Rinde hatten, war weiter unten der Stamm komplett braun. Ein auch noch jetzt schmerzlicher Verlust.
Was war Schuld?
Wie gesagt, der kalte Wind, die dadurch erfolgte Austrocknung gepaart mit einer teilweise starken Südsonne und Spätfrösten.
Setdem gehe ich eine Nummer sicherer...

So, das war jetzt viel Text...
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Holger
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Beitrag von Holger »

Zur Ungeduld würde ich gerade bei noch nicht so erfahrenen Bonsaifreunden auch irgendwie das mangelnde Wissen zählen.

Dabei ist es nicht unbedingt immer das mangelnde Wissen, weil ich mich nicht kundig gemacht habe oder machen wollte.

Manches Mal ist es schwierig, gelesenes Wissen praktisch umzusetzen, andere Dinge bedingen eigentlich, dass man ein Gefühl für Zusammenhänge bekommt (was man nur sehr unzureichend lernen kann), das Gefühl für die richtige Menge Wasser oder Dünger, die richtige Erde... und das jeweils unterschiedlich von Art zu Art...

Manche Probleme, die halt nur einmal im Jahr auftreten (siehe das Beispiel Überwinterung), wo man dann Faktoren ändert - und vielleicht auch nicht auf Anhieb das Richtige ändert... und nach dem nächsten Winter wieder etwas ändert...

Also, ein großer Faktor für den Tod des Baumes kann auch der Bonsaiinteressierte sein...

Gruß
Holger
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