Schalenreparatur mit unechtem Gold...

.... und Peter Krebs antwortet.
Benutzeravatar
ED1982
Beiträge: 165
Registriert: 05.03.2011, 13:24
Wohnort: nen Kaff am linkem Niederrhein

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von ED1982 »

Hallo Ihr lieben,
schmöker mich hier gerade so durch die alten Beiträge (sch.. Wetter - nix im Radio - nix im Fernsehen ... ) und dann seh ich so was.
Also Heike hast Du schon fein gemacht.
Allerdings hat der Modellbau lack einige Nachteile- 1. die Farbe ist je nach Hersteller nur mehr oder weniger gleichmäßig metallisch (kommt auf den Anteil der pigmente an) 2. Die Farbe blättert bei mechanischer und chemicher Beanspruchung recht schnell ab.

Bin selber nicht ganz Modellbau unerfahren und hab mit metallfarben eigentlich immer Probleme bzw viel Arbeit.
In der Regel brauch mann eine gute Grundierung (Farbschicht als Verbindung zwischen Werkstück und Metallfarbe) - dann die Metallfarbe auftragen - pigmente sollten gleichmäßig verteilt sein um Einheitlich auszusehen - zuletzt muss in der Regel noch ne dicke Schicht Klarlack drauf (die Metallfarbe wird durch den Klarlack wieder matt... ).

Robert Blattgold als Oberflächenveredelung für Schalen würde gehen - ist aber extrem zeitaufwändig - für den Arbeitsaufwand (Stundenlohn) um eine Oberfläche mit Blattgold zu versehen kann man sich schon fast das Gold für die Massivgoldreperatur leisten.
Als Alternative könnte mann das in der Malerei verwendete Muschelgold in Betracht ziehen.
Muschelgold ist in quasi in Harz und Lösemittel gebundenes Goldpulver- die Oberfläche nach dem trocknen ist nicht ganz so Glänzend wie bei Massivgold / Blattgold aber trotzdem halt eine durchgängige Goldschicht - aufgrund des Materials auch Haltbarer als Goldlack.
Ich würd eine Reperatur also wie folgt machen (wenn ich eine teure Schale "retten" müsste für die mir die Massivgoldmethode dann doch zu teuer wäre).

Vorgehensweise wie Heike - eventuell Loch / Riss mit Fräse nachbearbeiten das man den 2. Komponentenkleber gut rein bekommt. Trocknen lassen (min 24h). Überstehende Kleberteile entfernen. Min 1 Woche nachtrocknen lassen - Klebestelle mit Waschbenzin reinigen und abtrocknen- Muschelgold mit Pinsel auftragen - und Trocknen lassen - Klarlack über die gesammte Schale.
Schöne Grüße

Erik
Benutzeravatar
peter krebs
Beiträge: 2982
Registriert: 09.09.2008, 18:18
Wohnort: 35745 Herborn
Kontaktdaten:

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von peter krebs »

Hallo Erik,
ich denke, es gibt viele Möglichkeiten eine Schale zu reparieren. Je nachdem wie wichtig eine Schale für sich selbst ist, können die Materialien von Gold über Kunstharz bis hin zu Autospachtelmasse verwendet werden. Es geht zum Beispiel auch schon Silikon, dass dann anschließend eventuell noch übermalt wird.
Viele Grüße
Peter
Benutzeravatar
Heike_vG
Beiträge: 24312
Registriert: 04.09.2005, 20:30
Wohnort: Norddeutschland
Kontaktdaten:

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von Heike_vG »

Erik, ich habe einfach an einer billigen Schale etwas ausprobiert und soweit hat es gut geklappt. *schulter zuck* Die Schale ist jetzt in Gebrauch und wenn ich irgendwann mal wieder eine Schicht Lack neu auftragen muss, ist das kein Problem.
Bei wertvollen Schalen ist es sicher eine andere Sache.

LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

AK Hamburg & Umland
Benutzeravatar
ED1982
Beiträge: 165
Registriert: 05.03.2011, 13:24
Wohnort: nen Kaff am linkem Niederrhein

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von ED1982 »

^^ Hallo Peter und Heike,
meine Gedankengänge bezogen sich jetzt erst mal hauptsächlich auf das thema Goldreperatur.
Wie Peter ja so schön gesagt hat - es führen viele Wege nach Rom - wenn man eine Schale reparieren will.
Mir ging es jetzt darum mit welcher alternativen Methode mann die Oberflächenstruktur , Farbe von Echtgold hin bekommt.
Prinzipiell kann man ja sagen, dass die meisten Leute hier aus dem Forum nicht ganz einfalslos sind wenn es um Bastelprojekte geht - es kann allerdings nicht schaden die Vor und Nachteile verschiedener (zum Teil nicht ganz billiger) Materialien mal miteinander zu besprechen.

Heike was für Lack hast Du zum Beispiel genau genommen - Acryllack, Emaillack .... das sind alles Modellbaulacke halt mit zum Teil sehr unterschiedlichen eigenschaften.
Peter - du sagst Silicon geht - zum übermalen würde ich z.B. eher Acryl nehmen - klebt und dichtet genau so gut- ist allerdings im Vergleich zu Silikon wesentlich besser zu verarbeiten und zu bemalen (besser Moddelierbar/in Risse pressbar,Farbe platzt bei Silikon sehr schnell ab).

Prinzipiell geht es ja darum, wie man eine nicht ganz billige Schale oder Schalen mit idellem Wert reparieren kann wenn mal was schief gelaufen ist.
Die Goldreperatur ist definitiv ein Weg antike oder sehr teure handgefertikte Schalen zu retten aber was kann mann selber machen wenn mann nicht zum nächsten Goldschmied rennen möchte.
Ich denke auch das es bestimmt 100 Wege gibt was mann machen kann - das eine wird besser funktionieren das andere schlechter - mir geht es bei meinem Beitrag jetzt nur darum herauszufinden welche Materialien prinzipiell geeignet sind.
Mit freundlichen Grüßen
Erik
Benutzeravatar
Heike_vG
Beiträge: 24312
Registriert: 04.09.2005, 20:30
Wohnort: Norddeutschland
Kontaktdaten:

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von Heike_vG »

ED1982 hat geschrieben:Prinzipiell geht es ja darum, wie man eine nicht ganz billige Schale oder Schalen mit idellem Wert reparieren kann wenn mal was schief gelaufen ist.
Nein, genau darum ging es in diesem Thread NICHT. :roll: Dazu hatten wir in diesem Subforum schon andere Threads, von Hendrik z.B., der eine Schale vom Goldschmied reparieren ließ und von Thomas H., vor allem natürlich auf Peter Krebs' Bonsaischalen.info-Seite einen Artikel über feinste Goldreparaturen.

In meinem Thread hier ging es um die Reparatur einer Billigschale mit einfachsten Hausmitteln. Ich habe keine Ahnung, was für ein Lack es genau war und das spielt für mich jetzt auch keine Rolle.

LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

AK Hamburg & Umland
Benutzeravatar
nobbi1
Beiträge: 226
Registriert: 16.12.2006, 20:42
Wohnort: Beckum

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von nobbi1 »

Hallo alle,

könnte man nicht anstatt Gold auch Zinn oder Kupfer nehmen ???

Und Peter ....was passiert wenn ich z.B. flüssiges Zinn in einen Riss direkt einbringen würde?
Könnte es durch die Spannungen die beim abkühlen entstehen zu weiteren Schädigungen an der Schale kommen ?

Besteht nicht bei Metallen im Sommer die Gefahr ,dass diese durch die Ausdehnung bei Sonnneneinstrahlung die Schale sprengen ...dasselbe Problem im Winter nur eben umgekehrt ?

Gruß Norbert
Gruß Norbert
...es wird Sommer ....der Regen ist wärmer
Benutzeravatar
peter krebs
Beiträge: 2982
Registriert: 09.09.2008, 18:18
Wohnort: 35745 Herborn
Kontaktdaten:

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von peter krebs »

Hallo Norbert,
danke für Deine Beteiligung.
Da mich nur die Reparatur einer Schale mit Gold interessier hat, habe ich mich bis her noch nicht mit anderen Materialien beschäftigt, bzw. sie ausgetestet.
Ich denke, jeder kann alles ausprobiere und testen, es sind keine Grenzen gesetzt.
Erfahrungswerte müssen erst noch gemacht werden, und je nach Benutzungsstärke der Schale fallen die Materialien für die Reparatur etwas anders aus.
Viele Grüße
Peter
simpleking

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von simpleking »

hi

das ist ja besonders "cool" veredelte schalen ! da ich aus einer goldschmiedfamilie komme, und auch 4 jahre in einer goldschmiedewerkstatt verbracht habe gefällt mir die idee natürlich besonders gut. da ich eine miniwerkstatt besitze (aber leider kein gold, aber "jede menge" silber) werd ich mich diesen winter damit befassen.

p.s. im übrigen ist eine kleine goldschmiederwerkstatt kein großes ding, die kosten für eine werkstatt in der man risse oder dergleichen ausbessern/veredeln kann, sind relativ überschaubar.

lg
helmut
Benutzeravatar
Heike_vG
Beiträge: 24312
Registriert: 04.09.2005, 20:30
Wohnort: Norddeutschland
Kontaktdaten:

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Helmut,

das hört sich gut an! Vielleicht kannst Du den Bonsaianern solch einen Reparaturdienst anbieten? :-D
Wenn man vielleicht einen alten Trauring, den man aus der Verwandtschaft geerbt hat, oder ähnliches mitschickt,
wäre das eine Möglichkeit?
Für eine so einfache billige Schale wie die, an der ich hier eine Reparatur probiert habe, würde es sich natürlich nicht lohnen,
aber für wirklich gute Schalen schon. :wink:

Liebe Grüße,

Heiek
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

AK Hamburg & Umland
simpleking

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von simpleking »

hi

wie geschrieben, ich finde die sache sehr spannend und ich werd mich im winter damit befassen, obwohl es mich jetzt schon in den fingern juckt !
ich hätte auch noch 2 nicht mehr aktuelle eheringe hahaha *teufel*, somit hätt ich auch gold *king*
ach vielleicht starte ich noch heute, zumindest mit der suche, aller zutaten (ich bin ein schrecklicher chaot).

lg
he
max Wolf
Beiträge: 146
Registriert: 02.09.2011, 20:10
Wohnort: Freising

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von max Wolf »

Im Verlauf dieses Gespräches ist die Frage nach Blattgold einmal aufgekommen. Da ich aus Schwabach komme einer Stadt in der sehr viel davon hergestellt wird lernt man die Grundsachen des Vergoldens bereits in der Schule.
Wer etwas künstlerisch geschickt ist, eine ruhige Hand hat und gut mit einem Pinsel umgehen kann sollte es problemlos schaffen auf eine Kunstharz oder anders ausgebesserte Stelle einer Schale eine relativ haltbare Oberfläche aus Echtgold herzustellen.

Dürfte wesentlich günstiger sein als Vollgold und trotzdem, wenn es gut ausgeführt wird sehr haltbar.

In Schwabach sind immerhin auch die Türme vom Rathaus mit Vergoldeten Dachziegeln gedeckt.
Lukas...
Beiträge: 5
Registriert: 18.12.2013, 17:40

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von Lukas... »

Hallo Heike,
Ich finde das ist eine sehr gute Idee, ich wollte dich aber mal nach einer Kostenaufstellung fragen.
Gruß Lukas.
Benutzeravatar
Heike_vG
Beiträge: 24312
Registriert: 04.09.2005, 20:30
Wohnort: Norddeutschland
Kontaktdaten:

Re: Schalenreparatur mit unechtem Gold...

Beitrag von Heike_vG »

Kostenaufstellung? So eine Reparatur wie ich sie gemacht habe, kostet doch fast nichts.
Der Stabilit-Express Zweikomponentenkleber kostet im Baumarkt 12 - 13,-€ und den kann man ja für alles mögliche gebrauchen, was gut halten muss. Mein Vater hatte das Zeug früher auch immer in seiner Hobby-Werkstatt.
Goldfarbene Modellbaufarbe kostet vielleicht 2,50,-€ oder so.

Liebe Grüße,

Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

AK Hamburg & Umland
Antworten